Die ATC-Gruppe L02AA umfasst Estrogene, die in der Hormonersatztherapie eingesetzt werden. Diese Therapie wird vor allem bei Frauen angewendet, die aufgrund von Wechseljahresbeschwerden einen Mangel an Östrogenen haben.
In Deutschland ist die Anzahl der Frauen, die eine Hormonersatztherapie erhalten, rückläufig. Im Jahr 2019 wurden laut Statistik etwa 1,3 Millionen Packungen mit Hormonpräparaten verkauft. Das entspricht einem Rückgang von 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Estrogene können jedoch auch bei anderen Erkrankungen eingesetzt werden. So können sie beispielsweise bei Osteoporose helfen, indem sie den Knochenabbau verlangsamen und das Risiko von Knochenbrüchen reduzieren.
Es gibt verschiedene Formen von Estrogenen, wie zum Beispiel Estradiol oder Estron. Diese unterscheiden sich in ihrer Wirkung und Dosierung. Die Wahl des richtigen Präparats hängt vom individuellen Bedarf der Patientin ab und sollte immer in Absprache mit einem Arzt erfolgen.
Die Einnahme von Estrogenen birgt jedoch auch Risiken. So kann es zu Nebenwirkungen wie Übelkeit oder Kopfschmerzen kommen. Außerdem erhöht eine langfristige Einnahme das Risiko für Brustkrebs und Thrombosen.
Deshalb sollte eine Hormonersatztherapie immer kritisch abgewogen werden und nur dann erfolgen, wenn der Nutzen für die Patientin höher ist als das Risiko möglicher Nebenwirkungen.
Insgesamt sind Estrogene ein wichtiger Bestandteil der Hormonersatztherapie und können bei verschiedenen Erkrankungen eingesetzt werden. Eine individuelle Beratung durch einen Arzt oder Apotheker ist jedoch unerlässlich, um die richtige Wahl des Präparats zu treffen und mögliche Risiken zu minimieren.