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Galantamin - 1 A Pharma 4 mg/ml Lösung zum Einnehmen - Zusammengefasste Informationen

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Galantamin - 1 A Pharma 4 mg/ml Lösung zum Einnehmen

FACHINFORMATION

1.   bezeichnung des arzneimittels

Galantamin – 1 A Pharma 4 mg/ml Lösung zum Einnehmen

2.   qualitative und quantitative zusammensetzung

1 ml Lösung zum Einnehmen enthält 4 mg Galantamin (als Hydrobromid).

Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung:

Dieses Arzneimittel enthält 0,33 g Sorbitol, 1,66 mg Methyl-4-hydroxybenzoat (Ph.Eur.) (E 218), 0,2 mg Propyl-4-hydroxybenzoat (Ph.Eur.) (E 216) pro Milliliter.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3.   darreichungsform

Lösung zum Einnehmen

Klare, farblose Lösung zum Einnehmen

4.   klinische angaben

4.1   anwendungsgebiete

Galantamin wird für die symptomatische Behandlung einer leichten bis mittelschweren Demenz vom Alzheimer-Typ angewendet.

4.2    dosierung und art der anwendung

Erwachsene/Ältere Patienten

Vor Behandlungsbeginn

Die Diagnose einer wahrscheinlichen Demenz vom Alzheimer-Typ sollte entsprechend den aktuellen klinischen Richtlinien gestellt werden (siehe Abschnitt 4.4).

Anfangsdosis

Die empfohlene Anfangsdosis beträgt 8 mg/Tag (4 mg zweimal täglich) über einen Zeitraum von vier Wochen.

Erhaltungsdosis

Die Verträglichkeit und Dosierung von Galantamin sollten regelmäßig überprüft werden, vorzugsweise innerhalb von drei Monaten nach Behandlungsbeginn. Danach sollten der klinische Nutzen von Galantamin und die Verträglichkeit der Behandlung für den Patienten in regelmäßigen Abständen entsprechend den aktuellen klinischen Richtlinien beurteilt werden. Die Erhaltungstherapie kann fortgeführt werden, solange der therapeutische Nutzen erhalten bleibt und der Patient die Behandlung mit Galantamin verträgt. Sobald kein therapeutischer Nutzen mehr erkennbar ist oder der Patient die Behandlung nicht mehr verträgt, ist ein Absetzen der Behandlung mit Galantamin in Betracht zu ziehen.

Die anfängliche Erhaltungsdosis beträgt 16 mg/Tag (8 mg zweimal täglich). Die Behandlung mit 16 mg/Tag sollte mindestens 4 Wochen lang fortgeführt werden.

Eine Erhöhung der Erhaltungsdosis auf 24 mg/Tag (12 mg zweimal täglich) sollte nur auf individueller Basis nach sorgfältiger Abwägung unter Berücksichtigung des klinischen Nutzens und der Verträglichkeit erfolgen.

Bei einzelnen Patienten, die auf die Dosis von 24 mg/Tag nicht besser ansprechen oder diese nicht vertragen, sollte eine Dosisminderung auf 16 mg/Tag in Betracht gezogen werden.

Behandlungsabbruch

Nach abruptem Absetzen der Therapie (z. B. zur Vorbereitung auf Operationen) tritt kein Rebound-Effekt auf.

Nierenfunktionsstörung

Die Galantamin-Plasmakonzentra­tionen können bei Patienten mit mäßiger bis schwerer Nierenfunktion­sstörung erhöht sein (siehe Abschnitt 5.2).

Bei Patienten mit einer Kreatinin-Clearance ≥ 9 ml/min ist keine Dosisanpassung erforderlich.

Bei Patienten mit schwerer Nierenfunktion­sstörung (Kreatinin-Clearance von weniger als 9 ml/min) darf Galantamin nicht angewendet werden (siehe Abschnitt 4.3).

Leberfunktionsstörung

Die Galantamin-Plasmakonzentra­tionen können bei Patienten mit mäßiger bis schwerer Leberfunktion­sstörung erhöht sein (siehe Abschnitt 5.2).

Basierend auf dem pharmakokinetischen Modell zu Patienten mit mäßig beeinträchtigter Leberfunktion (Child-Pugh-Score 7–9) wird empfohlen, die Behandlung 1 Woche lang mit einmal täglich 4 mg, vorzugsweise morgens, zu beginnen. Danach sollten die Patienten die Behandlung mit zweimal täglich 4 mg für mindestens 4 Wochen fortsetzen. Eine Dosis von zweimal täglich 8 mg sollte bei dieser Patientengruppe nicht überschritten werden.

Bei Patienten mit schwerer Leberfunktion­sstörung (Child-Pugh-Score > 9) darf Galantamin nicht angewendet werden (siehe Abschnitt 4.3).

Bei Patienten mit leichter Leberfunktion­sstörung ist keine Dosisanpassung erforderlich.

Begleitmedikation

Bei Patienten, die mit starken Cytochrom (CYP)2D6– oder –3A4-Inhibitoren behandelt werden, kann eine Dosisreduktion erwogen werden (siehe Abschnitt 4.5).

Kinder und Jugendliche

Es gibt keinen relevanten Nutzen von Galantamin bei Kindern und Jugendlichen.

Art der Anwendung

Galantamin Lösung zum Einnehmen soll zweimal täglich, vorzugsweise zum Frühstück und Abendessen eingenommen werden. Während der Behandlung ist auf eine ausreichende Flüssigkeitsau­fnahme zu achten (siehe Abschnitt 4.8).

4.3    gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, Methyl-4-hydroxybenzoat (Ph.Eur.), Propyl-4-hydroxybenzoat (Ph.Eur.) oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile. Da keine Daten zur Anwendung von Galantamin bei Patienten mit schwerer Leberfunktion­sstörung (Child-Pugh-Score > 9) und schwerer Nierenfunktion­sstörung (Kreatinin-Clearance < 9 ml/min) vorliegen, ist Galantamin bei diesen Patientenpopu­lationen kontraindiziert. Galantamin darf nicht bei Patienten mit gleichzeitig bestehender bedeutender Nieren- und Leberfunktion­sstörung angewendet werden.

4.4    besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung

Galantamin wird für die Behandlung von Patienten mit leichter bis mittelschwerer Demenz vom Alzheimer-Typ angewendet. Der Nutzen von Galantamin bei Patienten mit anderen Arten von Demenz oder anderen Gedächtnisstörungen wurde nicht belegt. In zwei klinischen Studien von zwei Jahren Dauer an Patienten mit leichter kognitiver Beeinträchtigung (leichtere Formen der kognitiven Beeinträchtigung, die die Kriterien für AlzheimerDemenz nicht erfüllen) konnte ein Nutzen von Galantamin nicht nachgewiesen werden, weder im Hinblick auf eine Verlangsamung des kognitiven Abbaus noch im Hinblick auf eine Verminderung des klinischen Übergangs zur Demenz. Außerdem zeigte sich in der Gruppe mit Galantamin eine signifikant höhere Mortalitätsrate (14/1.026 [1,4 %]) als in der Placebogruppe (3/1.022 [0,3 %]).

Die Todesfälle waren auf verschiedene Ursachen zurückzuführen. Ungefähr die Hälfte der Todesfälle in der Galantamin-Gruppe schienen Folge unterschiedlicher vaskulärer Ursachen zu sein (Myokardinfarkt, Schlaganfall und plötzlicher Tod). Die Relevanz dieses Befunds für die Behandlung von Patienten mit Alzheimer-Demenz ist unbekannt.

In einer randomisierten, placebokontro­llierten Langzeitstudie mit 2.045 Patienten mit leichter bis mittelschwerer Alzheimer-Erkrankung wurde keine erhöhte Mortalität beobachtet. Die Mortalitätsrate war in der Placebo-Gruppe signifikant höher als in der Galantamin-Gruppe. Es gab 56/1.021 (5,5 %) Todesfälle bei Patienten unter Placebo und

33/1.024 (3,2 %) Todesfälle bei Patienten unter Galantamin (Hazard-Ratio und 95 %-Konfidenzintervall von 0,58 [0,37; 0,89]; (p = 0,011).

Die Diagnose einer Alzheimer-Demenz sollte grundsätzlich entsprechend den aktuellen Richtlinien durch einen erfahrenen Arzt gestellt werden. Die Behandlung mit Galantamin sollte von einem Arzt überwacht und nur dann eingeleitet werden, wenn ein Betreuer zur Verfügung steht, der die Medikamentene­innahme durch den Patienten regelmäßig überwachen kann.

Schwerwiegende Hautreaktionen

Bei Patienten, die Galantamin erhielten, wurde über schwerwiegende Hautreaktionen (Stevens-Johnson-Syndrom und akute generalisierte exanthematische Pustulose) berichtet (siehe Abschnitt 4.8). Es wird empfohlen, Patienten über die Symptome schwerwiegender Hautreaktionen zu informieren. Die Therapie mit Galantamin sollte bei Erstauftreten eines Hautausschlags beendet werden.

Überwachung des Gewichts

Patienten mit Alzheimer-Krankheit verlieren an Gewicht. Die Behandlung mit Cholinesterase­hemmern einschließlich Galantamin wurde bei diesen Patienten mit einer Gewichtsabnahme in Zusammenhang gebracht. Während der Therapie sollte daher das Gewicht der Patienten kontrolliert werden.

Umstände, die Vorsicht erfordern

Wie andere Cholinomimetika sollte Galantamin in den folgenden Situationen mit Vorsicht angewendet werden:

Herzerkrankungen

Aufgrund ihrer pharmakologischen Wirkung können Cholinomimetika vagotone Wirkungen auf die Herzfrequenz besitzen (z. B. Bradykardie). Diese Eigenschaft kann besonders bedeutsam sein bei Patienten mit „Sick-SinusSyndrom“ oder anderen supraventrikulären Reizleitungsstörun­gen oder bei gleichzeitiger Einnahme von Arzneimitteln, die die Herzfrequenz signifikant herabsetzen, wie z. B. Digoxin und Betablocker, oder für Patienten mit nicht korrigierten Elektrolytstörungen (z. B. Hyperkaliämie, Hypokaliämie).

Daher muss Galantamin bei Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen, z. B. unmittelbar nach einem Myokardinfarkt, bei Patienten mit neu aufgetretenem Vorhofflimmern, AV-Block zweiten Grades oder höhergradig, instabiler Angina pectoris oder dekompensierte Herzinsuffizienz, vor allem der NYHA-Klasse III-IV, vorsichtig angewendet werden.

Es liegen Berichte über eine QTc-Verlängerung bei Patienten vor, die mit Galantamin in therapeutischen Dosen behandelt wurden, sowie über Torsade de Pointes im Zusammenhang mit Überdosierungen (siehe Abschnitt 4.9). Galantamin ist daher mit Vorsicht bei Patienten mit einer Verlängerung des QTc-Intervalls, bei Patienten, die mit Arzneimitteln behandelt werden, die das QTc-Intervall beeinflussen, oder bei Patienten mit relevanten vorbestehenden Herzerkrankungen oder Elektrolytstörun­gen, anzuwenden.

In einer gepoolten Analyse von placebokontro­llierten Studien an Patienten mit Alzheimer-Demenz, die mit Galantamin behandelt wurden, wurde eine erhöhte Inzidenz von bestimmten kardiovaskulären unerwünschten Ereignissen beobachtet (siehe Abschnitt 4.8).

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Patienten mit einem erhöhten Risiko von peptischer Ulcera, z. B. bei anamnestisch bekannter Ulkuserkrankung, oder einer entsprechenden Prädisposition, einschließlich jener, welche gleichzeitig nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) erhalten, sollten auf derartige Symptome hin überwacht werden. Die Anwendung von Galantamin wird bei Patienten mit gastrointestinaler Obstruktion oder in der Rekonvaleszenz nach gastrointestinalen Operationen nicht empfohlen.

Erkrankungen des Nervensystems

Unter Galantamin wurden Krampfanfälle gemeldet (siehe Abschnitt 4.8). Die Anfallsaktivität kann jedoch auch eine Manifestation der Alzheimer-Erkrankung sein. In seltenen Fällen kann ein Anstieg des cholinergen Tonus zu einer Verschlechterung von Parkinson-Symptomen führen.

In einer gepoolten Analyse von placebokontro­llierten Studien an Patienten mit Alzheimer-Demenz unter Behandlung mit Galantamin wurden gelegentlich zerebrovaskuläre Ereignisse beobachtet (siehe Abschnitt 4.8). Wenn Patienten mit zerebrovaskulären Erkrankungen Galantamin verabreicht wird, sollte dies berücksichtigt werden.

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Cholinomimetika sollten Patienten mit anamnetisch bekanntem schwerem Asthma, obstruktiven Lungenerkrankungen oder akuten pulmonalen Infektionen (z. B. Pneumonie) mit Vorsicht verordnet werden.

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Die Einnahme von Galantamin wird bei Obstruktion der ableitenden Harnwege oder während der Rekonvaleszenz nach einer Blasenoperation nicht empfohlen.

Chirurgische und medizinische Eingriffe

Als Cholinomimetikum verstärkt Galantamin wahrscheinlich die Wirkung von Muskelrelaxantien vom Succinylcholin-Typ während der Anästhesie, vor allem im Fall eines Pseudocholines­terase-Mangels.

Galantamin – 1 A Pharma 4 mg/ml Lösung zum Einnehmen enthält Sorbitol

Patienten mit hereditärer Fructoseintoleranz (HFI) dürfen dieses Arzneimittel nicht einnehmen/erhalten.

4.5    wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen

Aufgrund seines Wirkmechanismus soll Galantamin nicht gleichzeitig mit anderen Cholinomimetika (wie Ambenonium, Donepezil, Neostigmin, Pyridostigmin, Rivastigmin oder systemisch verabreichtem Pilocarpin) angewendet werden. Galantamin kann die Wirkung anticholinerger Arzneimittel antagonisieren. Bei abruptem Absetzen von Anticholinergika wie z. B. Atropin besteht die Gefahr, dass die Wirkungen von Galantamin verstärkt werden. Wie bei Cholinomimetika zu erwarten, ist eine pharmakodynamische Wechselwirkung mit Arzneimitteln möglich, die signifikant die Herzfrequenz senken (wie z. B. Digoxin, Betablocker, bestimmte Calciumkanalblocker und Amiodaron). Bei Arzneimitteln, die Torsade de pointes induzieren können, ist Vorsicht geboten. In diesen Fällen sollte ein EKG in Betracht gezogen werden.

Als Cholinomimetikum verstärkt Galantamin wahrscheinlich die Wirkung von Muskelrelaxantien vom Succinylcholin-Typ während der Anästhesie, vor allem im Fall eines Pseudocholines­terase-Mangels.

Pharmakokinetische Wechselwirkungen

Die Elimination von Galantamin erfolgt über multiple metabolische Stoffwechselwege sowie über die renale Ausscheidung.

Die Möglichkeit von klinisch relevanten Wechselwirkungen ist gering. Allerdings kann das Auftreten signifikanter Wechselwirkungen in Einzelfällen klinisch bedeutsam sein.

Die gleichzeitige Einnahme mit Nahrung verlangsamt die Resorptionsrate von Galantamin, das Ausmaß der Resorption wird aber nicht beeinflusst. Es wird empfohlen, Galantamin mit den Mahlzeiten einzunehmen, um cholinerge Nebenwirkungen zu minimieren.

Andere Arzneimittel, die die Metabolisierung von Galantamin beeinflussen

Formale Arzneimittelwechsel­wirkungsstudi­en haben einen Anstieg der Bioverfügbarkeit von Galantamin um rund 40 % bei gleichzeitiger Verabreichung von Paroxetin (eines potenten CYP2D6-Hemmers) sowie um 30 % bzw. 12 % bei gleichzeitiger Gabe mit Ketoconazol bzw. Erythromycin (beides CYP3A4-Hemmer) ergeben. Daher kann es bei den Patienten während der Einleitung einer Behandlung mit potenten CYP2D6-Hemmern (z. B. Chinidin, Paroxetin oder Fluoxetin) oder CYP3A4-Hemmern (z. B. Ketoconazol oder Ritonavir) zu einer erhöhten Inzidenz von cholinergen Nebenwirkungen kommen, insbesondere von Übelkeit und Erbrechen. Unter diesen Umständen kann auf Grundlage der Verträglichkeit eine Verminderung der Erhaltungsdosis von Galantamin in Betracht gezogen werden (siehe Abschnitt 4.2).

Memantin, ein N-Methyl-D-Aspartat (NMDA)-Rezeptor-Antagonist, hatte bei einer Dosis von 10 mg einmal am Tag für 2 Tage, gefolgt von 10 mg zweimal am Tag für 12 Tage, im Steady-State keine Auswirkung auf die Pharmakokinetik von Galantamin (als Hartkapsel, retardiert einmal täglich 16 mg).

Wirkung von Galantamin auf die Metabolisierung anderer Arzneimittel

Therapeutische Dosen in Höhe von 24 mg Galantamin/Tag blieben ohne Auswirkungen auf die Kinetik von Digoxin, wenngleich pharmakodynamische Wechselwirkungen nicht ausgeschlossen sind (siehe auch pharmakodynamische Wechselwirkungen).

Therapeutische Dosen in Höhe von 24 mg Galantamin/Tag besaßen keine Wirkung auf die Kinetik und die Prothrombinzeit von Warfarin.

4.6    fertilität, schwangerschaft und stillzeit

Für Galantamin liegen keine klinischen Daten über exponierte Schwangere vor.

Tierexperimentelle Studien haben eine Reproduktionsto­xizität gezeigt (siehe Abschnitt 5.3). Bei der Anwendung in der Schwangerschaft ist Vorsicht geboten.

Stillzeit

Es ist nicht bekannt, ob Galantamin beim Menschen in die Muttermilch übergeht. Zudem wurden keine Studien mit stillenden Müttern durchgeführt. Daher dürfen Frauen während der Behandlung mit Galantamin nicht stillen.

Fertilität

Die Auswirkungen von Galantamin auf die Fertilität beim Menschen wurden nicht untersucht.

4.7    auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen

Galantamin hat geringen bis mäßigen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Die Symptome umfassen Schwindel und Somnolenz, insbesondere in den ersten Wochen nach Behandlungsbeginn.

4.8    nebenwirkungen

Die Tabelle 1 reflektiert Daten zu Galantamin, die acht plazebokontro­llierten, doppelblinden klinischen Studien (n = 6.502), fünf offenen klinischen Studien (n = 1.454) sowie spontanen Berichten nach Markteinführung entnommen wurden.

Die häufigsten Nebenwirkungen, die berichtet wurden, waren Übelkeit (21 %) und Erbrechen (11 %). Sie traten hauptsächlich während der Titrationsphase auf, hielten in den meisten Fällen weniger als eine Woche an, wobei bei den meisten Patienten nur eine Episode auftrat. Verschreibung eines Antiemetikums und Gewährleistung einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr können in diesen Fällen hilfreich sein.

Häufigkeitska­tegorien:

Sehr häufig Häufig Gelegentlich Selten

Sehr selten

Nicht bekannt

(≥ 1/10)

(≥ 1/100 bis < 1/10)

(≥ 1/1.000 bis < 1/100)

(≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)

(< 1/10.000)

(Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Tabelle 1

Nebenwirkungen

Häufigkeiten

Systemorganklas­sen

Sehr häufig

Häufig

Gelegentlich

Selten

Erkrankungen des

Immunsystems

Überempfindlichkeit

Stoffwechsel- und

Ernährungsstörun­gen

verminderter Appetit

Dehydratation

Psychiatrische Erkrankungen

Halluzination, Depression

visuelle Halluzination, akustische Halluzination

Erkrankungen des

Nervensystems

Synkope, Schwindel, Tremor, Kopfschmerzen, Somnolenz, Lethargie

Parästhesie, Dysgeusia, Hypersomnie, Krampfanfälle*

Augenerkrankungen

Verschwommensehen

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Tinnitus

Herzerkrankungen

Bradykardie

supraventrikuläre Extrasystolen, AV-Block I. Grades, Sinusbradykardie, Palpitationen

Häufigkeiten

Systemorganklas­sen

Sehr häufig

Häufig

Gelegentlich

Selten

Gefäßerkrankungen

Hypertonie

Hypotonie, Hitzewallungen

Erkrankungen des

Gastrointesti­naltrakts

Erbrechen, Übelkeit

Abdominalschmerz, Oberbauchschmerz, Diarrhö, Dyspepsie, Abdominalbeschwer­den

Würgereiz

Leber- und Gallenerkrankungen

Hepatitis

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

vermehrtes Schwitzen

Stevens-Johnson-Syndrom, akute generalisierte exanthematische Pustulose, Erythema multiforme

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkran­kungen

Muskelkrampf

Muskelschwäche

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Müdigkeit, Asthenie, Unwohlsein

Untersuchungen

Gewichtsabnahme

erhöhte Leberenzyme

Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen

Sturz, Lazeration

* Die Klasseneffekte antidementiver Acetylcholines­terase-Inhibitoren umfassen Konvulsionen/Kram­pfanfälle (si­ehe

Abschnitt 4.4).

Weitere Nebenwirkungen

Methyl-4-hydroxybenzoat und Propyl-4-hydroxybenzoat können Überempfindlichke­itsreaktionen, auch Spätreaktionen, hervorrufen.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte

Abt. Pharmakovigilanz

Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3

D-53175 Bonn

Website:

anzuzeigen.

4.9    überdosierung

Anzeichen und Symptome einer signifikanten Überdosierung von Galantamin entsprechen voraussichtlich denjenigen einer Überdosierung von anderen Cholinomimetika. Die Wirkungen betreffen im Allgemeinen das zentrale Nervensystem, das parasympathische Nervensystem und die neuromuskuläre Übertragung. Über Muskelschwäche oder Faszikulationen hinaus können einige oder alle Anzeichen einer cholinergen Krise auftreten: Starke Übelkeit, Erbrechen, gastrointestinale Krämpfe, Speichelfluss, Tränenfluss, Blasenentleerung, Darmentleerung, Schwitzen, Bradykardie, Hypotonie, Kollaps und Krampfanfälle. Zunehmende Muskelschwäche zusammen mit trachealer Hypersekretion und Bronchospasmus können zu lebensbedrohlichen Atemwegsproblemen führen.

Es gab nach Markteinführung Berichte über Torsade de pointes, QT-Verlängerung, Bradykardie, ventrikuläre Tachykardie und kurzen Bewusstseinsverlust in Verbindung mit unbeabsichtigten Überdosierungen von Galantamin. In

einem Fall, in dem die Dosis bekannt war, wurden acht Tabletten zu 4 mg (insgesamt 32 mg) an einem einzigen Tag eingenommen.

Zwei weitere Fälle mit versehentlicher Einnahme von 32 mg (Übelkeit, Erbrechen und Mundtrockenheit; Übelkeit, Erbrechen und substernale Brustschmerzen) und einer von 40 mg (Erbrechen) führten zu einer kurzzeitigen Krankenhausaufnahme zu Beobachtungszwec­ken, wobei sich die betroffenen Patienten wieder vollständig erholt haben. Ein Patient, dem 24 mg/Tag verschrieben worden waren und der in den beiden Jahren davor an Halluzinationen gelitten hatte, erhielt irrtümlicherweise 24 mg zweimal täglich über 34 Tage und bekam Halluzinationen, die eine Krankenhausaufnahme erforderlich machten. Ein anderer Patient, welchem 16 mg/Tag der oralen Lösung verordnet worden waren, nahm versehentlich 160 mg (40 ml) ein und litt eine Stunde später unter Schwitzen, Erbrechen, Bradykardie und einer Präsynkope, was eine Behandlung im Krankenhaus erforderte. Diese Symptome verschwanden innerhalb von 24 Stunden.

Behandlung

Wie bei jeder Überdosierung sollten allgemeine unterstützende Maßnahmen ergriffen werden. In schweren Fällen können Anticholinergika wie Atropin als allgemeines Antidot für Cholinomimetika eingesetzt werden. Empfohlen wird eine intravenöse Initialdosis von 0,5–1,0 mg Atropin, mit nachfolgender Dosierung entsprechend dem klinischen Verlauf.

Da sich die Strategien für das Management einer Überdosierung laufend weiterentwickeln, sollte ein Vergiftungszentrum konsultiert werden, um die neusten Empfehlungen für das Management einer Überdosierung in Erfahrung zu bringen.

5.   pharmakologische eigenschaften

5.1   pharmakodynamische eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Antidementiva ATC-Code: N06DA04

Wirkmechanismus

Galantamin, ein tertiäres Alkaloid, ist ein selektiver, kompetitiver und reversibler Acetylcholines­terase-Hemmer. Zusätzlich verstärkt Galantamin die intrinsische Aktivität von Acetylcholin an nicotinergen Rezeptoren, vermutlich durch allosterische Modulation der Rezeptorbindun­gsstelle. Hierdurch kann bei Patienten mit Demenz vom AlzheimerTyp eine gesteigerte Aktivität des cholinergen Systems verbunden mit einer Verbesserung der kognitiven Fähigkeiten erzielt werden.

Klinische Studien

In placebokontro­llierten klinischen Studien über 5–6 Monate haben sich Galantamin-Dosen von 16 mg, 24 mg und 32 mg/Tag als wirksam erwiesen. Dabei wurde den Dosen von 16 und 24 mg/Tag das beste Nutzen/Risiko-Verhältnis beigemessen, weshalb diese als Erhaltungsdosis empfohlen werden.

Die Wirksamkeit von Galantamin wurde unter Verwendung von Ergebnisparametern zur Erfassung der drei wichtigsten Symptomkomplexe der Erkrankung sowie einer globalen Skala bewertet: ADAS-Cog (leistungsbezogenes Instrument zur Messung kognitiver Fähigkeiten), DAD- und ADCS-ADL-Inventar (Messungen der grundlegenden und darüber hinausgehenden Aktivitäten des täglichen Lebens), das Neuropsychiatrische Inventar (eine Skala zur Erfassung von Verhaltensauffällig­keiten) sowie CIBIC-plus (eine globale Bewertung durch einen unabhängigen Arzt, basierend auf einem klinischen Interview mit dem Patienten und der Betreuungsperson).

Tabelle 2

Zusammengesetzte Responder-Analyse auf Grundlage einer Verbesserung des ADAS-Cog/11 um mindestens 4

Punkte gegenüber Basiswert sowie CIBIC-plus unverändert + verbessert (1–4) und DAD/ADL-Score unverändert + verbessert.

Behandlung

Verbesserung des ADAS-Cog/11 um mindestens 4 Punkte gegenüber dem Basiswert sowie CIBIC-plus unverändert + verbessert

Veränderung im DAD ≥ 0

GAL-USA-1 und GAL-INT-1 (Monat 6)

Veränderung ADCS/ADL-Inventar ≥ 0 GAL-USA-10 (Monat 5)

N

n (%) Responder

Vergleich mit Placebo

N

n (%) Responder

Vergleich mit Placebo

Unterschied (95 % KI)

p-Wert†

Unterschied (95 % KI)

p-Wert†

Klassische ITT#

Placebo

422

21 (5,0)

273

18 (6,6)

Gal 16 mg/Tag

266

39 (14,7)

8,1 (3, 13)

0,003

Gal 24 mg/Tag

424

60 (14,2)

9,2 (5, 13)

< 0,001

262

40 (15,3)

8,7 (3, 14)

0,002

Traditional LOCF*

Placebo

412

23 (5,6)

261

17 (6,5)

Gal 16 mg/Tag

253

36 (14,2)

7,7 (2, 13)

0,005

Gal 24 mg/Tag

399

58 (14,5)

8,9 (5, 13)

< 0,001

253

40 (15,8)

9,3 (4, 15)

0,001

# ITT: Intent To Treat

† CMH-Test zur Bestimmung des Unterschieds gegenüber Placebo

* LOCF (Last Observation Carried Forward): Auswertung nach dem letzten Beobachtungswert

Vaskuläre Demenz oder Alzheimer-Erkrankung mit zerebrovaskulärer Erkrankung

Die Ergebnisse einer 26-wöchigen, doppelblinden, placebokontro­llierten Studie an Patienten mit vaskulärer Demenz und Patienten mit Alzheimer-Demenz und gleichzeitiger zerebrovaskulärer Erkrankung („gemischte Demenz“) lassen erkennen, dass die symptomatische Wirkung von Galantamin bei Patienten mit Alzheimer-Demenz und gleichzeitiger zerebrovaskulärer Erkrankung erhalten bleibt (siehe Abschnitt 4.4). In einer Post-hoc-Subgruppenanalyse wurde in der Subgruppe von Patienten mit ausschließlich vaskulärer Demenz kein statistisch signifikanter Effekt beobachtet.

In einer zweiten 26-wöchigen placebokontro­llierten Studie an Patienten mit wahrscheinlicher vaskulärer Demenz konnte kein klinischer Nutzen von Galantamin nachgewiesen werden.

5.2    Pharmakokinetische Eigenschaften

Galantamin ist eine alkalische Verbindung mit einer Ionisationskon­stanten (pKa 8,2). Die Substanz ist leicht lipophil und hat einen Verteilungsko­effizienten (Log P) zwischen n-Octanol/Puffer-Lösung (pH 12) von 1,09. Die Löslichkeit in Wasser (pH 6) beträgt 31 mg/ml. Galantamin besitzt drei chirale Zentren; die natürlich vorkommende Form ist die S, R, S-Form. Galantamin wird partiell über verschiedene Cytochrom-Isoenzyme metabolisiert, hauptsächlich über CYP2D6 und CYP3A4. Einige der während des Abbaus von Galantamin entstehenden Metaboliten haben sich in vitro als wirksam erwiesen, besitzen in vivo jedoch keine Bedeutung.

Resorption

Die Resorption erfolgt schnell, wobei sich die tmax nach Einnahme sowohl der Tabletten als auch der Lösung zum Einnehmen auf rund 1 Stunde beläuft. Die absolute Bioverfügbarkeit von Galantamin fällt mit 88,5 ± 5,4 % hoch aus. Die Gegenwart von Nahrung verlangsamt die Resorptionsrate und senkt die Cmax um ungefähr 25 %, ohne dass das Ausmaß der Resorption (AUC) beeinflusst wird.

Verteilung

Das mittlere Verteilungsvolumen beträgt 175 l. Die Plasmaprotein­bindung fällt mit 18 % niedrig aus.

Biotransformation

Bis zu 75 % des verabreichten Galantamins werden in metabolisierter Form ausgeschieden. In-vitro-Untersuchungen deuten darauf hin, dass CYP2D6 an der Metabolisierung zu O-Desmethyl-Galantamin und CYP3A4 an der Metabolisierung zu Galantamin-N-Oxid beteiligt ist. Zwischen schwachen und starken CYP2D6-Metabolisierern zeigte sich kein Unterschied in der Gesamtausscheidung mit Urin und Fäzes. Bei schwachen und starken Metabolisierern lag Galantamin im Plasma primär in unveränderter Form und als Glucuronid vor. Nach Einmaldosis konnte keiner der aktiven Metaboliten von Galantamin (Norgalantamin, O-Desmethyl-Galantamin und O-Desmethyl-Norgalantamin) in seiner unkonjugierten Form im Plasma schwacher und starker Metabolisierer nachgewiesen werden. Nach Mehrfachgabe wurde Norgalantamin im Plasma von Patienten nachgewiesen, der Anteil betrug jedoch nicht mehr als 10 % des Galantamin-Spiegels. In-vitro -Studien zeigten, dass die potentielle Hemmwirkung von Galantamin auf die wichtigsten Isoenzyme des menschlichen Cytochrom-P450-Enzymsystems sehr niedrig ist.

Elimination

Die Galantamin-Konzentration im Plasma nimmt bi-exponentiell ab, die terminale Halbwertszeit liegt bei gesunden Probanden etwa bei 7–8 Stunden. Bei der Zielgruppe beträgt die typische Clearance nach oraler Verabreichung etwa 200 ml/min; aus der Populationsanalyse lässt sich eine interindividuelle Variabilität von 30 % ableiten. Sieben Tage nach Anwendung einer oralen Einzeldosis von 4 mg 3H-Galantamin wurden 90–97 % der Radioaktivität im Urin und 2,2–6,3 % in den Fäzes nachgewiesen. Nach i.v.-Infusion und oraler Verabreichung wurden innerhalb von 24 Stunden 18–22 % der verabreichten Dosis als unverändertes Galantamin mit dem Urin ausgeschieden. Die renale Clearance betrug dabei 68,4 ± 22 ml/min; dies entspricht 20–25 % der Gesamtclearance aus dem Plasma.

Linearität/Nicht-Linearität

Nach wiederholter oraler Gabe von 12 bzw. 16 mg Galantamin als Tabletten zweimal täglich schwankten die mittleren Tal- und Spitzen-Plasmakonzentra­tionen zwischen 29–97 ng/ml und 42–137 ng/ml. Die Pharmakokinetik von Galantamin verhält sich in einem Dosisbereich von 4–16 mg zweimal täglich linear. Bei Patienten, die 12 oder 16 mg zweimal täglich einnahmen, wurde zwischen Monat 2 und Monat 6 keine Akkumulation von Galantamin beobachtet.

Charakteristische Merkmale bei Patienten mit Alzheimer-Erkrankung

Daten aus klinischen Studien deuten darauf hin, dass die Plasmakonzentra­tionen von Galantamin bei AlzheimerPatienten im Vergleich zu jungen gesunden Probanden um 30 % bis 40 % erhöht sind. Die pharmakokinetische Populationsanalyse zeigt, dass die Clearance bei Frauen um 20 % niedriger ausfällt als bei Männern. Im Hinblick auf die Clearance von Galantamin wurden keine größeren Effekte des Alters an sich oder der ethnischen Herkunft nachgewiesen. Die Galantamin-Clearance ist bei schwachen CYP2D6-Metabolisierern um etwa 25 % niedriger als bei starken Metabolisierern, eine Bimodalität der Population wird jedoch nicht beobachtet. Daher wird der Metabolisierun­gsstatus des Patienten in der Gesamtpopulation nicht als klinisch relevant betrachtet.

Besondere Patientengruppen

Nierenfunktion­sstörung

Gemäß einer Studie an Patienten mit Nierenfunktion­sstörung sinkt die Elimination von Galantamin mit abnehmender Kreatinin-Clearance. Verglichen mit Alzheimer-Patienten sind die Spitzen- und Tal-Plasmakonzentra­tionen bei Patienten mit einer Kreatinin-Clearance ≥ 9 ml/min nicht erhöht. Eine Zunahme der Nebenwirkungen ist deshalb nicht zu erwarten und Dosisanpassungen sind nicht erforderlich (siehe Abschnitt 4.2).

Leberfunktion­sstörung

Die Pharmakokinetik von Galantamin bei Patienten mit leichter Leberfunktion­sstörung (Child-Pugh-Score 5–6) war vergleichbar mit der gesunder Probanden. Bei Patienten mit mäßiger Leberfunktion­sstörung (Child-Pugh-Score 7–9) waren die AUC und Halbwertszeit von Galantamin um etwa 30 % erhöht (siehe Abschnitt 4.2).

Pharmakokinetik/Pharmakodynamik-Verhältnis

In den großen Phase-III-Studien mit einer Dosierung von 12 bzw. 16 mg zweimal täglich wurde keine offensichtliche Korrelation zwischen der durchschnittlichen Plasmakonzentration und den Wirksamkeitspa­rametern beobachtet (d. h. Änderung im ADAS-Cog/11 und CIBIC-plus in Monat 6). Bei Patienten, bei denen eine Synkope auftrat, waren die Plasmakonzentra­tionen vergleichbar mit denen anderer Patienten unter gleicher Dosierung.

Das Auftreten von Übelkeit korreliert nachweislich mit höheren Spitzenkonzen­trationen im Plasma (siehe Abschnitt 4.5).

5.3    präklinische daten zur sicherheit

Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitsphar­makologie, Toxizität bei wiederholter Gabe, Gentoxizität und zum kanzerogenen Potential deuten die präklinischen Daten auf keine besonderen Gefahren für den Menschen hin. Studien zur Reproduktionsto­xizität an Ratten und Kaninchen zeigten nach Dosen unterhalb der Toxizitätsschwelle für trächtige Weibchen eine leichte Entwicklungsver­zögerung.

6.   pharmazeutische angaben

6.1    liste der sonstigen bestandteile

Methyl-4-hydroxybenzoat (Ph.Eur.) (E 218) Propyl-4-hydroxybenzoat (Ph.Eur.) (E 216) Sorbitol-Lösung 70 % (nicht kristallisierend) (Ph.Eur.) gereinigtes Wasser

6.2   inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3   dauer der haltbarkeit

3 Jahre

Dauer der Haltbarkeit nach dem ersten Öffnen des Behältnisses: 3 Monate

6.4    besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedin­gungen erforderlich.

6.5    art und inhalt des behältnisses

Bernsteinfarbene Glasflasche mit einem kindergesichertem Verschluss (weißer Schraubdeckel aus PP) mit 100 ml Lösung zum Einnehmen.

Eine Pipette mit Pipettenhalter wird mitgeliefert.

Die Pipette ist mit einer Skala versehen. Die Skala weist eine Markierung in 0,1-ml-Schritten auf.

6.6    besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung und sonstige hinweise zur handhabung

Öffnen der Flasche und Handhabung der Pipette

Die Flasche hat einen kindergesicherten Verschluss und wird folgendermaßen geöffnet:

Den Verschluss nach unten drücken und dabei gegen den Uhrzeigersinn aufdrehen. Den aufgedrehten Verschluss abnehmen. Die Pipette in die Flasche einführen. Den unteren Ring festhalten und den oberen Ring bis zu der Markierung hochziehen, die der einzunehmenden Dosis in Millilitern entspricht. Den unteren Ring festhalten und die Pipette vollständig aus der Flasche ziehen. Den oberen Ring nach unten schieben und die Pipette direkt in den Mund oder in eine nichtalkoholische Flüssigkeit entleeren. Das Arzneimittel sofort einnehmen. Die Flasche verschließen. Die Pipette mit etwas Wasser abspülen.

7.   inhaber der zulassung

1 A Pharma GmbH

Keltenring 1 + 3

82041 Oberhaching

Telefon: 089/6138825–0

Telefax: 089/6138825–65

E-Mail:

8.   zulassungsnummer

81097.00.00

9.   datum der erteilung der zulassung/verlängerung der zulassung

Datum der Erteilung der Zulassung

19. November 2010

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung 4. August 2014

10.    stand der information

Februar 2021

Das Medikament ist im ATC-Baum enthalten: