Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Zarenoxin 40 mg Retardtabletten
1. bezeichnung des arzneimittels
Zarenoxin 5 mg Retardtabletten
Zarenoxin 10 mg Retardtabletten
Zarenoxin 15 mg Retardtabletten
Zarenoxin 20 mg Retardtabletten
Zarenoxin 30 mg Retardtabletten
Zarenoxin 40 mg Retardtabletten
Zarenoxin 60 mg Retardtabletten
Zarenoxin 80 mg Retardtabletten
2. qualitative und quantitative zusammensetzung
Zarenoxin 5 mg Retardtabletten
Jede Retardtablette enthält 5 mg Oxycodonhydrochlorid entsprechend 4,5 mg Oxycodon.
Zarenoxin 10 mg Retardtabletten
Jede Retardtablette enthält 10 mg Oxycodonhydrochlorid entsprechend 9 mg Oxycodon.
Zarenoxin 15 mg Retardtabletten
Jede Retardtablette enthält 15 mg Oxycodonhydrochlorid entsprechend 13,5 mg Oxycodon.
Zarenoxin 20 mg Retardtabletten
Jede Retardtablette enthält 20 mg Oxycodonhydrochlorid entsprechend 17,9 mg Oxycodon.
Zarenoxin 30 mg Retardtabletten
Jede Retardtablette enthält 30 mg Oxycodonhydrochlorid entsprechend 26,9 mg Oxycodon.
Zarenoxin 40 mg Retardtabletten
Jede Retardtablette enthält 40 mg Oxycodonhydrochlorid entsprechend 35,9 mg Oxycodon.
Zarenoxin 60 mg Retardtabletten
Jede Retardtablette enthält 60 mg Oxycodonhydrochlorid entsprechend 53,8 mg Oxycodon.
Zarenoxin 80 mg Retardtabletten
Jede Retardtablette enthält 80 mg Oxycodonhydrochlorid entsprechend 71,7 mg Oxycodon.
Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung:
Zarenoxin 5 mg Retardtabletten
Jede Retardtablette enthält 64 mg Lactose (als Lactose-Monohydrat).
Jede Retardtablette enthält 56 mg Lactose (als Lactose-Monohydrat).
Zarenoxin 15 mg Retardtabletten
Jede Retardtablette enthält 51 mg Lactose (als Lactose-Monohydrat).
Zarenoxin 20 mg Retardtabletten
Jede Retardtablette enthält 46 mg Lactose (als Lactose-Monohydrat).
Zarenoxin 30 mg Retardtabletten
Jede Retardtablette enthält 36 mg Lactose (als Lactose-Monohydrat).
Zarenoxin 40 mg Retardtabletten
Jede Retardtablette enthält 25 mg Lactose (als Lactose-Monohydrat).
Zarenoxin 60 mg Retardtabletten
Jede Retardtablette enthält 86 mg Lactose (als Lactose-Monohydrat).
Zarenoxin 80 mg Retardtabletten
Jede Retardtablette enthält 60 mg Lactose (als Lactose-Monohydrat).
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.
3. darreichungsform
Retardtablette
Zarenoxin 5 mg Retardtabletten
Hellblaue, runde, bikonvexe Retardtabletten mit einem Durchmesser von 6,9
7,3 mm und einer Höhe von 3,2–3,9 mm.
Zarenoxin 10 mg Retardtabletten
Weiße, runde, bikonvexe Retardtabletten mit einem Durchmesser von 6,9
7,3 mm und einer Höhe von 3,2–3,9 mm.
Zarenoxin 15 mg Retardtabletten
Graue, runde, bikonvexe Retardtabletten mit einem Durchmesser von 6,9
7,3 mm und einer Höhe von 3,2–3,9 mm.
Zarenoxin 20 mg Retardtabletten
Hellrosafarbene, runde, bikonvexe Retardtabletten mit einem Durchmesser von
6,9–7,3 mm und einer Höhe von 3,2–3,9 mm.
Zarenoxin 30 mg Retardtabletten
Braune, runde, bikonvexe Retardtabletten mit einem Durchmesser von 6,9
7,3 mm und einer Höhe von 3,2–3,9 mm.
Zarenoxin 40 mg Retardtabletten
Hellorange- bis ockerfarbene, runde, bikonvexe Retardtabletten mit einem
Durchmesser von 6,9–7,3 mm und einer Höhe von 3,2–3,9 mm.
Zarenoxin 60 mg Retardtabletten
Rosarote, runde, bikonvexe Retardtabletten mit einem Durchmesser von 8,69,0 mm und einer Höhe von 4,6–5,3 mm.
Grüne, runde, bikonvexe Retardtabletten mit einem Durchmesser von 8,69,0 mm und einer Höhe von 5,0–5,6 mm.
4. klinische angaben
4.1 anwendungsgebiete
Starke Schmerzen, die nur mit Opioid-Analgetika ausreichend behandelt werden können.
Zarenoxin wird bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 12 Jahren angewendet.
4.2 dosierung und art der anwendung
Dosierung
Die Dosierung soll an die Schmerzintensität und an die individuelle Empfindlichkeit des Patienten angepasst werden.
Soweit nicht anders verschrieben, gelten für Zarenoxin folgende allgemeine Dosierungsempfehlungen:
Erwachsene und Jugendliche (ab 12 Jahren)
Dosiseinstellung
Die übliche Anfangsdosis für Opioid-naive Patienten oder Patienten mit starken Schmerzen, die nicht durch schwächere Opioide kontrolliert werden können, beträgt 10 mg Oxycodonhydrochlorid pro Dosis in 12-stündlichen Abständen.
Bei Patienten, die bereits Opioide erhalten haben, kann eine Zarenoxin-Therapie unter Berücksichtigung ihrer Opioid-Erfahrungen bereits mit höheren Dosierungen begonnen werden.
Umstellung von Morphium auf Oxycodon
Die Variabilität zwischen den Patienten erfordert, dass jeder Patient sorgfältig auf die für ihn geeignete Dosis eingestellt wird. Zu Beginn der Umstellung kann eine Dosis empfehlenswert sein, die niedriger als das Dosis-Äquivalent ist. Patienten, die vor der Oxycodontherapie orales Morphin erhalten haben, sollten ihre tägliche Dosis auf der Grundlage des folgenden Verhältnisses erhalten: 10 mg orales Oxycodon entspricht 20 mg oralem Morphium.
Aufgrund der individuellen Unterschiede in der Empfindlichkeit gegenüber verschiedenen Opioiden wird empfohlen, dass die Patienten die Behandlung mit Oxycodonhydrochlorid-Retardtabletten nach der Umstellung von anderen Opioiden konservativ mit 50–75 % der berechneten Oxycodondosis beginnen.
Dosisanpassung
Einige Patienten, die Zarenoxin nach einem festen Zeitschema erhalten, benötigen zusätzlich nicht-retardierte Analgetika als Bedarfsmedikation zur Beherrschung von Durchbruchschmerzen. Zarenoxin Retardtabletten sind für die Behandlung dieser Durchbruchschmerzen nicht vorgesehen. Die Einzeldosis der Bedarfsmedikation soll 1/4 der äquianalgetischen Tagesdosis von Zarenoxin betragen und kann alle 6 Stunden verabreicht werden. Wird eine Bedarfsmedikation öfter als zweimal pro Tag benötigt, ist dies ein Anzeichen dafür, dass eine Dosiserhöhung von Zarenoxin Retardtabletten erforderlich ist. Die Dosisanpassung sollte nicht häufiger als alle 1–2 Tage bis zum Erreichen einer stabilen 12-stündlichen Dosierung erfolgen.
Nach einer Dosiserhöhung von 10 mg auf 20 mg alle 12 Stunden ist eine Anpassung in Schritten von etwa einem Drittel der Tagesdosis durchzuführen, bis der gewünschte Effekt erreicht ist. Das Ziel ist eine an den Bedarf des Patienten angepasste Dosierung, die bei 12-stündlicher Gabe sowohl eine adäquate Analgesie mit tolerierbaren Nebenwirkungen als auch eine so geringe Gabe von Bedarfsmedikation wie möglich ermöglicht, so lange wie die Schmerztherapie nötig ist.
Obwohl die gleichmäßige Gabe (gleiche Dosis morgens und abends) nach einem festen Zeitschema (alle 12 Stunden) für die Mehrzahl der Patienten ausreichend ist, kann es für einige Patienten von Vorteil sein – in Abhängigkeit von der individuellen Schmerzsituation – die Dosis ungleich zu verteilen.
Im Allgemeinen sollte die geringste analgetisch ausreichend wirksame Dosis ausgewählt werden. Bei der Behandlung von nicht-tumorbedingten Schmerzen sind 40 mg im Allgemeinen eine ausreichende Tagesdosis, jedoch könnten auch höhere Dosen benötigt werden. Patienten mit Tumorschmerzen benötigen im Allgemeinen Dosierungen von 80 bis 120 mg, die in Einzelfällen bis zu 400 mg gesteigert werden können. Sind noch höhere Dosen erforderlich, sollte die Dosis individuell unter Abwägung der Wirksamkeit gegenüber der Verträglichkeit und dem Risiko von Nebenwirkungen festgelegt werden.
Behandlungsziele und Beendigung der Behandlung
Vor Beginn der Behandlung mit Zarenoxin sollte eine Behandlungsstrategie, wie z.B. die Behandlungsdauer und die Behandlungsziele sowie ein Plan für das Behandlungsende gemeinsam mit dem Patienten und in Übereinstimmung mit den Leitlinien zum Schmerzmanagement vereinbart werden. Während der Behandlung sollte ein häufiger Kontakt zwischen Arzt und Patient stattfinden, um die Notwendigkeit einer fortgesetzten Behandlung zu beurteilen, die Beendigung der Behandlung in Erwägung zu ziehen und die Dosis bei Bedarf anzupassen. Wenn ein Patient die Behandlung mit Oxycodon nicht mehr benötigt, kann es ratsam sein, die Dosis allmählich zu reduzieren, um das Auftreten von Entzugserscheinungen zu vermeiden. Bei fehlender adäquater Schmerzkontrolle sollte die Möglichkeit einer Hyperalgesie, einer Toleranz und einer Progression der zugrundeliegenden Erkrankung in Erwägung gezogen werden (siehe Abschnitt 4.4).
Dauer der Anwendung
Zarenoxin sollte nicht länger als unbedingt notwendig angewendet werden.
Ältere Patienten
Bei älteren Patienten ohne klinisch manifeste Leber- oder Nierenfunktionsstörungen ist eine Dosisanpassung in der Regel nicht erforderlich.
Patienten mit eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion
Der Therapiebeginn sollte bei diesen Patienten einem konservativen Ansatz folgen. Die empfohlene Anfangsdosis für Erwachsene sollte um 50 % reduziert werden (z. B. auf eine tägliche Gesamtdosis von 10 mg oral bei Opioid-naiven Patienten) und jeder Patient sollte entsprechend seiner klinischen Situation bis zu einer ausreichenden Schmerzkontrolle titriert werden. Daher kann es sein, dass die niedrigste in dieser Fachinformation empfohlene Einzeldosis, d. h. 10 mg, nicht als Anfangsdosis geeignet ist. In diesen Fällen können Zarenoxin 5 mg Retardtabletten angewendet werden.
Andere Risikopatienten
Bei Patienten mit geringem Körpergewicht oder mit langsamer Metabolisierung von Arzneimitteln, die zudem Opioid-naiv sind, ist die empfohlene Anfangsdosis auf die Hälfte der normalerweise empfohlenen Anfangsdosis für Erwachsene zu reduzieren. Daher kann es sein, dass die niedrigste in dieser Fachinformation empfohlene Einzeldosis, d. h. 10 mg, nicht als Anfangsdosis geeignet ist. In diesen Fällen können Zarenoxin 5 mg Retardtabletten angewendet werden.
Kinder (unter 12 Jahren)
Oxycodon wird nicht empfohlen für die Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren aufgrund nicht ausreichender Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit.
Art der Anwendung
Zum Einnehmen.
Zarenoxin wird in der ermittelten Dosierung zweimal täglich nach einem festen Zeitschema eingenommen.
Die Retardtabletten werden entweder zu den Mahlzeiten oder unabhängig davon mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen. Zarenoxin Retardtabletten dürfen nicht zerbrochen, zerteilt, zerkaut oder zerrieben werden.
4.3 gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile schwere Atemdepression mit Hypoxie und/oder Hyperkapnie schwere chronisch obstruktive Lungenerkrankung Cor pulmonale schweres Bronchialasthma paralytischer Ileus
4.4 besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung
Vorsicht ist geboten bei der Verabreichung von Oxycodon bei Patienten mit:
stark beeinträchtigter respiratorischer Funktion Schlafapnoe gleichzeitiger Behandlung mit ZNS-dämpfenden Substanzen (siehe unten und Abschnitt 4.5) einer Behandlung mit Monoaminoxidasehemmern (MAO-Hemmer, siehe unten und Abschnitt 4.5) Toleranz, physischer Abhängigkeit und Entzug (siehe unten) psychischer Abhängigkeit (Sucht), Missbrauchsprofil und anamnestisch bekanntem Substanz- und/oder Alkoholmissbrauch (siehe unten) geschwächtem Zustand im höheren Alter Kopfverletzung, intrakraniellen Läsionen oder erhöhtem intrakraniellen Druck, Bewusstseinseintrübung unklarer Ursache Hypotonie Hypovolämie Epilepsie oder Neigung zu Konvulsionen Pankreatitis obstruktiver und entzündlicher Darmerkrankung beeinträchtigter Leber- oder Nierenfunktion Myxödem Hypothyreose Addisonsche Krankheit Prostatahypertrophie Alkoholismus toxischer Psychose Delirium tremens Obstipation Erkrankung des GallengangsBei Auftreten von oder Verdacht auf paralytischen Ileus sollte Zarenoxin unverzüglich abgesetzt werden.
Leber- und Gallenerkrankungen
Oxycodon kann Funktionsstörungen und Spasmen des Sphinkter Oddi verursachen, wodurch sich der intrabiläre Druck erhöht und das Risiko für biliäre Störungen und Pankreatitis steigt. Daher muss Oxycodon bei Patienten mit Pankreatitis und Erkrankungen der Gallenwege mit Vorsicht angewendet werden.
Atemdepression
Eine Atemdepression ist das bedeutsamste Risiko einer Opioid-Überdosierung.
Schlafbezogene Atemstörungen
Opioide können schlafbezogene Atmungsstörungen, einschließlich zentraler Schlafapnoe und schlafbezogener Hypoxämie, verursachen. Die Anwendung von Opioiden geht mit einer dosisabhängigen Erhöhung des Risikos für eine zentrale Schlafapnoe einher. Bei Patienten mit zentraler Schlafapnoe sollte eine Verringerung der Opioidgesamtdosis in Betracht gezogen werden.
Risiken einer gleichzeitigen Anwendung von sedierenden Arzneimitteln wie Benzodiazepinen oder vergleichbaren Arzneimitteln:
Die gleichzeitige Anwendung von Opioiden einschließlich Oxycodon und sedierenden Arzneimitteln wie Benzodiazepinen oder vergleichbaren Arzneimitteln kann zu Sedierung, Atemdepression, Koma und Tod führen. Aufgrund dieser Risiken ist eine gleichzeitige Verschreibung mit diesen sedierenden Arzneimitteln nur bei den Patienten angebracht, für die es keine alternativen Behandlungsmöglichkeiten gibt. Wenn dennoch eine gleichzeitige Verschreibung von Zarenoxin zusammen mit Sedativa für notwendig erachtet wird, sollte die niedrigste wirksame Dosis verwendet werden und die Behandlungsdauer sollte so kurz wie möglich sein.
Die Patienten sollten engmaschig auf Anzeichen und Symptome von Atemdepression und Sedierung überwacht werden. In diesem Zusammenhang wird dringend empfohlen, Patienten und ihre Bezugspersonen über diese Symptome zu informieren (siehe Abschnitt 4.5).
Nur für Zarenoxin 60 mg und 80 mg Retardtabletten
Zarenoxin 60 mg und 80 mg Retardtabletten werden für Opioid-naive Patienten nicht empfohlen, da diese Wirkstärke bei diesen Patienten eine lebensbedrohliche Atemdepression verursachen kann.
Um die Retardierung der Tabletten nicht zu beeinträchtigen, müssen die Retardtabletten als Ganzes eingenommen und dürfen nicht zerkaut, zerteilt oder zerrieben werden. Die Anwendung zerteilter, zerkauter oder zerriebener Zarenoxin Retardtabletten führt zu einer schnelleren Freisetzung und Resorption einer möglicherweise letalen Dosis von Oxycodon (siehe Abschnitt 4.9).
MAO-Hemmer
Oxycodon muss bei Patienten, die MAO-Hemmer einnehmen oder in den vorausgegangenen zwei Wochen eingenommen haben, vorsichtig angewendet werden.
Toleranz, körperliche Abhängigkeit und Entzug
Bei chronischer Anwendung kann der Patient eine Toleranz gegenüber dem Arzneimittel entwickeln und immer höhere Dosen benötigen, um die Schmerzkontrolle aufrechtzuerhalten. Die langfristige Anwendung von Zarenoxin kann zur Entwicklung einer Toleranz mit der Erfordernis von höheren Dosen zum Erzielen des erwünschten analgetischen Effektes führen. Die längerfristige Anwendung von Zarenoxin kann zu physischer Abhängigkeit führen. Bei abrupter Beendigung der Therapie kann ein Entzugssyndrom auftreten. Wenn die Therapie mit Oxycodon nicht mehr länger erforderlich ist, kann es ratsam sein, die Tagesdosis allmählich zu reduzieren, um das Auftreten der Symptome eines Entzugssyndroms zu vermeiden.
Entzugserscheinungen können Gähnen, Mydriasis, Tränenfluss, Rhinorrhoe, Tremor, Hyperhidrosis, Angstzustände, Unruhe, Krampfanfälle, Schlaflosigkeit oder Myalgie einschließen.
Opioide sind weder Mittel der ersten Wahl bei chronischen, nicht mit Krebs in Verbindung stehenden Schmerzen, noch werden sie als einzige Behandlung empfohlen. Opioide sollten als Teil eines umfassenden Behandlungsprogramms eingesetzt werden, das andere Medikamente und Behandlungsmodalitäten einschließt. Patienten mit chronischen, nicht mit Krebs in Verbindung stehenden Schmerzen sollten auf Abhängigkeitsentwicklung und Missbrauch überwacht werden. In Übereinstimmung mit den Schmerzrichtlinien ist regelmäßig zu überprüfen, ob die Behandlungsziele erreicht werden. Die Dosierung ist gegebenenfalls anzupassen. Falls die Behandlungsziele nicht erreicht werden, sollte eine Beendigung der Therapie erwogen werden.
Psychische Abhängigkeit (Sucht), Missbrauchsprofil und anamnestisch bekannter Substanz- und/oder Alkoholmissbrauch
Es besteht ein Potenzial für die Entwicklung einer psychischen Abhängigkeit (Sucht)] von Opioidanalgetika, einschließlich Oxycodon.
Opioidgebrauchsstörung (Missbrauch und Abhängigkeit)
Bei wiederholter Anwendung von Opioiden wie Oxycodon können sich eine Toleranz und/oder eine psychische Abhängigkeit entwickeln.
Die wiederholte Anwendung von Zarenoxin kann zu einer Opioidgebrauchsstörung führen. Eine höhere Dosis und längere Dauer der Opioidbehandlung kann das Risiko erhöhen, eine Opioidgebrauchsstörung zu entwickeln. Missbrauch oder absichtliche Falschanwendung von Zarenoxin kann Überdosierung und/oder Tod zur Folge haben. Das Risiko für die Entwicklung einer Opioidgebrauchsstörung ist erhöht bei Patienten mit Substanzgebrauchsstörungen (einschließlich Alkoholgebrauchsstörung) in der persönlichen oder familiären (Eltern oder Geschwister) Vorgeschichte, bei Rauchern oder bei Patienten mit anderen psychischen Erkrankungen (z. B. Major Depression, Angststörungen und Persönlichkeitsstörungen) in der Anamnese.
Vor Beginn der Behandlung mit Zarenoxin und während der Behandlung sollten die Behandlungsziele und ein Plan für die Beendigung der Behandlung mit dem Patienten vereinbart werden (siehe Abschnitt 4.2). Vor und während der Behandlung sollte der Patient auch über die Risiken und Anzeichen einer Opioidgebrauchsstörung aufgeklärt werden. Den Patienten sollte geraten werden, sich bei Auftreten dieser Anzeichen mit ihrem Arzt in Verbindung zu setzen.
Die Patienten müssen auf Anzeichen eines Suchtverhaltens (drug-seeking behaviour) überwacht werden (z. B. zu frühes Nachfragen nach Folgerezepten).). Hierzu gehört auch die Überprüfung der gleichzeitigen Anwendung von Opioiden und psychoaktiven Arzneimitteln (wie Benzodiazepinen). Bei Patienten mit Anzeichen und Symptomen einer Opioidgebrauchsstörung sollte die Konsultation eines Suchtspezialisten in Betracht gezogen werden.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Alkohol und Zarenoxin können vermehrt Nebenwirkungen von Zarenoxin auftreten. Die gleichzeitige Einnahme sollte vermieden werden.
Eine Hyperalgesie, die nicht auf eine weitere Erhöhung der Oxycodondosis reagiert, kann insbesondere bei hohen Dosen auftreten. Eine Reduktion der Oxycodondosis oder der Wechsel zu einem alternativen Opioid kann erforderlich sein.
Zarenoxin wird für die Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren, aufgrund von Bedenken bezüglich der Sicherheit und Wirksamkeit, nicht empfohlen.
Die Gabe von Zarenoxin wird präoperativ und während der ersten 12–24 Stunden postoperativ nicht empfohlen. In Abhängigkeit von Art und Umfang des chirurgischen Eingriffs, dem gewählten Anästhesieverfahren, der sonstigen Begleitmedikation sowie vom individuellen Zustand des Patienten ist der Zeitpunkt des postoperativen Einsatzes von Zarenoxin nach sorgfältiger Abwägung von Nutzen und Risiko im Einzelfall festzulegen.
Opioide wie Oxycodonhydrochlorid können die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren- oder Gonaden-Achsen beeinflussen. Zu den möglichen Veränderungen zählen ein Anstieg des Prolaktins im Serum und eine Abnahme von Kortisol und Testosteron im Plasma. Auf Grundlage dieser Hormonveränderungen können sich klinische Symptome manifestieren.
Wie alle Opioidpräparate sollte Zarenoxin nach abdominalchirurgischen Eingriffen aufgrund der bekannten Beeinträchtigung der Darmmotilität mit Vorsicht angewendet werden. Eine Anwendung sollte erst erfolgen, nachdem sich der Arzt von der Normalisierung der Darmfunktion überzeugt hat.
Zarenoxin besteht aus einer Polymer-Matrix und ist nur für die orale Einnahme bestimmt. Im Fall einer missbräuchlichen parenteralen venösen Injektion können die sonstigen Bestandteile der Tablette (insbesondere Talkum) zu schwerwiegenden, potenziell tödlichen Ereignissen führen.
Die leere Tablettenmatrix wird u. U. sichtbar mit den Faeces ausgeschieden.
Die Anwendung von Zarenoxin kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen. Die Anwendung von Zarenoxin als Dopingmittel kann zu einer Gefährdung der Gesundheit führen.
Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz, einer Glucose-Galactose-Malabsorption oder einer Sucrase-Isomaltase-Insuffizienz sollten dieses Arzneimittel nicht anwenden.
4.5 wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen
Die gleichzeitige Anwendung von Opioiden zusammen mit sedierenden Arzneimitteln wie Benzodiazepinen oder vergleichbaren Arzneimitteln erhöht das Risiko von Sedierung, Atemdepression, Koma und Tod aufgrund einer additiven ZNS-dämpfenden Wirkung. Die Dosis und Dauer der gleichzeitigen Anwendung sollten begrenzt werden (siehe Abschnitt 4.4). Zu den Arzneimitteln, die das Zentralnervensystem (ZNS) dämpfen, zählen unter anderem andere Opioide, Gabapentinoide wie z. B. Pregabalin, Anxiolytika, Hypnotika und Sedativa (einschließlich Benzodiazepinen), Antipsychotika, Antidepressiva, Phenothiazine und Alkohol.
Alkohol kann die pharmakodynamischen Effekte von Zarenoxin verstärken. Die gleichzeitige Einnahme sollte vermieden werden.
Die gleichzeitige Gabe von Oxycodon und Arzneimitteln mit serotonerger Wirkung, wie z. B. selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) oder Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRI), kann ein SerotoninSyndrom verursachen. Die Symptome eines Serotonin-Syndroms können unter anderem Veränderungen des Gemütszustands (z. B. Agitiertheit, Halluzinationen, Koma), autonome Instabilität (z. B. Tachykardie, labiler Blutdruck, Hyperthermie), neuromuskuläre Störungen (z. B. Hyperreflexie, Koordinationsmangel, Rigidität) und/oder den Gastrointestinaltrakt betreffende Symptome (z. B. Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö) verursachen. Oxycodon sollte bei Patienten, die diese Arzneimittel einnehmen, mit Vorsicht angewendet und die Dosierung möglicherweise reduziert werden.
Arzneimittel mit anticholinerger Wirkung (z. B. Antipsychotika, trizyklische Antidepressiva, Antihistaminika, Antiemetika, Muskelrelaxantien, Arzneimittel bei Morbus Parkinson) können anticholinerge Nebenwirkungen von Oxycodon verstärken wie z. B. Verstopfung, Mundtrockenheit oder Störungen beim Wasserlassen.
Zarenoxin sollte mit Vorsicht bei Patienten eingesetzt werden, die MAO-Hemmer angewendet oder während der letzten zwei Wochen erhalten haben.
In Einzelfällen wurde eine klinisch relevante Abnahme oder Zunahme der Thromboplastinzeit (INR, Quickwert) bei gleichzeitiger Anwendung von Oxycodon und Cumarin-Antikoagulantien beobachtet.
Oxycodon wird hauptsächlich über CYP3A4-abhängige Stoffwechselwege und zum Teil über CYP2D6 abgebaut. Die Aktivität dieser Abbauwege kann durch verschiedene gleichzeitig verabreichte Arzneimittel oder Nahrungsstoffe gehemmt oder induziert werden. Die folgenden Absätze erläutern diese Wechselwirkungen ausführlicher.
CYP3A4-Inhibitoren wie z. B. Makrolid-Antibiotika (z. B. Clarithromycin, Erythromycin oder Telithromycin), Azol-Antimykotika (z. B. Ketoconazol, Voriconazol, Itraconazol oder Posaconazol), Proteasehemmer (z. B. Boceprevir, Ritonavir, Indinavir, Nelfinavir oder Saquinavir), Cimetidin und Grapefruitsaft können zu einer verminderten Clearance von Oxycodon führen, was einen Anstieg der Plasmakonzentrationen von Oxycodon verursachen könnte. Eine Anpassung der Dosis von Oxycodon kann daher erforderlich sein.
Einige spezifische Beispiele der CYP3A4-Enzymhemmung werden im Folgenden angeführt:
Die fünftägige orale Gabe von 200 mg Itraconazol, einem potenten CYP3A4-Hemmer, erhöhte die AUC von oral appliziertem Oxycodon auf im Mittel das 2,4-Fache (Spannbreite von 1,5 bis 3,4-fach). Die viertägige Gabe von 2 x täglich 200 mg Voriconazol (wobei bei den ersten beiden Dosen 400 mg gegeben wurden), einem CYP3A4-Hemmer, erhöhte die AUC von oral appliziertem Oxycodon auf im Mittel das 3,6-Fache (Spannbreite von 2,7 bis 5,6-fach). Die viertägige orale Gabe von 800 mg Telithromycin, einem CYP3A4-Hemmer, erhöhte die AUC von oral appliziertem Oxycodon auf im Mittel das 1,8-Fache (Spannbreite von 1,3 bis 2,3-fach). Der Genuss von 3 x täglich 200 ml Grapefruitsaft, einem CYP3A4-Hemmer, über fünf Tage erhöhte die AUC von oral appliziertem Oxycodon auf im Mittel das 1,7-Fache (Spannbreite von 1,1 bis 2,1-fach).CYP3A4-Induktoren wie z. B. Rifampicin, Carbamazepin, Phenytoin oder Johanniskraut können den Abbau von Oxycodon beschleunigen und die Clearance von Oxycodon erhöhen, was zu einer Abnahme der Plasmakonzentrationen von Oxycodon führen könnte. Eine Anpassung der Dosis von Oxycodon kann erforderlich sein.
Einige spezifische Beispiele der CYP3A4-Enzyminduktion werden im Folgenden angeführt:
Die Gabe von Johanniskraut, einem CYP3A4-Induktor, über 15 Tage 3 x täglich 300 mg reduzierte die AUC von oral appliziertem Oxycodon um durchschnittlich etwa 50 % (Spannbreite von 37 bis 57 %). Die Gabe von Rifampicin, einem CYP3A4-Induktor, über 7 Tage 1 x täglich 600 mg reduzierte die AUC von oral appliziertem Oxycodon um durchschnittlich etwa 86 %.Arzneimittel mit hemmender Wirkung auf die Aktivität von CYP2D6 wie z. B. Paroxetin oder Chinidin können zu einer verminderten Clearance von Oxycodon führen, was einen Anstieg der Plasmakonzentrationen von Oxycodon verursachen könnte.
Kinder und Jugendliche
Studien zur Erfassung von Wechselwirkungen wurden nur bei Erwachsenen durchgeführt.
4.6 fertilität, schwangerschaft und stillzeit
Die Anwendung dieses Arzneimittels sollte bei schwangeren und stillenden Patientinnen so weit wie möglich vermieden werden.
Schwangerschaft
Es liegen begrenzte Daten zur Anwendung von Oxycodon bei Schwangeren vor. Säuglinge von Müttern, die in den letzten 3 bis 4 Wochen vor der Geburt Opioide erhalten haben, sollten hinsichtlich einer Atemdepression überwacht werden. Bei Neugeborenen von Müttern, die mit Oxycodon behandelt werden, können Entzugserscheinungen auftreten.
Stillzeit
Oxycodon kann in die Muttermilch sezerniert werden und beim gestillten Kind eine Sedierung und Atemdepression verursachen. Zarenoxin sollte daher nicht bei stillenden Müttern angewendet werden.
Fertilität
Zum Einfluss von Oxycodon auf die Fertilität beim Menschen liegen keine ausreichenden Daten vor. Studien an Ratten haben keine Auswirkungen auf die Fertilität gezeigt (siehe Abschnitt 5.3).
4.7 auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen
Oxycodon kann die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, beeinträchtigen. Dies ist insbesondere zu Beginn einer Therapie mit Zarenoxin, nach Dosiserhöhung oder Präparatewechsel sowie beim Zusammenwirken von Zarenoxin mit anderen ZNS-dämpfenden Substanzen zu erwarten.
Bei einer stabilen Therapie ist ein generelles Fahrverbot nicht zwingend erforderlich. Der behandelnde Arzt sollte im Einzelfall entscheiden, ob der Patient aktiv am Straßenverkehr teilnehmen oder Maschinen bedienen darf.
4.8 nebenwirkungen
Aufgrund seiner pharmakologischen Eigenschaften kann Oxycodon Atemdepression, Miosis, Krämpfe der Bronchialmuskeln und Krämpfe der glatten Muskulatur hervorrufen sowie den Hustenreflex dämpfen.
Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen sind Übelkeit (vor allem zu Beginn der Therapie) und Obstipation.
Die schwerwiegendste Nebenwirkung ist, wie auch bei anderen Opioiden, eine Atemdepression. Diese tritt am ehesten bei älteren oder geschwächten Patienten oder bei Patienten mit Opioid-Unverträglichkeit auf.
Bei dafür anfälligen Patienten können Opioide schwere Blutdruckabfälle hervorrufen.
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien
zugrunde gelegt: Sehr häufig Häufig Gelegentlich Selten
Sehr selten
Nicht bekannt
≥1/10
≥1/100 bis <1/10
≥1/1.000 bis <1/100
≥1/10.000 bis <1/1.000
<1/10.000
Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar
Sehr häufig | Häufig | Gelegentlich | Selten | Nicht bekannt | |
Infektionen und parasitäre Erkrankungen | Herpes Simplex | ||||
Erkrankungen des Immunsystems | Überempfindl ichkeitsreakti onen | anaphylaktis che Reaktionen, anaphylaktoi de Reaktionen |
Stoffwechsel-und Ernährungsstö rungen | Appetitabna hme bis zum Appetitverlu st | Dehydratatio n | Appetitsteige rung | ||
Psychiatrische Erkrankungen | Angstzustän de, Verwirrtheits zustände, Depressione n, verminderte Aktivität, Unruhe, psychomoto rische Hyperaktivit ät, Nervosität, Schlaflosigk eit, Denkstörun gen | Agitiertheit, Affektlabilität, euphorische Stimmung, Wahrnehmun gsstörungen (z. B. Halluzination en, Derealisation ), verminderte Libido, Arzneimittela bhängigkeit (siehe Abschnitt 4.4) | Aggressione n | ||
Erkrankungen des Nervensystem s | Somnolenz , Sedierung, Schwindel gefühl, Kopfschme rzen | Tremor, Lethargie | Amnesie, Konvulsion (insbesonder e bei Personen mit Epilepsie oder Prädispositio n zu Krampfanfäll en), Konzentratio nsstörungen, Migräne, erhöhter Muskeltonus, unwillkürliche Muskelkontra ktionen, Hypoästhesie , Koordinations störungen, Sprechstörun gen, Synkope, Parästhesien, Geschmacks störungen | Hyperalgesi e | |
Augenerkrank ungen | Sehstörunge n, Miosis | ||||
Erkrankungen des Ohrs und | Hörstörunge n, Vertigo |
des Labyrinths | |||||
Herzerkrankun gen | Tachykardie, Palpitationen (als Symptom eines Entzugssynd roms) | ||||
Gefäßerkranku ngen | Vasodilatatio n | erniedrigter Blutdruck, Orthostasesy ndrom | |||
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums | Dyspnoe, Bronchospa smen | Atemdepress ion, Dysphonie, Husten | Zentrales Schlafapnoe -Syndrom | ||
Erkrankungen des Gastrointestina ltrakts | Obstipatio n, Übelkeit, Erbrechen | Abdominals chmerzen, Diarrhoe, Mundtrocke nheit, Schluckauf, Dyspepsie | Mundulzerati onen, Stomatitis, Flatulenz, Aufstoßen, Dysphagie, Ileus | Melaena, Zahnerkrank ungen, Zahnfleischbl uten | Karies |
Leber- und Gallenerkrank ungen | Erhöhung leberspezifis cher Enzyme | Cholestase, Gallenkolik, Funktionsstö rung des Sphinkter Oddi | |||
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellg ewebes | Pruritus | Hautreaktio nen/Hautau sschlag, Hyperhidrosi s | Trockene Haut | Urtikaria | |
Erkrankungen der Nieren und Harnwege | Dysurie, Harndrang | Harnretentio n | |||
Erkrankungen der Geschlechtsor gane und der Brustdrüse | Erektionsstör ungen, Hypogonadis mus | Amenorrhoe | |||
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichung sort | Asthenie, Ermüdung | Schüttelfrost, Arzneimittele ntzugssyndro m, Schmerzen (z. B. Brustkorbsch merzen), Unwohlsein, Ödeme, periphere Ödeme, | Gewichtszuoder -abnahme | Arzneimittele ntzugssyndr om bei Neugeboren en |
Toleranzent wicklung, Durst | |||||
Verletzung, Vergiftung und Komplikatione n | Verletzungen durch Unfälle |
Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen
Arzneimittelabhängigkeit
Die wiederholte Anwendung von Zarenoxin kann, selbst in therapeutischen Dosen, zu einer Arzneimittelabhängigkeit führen. Das Risiko für eine Arzneimittelabhängigkeit kann je nach individuellen Risikofaktoren des Patienten, Dosierung und Dauer der Opioidbehandlung variieren (siehe Abschnitt 4.4).
Kinder und Jugendliche
Häufigkeit, Art und Schweregrad von Nebenwirkungen bei Patienten unter 12 Jahren werden voraussichtlich nicht von denen bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 12 Jahren abweichen. Für Neugeborene von Müttern, die Oxycodon erhalten, siehe Abschnitt 4.6.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des NutzenRisiko-Verhältnisses des Arzneimittels.
Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt.
Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonn, Website: .bfarm.de anzuzeigen.
4.9 überdosierung
Symptome der Intoxikation
Eine akute Überdosierung von Oxycodon kann zu Atemdepression, Somnolenz bis hin zum Stupor oder Koma, verminderter Spannung der Skelettmuskulatur, Miosis, Bradykardie, erniedrigtem Blutdruck, Lungenödem, Kreislaufversagen und zum Tod führen.
Toxische Leukenzephalopathie wurde bei Überdosierung von Oxycodon beobachtet.
Therapie von Intoxikationen
Die Atemwege müssen freigehalten werden. Reine Opioid-Antagonisten wie Naloxon sind spezifische Gegenmittel zur Behandlung der Symptome einer Opioid-Überdosierung. Andere unterstützende Maßnahmen sollten nach Bedarf eingesetzt werden.
Naloxon: z. B. 0,4 bis 2 mg Naloxon intravenös. Diese Einzeldosis muss je nach klinischer Erfordernis in zwei- bis dreiminütigen Abständen wiederholt werden.
Die intravenöse Infusion von 2 mg Naloxon in 500 ml isotonischer Kochsalz- oder 5%iger Dextroselösung (entsprechend 0,004 mg Naloxon/ml) ist ebenfalls möglich. Dabei soll die Infusionsgeschwindigkeit auf die zuvor verabreichten Bolusdosierungen und das Ansprechen des Patienten abgestimmt sein.
Andere unterstützende Maßnahmen: Diese beinhalten eine künstliche Beatmung, Sauerstoffzufuhr, Gabe von Vasopressoren und Infusionstherapie in der Behandlung eines begleitend auftretenden Kreislaufschocks. Bei Herzstillstand
oder Arrhythmien kann eine Herzdruckmassage oder Defibrillation angezeigt sein. Der Wasser- und Elektrolythaushalt sollte aufrechterhalten werden.
5. pharmakologische eigenschaften
5.1 pharmakodynamische eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Natürliche Opium-Alkaloide ATC-Code: N02AA05
Oxycodon hat eine Affinität zu Kappa-, My- und Delta-Opiatrezeptoren in Gehirn, Rückenmark und peripheren Organen. Oxycodon wirkt an diesen Rezeptoren als Opioidagonist ohne antagonistischen Effekt. Die therapeutische Wirkung ist vorwiegend analgetisch und sedierend. Im Vergleich zu nicht-retardiertem Oxycodon, allein oder in Kombination mit anderen Substanzen, bewirken Zarenoxin Retardtabletten für einen erheblich längeren Zeitraum eine Schmerzlinderung ohne gesteigerte Nebenwirkungen.
Endokrines System Siehe Abschnitt 4.4
Gastrointestinales System
Opioide können zu Krämpfen des Sphinkter Oddi führen.
Kinder und Jugendliche
Insgesamt wurden Daten zur Sicherheit mit oralem Oxycodon in 9 klinischen, pharmakokinetischen und pharmakodynamischen Studien mit insgesamt 629 Säuglingen und Kindern (im Alter von 2 Monaten bis 17 Jahren) erzielt, die zeigen, dass orales Oxycodon von pädiatrischen Patienten gut vertragen wird, und das mit nur geringen Nebenwirkungen, hauptsächlich im Magen-Darm-Trakt und Nervensystem. Die positiven Daten zur Sicherheit mit oralem Oxycodon wurden durch 9 mit bukkal, intramuskulär und intravenös angewendetem Oxycodon durchgeführte Studien mit insgesamt 1 860 Säuglingen und Kindern bestätigt, die nur mäßige Nebenwirkungen hatten, die vergleichbar mit denen bei der Anwendung von oralem Oxycodon waren.
Die parenterale Dosis von Oxycodon für Säuglinge und Kinder, die in klinischen Studien verabreicht wurde, lag im Bereich von 0,025 mg/kg bis 0,1 mg/kg;
0,1 mg/kg ist die am häufigsten verwendete Dosierung gefolgt von 0,05 mg/kg. Die i. v. Dosis Oxycodon lag im Bereich von 0,025 mg/kg bis 0,1 mg/kg;
0,1 mg/kg ist die am häufigsten verwendete Dosierung gefolgt von 0,05 mg/kg. Die i. m. Dosis von Oxycodon lag im Bereich von 0,02 mg/kg bis 0,1 mg/kg. Die Dosis von oral verabreichtem Oxycodon lag im Bereich von 0,1 mg/kg (Initialdosis) bis 1,24 mg/kg/Tag. Die bukkal verabreichte Dosis von Oxycodon betrug 0,1 mg/kg.
Insgesamt scheinen die Nebenwirkungen in diesen Studien von Oxycodon bei Säuglingen und Kindern in Übereinstimmung mit dem bekannten Sicherheitsprofil von Oxycodon in den zahlreichen mit Erwachsenen durchgeführten klinischen Studien zu sein. Keine neuen oder unerwarteten Nebenwirkungen wurden in diesen Studien identifiziert. Alle berichteten unerwünschten Ereignisse waren konsistent mit dem bekannten Sicherheitsprofil von Oxycodon als auch von anderen vergleichbaren starken Opioiden. Allerdings wird Zarenoxin bei Kindern unter 12 Jahren aufgrund nicht ausreichender Daten zur Unbedenklichkeit und Wirksamkeit nicht empfohlen.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption
Um die Retardierung der Tabletten nicht zu beeinträchtigen, müssen die Retardtabletten als Ganzes eingenommen und dürfen nicht zerkaut, zerteilt oder zerrieben werden. Die Anwendung zerteilter, zerkauter oder zerriebener Tabletten führt zu einer schnellen Freisetzung und Resorption einer möglicherweise letalen Dosis von Oxycodon.
Die relative Bioverfügbarkeit von retardiertem Oxycodon ist vergleichbar mit der von konventionellem oralem Oxycodon, wobei nach Einnahme von retardiertem Oxycodon maximale Plasmakonzentrationen nach etwa 3 Stunden gegenüber 1 bis 1,5 Stunden auftreten. Die Spitzen- und Talkonzentrationen von retardiertem und nicht-retardiertem Oxycodon sind bei Einnahme alle 12 bzw. alle 6 Stunden in gleicher Tagesgesamtdosis vergleichbar.
Die absolute Bioverfügbarkeit von Oxycodon beträgt etwa zwei Drittel relativ zur parenteralen Gabe. Die Linearität der Plasmakonzentration der Retardtabletten im Dosisbereich von 5–80 mg wurde in Bezug auf die Resorptionsgeschwindigkeit und die resorbierte Wirkstoffmenge demonstriert. Nach der Einnahme einer fettreichen Mahlzeit können die Plasmaspitzenkonzentrationen im Vergleich zur Dosierung im Nüchternzustand erhöht sein.
Verteilung
Oxycodon hat im Steady State ein Verteilungsvolumen von 2,6 l/kg; eine Plasmaproteinbindung von 38–45 %; eine Eliminationshalbwertszeit von 4 bis 6 Stunden und eine Gesamtplasmaclearance von 0,8 l/min. Die Eliminationshalbwertszeit von Oxycodon aus den Retardtabletten beträgt 4,5 Stunden mit einem Steady State , der im Mittel nach einem Tag erreicht wird.
Biotransformation
Oxycodon wird im Darm und in der Leber über CYP3A4 und CYP2D6 zu Noroxycodon, Oxymorphon und Noroxymorphon verstoffwechselt, die anschließend glukuronidiert werden. Es wird angenommen, dass keiner dieser Metaboliten wesentlich zur schmerzstillenden Wirkung von Oxycodon beiträgt. In-vitro-Studien deuten darauf hin, dass therapeutische Dosen von Cimetidin die Entstehung von Noroxycodon wahrscheinlich nicht wesentlich beeinflussen. Chinidin verringert beim Menschen die Produktion von Oxymorphon, wobei jedoch die Pharmakodynamik von Oxycodon im Wesentlichen unbeeinflusst bleibt. Der Beitrag der Stoffwechselprodukte zum pharmakodynamischen Gesamteffekt ist unbedeutend.
Elimination
Oxycodon und seine Stoffwechselprodukte werden sowohl mit dem Urin als auch mit dem Stuhl ausgeschieden. Oxycodon tritt in die Plazenta über und lässt sich in der Muttermilch nachweisen. Frauen haben unter Berücksichtigung des jeweiligen Körpergewichtes im Durchschnitt eine um 25 % höhere Plasmakonzentration als Männer.
5.3 präklinische daten zur sicherheit
Reproduktions- und Entwicklungstoxikologie
Oxycodon hatte bei männlichen und weiblichen Ratten in Dosierungen von bis zu 8 mg/kg/Tag keinen Effekt auf die Fertilität oder die frühe embryonale Entwicklung. Ebenso induzierte Oxycodon in Dosierungen von bis zu
8 mg/kg/Tag bei Ratten und von bis zu 125 mg/kg/Tag bei Kaninchen keine Fehlbildungen. Dosisbedingte Erhöhungen der Entwicklungsvariationen (erhöhte Inzidenz von zusätzlichen (27) präsakralen Wirbeln und zusätzlichen Rippenpaaren) wurden bei Kaninchen beobachtet, wenn die Daten für einzelne Föten analysiert wurden. Wenn jedoch dieselben Daten wurfbezogen anstatt zu einzelnen Föten analysiert wurden, gab es keinen dosisbedingten Anstieg der Entwicklungsvariationen, obwohl die Häufigkeit zusätzlicher präsakraler Wirbel in der 125-mg/kg/Tag-Gruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikant höher blieb. Da dieser Dosierungsbereich mit schweren pharmakotoxischen Effekten bei trächtigen Tieren verbunden war, können die fetalen Befunde eine sekundäre Folge einer schweren mütterlichen Toxizität gewesen sein.
In einer prä- und postnatalen Entwicklungsstudie bei Ratten wurden das mütterliche Körpergewicht und die Parameter der Nahrungsaufnahme für Dosierungen ≥ 2 mg/kg/Tag im Vergleich zur Kontrollgruppe reduziert. Die Körpergewichte waren in der F1-Generation von mütterlichen Ratten der 6-mg/kg/Tag-Dosisgruppe niedriger. Es gab keine Auswirkungen auf physische, reflexologische oder sensorische Entwicklungsparameter oder auf Verhaltensund Reproduktionskennzahlen bei den F1-Jungtieren (der NOEL der F1-Jungtiere betrug 2 mg/kg/Tag basierend auf Körpergewichtseffekten, die bei 6 mg/kg/Tag beobachtet wurden). Es gab bei keiner Studien-Dosis Auswirkungen auf die F2-Generation.
Genotoxizität
Die Ergebnisse von In-vitro – und In-vivo -Studien deuten darauf hin, dass das genotoxische Risiko von Oxycodon für den Menschen bei den systemischen Oxycodon-Konzentrationen, die therapeutisch erreicht werden, minimal oder nicht vorhanden ist. Oxycodon war in einem bakteriellen Mutagenitätstest oder in einem In-vivo- Micronucleus-Test in der Maus nicht genotoxisch. Oxycodon produzierte eine positive Reaktion im In-vitro- Maus-Lymphomtest bei metabolischer Rattenleber-S9-Aktivierung bei Dosierungen von mehr als 25 µg/ml. Zwei In-vitro- Chromosomenaberrationstests mit menschlichen Lymphozyten wurden durchgeführt. Im ersten Test war Oxycodon ohne Stoffwechselaktivierung negativ, aber mit S9-Stoffwechselaktivierung zum 24-Stunden-Zeitpunkt positiv, aber nicht 48 Stunden nach Exposition. Im zweiten Assay zeigte Oxycodon bei keiner Konzentration und zu keinem Zeitpunkt Klastogenität, weder mit noch ohne metabolische Aktivierung.
Kanzerogenität
Die Kanzerogenität wurde in einer 2-jährigen Studie mit oraler Sondenapplikation an Sprague-Dawley-Ratten untersucht. Oxycodon erhöhte die Tumorinzidenz bei männlichen und weiblichen Ratten in Dosen bis zu 6 mg/kg/Tag nicht. Die Dosen wurden durch Opioid-bedingte pharmakologische Wirkungen von Oxycodon begrenzt.
6. pharmazeutische angaben
6.1 liste der sonstigen bestandteile
Tablettenkern
Lactose-Monohydrat
Ammoniummethacrylat-Copolymer Typ B
Povidon (K29/32)
Talkum
Triacetin
Stearylalkohol
Magnesiumstearat
Tablettenüberzug
Zarenoxin 5 mg Retardtabletten
Hypromellose
Talkum
Macrogol 400
Titandioxid (E171)
Brillantblau FCF (E133)
Zarenoxin 10 mg Retardtabletten
Hypromellose
Talkum
Macrogol 400
Titandioxid (E171)
Zarenoxin 15 mg Retardtabletten
Hypromellose
Talkum
Macrogol 400
Titandioxid (E171)
Eisen(II,III)-oxid (E172)
Zarenoxin 20 mg Retardtabletten
Hypromellose
Talkum
Macrogol 400
Titandioxid (E171)
Eisen(III)-oxid (E172)
Zarenoxin 30 mg Retardtabletten
Hypromellose
Talkum
Macrogol 400
Titandioxid (E171)
Eisenoxide und -hydroxide (E172)
Eisen(II,III)-oxid (E172)
Zarenoxin 40 mg Retardtabletten
Hypromellose
Talkum
Macrogol 400
Titandioxid (E171)
Eisen(III)-oxid (E172)
Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E172)
Zarenoxin 60 mg Retardtabletten
Hypromellose
Talkum
Macrogol 400
Titandioxid (E171)
Eisen(III)-oxid (E172)
Erythrosin (E127)
Zarenoxin 80 mg Retardtabletten Hypromellose
Macrogol 400
Titandioxid (E171)
Indigocarmin-Aluminiumsalz (E132)
Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E172)
6.2 inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 dauer der haltbarkeit
Zarenoxin 5 mg Retardtabletten
2 Jahre
Zarenoxin 10 mg Retardtabletten
3 Jahre
Zarenoxin 15 mg Retardtabletten
Zarenoxin 20 mg Retardtabletten
Zarenoxin 30 mg Retardtabletten
Zarenoxin 40 mg Retardtabletten
Zarenoxin 60 mg Retardtabletten
Zarenoxin 80 mg Retardtabletten
3 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Zarenoxin 5 mg Retardtabletten
Nicht über 25 °C lagern.
Zarenoxin 10 mg Retardtabletten
Nicht über 25 °C lagern.
Zarenoxin 15 mg Retardtabletten
Zarenoxin 20 mg Retardtabletten
Zarenoxin 30 mg Retardtabletten
Zarenoxin 40 mg Retardtabletten
Zarenoxin 60 mg Retardtabletten
Zarenoxin 80 mg Retardtabletten
Für diese Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
6.5 art und inhalt des behältnisses
Kindergesicherte perforierte PVC/PVDC-Aluminium-Blisterpackungen zur Abgabe von Einzeldosen mit 10×1, 14×1, 20×1, 25×1, 28×1, 30×1, 40×1, 50×1, 56×1, 60×1, 98×1 und 100×1 Retardtabletten.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
7. inhaber der zulassung
Acino AG
Leopoldstraße 115
80804 München
Deutschland
+ 49 (0) 89 3221280–10
+ 49 (0) 89 3221280–69 info@acino.swiss
8. zulassungsnummer
Zarenoxin 5 mg Retardtabletten 87951.00.00
Zarenoxin 10 mg Retardtabletten 87952.00.00
Zarenoxin 15 mg Retardtabletten 87953.00.00
Zarenoxin 20 mg Retardtabletten 87954.00.00
Zarenoxin 30 mg Retardtabletten 87955.00.00
Zarenoxin 40 mg Retardtabletten 87956.00.00
Zarenoxin 60 mg Retardtabletten 87957.00.00
Zarenoxin 80 mg Retardtabletten 87958.00.00
9. datum der erteilung der zulassung
05.11.2013