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Codein - 1 A Pharma 16 mg/ml Tropfen zum Einnehmen, Lösung - Zusammengefasste Informationen

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Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Codein - 1 A Pharma 16 mg/ml Tropfen zum Einnehmen, Lösung

FACHINFORMATION

1.   bezeichnung des arzneimittels

Codein – 1 A Pharma 16 mg/ml Tropfen zum Einnehmen, Lösung

2.   qualitative und quantitative zusammensetzung

1 ml Lösung enthält 21,7 mg Codeinphosphat-Hemihydrat (entsprechend 16 mg Codein).

1 g Lösung (= 35 Tropfen) enthält 23 mg Codeinphosphat-Hemihydrat.

1 Tropfen enthält 0,484 mg Codein.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung:

Dieses Arzneimittel enthält 978 mg Alkohol (Ethanol) pro 90 Tropfen, entsprechend 380 mg/1 g Lösung (38 % w/w).

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3.    darreichungsform

Tropfen zum Einnehmen, Lösung

Klare, schwach gelbe Flüssigkeit mit einem Geruch nach Pfefferminz und Eukalyptus.

4.    klinische angaben

4.1    anwendungsgebiete

Symptomatische Therapie von Reizhusten (unproduktiver, trockener Husten) für Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahre.

4.2    dosierung und art der anwendung

Codein sollte in der niedrigsten wirksamen Dosis für die kürzestmögliche Zeit angewendet werden. Diese Dosis kann bis zu 4-mal täglich in Abständen von nicht weniger als 6 Stunden eingenommen werden. Die maximale Tagesdosis von Codein sollte 176 mg nicht überschreiten.

Bei Reizhusten ist die Dosierung je nach Ausprägung von Hustenfrequenz und -stärke dem Krankheitsbild innerhalb der vorgegebenen Dosierungsgrenzen entsprechend anzupassen.

Kinder unter 12 Jahren

Codein ist bei Kindern unter 12 Jahren kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

Jugendliche im Alter von 12–18 Jahren

Die Anwendung von Codein wird bei Jugendlichen im Alter von 12–18 Jahren mit eingeschränkter Atemfunktion nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.4).

Jugendliche ab 12 Jahre und Erwachsene

Jugendliche ab 12 Jahre und Erwachsene nehmen 2–4-mal täglich 30–90 Tropfen (entsprechend 15–44 mg Codein) in einem mindestens 6-stündigen Abstand (maximal 176 mg täglich) oder entsprechend ärztlicher Anweisung ein. Die Dosierung bezieht sich auf das Körpergewicht (0,5–1 mg/kg). Sollte die Anzahl der einzunehmenden Tropfen zu hoch sein, so stehen für diese Patientengruppe andere Darreichungsformen mit einem höheren Wirkstoffgehalt zur Verfügung.

Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion

Bei Patienten mit Niereninsuffizienz und bei Dialysepatienten ist die Elimination von Codein verlangsamt, sodass das Dosierungsintervall verlängert werden muss.

Art der Anwendung

Die Tropfen können pur, auf Zucker oder mit etwas heißem Wasser oder Tee eingenommen werden. Die Einnahme sollte bevorzugt zur Nacht erfolgen, um durch intermittierende Anwendung die Wirksamkeit zu erhalten.

Dauer der Anwendung

Die Dauer der Anwendung ist abhängig vom Verlauf der Erkrankung. Bei Persistieren des Hustens über einen Zeitraum von 2 Wochen hinaus muss eine weitere diagnostische Abklärung erfolgen.

4.3    gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile Ateminsuffizienz, Atemdepression Leberversagen Kinder unter 12 Jahren aufgrund eines erhöhten Risikos des Auftretens von schwerwiegenden und lebensbedrohlichen Nebenwirkungen Frauen während der Stillzeit (siehe Abschnitt 4.6) Patienten, für die bekannt ist, dass sie vom CYP2D6-Phänotyp ultraschnelle Metabolisierer sind Verdacht auf Missbrauch von Opioiden komatöse Patienten, tiefe Bewusstlosigkeit Patienten mit erhöhtem Hirndruck oder Kopfverletzungen akuter Asthmaanfall Pneumonie nahende Geburt, drohende Frühgeburt Patienten mit einem erhöhten Risiko eines Darmverschlusses Kinder und Jugendliche (0–18 Jahre) unmittelbar nach Tonsillektomie und/oder Adenektomie zur Behandlung von obstruktiver Schlafapnoe, da ein erhöhtes Risiko schwerwiegender und lebensbedrohlicher Nebenwirkungen besteht Patienten mit Bronchialasthma oder anderen Atemwegserkran­kungen, die mit einer ausgeprägten Überempfindlichkeit der Atemwege einhergehen; die Inhalation von Codein – 1 A Pharma kann zu Atemnot führen oder einen Asthmaanfall auslösen

4.4    besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung

Codein – 1 A Pharma sollte nur unter strenger Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses angewendet werden bei Patienten, die

an Bewusstseinsstörun­gen leiden. an Störungen des Atemzentrums und der Atemfunktion leiden. Asthma haben oder in der Vergangenheit hatten. eine eingeschränkte Nierenfunktion haben oder an Nierenversagen leiden. gleichzeitig MAO-Hemmer anwenden. an einer chronisch-obstruktiven Atemwegserkrankung leiden. schwanger sind. abhängig von Opioiden sind. an Gallenblasenspasmen leiden. an Krampferkrankungen leiden. älter sind. an produktivem Husten mit erheblicher Schleimproduktion leiden, da es zu einem gefährlichen Sekretstau kommen kann.

Bei Hypotonie und gleichzeitig bestehender Hypovolämie sollte Codein – 1 A Pharma nicht in höheren Dosen eingesetzt werden.

Chronischer Husten kann ein Frühsymptom eines Asthma bronchiale sein, daher ist Codein – 1 A Pharma zur Dämpfung dieses Hustens – insbesondere bei Kindern – nicht indiziert.

Codein besitzt ein primäres Abhängigkeitspo­tenzial. Bei längerem und hochdosiertem Gebrauch entwickeln sich Toleranz sowie physische und psychische Abhängigkeit. Es besteht eine Kreuztoleranz zu anderen Opioiden.

Bei vorbestehender Opiatabhängigkeit (auch solche in Remission) ist mit schnellen Rückfällen zu rechnen. Codein wird von Heroinabhängigen als Ersatzstoff betrachtet. Auch Abhängige von Alkohol und Sedativa neigen zu Missbrauch und Abhängigkeit von Codein.

Codeinhaltige Arzneimittel dürfen nur nach ärztlicher Verschreibung und unter ständiger ärztlicher Kontrolle eingenommen werden. Eine Weitergabe der für den persönlichen Gebrauch verschriebenen Arzneimittel an Dritte ist nicht zu verantworten.

Die Behandlung von Patienten nach einer Cholezystektomie sollte mit Vorsicht erfolgen. Infolge der Kontraktion des Sphincter Oddi können herzinfarktähnliche Symptome sowie eine Symptomverstärkung bei bestehender Pankreatitis auftreten.

CYP2D6-Metabolismus

Codein wird durch das Leberenzym CYP2D6 zu Morphin, seinem aktiven Metaboliten, umgewandelt. Wenn bei einem Patienten ein Mangel an diesem Enzym besteht oder er dieses gar nicht besitzt, wird eine adäquate therapeutische Wirkung nicht erreicht werden. Es wird geschätzt, dass bis zu 7 % der kaukasischen Bevölkerung diesen Mangel aufweisen. Wenn der Patient jedoch ein extensiver oder ultraschneller Metabolisierer ist, besteht ein erhöhtes Risiko, dass er selbst bei üblicherweise verschriebenen Dosen die Nebenwirkungen einer Opioid-Vergiftung entwickelt. Diese Patienten wandeln Codein sehr rasch zu Morphin um, was höhere als die zu erwartenden Morphin-Plasmaspiegel zur Folge hat. Daher sollte zu Beginn der Behandlung die individuelle Reaktion des Patienten auf das Medikament kontrolliert werden, um eventuelle relative Überdosierungen schnell erkennen zu können. Dies gilt insbesondere für ältere Patienten, bei eingeschränkter Nierenfunktion und bei Atemfunktionsstörun­gen (Gefahr des Lungenödems).

Allgemeine Symptome einer Opioid-Vergiftung umfassen Verwirrtheit, Somnolenz, flache Atmung, enge Pupillen, Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung und Appetitlosigkeit. In schweren Fällen können auch die Symptome einer Kreislaufund Atemdepression auftreten, was lebensbedrohlich und in sehr seltenen Fällen tödlich sein kann.

Schätzungen für die Prävalenz von ultraschnellen Metabolisierern in unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen sind im Folgenden zusammengefasst:

Bevölkerungsgrup­pe

Prävalenz

Afrikaner/Äthiopier

29 %

Afroamerikaner

3,4–6,5 %

Asiaten

1,2–2 %

Kaukasier

3,6–6,5 %

Griechen

6,0 %

Ungarn

1,9 %

Nordeuropäer

1–2 %

Risiken einer gleichzeitigen Anwendung von sedierenden Arzneimitteln wie Benzodiazepinen oder verwandten Arzneimitteln

Die gleichzeitige Anwendung von Codein – 1 A Pharma und sedierenden Arzneimitteln wie Benzodiazepinen oder verwandten Arzneimitteln kann zu Sedierung, Atemdepression, Koma und Tod führen. Aufgrund dieser Risiken ist die gleichzeitige Verschreibung mit diesen sedierenden Arzneimitteln nur bei den Patienten angebracht, für die es keine alternativen Behandlungsmöglichke­iten gibt. Wenn dennoch eine gleichzeitige Verschreibung von Codein – 1 A Pharma zusammen mit Sedativa für notwendig erachtet wird, sollte die niedrigste wirksame Dosis verwendet werden und die Behandlungsdauer sollte so kurz wie möglich sein.

Die Patienten sollten engmaschig auf Anzeichen und Symptome von Atemdepression und Sedierung überwacht werden. In diesem Zusammenhang wird dringend empfohlen, Patienten und ihre Bezugspersonen über diese Symptome zu informieren (siehe Abschnitt 4.5).

Jugendliche ab 12 Jahre mit eingeschränkter Atemfunktion

Codein wird nicht empfohlen zur Anwendung bei Jugendlichen ab 12 Jahre, deren Atemfunktion möglicherweise beeinträchtigt ist, einschließlich z. B. durch neuromuskuläre Störungen, schwere Herz- oder Atemwegserkran­kungen, Infektionen der oberen Atemwege oder Lungeninfektionen, Polytraumen oder umfangreiche operative Eingriffe. Diese Faktoren können die Symptome einer Morphin-Vergiftung verschlimmern.

Codein - 1 A Pharma enthält Ethanol (Alkohol), Pfefferminzöl, Eucalyptusöl und Natrium

Die Menge in 90 Tropfen dieses Arzneimittels entspricht etwa 25 ml Bier oder 10 ml Wein.

Eine Dosis von 90 Tropfen dieses Arzneimittels, angewendet bei einem Erwachsenen mit einem Körpergewicht von 70 kg, würde einer Exposition von 14 mg Ethanol pro kg Körpergewicht entsprechen, was zu einem Anstieg der Blutalkoholkon­zentration von ungefähr 2,3 mg/100 ml führen kann. Zum Vergleich: Bei einem Erwachsenen, der ein Glas Wein oder 500 ml Bier trinkt, beträgt die Blutalkoholkon­zentration wahrscheinlich ungefähr 50 mg/100 ml.

Die Anwendung zusammen mit Arzneimitteln, die z. B. Propylenglycol oder Ethanol enthalten, kann zur Akkumulation von Ethanol führen und Nebenwirkungen verursachen, insbesondere bei kleinen Kindern mit niedriger oder unreifer Stoffwechselka­pazität.

Ein gesundheitliches Risiko besteht u. a. bei Schwangeren, Stillenden und Alkoholkranken.

Bei entsprechend sensibilisierten Patienten können durch Pfefferminzöl und Eucalyptusöl, raffiniert Überempfindlichke­itsreaktionen (einschließlich Atemnot) ausgelöst werden.

Codein – 1 A Pharma enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro ml, d. h. es ist nahezu „natriumfrei“.

4.5   wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen

Bei gleichzeitiger Einnahme von Codein – 1 A Pharma und anderen zentraldämpfend wirksamen Arzneimitteln wie Sedativa, Anxiolytika, Hypnotika oder Psychopharmaka (Phenothiazine, wie z. B. Chlorpromazin, Thioridazin, Perphenazin) sowie sedierenden Antihistaminika (wie z. B. Promethazin, Meclozin) und Antihypertonika kann die sedierende und atemdepressive Wirkung verstärkt werden.

Die gleichzeitige Anwendung von Opioiden zusammen mit sedierenden Arzneimitteln wie Benzodiazepinen oder verwandten Arzneimitteln erhöht das Risiko von Sedierung, Atemdepression, Koma und Tod aufgrund einer additiven ZNS-dämpfenden Wirkung. Die Dosis und Dauer der gleichzeitigen Anwendung sollten begrenzt werden (siehe Abschnitt 4.4).

Alkohol

Die Einnahme von Alkohol ist bei Behandlung mit Codein – 1 A Pharma zu vermeiden, da sich die psychomotorische Leistungsfähigkeit wesentlich vermindert (überadditive Wirkung der Einzelkomponenten; Verstärkung der sedierenden und blutdrucksenkenden Wirkung) und die atemhemmende Wirkung verstärkt werden kann.

Antidepressiva

Unter trizyklischen Antidepressiva (Imipramin, Amitriptylin) sowie Opipramol kann eine codeinbedingte Atemdepression verstärkt werden.

Antiemetika

Codein kann auch die Wirkung von Metoclopramid und Domperidon auf den Magen-Darm-Trakt antagonisieren.

Monoaminoxidase-Hemmer (MAO-Hemmer)

Bei gleichzeitiger Einnahme von MAO-Hemmern, wie z. B. Tranylcypromin, Selegilin oder Linezolid, kann es zu einer Verstärkung der zentralnervösen Wirkungen (einschließlich Hypertonie oder Hypotonie) und anderen Nebenwirkungen in nicht vorhersehbarem Ausmaß kommen. Codein – 1 A Pharma darf daher erst 2 Wochen nach dem Ende einer Therapie mit MAO-Hemmern angewendet werden.

Schmerzmittel

Die Wirkung von Schmerzmitteln wird verstärkt. Bei gleichzeitiger Anwendung mit partiellen Opioidagonisten/ -antagonisten, wie z. B. Buprenorphin und Pentacozin, ist eine Wirkungsabschwächung von Codein – 1 A Pharma möglich.

Obwohl dies bisher für Codein – 1 A Pharma nicht beschrieben wurde, kann es bei längerem und hochdosiertem Gebrauch von Codein zusammen mit Paracetamol zu einem Hörverlust kommen.

Arzneimittel, die den Leberstoffwechsel beeinflussen

Cimetidin und andere Arzneimittel, die den Leberstoffwechsel beeinflussen, können die Wirkung von Codein –1 A Pharma verstärken (erhöhte Plasmakonzentra­tion). Unter Morphin-Behandlung wurde eine Hemmung des Morphin-Abbaus mit konsekutiv erhöhten Plasmakonzentra­tionen beobachtet. Für Codein ist eine solche Wechselwirkung nicht auszuschließen.

Codein wird durch das Leberenzym CYP2D6 zu seinem aktiven Metaboliten Morphin umgewandelt. Bei gleichzeitiger Gabe von Codein und potenten CYP2D6-Inhibitoren (Chinidin, Fluoxetin, Paroxetin oder Sertralin) kann die antitussive Wirkung von Codein inhibiert werden.

Wechselwirkungen aufgrund des Alkoholgehalts in diesem Arzneimittel

Die Alkoholmenge in diesem Arzneimittel kann die Wirkungen anderer Arzneimittel verändern.

4.6    fertilität, schwangerschaft und stillzeit

Beim Menschen wurde eine Assoziation zwischen Missbildungen des Respirationstrakts und der Anwendung von Codein in den ersten 3 Monaten der Schwangerschaft festgestellt. Hinweise auf andere Missbildungen liegen auch aus epidemiologischen Studien mit Narkoanalgetika, einschließlich Codein, vor. Codein – 1 A Pharma darf daher während der Schwangerschaft, insbesondere während der ersten 3 Monate, nur nach strenger Indikationsstellung und sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden.

Codein sollte mit Vorsicht in den letzten 3 Monaten der Schwangerschaft angewendet werden, da möglicherweise ein Zusammenhang zwischen der Anwendung von Codein und akuten Kaiserschnitten oder Blutungen nach der Geburt besteht.

Bei nahender Geburt oder drohender Frühgeburt ist eine Anwendung von Codein – 1 A Pharma kontraindiziert, da der enthaltene Wirkstoff Codein die Plazentaschranke passiert und beim Neugeborenen zu Atemdepression führen kann.

Wenn Symptome einer Opioid-Toxizität bei Mutter oder Neugeborenem auftreten, muss die Anwendung aller codeinhaltigen Arzneimittel beendet werden; alternativ sollten Nicht-Opioidanalgetika verordnet werden. Bei schweren Fällen einer Opioid-Toxizität sollte die Verabreichung von Naloxon in Betracht gezogen werden, um die Auswirkungen umzukehren (siehe Abschnitt 4.9).

Bei längerfristiger Einnahme von Codein kann sich eine Opioid-Abhängigkeit des Fetus entwickeln. Berichte über Entzugsersche­inungen beim Neugeborenen nach wiederholter Anwendung von Codein im letzten Drittel der Schwangerschaft liegen vor.

Stillzeit

Codein darf während der Stillzeit nicht angewendet werden (siehe Abschnitt 4.3).

Bei normalen therapeutischen Dosen können Codein und sein aktiver Metabolit in der Muttermilch in sehr geringen Konzentrationen vorhanden sein und es ist unwahrscheinlich, dass der gestillte Säugling nachteilig beeinflusst wird. Dennoch können bei Frauen, die ultraschnelle Metabolisierer (ultra-rapid metabolizer ) vom CYP2D6-Phänotyp sind, höhere Konzentrationen des aktiven Metaboliten Morphin in der Muttermilch vorkommen und in sehr seltenen Fällen kann dies zu Symptomen einer Opioid-Vergiftung beim Säugling bis hin zum Tod führen.

Fertilität

Es liegen keine Untersuchungen zur Fertilität mit Codein – 1 A Pharma vor.

4.7   auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen

Codein kann zu Benommenheit, Schwindel und Übelkeit führen. Codein – 1 A Pharma kann das Reaktionsvermögen auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, das Bedienen von Maschinen sowie das Ausüben gefahrvoller Tätigkeiten beeinträchtigt werden.

4.8    nebenwirkungen

Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:

Sehr häufig (≥ 1/10)

Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100)

Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)

Sehr selten (< 1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Psychiatrische Erkrankungen

Nicht bekannt: Halluzinationen, Dysphorie, Euphorie, Stimmungsschwan­kungen, Unruhe, Verwirrtheit

Erkrankungen des Nervensystems

Häufig: leichte Kopfschmerzen, leichte Schläfrigkeit

Gelegentlich: Schlafstörungen

Nicht bekannt: Schwindelgefühl, Krampfanfälle, Abhängigkeit, Toleranzersche­inung, Unwohlsein

Augenerkrankungen

Nicht bekannt: Pupillenverengung, Sehstörungen

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Gelegentlich: Ohrgeräusche

Herzerkrankungen

Nicht bekannt: Herzklopfen, Bradykardie, Tachykardie

Gefäßerkrankungen

Nicht bekannt: orthostatische Hypotonie, Hypothermie, Gesichtsrötung

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Gelegentlich: Kurzatmigkeit

Nicht bekannt: Atemdepression

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Sehr häufig: Übelkeit, unter Umständen bis zum Erbrechen (insbesondere zu Therapiebeginn); Obstipation Gelegentlich: Mundtrockenheit

Nicht bekannt: Abdominalschmerzen, akute Pankreatitis

Leber- und Gallenerkrankungen

Nicht bekannt: Gallenkolik

Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes

Gelegentlich: Pruritus, urtikarielles Exanthem

Selten: schwere allergische Reaktionen einschließlich Stevens-Johnson-Syndrom

Nicht bekannt: Schwitzen, Ausschlag

Erkrankungen der Nieren und der Harnwege

Nicht bekannt: Schwierigkeiten beim Wasserlassen, Harnleiterkolik, Harnverhalt

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Sehr selten: Gewichtszunahme

Die regelmäßige und längerfristige Einnahme von Codein führt zu Abhängigkeit und Toleranzersche­inungen. Nach Absetzen können Symptome der Unruhe und Reizbarkeit auftreten. Diese können durch längerfristige Einnahme von Schmerzmitteln verstärkt werden.

Bei höheren Dosen oder bei besonders empfindlichen Patienten können dosisabhängig die visuomotorische Koordination und die Sehleistung verschlechtert sein. Ebenfalls können Atemdepression und Euphorie auftreten.

Codein kann, insbesondere bei Einzeldosen über 60 mg, den Muskeltonus der glatten Muskulatur erhöhen.

Bei hohen therapeutischen Dosen und bei Intoxikationen können Synkopen und Blutdruckabfall auftreten; bei Patienten mit vorbestehenden Lungenfunktion­sstörungen muss mit dem Auftreten von Lungenödemen gerechnet werden.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte

Abt. Pharmakovigilanz

Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3

D-53175 Bonn

Website:

anzuzeigen.

4.9    überdosierung

Es ist immer an eine Mehrfachintoxi­kation (z. B. in suizidaler Absicht) zu denken. Die Auswirkungen einer Überdosierung werden durch die gleichzeitige Einnahme von Alkohol und zentraldämpfenden Arzneimittel verstärkt.

Die Anwendung größerer Mengen dieses Arzneimittels kann insbesondere bei Kindern zusätzlich zu einer Alkoholvergiftung führen; in diesem Fall besteht Lebensgefahr. Bei Einnahme des gesamten Flascheninhaltes von 30 ml werden etwa 10,8 g Alkohol aufgenommen.

Symptome

Das Charakteristische einer Überdosierung mit Codein sind eine Depression des Zentralnerven­systems sowie eine extreme Atemdepression. Die Symptome gleichen weitgehend denen einer akuten Morphinvergiftung.

Weiterhin können extreme Somnolenz bis zu Stupor und Koma sowie Miosis, Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Harn- und Stuhlverhalt, mitunter auch Bradykardie, Tachykardie und Blutdruckabfall auftreten. Zyanose, Hypoxie, kalte Haut, Skelettmuskel-Tonus-Verlust und Areflexie kommen vor. Gelegentlich treten, vor allem bei Kindern, Krämpfe auf.

Therapie

Als Antidot stehen Opiatantagonisten (z. B. Naloxonhydrochlo­rid) zur Verfügung. Nach deren Verabreichung sind eine engmaschige Überwachung (für mindestens 4 Stunden) und bei ernsthaft vergifteten Patienten eine wiederholte Gabe in hoher Dosierung notwendig, da die Wirkdauer der Opiatantagonisten kürzer als die des Codeins ist, sodass mit einem erneuten Auftreten der Ateminsuffizienz gerechnet werden muss.

Symptomatische und supportive Therapie einschließlich Sicherung der Atemwege sowie Überwachung der Vitalfunktionen und ggf. entsprechende intensivmedizi­nische Maßnahmen, bis diese stabil sind. Aktivkohle kann in Betracht gezogen werden, wenn Erwachsene mehr als 350 mg oder Kinder mehr als 2,5 mg/kg innerhalb 1 Stunde eingenommen haben.

Eine Beobachtung über 24 Stunden wird empfohlen.

5.    pharmakologische eigenschaften

5.1    pharmakodynamische eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Antitussiva, exkl. Kombinationen mit Expektoranzien, Opium-Alkaloide und Derivate

ATC-Code: R05DA04

Codein ist ein Phenanthren-Alkaloid mit opiatagonistischen Eigenschaften, das früher aus Schlafmohn gewonnen wurde. Es wirkt dosisabhängig zentral analgetisch und antitussiv. Die Wirkungen werden zum Teil über die Bindung an

supraspinale Opiatrezeptoren (µ-Rezeptoren) vermittelt, wobei Codein eine außergewöhnlich niedrige Affinität zu den Opiatrezeptoren besitzt. Ein Teil der Wirkungen wird über den Metaboliten Morphin vermittelt.

5.2    Pharmakokinetische Eigenschaften

Codein wird nach oraler Gabe rasch resorbiert, wobei die maximale Plasmakonzentration nach etwa 1 Stunde erreicht wird.

Biotransformation

Codein wird vorrangig in der Leber bei großen interindividuellen Unterschieden metabolisiert. Hauptmetaboliten im Plasma sind Morphin, Norcodein sowie die Morphin- und Codeinkonjugate, wobei die Konjugatkonzen­trationen wesentlich höher als die der Ausgangssubstanzen liegen.

Elimination

Die Ausscheidung erfolgt im Wesentlichen renal in Form der Morphin- und Codeinkonjugate; etwa 10 % Codein werden unverändert renal ausgeschieden. Die Codein-Eliminationshal­bwertszeit liegt bei gesunden Erwachsenen bei 3–5 Stunden, bei bestehender Niereninsuffizienz verlängert sie sich auf 9–18 Stunden; auch im Alter ist die Elimination von Codein verlangsamt.

Codein durchdringt die Plazentaschranke und geht in den fetalen Kreislauf über. In der Muttermilch werden nach hohen Codeindosen pharmakologisch relevante Konzentrationen erreicht.

5.3    präklinische daten zur sicherheit

In-vitro – und In-vivo -Untersuchungen mit Codein ergaben keine Hinweise auf ein mutagenes Potenzial.

Langzeitstudien an Ratten und Mäusen ergaben keine Hinweise auf ein tumorerzeugendes Potenzial von Codein.

Tierexperimentelle Studien haben ein teratogenes Potenzial von Codein gezeigt. Dies gilt bei Dosierungen deutlich über den therapeutischen Dosierungen beim Menschen (in etwa das 25–207-Fache der maximalen oralen Tagesdosis beim Menschen [2,9 mg/kg KG, basierend auf einem 70 kg schweren Menschen]).

6.   pharmazeutische angaben

6.1   liste der sonstigen bestandteile

Ethanol 96 % Eucalyptusöl, raffiniert Pfefferminzöl Saccharin-Natrium gereinigtes Wasser

6.2    inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3    dauer der haltbarkeit

2 Jahre

Hinweis auf Haltbarkeit nach Anbruch

Nach dem ersten Öffnen nicht länger als 6 Monate haltbar.

6.4    besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedin­gungen erforderlich.

6.5    art und inhalt des behältnisses

Braunglasflasche der Klasse III, Tropfeinsatz aus Polyethylen niedriger Dichte und Druckschraubver­schluss aus Polypropylen (kindergesicherter Verschluss).

Packungsgrößen:

15 ml und 30 ml Tropfen zum Einnehmen, Lösung

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6    besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

7.    inhaber der zulassung

1 A Pharma GmbH

Industriestraße 18

83607 Holzkirchen

Telefon: (08024) 908–3030

E-Mail:

8.    zulassungsnummer

6243027.00.00

9.    DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG

10. März 2003

10.    stand der information

August 2024