Antithymozytäres Immunglobulin (ATG) ist ein Medikament, das zur Gruppe der Immunsuppressiva gehört. Es wird eingesetzt, um die Abstoßungsreaktion nach einer Organtransplantation zu verhindern oder zu behandeln. Das ATG Kaninchen wird in der ATC-Gruppe L04AA04 geführt und ist eine Variante des Antithymozytären Immunglobulins.
In Deutschland werden jedes Jahr mehrere tausend Organtransplantationen durchgeführt. Die meisten Transplantationen betreffen Nieren, gefolgt von Leber und Herz. Bei jeder Transplantation besteht das Risiko einer Abstoßungsreaktion, bei der das Immunsystem des Empfängers das transplantierte Organ als fremd erkennt und bekämpft.
Um dieses Risiko zu minimieren, werden Immunsuppressiva eingesetzt. Diese Medikamente unterdrücken die Aktivität des Immunsystems und verhindern so eine Abstoßungsreaktion. Das ATG Kaninchen ist eines dieser Medikamente.
Das ATG Kaninchen wird aus dem Blut von Kaninchen gewonnen, die gegen menschliche T-Lymphozyten immunisiert wurden. Die Antikörper im ATG binden an die T-Lymphozyten des Empfängers und zerstören sie dadurch. Dadurch wird die Aktivität des Immunsystems unterdrückt und eine Abstoßungsreaktion verhindert.
Das ATG Kaninchen wird in der Regel intravenös verabreicht. Die Dosierung hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel dem Gewicht des Patienten und dem Zeitpunkt der Transplantation.
Wie bei allen Medikamenten können auch beim ATG Kaninchen Nebenwirkungen auftreten. Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehören Fieber, Schüttelfrost und Übelkeit. In seltenen Fällen kann es zu schwerwiegenden allergischen Reaktionen kommen.
In Deutschland wird das ATG Kaninchen von verschiedenen Herstellern angeboten. Die Preise variieren je nach Hersteller und Dosierung. Im Jahr 2019 wurden in Deutschland insgesamt 3.219 Organtransplantationen durchgeführt, bei denen Immunsuppressiva eingesetzt wurden.
Das ATG Kaninchen ist ein wichtiger Bestandteil der Immunsuppression nach einer Organtransplantation. Es hilft dabei, das Risiko einer Abstoßungsreaktion zu minimieren und somit die Überlebenschancen des transplantierten Organs zu erhöhen. Trotzdem sollten Patienten immer eng mit ihrem Arzt zusammenarbeiten und mögliche Nebenwirkungen im Auge behalten.