Info Patient Hauptmenü öffnen

Carmustin Accordpharma 300 mg Pulver und Lösungsmittel für ein Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung - Beipackzettel, Nebenwirkungen, Wirkung, Anwendungsgebiete

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Beipackzettel, Nebenwirkungen, Wirkung, Anwendungsgebiete - Carmustin Accordpharma 300 mg Pulver und Lösungsmittel für ein Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung

Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung dieses Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige Informationen.

  • – Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.

  • – Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal.

  • – Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Siehe Abschnitt 4.

Was in dieser Packungsbeilage steht

  • 1. Was ist Carmustin Accordpharma und wofür wird es angewendet?

  • 2. Was sollten Sie vor der Anwendung von Carmustin Accordpharma beachten?

  • 3. Wie ist Carmustin Accordpharma anzuwenden?

  • 4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?

  • 5. Wie ist Carmustin Accordpharma aufzubewahren?

  • 6. Inhalt der Packung und weitere Informationen

1.     

Carmustin Accordpharma ist ein Arzneimittel, das Carmustin enthält. Carmustin gehört zu einer Gruppe von Krebsmedikamenten, die als Nitrosoharnstoffe bekannt sind und das Wachstum von Krebszellen verlangsamen.

Carmustin ist allein oder in Kombination mit anderen antineoplastischen Mitteln und/oder anderen therapeutischen Maßnahmen (Strahlentherapie, chirurgischer Eingriff) bei folgenden bösartigen Neubildungen wirksam:

  • – Hirntumoren (Glioblastom, Hirnstammgliom, Medulloblastom, Astrozytom und Ependymom) und Hirnmetastasen

  • – Zweittherapie bei Non-Hodgkin-Lymphom und Morbus Hodgkin

  • – Tumoren des Magen-Darm-Trakts oder des Verdauungssystems

  • – Malignes Melanom (Hautkrebs)

– Konditionierun­gsbehandlung vor einer Transplantation autologer hämatopoetischer Stammzellen (SZT) bei malignen hämatologischen Erkrankungen SZT(Morbus Hodgkin/Non-Hodgkin-Lymphom).

2.     

  • – wenn Sie allergisch gegen Carmustin oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind;

  • – wenn Sie unter unterdrückter Blutzellbildung im Knochenmark leiden und die Anzahl Ihrer Blutplättchen, weißen Blutkörperchen (Leukozyten) oder roten Blutkörperchen (Erythrozyten) dadurch reduziert ist, entweder durch Chemotherapie oder eine andere Ursache;

  • – wenn Sie an einer schweren Nierenfunktion­sstörung leiden;

  • – bei Kindern und Jugendlichen;

  • – wenn Sie stillen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, Apotheker oder dem medizinischen Fachpersonal, bevor Carmustin Accordpharma bei Ihnen angewendet wird.

Die wichtigste Nebenwirkung dieses Arzneimittels ist die Knochenmarkshem­mung, die sich als Müdigkeit, Blutungen der Haut und Schleimhäute sowie Infektionen und Fieber aufgrund der Veränderungen im Blut zeigt. Deshalb wird Ihr Arzt Ihre Blutwerte mindestens 6 Wochen lang nach Gabe der Dosis wöchentlich überwachen. In der empfohlenen Dosis sollte Carmustin Accordpharma nicht häufiger als alle 6 Wochen verabreicht werden. Die Dosierung wird in Abhängigkeit von Ihrem Blutbild vorgenommen.

Vor und während der Behandlung muss Ihre Leber-, Lungen- und Nierenfunktion regelmäßig überprüft und beobachtet werden.

Da die Anwendung von Carmustin Accordpharma zu Lungenschäden führen kann, sollte vor Behandlungsbeginn eine Röntgenaufnahme des Brustbereichs und ein Lungenfunktionstest durchgeführt werden (siehe auch Abschnitt „Welche Nebenwirkungen sind möglich?“).

Eine hochdosierte Behandlung mit Carmustin Accordpharma (bis zu 600 mg/m2) wird nur in Kombination mit einer anschließenden Stammzelltran­splantation durchgeführt. Eine solche hohe Dosis kann die Häufigkeit oder Schwere von Nebenwirkungen auf Lungen, Nieren, Leber, Herz und Magen-Darm sowie von Infektionen und Störungen des Elektrolythaushalts (niedrige Konzentrationen von Kalium, Magnesium, Phosphat im Blut) erhöhen.

Bei einer Behandlung mit Chemotherapeutika können Bauchschmerzen (neutropenische Enterokolitis) als therapiebedingte Nebenwirkung auftreten.

Ihr Arzt wird mit Ihnen über die Möglichkeit von Lungenschäden und allergischen Reaktionen und deren Symptome sprechen. Wenn solche Symptome auftreten, sollten Sie sich sofort an Ihren Arzt wenden (siehe Abschnitt 4).

Kinder und Jugendliche

Carmustin Accordpharma darf nicht bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren angewendet werden.

Anwendung von Carmustin Accordpharma zusammen mit anderen Arzneimitteln

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen. Dies gilt auch für nicht verschreibungspflichti­ge Arzneimittel.

  • – Phenytoin, eingesetzt bei Epilepsie;

  • – Dexamethason, das als entzündungshem­mendes und immunsuppressives Mittel eingesetzt

wird;

  • – Cimetidin, das bei Magenproblemen wie Verdauungsstörungen eingesetzt wird;

  • – Digoxin, wird bei einem unregelmäßigen Herzrhythmus eingesetzt;

  • – Melphalan, ein Krebsmedikament.

Anwendung von Carmustin Accordpharma zusammen mit Alkohol

Die Menge an Alkohol in diesem Arzneimittel kann die Wirkung anderer Arzneimittel verändern.

Schwangerschaft, Stillzeit und Fortpflanzungsfähigkeit

Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

Schwangerschaft und Fortpflanzungsfähig­keit

Carmustin Accordpharma sollte nicht während der Schwangerschaft angewendet werden, da es Ihrem ungeborenen Baby schaden kann. Daher sollte dieses Arzneimittel normalerweise schwangeren Frauen nicht verabreicht werden. Bei Einnahme während einer Schwangerschaft muss sich die Patientin des potenziellen Risikos für das ungeborene Kind bewusst sein. Frauen im gebärfähigen Alter wird empfohlen, ein wirksames Verhütungsmittel zu verwenden, um eine Schwangerschaft während der Behandlung und mindestens 6 Monate nach der Behandlung zu vermeiden.

Männliche Patienten sollten während der Behandlung und mindestens sechs Monate nach der Behandlung mit Carmustin Accordpharma wirksame Verhütungsmittel anwenden, um eine Schwangerschaft ihrer Partnerin zu verhindern.

Stillzeit

Sie dürfen während der Einnahme dieses Arzneimittels und bis zu 7 Tage nach der Behandlung nicht stillen. Ein Risiko für das neugeborene Kind bzw. den Säugling kann nicht ausgeschlossen werden.

Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Carmustin Accordpharma hat keinen oder einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Sprechen Sie vorher mit Ihrem Arzt, bevor Sie mit dem Auto fahren oder irgendwelche Werkzeuge oder Maschinen bedienen, da die Menge an Alkohol in diesem Arzneimittel Ihre Fähigkeit zu fahren oder Maschinen zu benutzen beeinträchtigen kan­n.

Carmustin Accordpharma enthält Ethanol (Alkohol)

Dieses Arzneimittel enthält 2,37 g Alkohol (Ethanol) in jeder Durchstechflasche der 50 mg Stärke und 7,11 g Alkohol (Ethanol) pro Durchstechflasche der 300 mg Stärke, entsprechend 25,596 g pro maximaler Dosis (600 mg/m² bei einem Patienten von 70kg). Die Menge in der maximalen Dosis dieses Arzneimittels entspricht 640 ml Bier oder 256 ml Wein.

Die Alkoholmenge in diesem Arzneimittel kann Ihre Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigen, da sie sich auf Ihre Urteilsfähigkeit und Ihre Reaktionsfähigkeit auswirkt.

Wenn Sie Epilepsie oder Leberprobleme haben, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor dieses Arzneimittel bei Ihnen angewendet wird.

Die Menge an Alkohol in diesem Arzneimittel kann die Wirkung anderer Arzneimittel verändern. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen.

Wenn Sie schwanger sind oder stillen, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor dieses Arzneimittel bei Ihnen angewendet wird.

Wenn Sie alkoholabhängig sind, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor dieses Arzneimittel bei Ihnen angewendet wird.

Da dieses Arzneimittel im Allgemeinen langsam über 1 – 2 Stunden gegeben wird, können die Wirkungen von Ethanol weniger stark ausgeprägt sein.

3.     

Carmustin Accordpharma wird Ihnen immer von einem Arzt mit Erfahrung in der Anwendung von Krebsmedikamenten verabreicht.

Erwachsene

Die Dosierung hängt von Ihrem Gesundheitszustand, Ihrer Körpergröße und dem Ansprechen auf die Behandlung ab. Das Arzneimittel wird in der Regel mindestens alle 6 Wochen verabreicht. Die empfohlene Dosis von Carmustin Accordpharma allein bei bisher unbehandelten Patienten beträgt 150 bis 200 mg/m2 Körperfläche intravenös alle 6 Wochen. Diese kann als Einzeldosis verabreicht oder in tägliche Infusionen von z. B. 75 bis 100 mg/m2 an zwei aufeinander folgenden Tagen aufgeteilt werden. Die Dosierung hängt auch davon ab, ob Carmustin Accordpharma zusammen mit anderen Krebsmedikamenten verabreicht wird.

Die Dosierung richtet sich danach, wie Sie auf die Behandlung ansprechen.

Die empfohlene Dosis von Carmustin Accordpharma in Kombination mit anderen Chemotherapeutika vor der Transplantation hämatopoetischer Vorläuferzellen beträgt 300 – 600 mg/m2 intravenös.

Ihr Blutbild wird regelmäßig überwacht, um eine toxische Auswirkung auf Ihr Knochenmark zu vermeiden. Gegebenenfalls muss die Dosis angepasst werden.

Art der Anwendung

Nach der Rekonstitution und Verdünnung wird Carmustin Accordpharma per Tropf (intravenös) über einen Zeitraum von 1 – 2 Stunden lichtgeschützt in eine Vene gegeben. Die Dauer der Infusion sollte nicht weniger als eine Stunde betragen, um Verbrennungen und Schmerzen an der Einstichstelle zu vermeiden. Die Einstichstelle wird während der Verabreichung überwacht.

Die Dauer der Behandlung wird vom Arzt festgelegt und kann von Patient zu Patient variieren.

Wenn Sie eine größere Menge von Carmustin Accordpharma angewendet haben, als Sie sollten

Da ein Arzt oder medizinisches Fachpersonal Ihnen dieses Arzneimittel verabreichen wird, ist es unwahrscheinlich, dass Sie eine falsche Dosis erhalten. Informieren Sie Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal, falls Sie sich über die Dosis des Arzneimittels, das Sie erhalten haben, Sorgen machen.

Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal.

4.      

Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.

Wenn Sie eine der folgenden Nebenwirkungen bemerken, informieren Sie sofort Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal:

Plötzliches Keuchen, Atembeschwerden, Schwellungen der Augenlider, des Gesichts oder der Lippen, Hautausschlag oder Juckreiz (besonders, wenn es den ganzen Körper betrifft), und das Gefühl, ohnmächtig zu werden. Diese Symptome können Anzeichen für eine schwere allergische Reaktion sein.

Carmustin Accordpharma kann zu folgenden Nebenwirkungen führen:

Sehr häufig: kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen

  • – Verzögerte Myelosuppression (Abnahme der Blutzellen im Knochenmark), wodurch sich die Möglichkeit von Infektionen erhöht, wenn die Zahl der weißen Blutkörperchen gesunken ist;

  • – Ataxie (Mangel an freiwilliger Koordination der Muskelbewegungen);

  • – Schwindelgefühl;

  • – Kopfschmerzen;

  • – Vorübergehende Augenrötung, verschwommenes Sehen aufgrund einer Netzhautblutung;

  • – Hypotonie (Blutdruckabfall);

  • – Phlebitis (Venenentzündung), verbunden mit Schmerzen, Schwellungen, Rötungen und Empfindlichkeit;

  • – Atemwegserkran­kungen (Lungenerkran­kungen) mit Atembeschwerden;

  • – Dieses Arzneimittel kann schwere (möglicherweise tödliche) Lungenschäden verursachen. Die Lungenschäden können Jahre nach der Behandlung auftreten. Informieren Sie sofort Ihren Arzt, wenn Sie eines der folgenden Symptome verspüren: Kurzatmigkeit, anhaltender Husten, Brustschmerzen, anhaltende Schwäche/Müdigkeit.

  • – Schwere Übelkeit und Erbrechen;

  • – Bei Anwendung auf der Haut: Entzündung der Haut (Dermatitis);

  • – Ein versehentlicher Kontakt mit der Haut kann zu vorübergehender Hyperpigmentierung (Verdunkelung eines Haut- oder Nagelbereichs) führen.

Häufig: kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen

  • – Akute Leukämien und Knochenmarkdys­plasien (abnormale Entwicklung des Knochenmarks). Die Symptome können Zahnfleischblu­tungen, Knochenschmerzen, Fieber, häufige Infektionen, häufiges oder schweres Nasenbluten, durch geschwollene Lymphknoten verursachte Knötchen an und um Hals, Unterarm, Bauch oder Leistengegend, blasse Haut, Kurzatmigkeit, Schwäche, Fatigue (Müdigkeit) oder allgemeinen Energiemangel umfassen;

  • – Anämie (Abnahme der roten Blutkörperchen im Blut);

  • – Enzephalopathie (Erkrankung des Gehirns). Die Symptome können Muskelschwäche in einem Bereich, mangelnde Entscheidungskraft oder Konzentration, unfreiwilliges Zucken, Zittern, Probleme beim Sprechen oder Schlucken sowie Anfälle umfassen.

  • – Appetitlosigkeit;

  • – Verstopfung;

  • – Durchfall;

  • – Entzündung im Mund und an den Lippen

  • – Reversible Lebertoxizität im Rahmen der Hochdosis-Therapie. Dies kann zu erhöhten Leberenzymen und einem erhöhtem Bilirubin-Spiegel führen (Nachweis durch einen Bluttest);

  • – Alopezie (Haarausfall);

  • – Hautrötungen;

  • – Reaktionen an der Injektionsstelle.

Selten: kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen

  • – Venenverschlus­skrankheit (fortschreitende Blockade der Venen), bei der sehr kleine (mikroskopische) Venen in der Leber blockiert sind. Die Symptome können Folgendes umfassen: Flüssigkeitsan­sammlung im Bauchraum, Vergrößerung der Milz, schwere Blutungen der Speiseröhre, Gelbfärbung der Haut und des weißen Teils der Augen;

  • – Atembeschwerden aufgrund einer interstitiellen Fibrose (bei niedrigeren Dosen);

  • – Nierenprobleme;

  • – Gynäkomastie (Brustwachstum bei Männern).

Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar

  • – Muskelschmerzen;

  • – Anfälle einschließlich Status Epilepticus;

  • – Gewebeschäden durch Leckagen an der Einstichstelle;

  • – Unfruchtbarkeit;

  • – Es ist bewiesen, dass Carmustin die Entwicklung ungeborener Babys negativ beeinflusst;

  • – Elektrolytstörungen (Störungen des Elektrolythaushalts (niedrige Konzentrationen von Kalium, Magnesium, Phosphat im Blut)).

Meldung von Nebenwirkungen

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.

Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem Bundesinstitut für Arzneimittel und

Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonn, Website: anzeigen.

Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.

5.     

Dieses Arzneimittel wird von Ihrem Arzt oder medizinischen Fachpersonal aufbewahrt.

Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.

Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Etikett und dem Umkarton nach „verwendbar bis“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.

Kühl lagern und transportieren (2 °C – 8 °C).

Durchstechflaschen im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

Nach Rekonstitution (rekonstituierte Stammlösung)

Die chemische und physikalische Anbruchsstabilität der rekonstituierten Stammlösung wurde für 24 Stunden bei 2 – 8 °C nachgewiesen.

Nach Verdünnung (Infusionslösung nach Verdünnung)

Die chemische und physikalische Anbruchsstabilität der Infusionslösung nach Verdünnung mit Natriumchlorid 9 mg/ml (0,9 %) Injektionslösung oder mit Glucose 50 mg/ml (5 %) Injektionslösung bis zur Endkonzentration von 0,2 mg/ml, in Glas- oder Polypropylenbehältnis­sen aufbewahrt und vor Licht geschützt, wurde bei 20 – 25 °C bis zu 4 Stunden nachgewiesen. Diese Lösungen sind auch bei Aufbewahrung im Kühlschrank (2 °C – 8 °C) 24 Stunden** stabil und weitere 3 Stunden vor Licht geschützt bei 20 – 25 °C.

Aus mikrobiologischer Sicht sollte das Arzneimittel sofort angewendet werden, es sei denn, die Vorgehensweise bei Öffnung, Rekonstitution und Verdünnung schließt das Risiko einer mikrobiellen Verunreinigung aus. Wenn diese nicht sofort eingesetzt wird, ist der Anwender für die Dauer und die Bedingungen der Aufbewahrung verantwortlich.

  • ** Die Stabilität der finalen verdünnten Lösung von 24 Stunden ist die Gesamtdauer, in der sich Carmustin im gelösten Zustand befindet, einschließlich der Zeit, in der es mit Ethanol und Wasser für Injektionszwecke rekonstituiert ist.

Die Lösung muss bis zum Ende der Anwendung vor Licht geschützt werden.

Entsorgen Sie Arzneimittel niemals über das Abwasser (z. B. nicht über die Toilette oder das Waschbecken). Fragen Sie in Ihrer Apotheke, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei. Weitere Informationen finden Sie unter .

6.      inhalt der packung und weitere informationen

Was Carmustin Accordpharma enthält

  • – Der Wirkstoff ist: Carmustin.

Carmustin Accordpharma 50 mg

Jede 20-ml-Durchstechflasche mit Pulver für ein Konzentrat zur Herstellung einer

Infusionslösung enthält 50 mg Carmustin.

Jede 5-ml-Durchstechflasche mit Lösungsmittel enthält 3 ml Ethanol.

Carmustin Accordpharma 300 mg

Jede 100-ml-Durchstechflasche mit Pulver für ein Konzentrat zur Herstellung einer

Infusionslösung enthält 300 mg Carmustin.

Jede 10-ml-Durchstechflasche mit Lösungsmittel enthält 9 ml Ethanol.

Nach Rekonstitution der Lösung mit dem mitgelieferten Lösungsmittel und weiterer Verdünnung mit sterilem Wasser enthält 1 ml Lösung 3,3 mg Carmustin.

  • – Die sonstigen Bestandteile sind:

  • Pulver: Keine sonstigen Bestandteile.
  • Lösungsmittel: Ethanol.

Wie Carmustin Accordpharma aussieht und Inhalt der Packung

Carmustin Accordpharma ist ein Pulver und Lösungsmittel für ein Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung.

Das Pulver besteht aus blassgelben lyophilisierten Flocken oder einem trockenen Pulver und befindet sich in einer braunen Durchstechflasche aus Glas, verschlossen mit einem Gummistopfen und einem Aluminiumbördel­verschluss mit einer Dichtungsscheibe aus Polypropylen.

Das Lösungsmittel ist eine klare, farblose Flüssigkeit in einer klaren Durchstechflasche aus Glas, verschlossen mit einem Gummistopfen und einem Aluminiumbördel­verschluss mit einer Schutzkappe aus Polypropylen.

Packungsgrößen: Eine Packung enthält 1 Durchstechflasche mit 50 mg Pulver und

  • 1 Durchstechflasche mit 3 ml Lösungsmittel.

Eine Packung enthält 10 Durchstechflas­chen mit 50 mg Pulver und

  • 10 Durchstechflas­chen mit 3 ml Lösungsmittel.

Eine Packung enthält 1 Durchstechflasche mit 300 mg Pulver und

  • 1 Durchstechflasche mit 9 ml Lösungsmittel.

Eine Packung enthält 10 Durchstechflas­chen mit 300 mg Pulver und

  • 10 Durchstechflas­chen mit 9 ml Lösungsmittel.

Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller

Accord Healthcare B.V.

Winthontlaan 200

3526KV Utrecht

Niederlande

Hersteller

Accord Healthcare Polska Sp.z o.o.

Ul. Tasmowa 7, Entrance B, 6th Floor, Marynarska Business Park

02–677 WARSZAWA

Polen

Betriebsstätte

Accord Healthcare Polska Sp. z o.o.

ul. Lutomierska 50

95–200 Pabianice

Polen

oder

Fundació Privada DAU

Carrer lletra C, 12–14 Sector B-Pol. Ind. Zona Franca, 12–14

08040 BARCELONA

Spanien

Betriebsstätte

Laboratori Fundació Dau

C/ C, 12–14 Pol. Ind..Zona Franca

08040 Barcelona

Spanien

oder

Accord Healthcare B.V. Winthontlaan 200 3526KV Utrecht Niederlande

Dieses Arzneimittel ist in den Mitgliedsstaaten des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR) unter den folgenden Bezeichnungen zugelassen:

Name des Mitgliedstaats

Name des Arzneimittels

Finnland

Carmustine Accordpharma 50 mg Kuiva-aine ja liuotin välikonsentraatiksi infuusionestettä varten, liuos

Carmustine Accordpharma 300 mg Kuiva-aine ja liuotin välikonsentraatiksi infuusionestettä varten, liuos

Österreich

Carmustine Accordpharma 50 mg Pulver und Lösungsmittel für ein

Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung

Carmustine Accordpharma 300 mg Pulver und Lösungsmittel für ein

Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung

Deutschland

Carmustin Accordpharma 50 mg Pulver und Lösungsmittel für ein

Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung

Carmustin Accordpharma 300 mg Pulver und Lösungsmittel für ein Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung

Dänemark

Carmustine Accordpharma

Norwegen

Carmustine Accordpharma

Schweden

Carmustine Accordpharma

Frankreich

Carmustine Accordpharma 50 mg Poudre et solvant pour solution à diluer pour perfusion

Carmustine Accordpharma 300 mg Poudre et solvant pour solution à diluer pour perfusion

Spanien

Carmustina Accordpharma 50 mg polvo y disolvente para concentrado para solución para perfusión

Carmustina Accordpharma 300 mg polvo y disolvente para concentrado para solución para perfusión

Italien

Carmustina Accordpharma

Portugal

Carmustina Accordpharma

Irland

Carmustine Accordpharma 50 mg powder and solvent for concentrate for solution for infusion

Carmustine Accordpharma 300 mg powder and solvent for concentrate for solution for infusion

Polen

Carmustine Accordpharma

Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im Mai 2023.

Die folgenden Informationen sind für medizinisches Fachpersonal bestimmt:

Diese Informationen stellen eine Kurzbeschreibung der Zubereitung und/oder Handhabung, der Inkompatibilitäten, der Dosierung des Arzneimittels, der Überdosierung oder der Überwachungsmaßnah­men und Laboruntersuchungen auf Basis der aktuellen Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels dar.

Das Carmustin-Pulver für ein Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung enthält kein Konservierungsmit­tel und ist nicht als Mehrfachdosis-Durchstechflasche gedacht. Die Rekonstitution und die weiteren Verdünnungsschritte sollten unter aseptischen Bedingungen durchgeführt werden.

Durch Einhaltung der empfohlenen Lagerungsbedin­gungen für die ungeöffneten Durchstechflaschen kann eine Zersetzung des Inhaltes bis zu dem auf der Verpackung angegebenen Verfalldatum vermieden werden.

Das gefriergetrocknete Arzneimittel enthält kein Konservierungsmit­tel und ist nur zur einmaligen Anwendung geeignet. Das Lyophilisat kann die Konsistenz eines feinen Pulvers haben, aufgrund der mechanischen Instabilität des Lyophilisatkuchens bei Handhabung kann es jedoch ein schwereres und klumpigeres Aussehen annehmen. Das Vorliegen eines Ölfilms kann ein Hinweis darauf sein, dass das Arzneimittel sich verflüssigt hat. In diesem Fall darf das Arzneimittel nicht angewendet werden, da das Risiko besteht, dass es Temperaturen über 30 °C ausgesetzt war. Das Arzneimittel darf nicht weiter verwendet werden. Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob das Arzneimittel ausreichend kühl aufbewahrt worden ist, überprüfen Sie unverzüglich alle Durchstechflaschen in der Packung. Halten Sie die Durchstechflasche hierzu gegen helles Licht.

Rekonstitution und Verdünnung des Pulvers für ein Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung

Lösen Sie das Carmustin-Pulver mit der erforderlichen Menge des im Lieferumfang enthaltenen, sterilen, gekühlten Ethanol-Lösungsmittels in der Primärverpackung (braune Durchstechflasche aus Glas) auf. Carmustin muss vollständig in Ethanol gelöst werden, bevor steriles Wasser für Injektionszwecke zugegeben werden kann. Geben Sie dann unter aseptischen Bedingungen die erforderliche Menge steriles Wasser für Injektionszwecke in die Alkohollösung hinzu. Die Stammlösung muss gut durchmischt werden.

Durchstechflasche mit Pulver

Durchstechflasche mit Lösungsmittel (Ethanol)

Erforderliche Menge Lösungsmittel (Ethanol)

Erforderliche Menge Wasser für Injektionszwecke

Konzentration der Stammlösung

50 mg

3 ml

1,5 ml

13,5 ml

3,3 mg/ml

300 mg

9 ml

9 ml

81 ml

3,3 mg/ml

Jeder ml der rekonstituierten Stammlösung enthält 3,3 mg Carmustin in 10% Ethanol. Die empfehlungsgemäße Rekonstitution führt zu einer klaren, farblosen bis gelblichen Stammlösung, praktisch frei von sichtbaren Partikeln, die unverzüglich weiter zur erforderlichen Menge mit entweder Natriumchlorid 9 mg/ml (0,9 %) Injektionslösung oder Glucose 50 mg/ml (5 %) Injektionslösung verdünnt werden muss, um eine Endkonzentration von 0,2 mg/ml zu erhalten. Die verdünnte (d. h. gebrauchsfertige) Lösung muss vor der Anwendung mindestens 10 Sekunden gemischt werden. Die Anwendung der gebrauchsfertigen Lösung sollte über einen Zeitraum von 1 – 2 Stunden erfolgen.

pH-Wert und Osmolarität der verdünnten gebrauchsfertigen Infusionslösungen betragen:

pH-Wert: 3,2 bis 7,0 (verdünnt in Natriumchlorid 9 mg/ml (0,9 %) Injektionslösung oder Glucose 50 mg/ml (5%) Injektionslösung).

Osmolarität: 340 bis 400 mOsmol/l (verdünnt in Glucose 50 mg/ml (5%) Injektionslösung oder Natriumchlorid 9 mg/ml (0,9 %) Injektionslösung).

Art der Anwendung

Carmustin Accordpharma ist nach Rekonstitution und weiterer Verdünnung zur intravenösen Anwendung bestimmt.

Die rekonstituierte und verdünnte (d. h. gebrauchsfertige) Lösung muss intravenös verabreicht werden und wird per Tropf (intravenös) über einen Zeitraum von 1 – 2 Stunden gegeben. Die Anwendung der Infusion muss mit einem Infusionsbesteck aus PVC-freiem Polyethylen-Kunststoff erfolgen. Bei der Verabreichung des Arzneimittels ist das Glas- oder Polypropylenbehältnis zu verwenden. Die gebrauchsfertige Lösung muss zudem vor Licht geschützt werden (z. B. durch Umwickeln des Behältnisses mit der gebrauchsfertigen Lösung mit Alufolie) und vorzugsweise bei Temperaturen unter 20 – 25 °C aufbewahrt werden, da sich Carmustin bei höheren Temperaturen schneller zersetzt.

Bei einer Anwendungsdauer von weniger als einer Stunde kann die Infusion von Carmustin Accordpharma zu starken Schmerzen und Brennen an der Einstichstelle führen. Die Einstichstelle sollte während der Verabreichung überwacht werden.

Die Vorschriften für die sichere Handhabung und Entsorgung antineoplastischer Arzneimittel sind zu beachten.

Dosierung und Laboruntersuchun­gen

Anfangsdosen

Die empfohlene Dosis von Carmustin allein bei bisher unbehandelten Patienten beträgt 150 bis 200 mg/m2 Körperfläche intravenös alle 6 Wochen. Diese kann als Einzeldosis verabreicht oder in tägliche Infusionen von z. B. 75 bis 100 mg/m2 an zwei aufeinander folgenden Tagen aufgeteilt werden.

Falls Carmustin in Kombination mit anderen myelosuppressiven Arzneimitteln oder bei Patienten, bei denen die Knochenmarkreserve erschöpft ist, eingesetzt wird, sollten die Dosen entsprechend dem hämatologischen Profil des Patienten (siehe unten) angepasst werden.

Überwachung und Nachdosierung

Eine erneute Gabe von Carmustin sollte erst dann erfolgen, wenn die zirkulierenden Blutelemente wieder ein akzeptables Niveau erreicht haben (Thrombozyten über 100.000/mm3, Leukozyten über 4.000/mm3), in der Regel nach sechs Wochen. Die Blutwerte sollten häufig überwacht werden, und wiederholte Gaben sollten wegen der verzögerten hämatologischen Toxizität nicht vor Ablauf von sechs Wochen erfolgen.

Die Dosierung nach der Anfangsdosis sollte entsprechend der hämatologischen Reaktion des Patienten auf die vorhergehende Dosis sowohl in der Monotherapie als auch in der Kombinationsthe­rapie mit anderen myelosuppressiven Arzneimitteln angepasst werden. Die folgende Tabelle wird als Leitfaden für die Anpassung der Dosierung vorgeschlagen:

Tabelle

Nadir nach vorheriger Dosis

Prozentsatz von der zu verabreichenden Dosis

Leukozyten/mm3

Thrombozyten/ mm3

> 4.000

> 100.000

100 %

3.000–3.999

75.000–99.999

100 %

2.000–2.999

25.000–74.999

70 %

<2.000

<25.000

50 %

Bei Fällen, in denen der Nadir nach der Anfangsdosis bei Leukozyten und Thrombozyten nicht in die gleiche Reihe fällt (z. B. Leukozyten > 4.000 und Thrombozyten < 25.000), sollte mit dem niedrigsten Prozentsatz der vorherigen Dosis begonnen werden (z. B. Thrombozyten < 25.000, Gabe maximal 50 % der vorherigen Dosis).

Für die Dauer der Anwendung der Carmustin-Therapie sind keine Grenzen festgelegt worden. Ist der Tumor nicht heilbar oder treten schwerwiegende oder unzumutbare Nebenwirkungen auf, muss die Carmustin-Therapie abgebrochen werden.

Konditionierun­gsschema vor einer SZT

Bei Patienten mit malignen hämatologischen Erkrankungen wird Carmustin Accordpharma in Kombination mit anderen Chemotherapeutika vor einer SZT in einer Dosis von 300 – 600 mg/m2 intravenös angewendet.

Besondere Patientengruppen

Kinder und Jugendliche

Carmustin darf bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren nicht angewendet werden.

Ältere Patienten

Im Allgemeinen sollte die Dosis bei einem älteren Patienten vorsichtig gewählt werden, normalerweise am unteren Ende des Dosisbereichs beginnend, wodurch die erhöhte Häufigkeit einer verminderten Leber-, Nieren- oder Herzfunktion sowie von Begleitkrankheiten oder Therapien mit anderen Arzneimitteln berücksichtigt werden. Da die Nierenfunktion bei älteren Patienten häufiger abnimmt, sollte die Auswahl der Dosis vorsichtig erfolgen und darauf geachtet werden, dass die glomeruläre Filtrationsrate überwacht und die Dosis entsprechend reduziert wird.

Nierenfunktion­sstörung

Bei Patienten mit einer Nierenfunktion­sstörung sollte die Dosis von Carmustin reduziert werden, falls die glomeruläre Filtrationsrate erniedrigt ist.

Kompatibilität/In­kompatibilität mit Behältnissen

Die intravenöse Lösung ist in Polyvinylchlorid-Behältnissen instabil. Sämtliche Kunststoffe, die mit der Carmustin-Infusionslösung in Berührung kommen (z. B. Infusionsset etc.), sollten aus PVC-freiem Polyethylen-Kunststoff sein, ansonsten sollten Glasprodukte verwendet werden.

12

Das Medikament ist im ATC-Baum enthalten: