Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Desloratadin ADOH 5 mg Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen
1. bezeichnung des arzneimittels
Desloratadin ADOH 5 mg Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen
2. qualitative und quantitative zusammensetzung
Jede Beutel Pulver enthält 5 mg Desloratadin.
Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung:
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.
3. darreichungsform
Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen
Produktbeschreibung: fast weißes bis hellrosanes pulverförmiges Granulat oder Pulver.
4. klinische angaben
4.1 anwendungsgebiete
Desloratadin ADOH wird angewendet bei Erwachsenen und Jugendlichen ab
12 Jahren und älter zur Besserung der Symptomatik bei:
– allergischer Rhinitis (siehe Abschnitt 5.1)
– Urtikaria (siehe Abschnitt 5.1)
4.2 dosierung und art der anwendung
Dosierung
Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren
Die empfohlene Dosis beträgt ein Beutel einmal täglich.
Die Behandlung einer intermittierenden allergischen Rhinitis (Auftreten der Symptome an weniger als 4 Tage pro Woche oder über weniger als 4 Wochen) sollte entsprechend der Bewertung des bisherigen Krankheitsverlaufs beim Patienten erfolgen. Sie kann nach Abklingen der Symptome beendet und bei deren Wiederauftreten wieder aufgenommen werden.
Bei der persistierenden allergischen Rhinitis (Auftreten der Symptome an 4 oder mehr Tagen pro Woche und über mehr als 4 Wochen) kann den Patienten während der Allergiezeit eine andauernde Behandlung empfohlen werden.
Kinder und Jugendliche
Es gibt nur eingeschränkte Erfahrung aus klinischen Studien zur Wirksamkeit von Desloratadin bei Jugendlichen von 12 bis 17 Jahren (siehe Abschnitte 4.8 und 5.1).
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Desloratadin ADOH 5 mg Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen bei Kindern unter 12 Jahren ist nicht erwiesen. Es liegen keine Daten vor.
Art der Anwendung
Zum Einnehmen.
Der Pulverinhalt jedes Beutels ist vor der Anwendung in einem halben Glas Trinkwasser zu vermischen/lösen (siehe Abschnitt 6.6). Die Dosis kann mit oder ohne Nahrung eingenommen werden. Die Suspension sollte jedoch vor der Verabreichung nicht mit Nahrungsmitteln oder anderen Getränken als Wasser gemischt werden. Die erhaltene Suspension sollte sofort eingenommen werden.
Es ist wichtig die gesamte Flüssigkeit zu trinken, und es kann erforderlich sein den Becher mit Wasser auszuspülen und dieses ebenfalls zu trinken, um sicherzustellen, dass das Pulver vollständig geschluckt wird.
4.3 gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile oder gegen Loratadin.
4.4 besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung
Niereninsuffizienz
Bei schwerer Niereninsuffizienz muss Desloratadin ADOH mit Vorsicht angewendet werden (siehe Abschnitt 5.2).
Krampfanfälle
Bei Patienten mit Krampfanfällen in der Eigen- oder Familienanamnese muss Desloratadin mit Vorsicht angewendet werden; dies gilt vor allem für jüngere Kinder (siehe Abschnitt 4.8), die für neu auftretende Krampfanfälle unter einer DesloratadinTherapie anfälliger sind. Medizinisches Fachpersonal sollte in Erwägung ziehen, Desloratadin bei Patienten abzusetzen, die während der Behandlung einen Krampfanfall erleiden.
Desloratadine ADOH enthält Natrium
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Beutel, das heißt, es ist im Wesentlichen natriumfrei.
4.5 wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen
Es wurden keine klinisch relevanten Wechselwirkungen im Rahmen klinischer Studien mit Desloratadin festgestellt, bei denen zusätzlich Erythromycin oder Ketoconazol verabreicht wurde (siehe Abschnitt 5.1).
Kinder und Jugendliche
Studien zur Erfassung von Wechselwirkungen wurden nur bei Erwachsenen durchgeführt.
In einer klinisch-pharmakologischen Studie wurde bei gleichzeitiger Einnahme von Desloratadin und Alkohol die leistungsmindernde Wirkung von Alkohol nicht verstärkt (siehe Abschnitt 5.1).
Allerdings wurde nach Markteinführung über Fälle von Alkoholunverträglichkeit und -vergiftung berichtet. Daher wird zur Vorsicht geraten, wenn unter dieser Behandlung Alkohol konsumiert wird.
4.6 fertilität, schwangerschaft und stillzeit
Schwangerschaft
Weitreichende Erfahrungen an schwangeren Frauen (mehr als
1000 Schwangerschaftsausgänge) deuten nicht auf ein Fehlbildungsrisiko oder eine fetale/neonatale Toxizität von Desloratadin hin. Tierexperimentelle Studien ergaben keine Hinweise auf direkte oder indirekte gesundheitsschädliche Wirkungen in Bezug auf eine Reproduktionstoxizität (siehe Abschnitt 5.3).
Aus Vorsichtsgründen soll eine Anwendung von Desloratadin ADOH während der Schwangerschaft vermieden werden.
Stillzeit
Desloratadin ist in gestillten Neugeborenen/Kleinkindern von behandelten Frauen nachgewiesen worden. Es ist nicht bekannt, ob Desloratadin Auswirkungen auf Neugeborene/Kleinkinder hat. Es muss eine Entscheidung darüber getroffen werden, ob das Stillen zu unterbrechen ist oder ob auf die Behandlung mit
Desloratadin ADOH verzichtet werden soll/die Behandlung mit Desloratadin ADOH zu unterbrechen ist. Dabei soll sowohl der Nutzen des Stillens für das Kind als auch der Nutzen der Therapie für die Frau berücksichtigt werden.
Fertilität
Es liegen keine Daten zur Fertilität beim Mann oder bei der Frau vor.
4.7 auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen
Basierend auf klinischen Studiendaten hat Desloratadin ADOH keinen oder einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Patienten sollten darüber aufgeklärt werden, dass es bei den meisten Patienten zu keiner Schläfrigkeit kommt. Da jedoch individuelle Unterschiede in Bezug auf das Ansprechen bei Arzneimitteln bestehen, wird empfohlen, Patienten zu raten, von Aktivitäten, die mentale Aufmerksamkeit erfordern, wie das Führen von Fahrzeugen oder das Bedienen von Maschinen, so lange abzusehen, bis sich ihr individuelles Ansprechen auf das Arzneimittel eingestellt hat.
4.8 nebenwirkungen
Zusammenfassung des Sicherheitsprofils
In klinischen Studien wurde Desloratadin in der Sirupformulierung an Kinder und Jugendliche verabreicht. Die Gesamtinzidenz von Nebenwirkungen war in der Desloratadin-Sirup- und der Placebo-Gruppe ähnlich und unterschied sich nicht signifikant vom Sicherheitsprofil erwachsener Patienten.
Bei klinischen Studien in verschiedenen Indikationen, einschließlich allergischer Rhinitis und chronisch idiopathischer Urtikaria, wurden bei der empfohlenen Dosis von 5 mg täglich 3 % mehr Nebenwirkungen bei mit Desloratadin behandelten Patienten gemeldet als bei Patienten, die mit Placebo behandelt wurden.
Die am häufigsten aufgetretenen Nebenwirkungen, über die häufiger als bei Placebo berichtet wurde, waren Müdigkeit (1,2 %), Mundtrockenheit (0,8 %) und Kopfschmerzen (0,6 %).
Kinder und Jugendliche
Bei einer klinischen Studie mit 578 jugendlichen Patienten von 12 bis 17 Jahren war die häufigste Nebenwirkung Kopfschmerzen; diese trat bei 5,9 % der Patienten auf, die mit Desloratadin behandelt wurden, und bei 6,9 % der Patienten, die mit Placebo behandelt wurden.
Tabelle der Nebenwirkungen
Die Häufigkeit von Nebenwirkungen in klinischen Studien, über die häufiger als unter Placebo berichtet wurde, sowie weitere Nebenwirkungen, über die nach Markteinführung berichtet wurde, sind in der folgenden Tabelle aufgeführt.
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt: sehr häufig (≥ 1/10), häufig (≥ 1/100 bis < 1/10), gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100), selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000), sehr selten (< 1/10.000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Systemorganklasse | Häufigkeit |
Stoffwechsel- und
Ernährungsstörungen
Nicht bekannt
Gesteigerter Appetit
Psychiatrische
Erkrankungen
Sehr selten
Nicht bekannt
Halluzinationen
Anomales Verhalten, Aggression, depressive
Verstimmung
Erkrankungen des
Nervensystems
Häufig
Sehr selten
Kopfschmerzen
Schwindel, Somnolenz, Schlaflosigkeit, psychomotorische Hyperaktivität Krampfanfälle
Augenerkrankungen | Nicht bekannt | Augentrockenheit |
Herzerkrankungen | Sehr selten Nicht bekannt | Tachykardie, Palpitationen QT-Verlängerung |
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts | Häufig Sehr selten | Trockener Mund Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Dyspepsie, Diarrhö |
Leber- und Gallenerkrankungen | Sehr selten Nicht bekannt | Leberenzymerhöhungen, erhöhtes Bilirubin, Hepatitis Ikterus Hepatitis Ikterus |
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes | Nicht bekannt | Fotosensibilität |
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen | Sehr selten | Myalgie |
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort | Häufig Sehr selten Nicht bekannt | Ermüdung Überempfindlichkeitsreaktionen (wie Anaphylaxie, Angioödem, Dyspnoe, Pruritus, Ausschlag und Urtikaria) Asthenie |
Untersuchungen | Nicht bekannt | Gewichtszunahme |
Kinder und Jugendliche
Zu weiteren Nebenwirkungen, über die nach Markteinführung mit nicht bekannter Häufigkeit bei Kindern und Jugendlichen berichtet wurde, zählten auch QT-Verlängerung, Arrhythmie, Bradykardie, anomales Verhalten und Aggression.
Eine retrospektive Beobachtungsstudie zur Sicherheit zeigte eine im Vergleich zu behandlungsfreien Perioden erhöhte Inzidenz von neu auftretenden Krampfanfällen während der Behandlung mit Desloratadin bei Patienten im Alter von 0 bis 19 Jahren Bei Kindern im Alter zwischen 0 und 4 Jahren betrug der adjustierte absolute Anstieg 37,5 (95%-Konfidenzintervall (KI): 10,5–64,5) pro 100.000 Personenjahre (PJ) bei
einer Hintergrundinzidenz für neu auftretende Krampfanfälle von 80,3 pro 100.000 PJ. Bei Patienten im Alter zwischen 5 und 19 Jahren betrug der adjustierte absolute Anstieg 11,3 (95%-KI:2,3–20,2) pro 100.000 PJ bei einer Hintergrundinzidenz von 36,4 pro 100.000 PJ. Siehe Abschnitt 4.4.
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: anzuzeigen.
4.9 überdosierung
Das Nebenwirkungsprofil im Zusammenhang mit Überdosierungen ist gemäß den Erfahrungen nach Markteinführung ähnlich wie das unter therapeutischen Dosen; allerdings können die Effekte ausgeprägter sein.
Behandlung
Im Falle einer Überdosierung sind die Standardmaßnahmen zur Entfernung des nicht resorbierten arzneilich wirksamen Bestandteils in Erwägung zu ziehen. Es werden symptomatische und unterstützende Maßnahmen empfohlen.
Desloratadin wird durch eine Hämodialyse nicht entfernt; es ist nicht bekannt, ob Desloratadin durch eine Peritonealdialyse eliminiert wird.
Symptome
In einer Mehrfachdosis-Studie, bei der bis zu 45 mg Desloratadin (neunfache klinische Dosis) verabreicht wurden, wurden keine klinisch relevanten Wirkungen beobachtet.
Kinder und Jugendliche
Das Nebenwirkungsprofil im Zusammenhang mit Überdosierungen ist gemäß den Erfahrungen nach Markteinführung ähnlich wie das unter therapeutischen Dosen; allerdings können die Effekte ausgeprägter sein.
5. pharmakologische eigenschaften
5.1 pharmakodynamische eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Antihistaminika – H1-Antagonist; ATC-Code: R06AX27
Wirkmechanismus
Desloratadin ist ein nicht sedierender, langwirksamer Histaminantagonist mit einer selektiven, peripheren H1-Rezeptor-antagonistischen Aktivität. Nach oraler Applikation hemmt Desloratadin selektiv die peripheren Histamin-H1-Rezeptoren, da die Substanz nicht in das zentrale Nervensystem übertritt.
Desloratadin zeigte antiallergische Eigenschaften bei In-vitro -Studien. Dies schließt sowohl die Hemmung der Freisetzung von proinflammatorischen Zytokinen wie IL-4, IL-6, IL-8 und IL-13 aus menschlichen Mastzellen/Basophilen ein, als auch die Hemmung der Expression des Adhäsionsmoleküls P-Selektin auf Endothelialzellen. Die klinische Relevanz dieser Beobachtungen ist noch zu bestätigen.
Klinische Wirksamkeit und Sicherheit
Bei der empfohlenen Dosis erwies sich Desloratadin ADOH 5 mg Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen als bioäquivalent zu der herkömmlichen Tablettenformulierung von 5 mg Desloratadin. Daher wird erwartet, dass die Wirksamkeit von Desloratadin ADOH-Pulver zur Herstellung einer Suspension zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen die gleiche ist, wie die der Desloratdin-Tablettenformulierung.
Im Rahmen einer klinischen Studie mit Mehrfachdosen, in der Desloratadin in einer Dosierung von bis zu 20 mg täglich über 14 Tage verabreicht wurde, wurde keine statistisch signifikante oder klinisch relevante kardiovaskuläre Wirkung beschrieben. In einer klinisch-pharmakologischen Studie, in der Desloratadin in einer Dosierung von 45 mg täglich (das Neunfache der klinischen Dosis) über zehn Tage verabreicht wurde, zeigte sich keine Verlängerung des QTc-Intervalls.
In Wechselwirkungsstudien mit Mehrfachdosen an Ketoconazol und Erythromycin wurden keine klinisch relevanten Veränderungen der DesloratadinPlasmakonzentrationen beobachtet.
Pharmakodynamische Wirkungen
Desloratadin geht in nur geringen Mengen in das zentrale Nervensystem über. In kontrollierten klinischen Studien wurde bei der empfohlenen Dosierung von 5 mg täglich keine erhöhte Häufigkeit von Schläfrigkeit im Vergleich zu Placebo festgestellt. Bei einer Einzel-Tagesdosis von 7,5 mg führte Desloratadin in klinischen Studien zu keiner Beeinträchtigung der Psychomotorik. Bei einer Einzeldosis-Studie mit Erwachsenen zeigte Desloratadin 5 mg keinen Einfluss auf Standard-Messgrößen der Flugleistung einschließlich der Verstärkung subjektiver Schläfrigkeit oder der Aufgaben, die mit dem Fliegen verbunden sind.
In klinisch-pharmakologischen Studien kam es durch die gleichzeitige Einnahme von Alkohol weder zu einer Verstärkung der Alkohol-induzierten Leistungsbeeinträchtigung noch zu einer Erhöhung der Schläfrigkeit. Bei den Ergebnissen des psychomotorischen Tests konnten keine signifikanten Unterschiede zwischen den mit Desloratadin und den mit Placebo behandelten Patienten festgestellt werden, unabhängig davon, ob Desloratadin alleine oder mit Alkohol eingenommen wurde.
Bei Patienten mit allergischer Rhinitis war Desloratadin wirksam bei der Linderung der Symptome wie Niesen, Nasensekretion und Juckreiz der Nase, Juckreiz, Tränenfluss und Rötung der Augen sowie Juckreiz am Gaumen. Desloratadin zeigte 24 Stunden lang eine effektive Kontrolle der Symptome.
Kinder und Jugendliche
Die Wirksamkeit von Desloratadin- Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen wurde in Studien mit jugendlichen Patienten von 12 bis 17 Jahren nicht eindeutig gezeigt.
Zusätzlich zu der etablierten Klassifizierung in saisonal und perennial kann allergische Rhinitis in Abhängigkeit von der Dauer der Symptome alternativ auch in
intermittierende allergische Rhinitis und persistierende allergische Rhinitis eingeteilt werden. Intermittierende allergische Rhinitis wird als Auftreten der Symptome für weniger als 4 Tage pro Woche oder weniger als 4 Wochen definiert. Persistierende allergische Rhinitis wird als Auftreten der Symptome an 4 oder mehr Tagen pro Woche und mehr als 4 Wochen definiert.
Wie anhand des Gesamtscores des Fragebogens zur Lebensqualität bei Rhino-Konjunktivitis gezeigt wurde, verminderte Desloratadin effektiv die durch saisonale allergische Rhinitis hervorgerufene Belastung. Die größte Verbesserung wurde im Bereich der gewohnten Aufgaben und alltäglichen Tätigkeiten festgestellt, die durch die Symptome eingeschränkt wurden.
Die chronisch idiopathische Urtikaria wurde stellvertretend für weitere Formen der Urtikaria untersucht, da die zugrunde liegende Pathophysiologie ungeachtet der Ätiologie bei den unterschiedlichen Formen ähnlich ist und chronische Patienten einfacher prospektiv rekrutiert werden können. Da die Histaminfreisetzung ein ursächlicher Faktor bei allen urtikariellen Erkrankungen ist, wird erwartet, dass Desloratadin außer bei der chronisch idiopathischen Urtikaria auch bei anderen Formen der Urtikaria zu einer Verbesserung der Symptome führt; dies wird durch die Empfehlungen der klinischen Leitlinien bestätigt.
In zwei placebokontrollierten Studien über 6 Wochen bei Patienten mit chronisch idiopathischer Urtikaria war Desloratadin am Ende des ersten Dosisintervalls wirksam bei der Verbesserung von Pruritus und der Herabsetzung von Größe und Anzahl der Quaddeln. In beiden Studien hielt die Wirkung über das 24-Stunden-Dosisintervall an. Wie in anderen Studien mit Antihistaminika bei chronisch idiopathischer Urtikaria wurde die Minderheit der Patienten, die nicht auf Antihistaminika reagierten, aus der Studie ausgeschlossen. Eine Verbesserung des Juckreizes um mehr als 50 % wurde bei 55 % der mit Desloratadin behandelten Patienten im Vergleich zu 19 % der mit Placebo behandelten Patienten beobachtet. Durch die Behandlung mit Desloratadin wurde die Störung des Schlafes und des Wachseins signifikant reduziert, wie auf einer 4-Punkte-Skala zur Bewertung dieser Variablen gemessen wurde.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption
Desloratadin ist innerhalb von 30 Minuten nach Verabreichung im Plasma nachweisbar. Desloratadin wird gut resorbiert, wobei Plasmaspitzenkonzentrationen nach ungefähr 3 Stunden erreicht werden. Die terminale Halbwertzeit beträgt ungefähr 27 Stunden. Der Grad der Kumulation von Desloratadin entsprach seiner Halbwertzeit (ungefähr 27 Stunden) und einer Anwendungshäufigkeit von einmal täglich. Die Bioverfügbarkeit von Desloratadin war bei Dosierungen von 5 mg bis 20 mg dosisproportional.
In einer Reihe von pharmakokinetischen und klinischen Studien erreichten 6 % der Probanden eine höhere Desloratadin-Konzentration. Die Prävalenz dieses eingeschränkt metabolisierenden Phänotyps war bei Schwarzen (18 % Erwachsene) höher als bei Kaukasiern (2 % Erwachsene), jedoch unterschied sich das Sicherheitsprofil dieser Probanden nicht von dem der Allgemeinbevölkerung.
In einer pharmakokinetischen Mehrfachdosis-Studie mit der Tablettenformulierung an gesunden Erwachsenen zeigten vier Probanden eine eingeschränkte
Metabolisierung von Desloratadin. Diese Probanden wiesen nach ungefähr 7 Stunden
eine etwa 3-mal höhere Cmax-Konzentration mit einer terminalen Halbwertszeit von ungefähr 89 Stunden auf.
In Einzeldosis-Crossover-Studien mit Desloratadin ADOH 5 mg Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen und mit herkömmlichen Desloratadin 5 mg Tabletten waren die Formulierungen bioäquivalent.
Verteilung
Desloratadin bindet mäßig (83–87 %) an Plasmaproteine. Es liegen keine Anhaltspunkte für eine klinisch relevante Wirkstoffkumulation nach einmal täglicher Anwendung von Desloratadin (5–20 mg) über 14 Tage vor.
Biotransformation
Das für den Metabolismus von Desloratadin verantwortliche Enzym wurde noch nicht identifiziert, sodass Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln nicht ganz ausgeschlossen werden können. Desloratadin führt in vivo zu keiner CYP3A4-Hemmung. In-vitro -Studien haben gezeigt, dass das Arzneimittel auch CYP2D6 nicht hemmt und weder ein Substrat noch ein Inhibitor des P-Glykoproteins ist.
Elimination
In einer Einzeldosis-Studie mit Desloratadin in einer Dosierung von 7,5 mg wirkten sich Mahlzeiten (fetthaltiges, kalorienreiches Frühstück) nicht auf die Verfügbarkeit von Desloratadin aus. In einer anderen Studie hatte Grapefruitsaft keine Auswirkung auf die Verfügbarkeit von Desloratadin.
Patienten mit Nierenfunktionsstörung
Die Pharmakokinetik von Desloratadin bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz (CNI) wurde in einer Einmaldosis-Studie und einer Mehrfachdosis-Studie mit der von gesunden Probanden verglichen. In der Einmaldosis-Studie war die Exposition gegenüber Desloratadin bei Patienten mit leichter bis mittelgradiger CNI etwa um den Faktor 2 und mit schwerer CNI etwa um den Faktor 2,5 gegenüber gesunden Probanden erhöht. In der Mehrfachdosis-Studie wurde der Steady State nach Tag 11 erreicht; im Vergleich zu gesunden Probanden war hier die Exposition gegenüber Desloratadin bei Patienten mit leichter bis mittelgradiger CNI etwa um den Faktor 1,5 und bei Patienten mit schwerer CNI etwa um den Faktor 2,5 erhöht. In beiden Studien waren die Änderungen der Exposition (AUC und Cmax) gegenüber Desloratadin und 3-Hydroxy-Desloratadin klinisch nicht relevant.
5.3 präklinische daten zur sicherheit
Desloratadin ist der primär wirksame Metabolit von Loratadin. Die mit Desloratadin und Loratadin durchgeführten präklinischen Studien zeigten bei einer vergleichbaren Exposition von Desloratadin keine qualitativen oder quantitativen Unterschiede hinsichtlich des Toxizitätsprofils von Desloratadin und Loratadin.
Basierend auf Daten aus konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie, Toxizität bei wiederholter Gabe, Reproduktions- und Entwicklungstoxizität, Genotoxizität und zum kanzerogenen Potenzial lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen. Das Fehlen eines kanzerogenen Potenzials wurde in Studien gezeigt, die mit Desloratadin und Loratadin durchgeführt wurden.
6. pharmazeutische angaben
6.1 liste der sonstigen bestandteile
Mannitol (Ph.Eur.) (E 421),
Carmellose-Natrium (Ph.Eur.) (E 466), Xanthangummi (E 415), Siliciumdioxid (E 551).
6.2 inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 dauer der haltbarkeit
2 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Keine besonderen Lagerungshinweise.
Die rekonstituierte Suspension sollte sofort verwendet werden.
6.5 art und inhalt des behältnisses
Desloratadin ADOH wird in Beuteln geliefert, die aus laminierter Polyester (PET)/Aluminium (AL)/Polyethylen (PE)-Folie bestehen.
6 Beutel mit Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen
8 Beutel mit Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen
10 Beutel mit Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen
12 Beutel mit Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen
14 Beutel mit Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen
18 Beutel mit Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen
20 Beutel mit Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen
22 Beutel mit Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen
24 Beutel mit Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen
26 Beutel mit Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen
28 Beutel mit Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in Verkehr gebracht.
6. 6 besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung
Der Pulverinhalt jedes Beutels ist vor der Anwendung in einem halben Glas Trinkwasser zu verteilen.
Es entsteht eine fast weiße, durchscheinende Suspension.
Keine besonderen Anforderungen an die Entsorgung
7. inhaber der zulassung
ADOH B.V.
Godfried Bomansstraat 31 6543 JA Nijmegen
Niederlande
8. zulassungsnummer
7000517.00.00
9. datum der erteilung der zulassung/verlängerung der zulassung
(siehe Unterschrift)