Die ATC-Gruppe L04 umfasst Immunsuppressiva, also Medikamente, die das Immunsystem unterdrücken. In Deutschland sind diese Arzneimittel sehr verbreitet und werden oft zur Behandlung von Autoimmunerkrankungen wie Rheuma oder Multipler Sklerose eingesetzt.
Im Jahr 2019 wurden in Deutschland mehr als 4 Millionen Packungen von Immunsuppressiva verkauft. Das zeigt, dass diese Medikamente eine wichtige Rolle in der Therapie vieler Patienten spielen.
Die Wirkung der Immunsuppressiva beruht darauf, dass sie bestimmte Zellen des Immunsystems hemmen oder sogar abtöten. Dadurch wird die Abwehrreaktion des Körpers gegenüber krankhaften Zellen oder Fremdkörpern verringert. Allerdings kann dies auch zu einer erhöhten Anfälligkeit für Infektionen führen.
Es gibt verschiedene Arten von Immunsuppressiva, die jeweils auf unterschiedliche Weise wirken. Zu den bekanntesten gehören Glukokortikoide wie Prednisolon und Cyclosporin A. Diese Medikamente werden oft bei Transplantationen eingesetzt, um eine Abstoßungsreaktion des transplantierten Organs zu verhindern.
Ein weiteres Beispiel sind Biologika wie Adalimumab oder Infliximab, die gezielt bestimmte Botenstoffe im Körper blockieren und dadurch Entzündungsprozesse hemmen. Diese Medikamente werden vor allem bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen wie Morbus Crohn oder rheumatoider Arthritis eingesetzt.
Allerdings haben Immunsuppressiva auch einige Nebenwirkungen, die nicht zu unterschätzen sind. Dazu gehören unter anderem ein erhöhtes Infektionsrisiko, Bluthochdruck oder auch eine gesteigerte Neigung zur Bildung von Tumoren.
Daher ist es wichtig, dass Patienten, die Immunsuppressiva einnehmen, regelmäßig von ihrem Arzt überwacht werden. Auch sollten sie sich vor Infektionen schützen und bei auftretenden Symptomen schnell ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.
Insgesamt sind Immunsuppressiva jedoch eine wichtige Therapieoption für viele Patienten mit Autoimmunerkrankungen oder nach Transplantationen. Sie können dazu beitragen, dass diese Menschen ein weitgehend normales Leben führen können und ihre Krankheit unter Kontrolle bleibt.