Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Vectormune ND
ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES TIERARZNEIMITTELS
1. bezeichnung des tierarzneimittels
Vectormune ND Suspension und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionssuspension für Hühner
2. qualitative und quantitative zusammensetzung
Jede Dosis des rekonstituierten Impfstoffes (0,05 ml in ovo -Verabreichung oder 0,2 ml subkutane Anwendung) enthält:
Wirkstoff:
Zellassoziiertes lebendes rekombinantes Putenherpesvirus (rHVT/ND), das das Fusionsprotein des lentogenen Stammes D-26 des Virus der Newcastle-Krankheit exprimiert:
2500 – 8000 PBE
PBE: Plaque -bildende Einheiten.
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile finden Sie unter Abschnitt 6.1.
3. darreichungsform
Suspension und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionssuspension.
Orange-gelbliche, semitransparente, tiefgefrorene Suspension.
Das Lösungsmittel ist eine klare, rote Lösung.
4. klinische angaben4.1 zieltierart(en)
Hühner und embryonierte Hühnereier
4.2 anwendungsgebiete unter angabe der zieltierart(en)
Zur aktiven Immunisierung von 18-Tage-alten bebrüteten embryonierten Hühnereiern oder Eintagsküken zur Reduktion von Mortalität und klinischen Symptomen hervorgerufen durch das Virus der Newcastle-Krankheit und zur Reduktion von Mortalität, klinischen Symptomen und Läsionen hervorgerufen durch ein virulentes Virus der Marek’schen Krankheit.
Beginn der Immunität bei Broilern und Legehühnern gegen die Newcastle Krankheit: ab einem Alter von 3 Wochen.
Dauer der Immunität bei Broilern gegen die Newcastle Krankheit: bis zum Alter von 9 Wochen.
Dauer der Immunität bei Legehühnern gegen die Newcastle Krankheit: bis zum Alter von 18 Wochen.
Beginn der Immunität bei Broilern und Legehühnern gegen die Marek’sche Krankheit: ab einem Alter von 1 Woche.
Dauer der Immunität gegen die Marek’sche Krankheit: Eine einzige Impfung bietet ausreichenden Impfschutz während der Risikoperiode gegen eine Infektion mit dem Virus der Marek’schen Krankheit.
4.3 gegenanzeigen
Keine.
4.4 besondere warnhinweise für jede zieltierart
Nur gesunde Tiere impfen.
4.5 besondere vorsichtsmaßnahmen für die anwendung
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren
Es wurde gezeigt, dass der Impfstamm von Hühnern ausgeschieden wird. In einer Kontaktstudie wurde eine langsame Ausbreitung auf Puten beobachtet, die an Tag 35 nicht nachzuweisen war, nach 42 Tagen aber nachweisbar war. Sicherheitsstudien zeigen, dass der ausgeschiedene Impfstamm für Puten nicht schädlich ist. Es sollten aber spezielle Vorsichtsmaßnahmen ergriffen werden, um eine Ausbreitung des Impfstammes auf Puten zu verhindern.
Unter Hühnern wurde keine Ausbreitung nachgewiesen.
Die Impfsuspension sollte während der Impfaktion regelmäßig sanft gemischt werden, um sicherzustellen, dass sie homogen bleibt und der richtige Impfvirustiter verabreicht wird (z. B. bei Anwendung automatischer in ovo -Injektionsgeräte oder während längerer Impfaktionen).
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender
Die Handhabung von Flüssigstickstoffbehältern und Impfstoffampullen sollte ausschließlich durch entsprechend ausgebildete Personen erfolgen.
Bei der Handhabung, der Entnahme aus dem flüssigen Stickstoff, während des Auftauens und des Öffnens der Ampullen des Tierarzneimittels, sollte der Anwender eine Schutzausrüstung bestehend aus Schutzhandschuhen, Schutzbrille und Stiefeln tragen.
Gefrorene Glasampullen können bei plötzlichen Temperaturänderungen explodieren. Flüssigen Stickstoff nur an trockenen und gut belüfteten Orten lagern und handhaben. Das Einatmen von flüssigem Stickstoff ist gefährlich. Personen, die mit geimpften Vögeln umgehen, sollten die Grundlagen der Hygiene befolgen und bei der Handhabung von Einstreu geimpfter Vögel besonders sorgfältig sein.
4.6 nebenwirkungen (häufigkeit und schwere)
Keine bekannt.
4.7 anwendung während der trächtigkeit, laktation oder der legeperiode
Legegeflügel:
Nicht anwenden bei Legetieren und innerhalb von 4 Wochen vor Beginn der Legeperiode.
4.8 wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und andere wechselwirkungen
Die vorgelegten Daten zur Unschädlichkeit und Wirksamkeit belegen, dass dieser Impfstoff mit Cevac Transmune gemischt und mittels in ovo oder subkutaner Impfung verabreicht werden kann.
Die gemischten Impfstoffe schützen gegen das Virus der Newcastle-Krankheit, das virulente Virus der Marek’schen Krankheit und sehr virulente Viren der aviären Infektiösen Bursitis (IBD). Die Unschädlichkeit und Wirksamkeit der gemischten Impfstoffe unterscheiden sich nicht von denen, die für die jeweiligen Impfstoffe beschrieben werden, wenn sie einzeln verabreicht werden. Lesen Sie vor der Anwendung ebenfalls die Gebrauchsinformation zu Cevac Transmune.
In ovo-Verabreichung :
Eine Einzeldosis zu 0,05 ml wird in jedes 18-Tage-alten bebrüteten embryonierte Broiler-Hühnerei injiziert. Passen Sie die Dosisgröße des Impfstoffes und des sterilen Lösungsmittels gemäß der untenstehenden Tabelle an:
Vectormune ND | Cevac Transmune | Steriles Lösungsmittel |
2 × 2000 Dosen | 2 × 2000 Dosen | 200 ml |
1 × 4000 Dosen | 1 × 4000 Dosen | 200 ml |
2 × 4000 Dosen | 2 × 4000 Dosen | 400 ml |
4 × 4000 Dosen | 4 × 4000 Dosen | 800 ml |
5 × 4000 Dosen | 5 × 4000 Dosen | 1000 ml |
6 × 4000 Dosen | 6 × 4000 Dosen | 1200 ml |
8 × 4000 Dosen | 8 × 4000 Dosen | 1600 ml |
Subkutane Anwendung:
Eine Einzeldosis zu 0,2 ml wird bei Broiler-Küken im Alter von einem Tag injiziert. Passen Sie die
Dosisgröße des Impfstoffes und des sterilen Lösungsmittels gemäß der untenstehenden Tabelle an:
Vectormune ND | Cevac Transmune | Steriles Lösungsmittel |
2 × 1000 Dosen | 1 × 2000 Dosen | 400 ml |
1 × 2000 Dosen | 1 × 2000 Dosen | 400 ml |
2 × 2000 Dosen | 2 × 2000 Dosen | 800 ml |
1 × 4000 Dosen | 1 × 4000 Dosen | 800 ml |
4000 + 1000 Dosen | 4000 + 1000 Dosen | 1000 ml |
3 × 2000 Dosen | 3 × 2000 Dosen | 1200 ml |
2 × 4000 Dosen | 2 × 4000 Dosen | 1600 ml |
Ziehen Sie 2 ml steriles Lösungsmittel in einer 5ml-Spritze auf und ziehen Sie dann den aufgetauten Inhalt der Vectormune ND-Ampulle hinein.
Ziehen Sie 2 ml steriles Lösungsmittel in einer anderen 5ml-Spritze auf und lösen Sie den Inhalt einer Cevac Transmune-Flasche darin.
Transferieren Sie die gelösten Impfstoffe in den Lösungsmittel-Beutel und vermischen Sie durch Schwenken.
Es liegen keine Informationen zur Unschädlichkeit und Wirksamkeit des Impfstoffes bei gleichzeitiger Anwendung eines anderen Tierarzneimittels mit Ausnahme von Cevac Transmune vor. Ob der Impfstoff vor oder nach Verabreichung eines anderen Tierarzneimittels angewendet werden sollte, muss daher von Fall zu Fall entschieden werden.
4.9 dosierung und art der anwendung
Zur in ovo-Verabreichung und zur subkutanen Anwendung
In ovo -Verabreichung :
Eine einmalige Injektion von 0,05 ml in jedes 18 Tage bebrütete embryonierte Broiler-Hühnerei. Zur in ovo -Applikation kann ein automatischer Ei-Injektor verwendet werden. Das Gerät sollte kalibriert werden, um sicherzustellen, dass jedes Ei eine Dosis von 0,05 ml erhält.
Subkutane Anwendung :
Eine einmalige Injektion von 0,2 ml pro Broiler- oder Legehühner-Küken im Alter von einem Tag.
Der Impfstoff kann mit einer automatischen Spritze verabreicht werden.
Übersichtstabelle für Verdünnungsmöglichkeiten verschiedener Packungsgrößen:
In ovo -Verabreichung:
Packungsgröße der Impfstoffampullen (Anzahl Impfstoffampullen multipliziert mit der Anzahl erforderlicher Dosen) | Packungsgröße des Lösungsmittels (ml) | Volumen einer Dosis (ml) |
2 × 2000 | 200 | 0,05 |
1 × 4000 | 200 | 0,05 |
2 × 4000 | 400 | 0,05 |
4 × 4000 | 800 | 0,05 |
5 × 4000 | 1000 | 0,05 |
6 × 4000 | 1200 | 0,05 |
8 × 4000 | 1600 | 0,05 |
Die Geschwindigkeit automatischer Ei-Injektionsgeräte beträgt mindestens 2.500 Eier pro Stunde, deshalb wird die Verwendung einer Lösungsmittelpackungsgröße von mindestens 400 ml empfohlen, damit das Gerät betriebsfertig befüllt werden und für mehr als 10 Minuten Eier beimpfen kann. EiInjektionsgeräte sollten kalibriert werden, um sicherzustellen, dass jedes Ei eine Dosis von 0,05 ml erhält.
Lösungsmittelpackungsgrößen von unter 400 ml werden für die in ovo- Verabreichung durch automatische Ei-Injektoren nicht empfohlen, da dieses Volumen unter Umständen nicht ausreicht, um das automatische Gerät betriebsfertig zu befüllen und Eier über mehr als 10 Minuten zu beimpfen. Die 200 ml-Packungsgröße kann nur für die manuelle Impfung verwendet werden.
Subkutane Anwendung:
Packungsgröße der Impfstoffampullen (Anzahl Impfstoffampullen multipliziert mit der Anzahl erforderlicher Dosen) | Packungsgröße Lösungsmittel (ml) | Volumen einer Dosis (ml) |
1 × 1000 | 200 | 0,20 |
1 × 2000 | 400 | 0,20 |
2 × 2000 | 800 | 0,20 |
1 × 4000 | 800 | 0,20 |
4000 +1000 | 1000 | 0,20 |
3 × 2000 | 1200 | 0,20 |
2 × 4000 | 1600 | 0,20 |
Die üblichen aseptischen Vorsichtsmaßnahmen sollten bei allen Arten der Anwendung beachtet werden.
Der Anwender muss sich mit sämtlichen Sicherheits- und Vorsichtsmaßnahmen für den Umgang mit Flüssigstickstoff vertraut machen, um Verletzungen zu vermeiden.
Zubereitung der Impfstoffsuspension für die Injektion:
1. Nach Ermittlung der erforderlichen Dosismenge des Impfstoffes in den Ampullen und der passenden Packungsgröße des Lösungsmittelbeutels erfolgt eine schnelle Entnahme der exakten Anzahl erforderlicher Ampullen aus dem Flüssigstickstoffbehälter.
2. 2 ml des Lösungsmittels in eine 5 ml-Spritze aufziehen.
3. Den Inhalt der Ampullen schnell unter sanftem Schütteln im Wasserbad bei 27 – 39°C auftauen.
4. Sofort nach vollständigem Auftauen werden die Ampullen geöffnet. Dabei sollten die Ampullen auf Armlänge entfernt gehalten werden, um jede Verletzungsgefahr zu vermeiden, falls eine Ampulle zerbricht.
5. Nach Öffnen der Ampulle den Inhalt mit einer Kanüle eines Durchmessers von mindestens 18G langsam in die bereits 2 ml des Lösungsmittels enthaltende Spritze aufziehen.
6. Die Suspension in den Lösungsmittelbeutel übertragen. Den wie beschrieben zubereiteten verdünnten Impfstoff durch sanftes Schütteln mischen.
7. Eine Portion des verdünnten Impfstoffes in die Spritze aufziehen, um die Ampulle nochmals auszuspülen. Die Spülflüssigkeit aus der Ampulle aufziehen und langsam wieder in den Lösungsmittelbeutel übertragen. Diesen Spülvorgang ein- bis zweimal wiederholen.
8. Der wie beschrieben zubereitete Impfstoff wird durch sanftes Schütteln gemischt, um ihn gebrauchsfertig zu machen.
Die Maßnahmen der Punkte 2 bis 7 werden für die erforderliche Anzahl aufzutauender Ampullen wiederholt. Der Impfstoff sollte unmittelbar nach Zubereitung angewendet und regelmäßig langsam gemischt werden, um eine homogene Zellsuspension aufrechtzuerhalten. Den gebrauchsfertigen Impfstoff innerhalb von 2 Stunden verbrauchen.
Nach Zugabe des Ampulleninhalts zum Lösungsmittel ist das gebrauchsfertige Produkt eine klare, rot gefärbte Suspension zur Injektion.
Versehentlich aufgetaute Ampullen verwerfen. Aufgetaute Ampullen unter keinen Umständen erneut einfrieren. Geöffnete Behältnisse mit verdünntem Impfstoff nicht wiederverwenden.
4.10 überdosierung (symptome, notfallmaßnahmen, gegenmittel), falls erforderlich
Es wurden keine Symptome nach einer Verabreichung der zehnfachen Dosis des Impfstoffes beobachtet.
4.11 wartezeit(en)
Null Tage.
5. immunologische eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Immunologika für Vögel, virale Lebendimpfstoffe für Hausgeflügel. ATCvet-Code: QI01AD.
Die Wirksamkeit des Impfstoffes wurde im Test mit dem virulenten Virusstamm MD70 der Marek’schen Krankheit und mit dem NDV Stamm Herts 33/56 nachgewiesen.
6. pharmazeutische angaben6.1 verzeichnis der sonstigen bestandteile
Suspension:
Eagle’s minimum essential medium L-Glutamin
Natriumbicarbonat
HEPES
Rinderserum
Dimethylsulfoxid
Wasser für Injektionszwecke
Lösungsmittel
Saccharose
Caseinhydrolysat
Sorbitol
Dikaliumhydrogenphosphat
Kaliumdihydrogenphosphat
Phenolrot
Wasser für Injektionszwecke
6.2 wesentliche inkompatibilitäten
Nicht mit anderen Tierarzneimitteln mischen, mit Ausnahme von Cevac Transmune und dem Lösungsmittel (Cevac Solvent Poultry), das zur gleichzeitigen Verwendung mit dem Tierarzneimittel geliefert wird.
6.3 dauer der haltbarkeit
Haltbarkeit des Tierarzneimittels im unversehrten Behältnis:
Suspension: 2 Jahre
Lösungsmittel: 30 Monate.
Haltbarkeit nach Rekonstitution gemäß den Anweisungen: 2 Stunden.
6.4. besondere lagerungshinweise
Suspension :
Tiefgekühlt in Flüssigstickstoff lagern und transportieren (-196°C).
Die Füllhöhe im Flüssigstickstoffbehälter muss regelmäßig überprüft werden. Nach Bedarf muss flüssiger Stickstoff nachgefüllt werden.
Lösungsmittel:
Unter 25°C lagern.
Nicht einfrieren.
6.5 art und beschaffenheit des behältnisses
Suspension:
Eine Typ I-Glasampulle enthält 1.000, 2.000 oder 4.000 Dosen des Impfstoffes. Die Ampullen befinden sich in Ampullenträgern, die mit einem Schild versehen sind, welches mit der Anzahl der Dosen beschriftet ist.
Die Ampullenträger mit den Ampullen werden in einem Flüssigstickstoffbehälter gelagert.
Lösungsmittel:
Polyvinylchloridbeutel mit 200 ml, 400 ml, 800 ml, 1000 ml, 1200 ml oder 1600 ml des Lösungsmittels in individueller Umverpackung.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in Verkehr gebracht.
6.6 besondere vorsichtsmaßnahmen für die entsorgung nicht verwendeter tierarzneimittel oder bei der anwendung entstehender abfälle
Nicht verwendete Tierarzneimittel oder davon stammende Abfallmaterialien sind entsprechend den nationalen Vorschriften zu entsorgen.
7. zulassungsinhaber
CEVA-Phylaxia Co. Ltd.
Szallas u. 5.
1107 Budapest
UNGARN
8. zulassungsnummer(n)
EU/2/15/188/004–006
9. datum der erteilung der erstzulassung / verlängerung der zulassung
Datum der Erstzulassung: 08/09/2015
Datum der letzten Zulassungsverlängerung: 20.07.2020