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Nexpovio - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff:

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Nexpovio

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

NEXPOVIO 20 mg Filmtabletten

2. qualitative und quantitative zusammensetzung

Jede Filmtablette enthält 20 mg Selinexor.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe

3. darreichungsform

Filmtablette

Blaue, runde, bikonvexe Filmtabletten (4 mm dick und mit einem Durchmesser von 7 mm) mit Prägung „K20“ auf einer Seite.

4. klinische angaben4.1 anwendungsgebiete

NEXPOVIO ist in Kombination mit Dexamethason für die Behandlung des Multiplen Myeloms bei erwachsenen Patienten indiziert, die zuvor mindestens vier Therapien erhalten haben und deren Erkrankung gegenüber mindestens zwei Proteasom-Inhibitoren, zwei immunmodulato­rischen Arzneimitteln und einem monoklonalen Anti-CD38-Antikörper refraktär ist und bei denen unter der letzten Therapie eine Progression der Erkrankung aufgetreten ist.

4.2 dosierung und art der anwendung

Die Behandlung muss unter der Aufsicht von Ärzten eingeleitet und überwacht werden, die in der Behandlung des Multiplen Myeloms erfahren sind.

Dosierung

Die empfohlene Anfangsdosis beträgt 80 mg Selinexor an den Tagen 1 und 3 jeder Woche.

Die empfohlene Anfangsdosis von Dexamethason beträgt 20 mg oral an den Tagen 1 und 3 jeder Woche zusammen mit Selinexor. Weitere Informationen über die Verabreichung von Dexamethason finden Sie in der Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels.

Die Behandlung sollte bis zur Progression der Erkrankung oder bis zu einer inakzeptablen Toxizität fortgesetzt werden.

Wenn eine Selinexor-Dosis vergessen oder verzögert wird oder ein Patient nach einer Selinexor-Dosis erbricht, sollte der Patient die Dosis nicht wiederholen. Der Patient sollte die nächste Dosis am nächsten regulär geplanten Tag einnehmen.

Dosisänderungen

Empfohlene Dosisänderungen von NEXPOVIO bei Nebenwirkungen sind innd

Tabelle 1: Vorgegebene Dosisänderungsschritte bei Nebenwirkungen

Empfohlene Startdosis

Erste Reduktion

Zweite Reduktion

Dritte Reduktion

Absetzen*

80 mg

Tag 1 und 3 jeder Woche (160 mg insgesamt pro Woche)

100 mg einmal wöchentlich

80 mg einmal wöchentlich

60 mg einmal wöchentlich

* Wenn die Symptome nicht abklingen, ist die Behandlung abzusetzen.

Tabelle 2: Dosisänderungsrichtlinien bei Nebenwirkungen

Nebenwirkung3

Auftreten

Aktion

Hämatologische Nebenwirkungen

Thrombozytopenie

Thrombozytenzahl 25.000 bis weniger als

75.000/gl

Jedes

Selinexor um 1 Dosisstufe (siehe

reduzieren.

Thrombozytenzahl 25.000 bis weniger als 75.000/gl mit gleichzeitiger Blutung

Jedes

Selinexor unterbrechen. Selinexor mit der nächstniedrigeren

Dosisstufe (siehe Tabelle 1 ) wiederaufnehmen, nachdem die Blutung abgeklungen ist.

Thrombozytenzahl weniger als 25.000/gl

Jedes

Selinexor unterbrechen. Überwachen, bis die Thrombozytenzahl

wieder auf mindestens 50.000/gl zurückkehrt.

Selinexor mit der nächstniedrigeren

Dosisstufe (siehe Tabelle 1 ) wiederaufnehmen.

Neutropenie

Absolute Neutrophilenzahl von 0,5 bis 1,0 × 109/l ohne Fieber

Jedes

Selinexor um 1 Dosisstufe (siehe Tabelle 1)

reduzieren.

Absolute Neutrophilenzahl weniger als 0,5 × 109/l ODER

Febrile Neutropenie

Jedes

Selinexor unterbrechen. Überwachen, bis die Neutrophilenzahl

wieder auf 1,0 × 109/l oder höher steigt.

Selinexor mit der nächstniedrigeren

Dosisstufe (siehe Tabelle 1 ) wiederaufnehmen.

Anämie

Hämoglobin weniger als 8,0 g/dl

Jedes

Selinexor um 1 Dosisstufe (siehe Tabelle 1)

reduzieren.

Vollbluttransfu­sionen und/oder andere

Behandlungen nach klinischen Leitlinien verabreichen.

Lebensbedrohliche Folgen (dringende Intervention angezeigt)

Jedes

Selinexor unterbrechen. Hämoglobin überwachen, bis der

Hämoglobinwert wieder auf 8 g/dl oder höher steigt.

Selinexor mit der nächstniedrigeren

Nebenwirkung a

Auftreten

Aktion

Dosisstufe (siehe Tabelle 1 ) wiederaufnehmen.

Vollbluttransfu­sionen und/oder andere

Behandlungen nach klinischen Leitlinien verabreichen.

Nicht-hämatologische Nebenwirkungen

Hyponatriämie

Natriumspiegel 130 mmol/l oder weniger

Jedes

Selinexor unterbrechen und angemessene

unterstützende Therapiemaßnahmen einleiten.

Überwachen, bis der Natriumgehalt wieder

auf 130 mmol/l oder höher steigt.

Selinexor mit der nächstniedrigeren

Dosisstufe (siehe wiederaufnehmen.

Ermüdung

Grad 2 über mehr als

7 Tage

ODER

Grad 3

Jedes

Selinexor unterbrechen. Überwachen, bis Ermüdung auf Grad 1 oder

Ausgangszustand abgeklungen ist.

Selinexor mit der nächstniedrigeren

Dosisstufe (siehe Tabelle 1 ) wiederaufnehmen.

Übelkeit und Erbrechen

Übelkeit Grad 1 oder 2 (Rückgang der oralen Aufnahme ohne signifikanten Gewichtsverlust, Dehydratation oder Mangelernährun­g) ODER

Erbrechen Grad 1 oder 2 (5 oder weniger Episoden pro Tag)

Jedes

Selinexor beibehalten und weitere

Antiemetika hinzunehmen.

Übelkeit Grad 3 (unzureichende orale Kalorien- oder Flüssigkeitsau­fnahme) ODER

Erbrechen Grad 3 oder höher (6 oder mehr Episoden pro Tag)

Jedes

Selinexor unterbrechen. Überwachen, bis Übelkeit oder Erbrechen

auf Grad 2 oder niedriger bzw. den Ausgangswert abgeklungen ist.

Hinzunahme weiterer Antiemetika. Selinexor mit der nächstniedrigeren

Dosisstufe (siehe Tabelle 1 ) wiederaufnehmen.

Diarrhoe

Grad 2 (4 bis 6 zusätzliche Stühle pro Tag im Vergleich zum Ausgangswert)

1.

Selinexor beibehalten und unterstützende

Therapiemaßnahmen einleiten.

2. und folgendes

Selinexor um 1 Dosisstufe (siehe Tabelle 1)

reduzieren.

Unterstützende Therapiemaßnahmen

einleiten.

Nebenwirkung a

Auftreten

Aktion

Grad 3 oder höher (7 oder mehr zusätzliche Stühle pro Tag im Vergleich zum Ausgangswert;

Krankenhausau­fenthalt angezeigt)

Jedes

Selinexor unterbrechen und unterstützende

Therapiemaßnahmen einleiten.

Überwachen, bis Diarrhoe auf Grad 2 oder

niedriger abgeklungen ist.

Selinexor mit der nächstniedrigeren

Dosisstufe (siehe Tabelle 1 ) wiederaufnehmen.

Gewichtsverlust und Anorexie

Gewichtsverlust von 10 % bis weniger als 20 % ODER Anorexie in Verbindung mit signifikantem Gewichtsverlust oder Mangelernährung

Jedes

Selinexor unterbrechen und unterstützende

Therapiemaßnahmen einleiten.

Überwachen, bis das Gewicht auf über 90 %

des Ausgangsgewichts zurückkehrt.

Selinexor mit der nächstniedrigeren

Dosisstufe (siehe Tabelle 1 ) wiederaufnehmen.

Andere nicht-hämatologische N

ebenwirkungen

Grad 3 oder 4 (lebensbedrohlich)

Jedes

Selinexor unterbrechen. Überwachen bis zum Rückgang auf Grad 2

oder niedriger.

Selinexor mit der nächstniedrigeren

Dosisstufe (siehe Tabelle 1 ) wiederaufnehmen.

a. National Cancer Institute, Al

lgemeine Terminol

ogiekriterien für unerwünschte Ereignisse (NCI

CTCAE) Version 4.03.

Besondere Patientenpopu­lationen

Ältere Menschen

Für Patienten über 65 Jahren ist keine Anpassung der Selinexor-Dosis erforderlich (siehe Abschnitte 4.8, 5.1. und 5.2).

Nierenfunktion­sstörung

Bei Patienten mit leichter, mäßiger oder schwerer Nierenfunktion­sstörung ist keine Anpassung der Selinexor-Dosis erforderlich (siehe Abschnitt 5.2). Von Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz oder Hämodialyse liegen keine Daten vor, sodass eine Dosisempfehlung nicht ausgesprochen werden kann.

Leberfunktion­sstörung

Bei Patienten mit leichter Leberfunktion­sstörung ist keine Anpassung der Selinexor-Dosis erforderlich (siehe Abschnitt 5.2). Von Patienten mit mäßiger oder schwerer Leberfunktion­sstörung liegen nicht ausreichend Daten vor, um eine Dosisempfehlung auszusprechen.

Kinder und Jugendliche

Die Sicherheit und Wirksamkeit von NEXPOVIO bei Kindern im Alter von unter 18 Jahren ist nicht erwiesen. Es liegen keine Daten vor (siehe

Es gibt bei der Behandlung des Multiplen Myeloms keinen relevanten Nutzen von NEXPOVIO bei Kindern im Alter von unter 18 Jahren.

Art der Anwendung

NEXPOVIO ist zum Einnehmen bestimmt.

NEXPOVIO ist an den Tagen 1 und 3 jeder Woche ungefähr zur gleichen Uhrzeit einzunehmen. Die Tablette ist ganz mit Wasser zu schlucken. Sie darf nicht zerdrückt, zerkaut, zerbrochen oder geteilt werden, um das Risiko einer Hautreizung durch den Wirkstoff zu vermeiden. Sie kann zu einer

Mahlzeit oder unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden.

4.3. gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der ingenannten sonstigen Bestandteile.

4.4 besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung

Empfohlene begleitende Behandlungen

Die Patienten sind anzuweisen, während der Behandlung eine angemessene Flüssigkeits- und Kalorienzufuhr aufrechtzuerhalten. Bei Patienten mit Dehydratation­srisiko ist eine intravenöse Hydratation in Betracht zu ziehen.

Vor und während der Behandlung mit NEXPOVIO ist eine prophylaktische Begleitbehandlung mit einem 5-HT3-Antagonisten und/oder anderen Antiemetika vorzusehen (siehe Abschnitt 4.8).

Hämatologie

Bei den Patienten ist vor Behandlungsbeginn, während der Behandlung und gemäß klinischer Indikation ein großes Blutbild anzufertigen. Die Überwachung sollte in den ersten zwei Monaten der Behandlung häufiger erfolgen.

Thrombozytopenie

Thrombozytopenie-Ereignisse (Thrombozytopenie; Thrombozytenzahl vermindert) wurden häufig bei Patienten unter Selinexor berichtet. Sie konnten schwerwiegend sein (Grad 3/4). Eine Thrombozytopenie des Grades 3/4 kann mitunter zu klinisch signifikanten Blutungsereignissen und in seltenen Fällen zu einer tödlich verlaufenden Blutung führen (siehe Abschnitt 4.8).

Thrombozytopenie kann mit Dosisunterbrechun­gen, Dosisänderungen, Thrombozytentran­sfusionen und/oder anderen klinisch indizierten Behandlungen behandelt werden. Die Patienten sollten auf Anzeichen und Symptome von Blutungen überwacht und umgehend untersucht werden. Richtlinien zur Dosisänderung finden Sie in Tabelle 1 und Tabelle 2 in Abschnitt 4.2.

Neutropenie

Neutropenie einschließlich schwerer Neutropenie (Grad 3/4) wurde unter Selinexor berichtet. In einigen Fällen traten bei Patienten mit Neutropenie vom Grad 3/4 gleichzeitig Infektionen auf (siehe Abschnitt 4.8).

Patienten mit Neutropenie sollten auf Anzeichen einer Infektion überwacht und umgehend untersucht werden. Neutropenie kann mit Dosisunterbrechun­gen, -änderungen und koloniestimuli­erenden Faktoren gemäß den medizinischen Richtlinien behandelt werden. Richtlinien zur Dosisänderung finden Sie inndn

Gastrointestinale Toxizität

Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe, die mitunter schwer sein können und die Anwendung von Antiemetika oder Antidiarrhoika erfordern (siehe Abschnitt 4.8).

Vor und während der Behandlung mit Selinexor ist eine Prophylaxe mit 5-HT3-Antagonisten und/oder anderen Antiemetika vorzusehen. Um eine Dehydratation bei gefährdeten Patienten zu verhindern, sollten Flüssigkeiten mit Elektrolyten verabreicht werden.

Übelkeit/Erbrechen kann je nach klinischer Indikation mit Dosisunterbrechung, -reduzierung und/oder Behandlungsabbruch und/oder Behandlung mit anderen Antiemetika behandelt werden. Diarrhoe kann mit Dosisänderung oder Verabreichung von Antidiarrhoika behandelt werden. Richtlinien zur Dosisänderung finden Sie in Tabelle 2 in Abschnitt 4.2.

Gewichtsverlust und Anorexie

Selinexor kann Gewichtsverlust und Anorexie verursachen. Bei den Patienten ist vor Behandlungsbeginn, während der Behandlung und gemäß klinischer Indikation das Körpergewicht, der Ernährungszustand und das Nahrungsvolumen zu überprüfen. Die Überwachung sollte in den ersten zwei Monaten der Behandlung häufiger erfolgen. Patienten, bei denen verminderter Appetit oder vermindertes Gewicht neu auftreten oder sich verschlimmern, benötigen möglicherweise Dosisänderungen, Appetitanreger und Ernährungsberatung. Richtlinien zur Dosisänderung finden Sie in Tabelle 1 und Tabelle 2 in Abschnitt 4.2.

Verwirrtheitszus­tand und Schwindelgefühl

Selinexor kann Verwirrtheitszus­tände und Schwindelgefühl verursachen. Die Patienten sind anzuweisen, Situationen zu vermeiden, in denen Schwindelgefühl oder Verwirrtheitszus­tände ein Problem darstellen können, und andere Arzneimittel, die Schwindelgefühl oder Verwirrtheitszus­tände verursachen können, nicht ohne angemessenen ärztlichen Rat einzunehmen. Den Patienten ist davon abzuraten, ein Fahrzeug zu führen oder schwere Maschinen zu bedienen, solange die Symptome nicht abgeklungen sind (siehe.

Hyponatriämie

Selinexor kann eine Hyponatriämie verursachen. Bei den Patienten ist vor Behandlungsbeginn, während der Behandlung und gemäß klinischer Indikation der Natriumspiegel zu überprüfen. Die Überwachung sollte in den ersten zwei Monaten der Behandlung häufiger erfolgen. Der Natriumspiegel ist bei gleichzeitiger Hyperglykämie (Glukose im Serum >150 mg/dl) und hohen Paraproteinspiegeln im Serum zu korrigieren. Hyponatriämie ist nach medizinischen Richtlinien (intravenöse Natriumchlori­dlösung und/oder Salztabletten) zu behandeln, einschließlich einer Überprüfung der Ernährung. Bei den Patienten ist möglicherweise eine Unterbrechung und/oder Anpassung der Selinexor-Dosis erforderlich. Richtlinien zur Dosisänderung finden Sie in Tabelle 1 und Tabelle 2 in Abschnitt 4.2.

Tumorlysesyndrom

Bei Patienten, die eine Therapie mit Selinexor erhielten, wurde von Tumorlysesyndrom (TLS) berichtet. Patienten mit einem hohen TLS-Risiko sollten genau überwacht werden. TLS ist in Übereinstimmung mit den institutionellen Richtlinien umgehend zu behandeln.

Frauen im gebärfähigen Alter/Verhütung bei Männern und Frauen

Frauen im gebärfähigen Alter sollten angewiesen werden, während der Behandlung mit Selinexor und für mindestens 1 Woche nach der letzten Selinexor-Dosis eine Schwangerschaft zu vermeiden oder auf Geschlechtsverkehr zu verzichten.

Frauen im gebärfähigen Alter und männlichen zeugungsfähigen Patienten ist zu raten, während der Behandlung mit Selinexor und mindestens 1 Woche nach der letzten Selinexor-Dosis wirksame empfängnisver­hütende Maßnahmen zu ergreifen oder auf sexuelle Aktivitäten zu verzichten, um eine Schwangerschaft zu verhindern (siehe.

Sonstige Bestandteile

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro 20-mg-Tablette, d. h. es ist nahezu „natriumfrei“.

4.5 wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen

Es wurden keine speziellen klinischen Studien zur Arzneimittelwechsel­wirkung durchgeführt. Die gleichzeitige Anwendung starker CYP3A4-Induktoren könnte zu einer geringeren Exposition gegenüber Selinexor führen.

4.6 fertilität, schwangerschaft und stillzeit

Frauen im gebärfähigen Alter/Verhütung bei Männern und Frauen

Frauen im gebärfähigen Alter sollten angewiesen werden, während der Behandlung mit Selinexor und für mindestens 1 Woche nach der letzten Selinexor-Dosis eine Schwangerschaft zu vermeiden oder auf Geschlechtsverkehr zu verzichten. Vor Beginn der Behandlung mit Selinexor wird für Frauen im gebärfähigen Alter ein Schwangerschaf­tstest empfohlen.

Frauen im gebärfähigen Alter und männlichen zeugungsfähigen Patienten ist zu raten, während der Behandlung mit Selinexor und mindestens 1 Woche nach der letzten Selinexor-Dosis wirksame empfängnisver­hütende Maßnahmen zu ergreifen oder auf sexuelle Aktivitäten zu verzichten, um eine Schwangerschaft zu verhindern.

Schwangerschaft

Bisher liegen keine Erfahrungen mit der Anwendung von Selinexor bei Schwangeren vor.

Tierexperimentelle Studien haben gezeigt, dass Selinexor fötale Schäden verursachen kann (siehe. Die Anwendung von Selinexor während der Schwangerschaft und bei Frauen im gebärfähigen Alter, die nicht verhüten, wird nicht empfohlen.

Wenn die Patientin während der Einnahme von Selinexor schwanger wird, sollte Selinexor sofort abgesetzt werden, und die Patientin sollte über die mögliche Gefährdung des Fötus aufgeklärt werden.

Stillzeit

Es ist unbekannt, ob Selinexor oder seine Metaboliten in die Muttermilch ausgeschieden werden. Ein Risiko für gestillte Kinder kann nicht ausgeschlossen werden. Das Stillen sollte während der Behandlung mit Selinexor und für 1 Woche nach der letzten Dosis unterbrochen werden.

Fertilität

Tierexperimentelle Befunde legen nahe, dass Selinexor die Fruchtbarkeit von Frauen und Männern beeinträchtigen kann (siehe.

4.7 auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen

Selinexor kann großen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen haben. Selinexor kann Ermüdung, Verwirrtheitszus­tände und Schwindelgefühl verursachen. Die Patienten sind anzuweisen, Situationen zu vermeiden, in denen Schwindelgefühl oder Verwirrtheitszus­tände ein Problem darstellen können, und andere Arzneimittel, die Schwindelgefühl oder Verwirrtheitszus­tände verursachen können, nicht ohne angemessenen ärztlichen Rat einzunehmen. Den Patienten ist davon abzuraten, ein Fahrzeug zu führen oder schwere Maschinen zu bedienen, wenn bei Ihnen solche Symptome auftreten.

4.8 nebenwirkungen

Zusammenfassung des Sicherheitsprofils

Die Sicherheit von Selinexor in Kombination mit Dexamethason ist bei 214 Patienten mit Multiplem Myelom, von denen 83 Patienten fünffach refraktär waren, untersucht worden. Die häufigsten Nebenwirkungen (>30 %) waren Übelkeit (75 %), Thrombozytopenie (75 %), Ermüdung (66 %), Anämie (60 %), verminderter Appetit (56 %), vermindertes Gewicht (49 %), Diarrhoe (47 %), Erbrechen (43 %), Hyponatriämie (40 %), Neutropenie (36 %) und Leukopenie (30 %).

Die am häufigsten gemeldeten schwerwiegenden Nebenwirkungen (>3 %) waren Pneumonie (7,5 %), Sepsis (6,1 %), Thrombozytopenie (4,7 %), akute Nierenschädigung (3,7 %) und Anämie (3,3 %).

Tabellarische Liste der Nebenwirkungen

Nebenwirkungen, die in klinischen Studien mit Selinexor in Kombination mit Dexamethason berichtet wurden, sind inzusammengefasst.

Diese Nebenwirkungen sind nach Systemorganklassen (SOCs) und Häufigkeit gruppiert. Die Häufigkeitska­tegorien sind wie folgt definiert: Sehr häufig (> 1/10), häufig (> 1/100, <1/10), gelegentlich (> 1/1.000, < 1/100), selten (> 1/10.000 bis < 1/1.000), sehr selten (< 1/10.000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar). Innerhalb jeder Häufigkeitsgrup­pierung sind die Nebenwirkungen nach abnehmender Schwere sortiert.

Tabelle 3: Beobachtete unerwünschte Arzneimittelwir­kungen (UAW) bei mit Selinexor in Kombination mit Dexamethason behandelten Patienten

Systemorganklasse/ bevorzugte Bezeichnung

Alle UAW/Häufigkeit

UAW Grad 3–4/Häufigkeit

Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Sehr häufig

Pneumonie, Infektion der oberen Atemwege

Häufig

Sepsis, Bakterämie

Häufig

Pneumonie, Sepsis, Bakterämie

Gelegentlich

Infektion der oberen Atemwege

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Sehr häufig

Thrombozytopenie, Anämie, Neutropenie, Leukopenie, Lymphopenie

Sehr häufig

Thrombozytopenie, Anämie, Neutropenie, Leukopenie, Lymphopenie

Häufig

Febrile Neutropenie

Häufig

Febrile Neutropenie

Stoffwechsel- und

Ernährungsstörun­gen

Sehr häufig

Hyponatriämie, Dehydratation, verminderter Appetit, Hyperglykämie, Hypokaliämie

Häufig

Hypokalzämie, Hypophosphatämie, Hyperkaliämie, Hypomagnesiämie, Hyperamylasämie, Hyperurikämie, Hyperlipasämie

Gelegentlich

Tumorlysesyndrom

Sehr häufig

Hyponatriämie

Häufig

Dehydratation, verminderter Appetit, Hypokaliämie, Hyperglykämie, Hypokalzämie, Hyperkaliämie, Hyperamylasämie, Hypophosphatämie, Hyperurikämie, Hyperlipasämie

Gelegentlich

Tumorlysesyndrom

Psychiatrische Erkrankungen

Sehr häufig

Verwirrtheitszus­tand, Schlaflosigkeit

Häufig

Verwirrtheitszus­tand, Schlaflosigkeit

Häufig

Delirium, Halluzination

Gelegentlich

Delirium, Halluzination

Erkrankungen des

Nervensystems

Sehr häufig

Schwindelgefühl, Dysgeusie, Kopfschmerzen

Häufig

Periphere Neuropathie, Synkope, Ageusie, Geschmacksstörung, Gleichgewichtsstörun­g, kognitive Störung, Aufmerksamkeit­sstörungen, Erinnerungsvermögen eingeschränkt

Häufig

Synkope, kognitive Störung

Gelegentlich

Periphere Neuropathie, Enzephalopathie

Systemorganklasse/ bevorzugte Bezeichnung

Alle UAW/Häufigkeit

UAW Grad 3–4/Häufigkeit

Gelegentlich

Enzephalopathie

Augenerkrankungen

Sehr häufig

Verschwommenes Sehen

Häufig

Katarakt, Sehverschlechterung

Häufig

Katarakt

Gelegentlich

Verschwommenes Sehen, Sehverschlechterung

Herzerkrankungen

Häufig

Tachykardie

Keine

Gefäßerkrankungen

Häufig

Hypotonie

Gelegentlich

Hypotonie

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Sehr häufig

Dyspnoe, Epistaxis, Husten

Häufig

Dyspnoe

Gelegentlich

Epistaxis

Erkrankungen des

Gastrointesti­naltrakts

Sehr häufig

Übelkeit, Diarrhoe, Erbrechen, Abdominalschmerz, Obstipation

Häufig

Dyspepsie, Mundtrockenheit, abdominale Beschwerden, Flatulenz

Häufig

Übelkeit, Diarrhoe, Erbrechen,

Obstipation

Gelegentlich

Abdominalschmerz

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Häufig

Alopezie, nächtliche Schweißausbrüche, Pruritus

Keine

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkran­kungen

Häufig

Muskelspasmen, Hyperkreatinämie

Gelegentlich

Muskelspasmen Hyperkreatinämie

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Häufig

Akute Nierenschädigung

Häufig

Akute Nierenschädigung

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Sehr häufig

Ermüdung, Fieber, Asthenie

Häufig

Generelle Verschlechterung des physischen

Gesundheitszus­tandes, Unwohlsein, Gangstörung, Schüttelfrost

Sehr häufig

Ermüdung

Häufig

Asthenie, generelle

Verschlechterung des physischen

Gesundheitszus­tandes, Schmerz

Gelegentlich

Fieber

Untersuchungen

Sehr häufig

Gewicht erniedrigt

Häufig

Aspartatamino­transferase erhöht, Alaninaminotran­sferase erhöht, alkalische Phosphatase im Blut erhöht

Häufig

Alaninaminotran­sferase erhöht

Gelegentlich

Gewicht erniedrigt,

Aspartatamino­transferase erhöht

Verletzung, Vergiftung und

Häufig

Häufig

Systemorganklasse/ bevorzugte Bezeichnung

Alle UAW/Häufigkeit

UAW Grad 3–4/Häufigkeit

durch Eingriffe bedingte Komplikationen

Sturz

Sturz

Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen

Infektionen

Infektion war die häufigste nicht-hämatologische Toxizität; sie trat bei 53 % der Patienten auf. Davon waren 22 % vom Grad 3 oder 4. Infektionen der oberen Atemwege und Pneumonie waren die am häufigsten gemeldeten Infektionen (bei 15 % bzw. 13 % der Patienten), wobei 25 % der gemeldeten Infektionen schwerwiegend waren und bei 3 % der behandelten Patienten tödlich verliefen. Die Infektion führte bei 7 % der Patienten zu einem Absetzen der Behandlung, bei 19 % zu einer Unterbrechung der Behandlung und bei 1 % zu einer Dosisreduktion.

Thrombozytopenie

Thrombozytopenie trat bei 75 % der Patienten auf, und 65 % dieser UAW waren vom Grad 3 oder 4. Die Thrombozytopenie war bei 5 % der Patienten schwerwiegend. Von den 65 % der Patienten mit einer Thrombozytopenie des Grades 3 oder 4 wurden bei 5 % gleichzeitige Blutungsereignisse berichtet, die schwerwiegend/vom Grad 3 oder höher waren (Gleichzeitigkeit definiert als ±5 Tage). Die Thrombozytopenie führte bei 3 % der Patienten zu einem Absetzen der Behandlung, bei 22 % zu einer Unterbrechung der Behandlung und bei 32 % zu einer Dosisreduktion.

Thrombozytopenie kann mit Dosisänderungen (siehe unterstützenden Therapiemaßnahmen und Thrombozytentran­sfusionen behandelt werden. Die Patienten sind auf Anzeichen und Symptome von Blutungen zu überwachen und umgehend zu untersuchen (siehe

Neutropenie

Neutropenie trat bei 36 % der Patienten auf, davon waren 25 % vom Grad 3 oder 4. Die Neutropenie war bei 1 % der Patienten schwerwiegend. Bei keinem Patienten wurde aufgrund von Neutropenie die Behandlung abgebrochen, bei 2 % der Patienten wurde die Behandlung unterbrochen und bei 6 % wurde die Dosis reduziert.

Febrile Neutropenie trat bei 3 % der Patienten auf; alle waren Grad 3 oder 4. Febrile Neutropenie wurde bei 2 % der Patienten als schwerwiegend eingestuft und führte bei weniger als 1 % der Patienten (jeweils) zum Absetzen der Behandlung, zur Behandlungsun­terbrechung oder zur Dosisreduktion. Von den 53 Patienten mit einer Neutropenie des Grades 3 oder höher wurden bei 6 (11 %) Patienten gleichzeitige Infektionen gemeldet, die schwerwiegend/vom Grad 3 oder höher waren (Gleichzeitigkeit war definiert als ±5 Tage). Zu den am häufigsten gemeldeten gleichzeitigen Infektionen vom Grad 3 oder höher gehörten Harnwegsinfektion (3 Patienten) und Sepsis (2 Patienten).

Anämie

Anämie trat bei 61 % der Patienten auf, davon waren 44 % vom Grad 3 oder 4. Die Anämie war bei 3 % der Patienten schwerwiegend. Die Anämie führte bei <1 % der Patienten zum Absetzen der Behandlung, bei 4 % zu einer Behandlungsun­terbrechung und bei 1 % zu einer Dosisreduktion.

Eine Anämie kann mit Dosisänderungen (siehe Abschnitt 4.2) und mit Vollbluttransfu­sionen und/oder der Verabreichung von Erythropoietin gemäß den medizinischen Richtlinien behandelt werden. Richtlinien zur Dosisänderung finden Sie inn Abschnitt 4.2.

Gastrointestinale Toxizität

Übelkeit/Erbrechen trat bei 79 % der Patienten auf, 10 % dieser Fälle waren vom Grad 3 oder 4 und bei 3 % der Patienten waren sie schwerwiegend. Bei Verabreichung von Antiemetika verbesserte sich die mediane Dauer der Übelkeit oder des Erbrechens um 3 Tage. Übelkeit/Erbrechen führte bei 5 % der Patienten zum Absetzen der Behandlung, bei 8 % zur Behandlungsun­terbrechung und bei 5 % zu einer Dosisreduktion.

Diarrhoe trat bei 47 % der Patienten auf, davon waren 7 % vom Grad 3 oder 4 und die Diarrhoe war bei 2 % der Patienten schwerwiegend. Diarrhoe führte bei 1 % der Patienten zum Absetzen der Behandlung, bei 2 % zu einer Behandlungsun­terbrechung und bei 1 % zu einer Dosisreduktion.

Hyponatriämie

Hyponatriämie trat bei 40 % der Patienten auf, von diesen waren 24 % vom Grad 3 oder 4. Die Hyponatriämie war bei 3 % der Patienten schwerwiegend. Die meisten Fälle von Hyponatriämie waren mit keinerlei Symptomen verbunden. Es gab keine Berichte über gleichzeitige Krampfanfälle. Es gab keine Behandlungsabbrüche aufgrund von Hyponatriämie, bei 6 % der Patienten mit Hyponatriämie wurde die Behandlung unterbrochen und bei 1 % wurde die Dosis reduziert.

Tumorlysesyndrom

Bei einem (<1 %) Patienten trat ein Tumorlysesyndrom (TLS) auf, das als Grad 3 und schwerwiegend eingestuft wurde. Patienten mit einem hohen TLS-Risiko sollten genau überwacht werden. TLS ist in Übereinstimmung mit den institutionellen Richtlinien umgehend zu behandeln (siehe.

Ältere Menschen

Von den Patienten mit Multiplem Myelom, die NEXPOVIO erhielten, waren 47 % im Alter ab 65 Jahren und 11 % im Alter ab 75 Jahren. Beim Vergleich von Patienten ab 75 Jahren mit jüngeren Patienten zeigte sich, dass ältere Patienten eine höhere Inzidenz von Behandlungsabbruch wegen einer Nebenwirkung (52 % vs. 25 %), eine höhere Inzidenz schwerwiegender Nebenwirkungen (74 % vs. 59 %) und eine höhere Inzidenz tödlicher Nebenwirkungen (22 % vs. 8 %) haben.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels.

Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das inaufgeführte nationale Meldesystem anzuzeigen.

4.9 überdosierung

In der Regel gingen Überdosierungen mit ähnlichen Nebenwirkungen einher wie die Standarddosierung und waren im Allgemeinen innerhalb einer Woche reversibel.

Symptome

Mögliche akute Symptome sind Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe, Dehydratation und Verwirrtheit.

Mögliche Anzeichen sind niedrige Natriumwerte, erhöhte Leberenzyme und niedrige Blutwerte. Die Patienten sind engmaschig zu überwachen und gegebenenfalls mit unterstützenden Therapiemaßnahmen zu versorgen. Bislang wurden keine Todesfälle aufgrund einer Überdosis gemeldet.

Behandlung

Im Falle einer Überdosis ist der Patient auf Nebenwirkungen zu überwachen, und es sollte sofort eine geeignete symptomatische Behandlung erfolgen.

5. pharmakologische eigenschaften5.1 pharmakodynamische eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Antineoplastische Mittel, andere antineoplastische Mittel, ATC-Code: L01XX66

Wirkmechanismus

Selinexor ist ein reversibler, kovalenter, selektiver Inhibitor des nukleären Exports (SINE), der spezifisch Exportin 1 (XPO1) blockiert. XPO1 ist der Hauptvermittler des Kernexports vieler Frachtproteine, darunter Tumorsuppressor­proteine (TSPs), Wachstumsregu­latoren und mRNAs von wachstumsfördernden (onkogenen) Proteinen. Die XPO1-Hemmung durch Selinexor führt zu einer deutlichen Ansammlung von TSPs im Zellkern, zum Stillstand des Zellzyklus, zur Reduzierung verschiedener Onkoproteine wie c-Myc und Cyclin D1 und zur Apoptose von Krebszellen.

Kardiale Elektrophysiologie

Die Wirkung mehrerer Dosen von Selinexor bis zu 175 mg zweimal wöchentlich auf das QTc-Intervall wurde bei Patienten mit stark vorbehandelten hämatologischen Malignomen untersucht. Selinexor hatte in therapeutischen Dosen keine große Wirkung (d. h. nicht mehr als 20 ms) auf das QTc-Intervall.

Klinische Wirksamkeit und Sicherheit

Rezidiviertes/re­fraktäres Multiples Myelom

In die Studie KPC-330–012 (STORM), eine multizentrische, einarmige, unverblindete Studie der Phase 2, wurden Patienten mit rezidiviertem und/oder refraktärem Multiplen Myelom (RRMM) aufgenommen. Um in STORM Teil 2 eingeschlossen zu werden, mussten Patienten eine messbare Erkrankung gemäß den Kriterien der International Myeloma Working Group (IMWG) aufweisen und zuvor mindestens drei Antimyelom-Behandlungsschemata mit unter anderem einem alkylierenden Wirkstoff, Glukokortikoiden, Bortezomib, Carfilzomib, Lenalidomid, Pomalidomid und einem monoklonalen Anti-CD38-Antikörper durchlaufen haben und ihre Erkrankung musste nachweislich refraktär gegen Glukokortikoide, einen Proteasom-Inhibitor, ein immunmodulato­risches Arzneimittel und einen monoklonalen Anti-CD38-Antikörper und gegen die zuletzt angewendete Therapielinie gewesen sein. Die Patienten mussten einen ECOG Performance-Status von < 2 sowie eine ausreichende hepatische, renale und hämatopoetische Funktion aufweisen. Systemische LeichtkettenA­myloidose, aktives Myelom des zentralen Nervensystems, periphere Neuropathie des Grades 3 oder höher oder schmerzhafte Neuropathie des Grades 2 oder höher waren Ausschlusskri­terien.

Die Patienten wurden an den Tagen 1 und 3 jeder Woche mit 80 mg Selinexor in Kombination mit 20 mg Dexamethason behandelt. Die Behandlung wurde bis zur Progression der Erkrankung, bis zum Tod oder bis zu inakzeptabler Toxizität fortgesetzt.

Von den in STORM Teil 2 aufgenommenen Patienten (n = 123) hatten dreiundachtzig (83) ein RRMM, das gegenüber zwei Proteasom-Inhibitoren (Bortezomib, Carfilzomib), zwei Immunmodulatoren (Lenalidomid, Pomalidomid) und einem monoklonalen Anti-CD38-Antikörper (Daratumumab) refraktär war. Die mediane Dauer der Behandlung mit Selinexor betrug bei diesen 83 Patienten 9 Wochen (Bereich: 1 bis 61 Wochen). Die mediane Gesamtdosis von Selinexor betrug 880 mg (Bereich 160 bis 6.220 mg) mit einer medianen Dosis von 105 mg (Bereich: 22 bis 180 mg) pro Woche.

Die unten dargestellten Daten stammen von den 83 Patienten, deren Erkrankung refraktär gegenüber Bortezomib (B), Carfilzomib ©, Lenalidomid (L), Pomalidomid (P) und Daratumumab (D) (fünffach refraktär) war.

In Tabelle 4 werden die Patientenmerkmale bezüglich der Erkrankung und Vorbehandlung aufgeschlüsselt.

Tabelle 4: Demographie und Krankheitsmerkmale von Patienten mit rezidiviertem refraktärem multiplem Myelom, die mit 80 mg Selinexor und 20 mg Dexamethason behandelt wurden (N = 83)

Merkmale

Mediane Zeit zwischen Diagnose und Beginn der Studienbehandlung , Jahre (Bereich)

7 Jahre (1; 23)

Anzahl der vorherigen Behandlungssche­mata , Median (Bereich)

8 (4, 18)

Alter, Median (Bereich)

65 Jahre (40, 86)

Patienten <65 Jahre, n (%)

40 (48)

Patienten 65 – 74 Jahre, n (%)

31 (37)

Patienten >75 Jahre, n (%)

12 (15)

Männer: Frauen, n (%)

51 M (61): 32 F (39)

Refraktär gegen bestimmte Behandlungskom­binationen, n (%)

Fünffach refraktär (BCLPD)

83 (100)

Daratumumab in beliebiger Kombination

57 (69)

Daratumumab als Einzelwirkstoff

26 (31)

Vorherige Stammzellentran­splantation1, n (%)

>2 Transplantate

67 (81)

23 (28)

Vorherige CAR-T-Zelltherapie, n (%)

2 (2,4)

Stadium nach dem überarbeiteten Integrated Staging System bei Baseline, n (%)

I

10 (12)

II

56 (68)

III

17 (21)

Hochrisiko-Zytogenetik, n (%)

(Vorliegen von del(17p)/p53, t(14; 16), t(4; 14) oder 1q21)

47 (57)

ECOG Performance-Status: 0 bis 1, n (%)

74 (89)

1 Bei einem Patienten war eine allogene Stammzellentran­splantation erfolgt.

Der primäre Wirksamkeitsen­dpunkt war die Gesamtansprechrate (ORR) gemäß Einschätzung durch einen unabhängigen Überprüfungsau­sschuss auf der Grundlage der einheitlichen Ansprechkriterien der International Myeloma Working Group (IMWG) für Multiples Myelom. Das Ansprechen wurde monatlich und gemäß den Richtlinien der IMWG ausgewertet. Tabelle 5 enthält einen Überblick über die Wirksamkeitser­gebnisse.

Tabelle 5: Wirksamkeitser­gebnisse: gemäß Beurteilung durch den unabhängigen Überprüfungsau­sschuss

Wirksamkeitsen­dpunkt

NEXPOVIO 80 mg + Dexamethason 20 mg

N = 83

Gesamtansprechrate (ORR) , n (%)

(umfasst sCR + VGPR + PR)1

21 (25,3)

95-%-Konfidenzintervall

16,4; 36

sCR, MRD negativ, n (%)

1 (1,2)

CR, n (%)

0 (0)

VGPR, n (%)

4 (4,8)

PR, n (%)

16 (19,3)

Minimales Ansprechen (MR), n (%)

10 (12,0)

Stabiler Krankheitsverlauf (SD), n (%)

32 (38,6)

Progression (PD)/nicht auswertbar (NE), n (%)

20 (24,1)

Mediane Zeit bis zum ersten Ansprechen

(Wochen) (Bereich: 1 bis 10 Wochen)

3,9

Mediane Dauer des Ansprechens (DOR) Monate (95-%-Konfidenzintervall)

3,8 (2,3; 10,8)

1sCR = stringente Komplettremission, CR = Komplettremission, VGPR = sehr gute partielle

Remission, PR = partielle Remission

Kinder und Jugendliche

Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hat für Selinexor eine Freistellung von der Verpflichtung zur Vorlage von Ergebnissen zu Studien in allen pädiatrischen Altersklassen in der Behandlung von RRMM gewährt (siehezgl. Informationen zur Anwendung bei Kindern und Jugendlichen).

Dieses Arzneimittel wurde unter „Besonderen Bedingungen“ zugelassen. Das bedeutet, dass weitere Nachweise für den Nutzen des Arzneimittels erwartet werden.

Die Europäische Arzneimittel-Agentur wird neue Informationen zu diesem Arzneimittel mindestens jährlich bewerten und, falls erforderlich, wird die Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels aktualisiert werden.

5.2 Pharmakoki­netische Eigenschaften

Resorption

Nach oraler Verabreichung der Plasma-Spitzenkonzen­tration von Selinexor wird die Cmax innerhalb von 4 Stunden erreicht. Die gleichzeitige Einnahme einer fettreichen Mahlzeit (800–1.000 Kalorien mit etwa 50 % des Gesamtkalorien­gehalts der Mahlzeit aus Fett) hatte keine klinisch signifikante Wirkung auf die Pharmakokinetik von Selinexor.

Verteilung

Selinexor ist zu 95,0 % an menschliche Plasmaproteine gebunden. In einer populationsphar­makokinetischen (PK) Analyse betrug das scheinbare Verteilungsvolumen (Vd/F) von Selinexor bei Krebspatienten 133 l.

Biotransformation

Selinexor wird über CYP3A4, mehrere UDP-Glucuronosyltran­sferasen (UGTs) und Glutathion-S-Transferasen (GSTs) metabolisiert.

Elimination

Nach einer Einzeldosis von 80 mg Selinexor beträgt die mittlere Halbwertszeit (1 4) 6 bis 8 Stunden. In einer Populations-PK-Analyse betrug die scheinbare Gesamt-Clearance (CL/F) von Selinexor bei Krebspatienten 18,6 l/h.

Besondere Patientenpopu­lationen

Alter, Geschlecht und ethnische Zugehörigkeit

Alter (18 bis 94 Jahre), Geschlecht oder ethnische Zugehörigkeit hatten keinen klinisch signifikanten Einfluss auf die Pharmakokinetik von Selinexor.

Im Populations-PK-Datensatz wurden Alter und ethnische Zugehörigkeit nicht als eine signifikante Kovariate identifiziert, das Geschlecht wurde als eine signifikante Kovariate identifiziert.

Nierenfunktion­sstörungen

Der Grad der Nierenfunktion­sstörung wurde anhand der Kreatininclearance bestimmt, die gemäß der Cockcroft-Gault-Formel geschätzt wurde. Ergebnisse von Populations-PK-Analysen von Patienten mit normaler Nierenfunktion (n = 283, CLcr: >=90 ml/min), leichter (n = 309, CLcr: 60 bis 89 ml/min), mäßiger (n = 185, CLcr: 30 bis 59 ml/min) oder schwerer (n = 13, CLcr: 15 bis 29 ml/min) Nierenfunktion­sstörung zeigte, dass die Kreatininclearance keinen Einfluss auf die PK von NEXPOVIO hatte. Daher ist nicht zu erwarten, dass eine leichte, mäßige oder schwere Nierenfunktion­sstörung die Selinexor-PK verändert, und bei Patienten mit Nierenfunktion­sstörungen sind keine Anpassungen der Selinexor-Dosis erforderlich.

Leberfunktion­sstörung

Die Populations-PK-Analyse lässt darauf schließen, dass eine leichte Leberfunktion­sstörung (Bilirubin >1–1,5 x ONG oder AST > ULN, aber Bilirubin <ONG, n = 119) keine klinisch signifikante Auswirkung auf die PK von Selinexor hatte. Ähnliche Beobachtungen wurden bei einer kleinen Anzahl von Patienten mit mäßiger (Bilirubin >1,5–3 x ONG, jeder AST-Wert, n = 10) und schwerer Leberfunktion­sstörung (Bilirubin >3 x ONG, jeder AST-Wert, n = 3) gemacht.

5.3 präklinische daten zur sicherheit

Toxizität bei wiederholter Verabreichung

Befunde in der 13-wöchigen Wiederholungsdosis-Studie an Ratten waren Verringerungen der Körpergewichtszu­nahme und der Futteraufnahme sowie hämatopoetische/lym­phoide Hypoplasie und Wirkungen auf männliche/weibliche Fortpflanzungsor­gane. In der 13-wöchigen Studie an Affen wurden Gewichtsverlust, gastrointestinale Wirkungen und lymphatische/häma­tologische Depletion als behandlungsbedingte Wirkungen beobachtet. Die gastrointestinalen Toxizitäten einschließlich Anorexie, Verringerungen der Körpergewichtszu­nahme und der Futteraufnahme wurden als ZNS-vermittelt eingestuft. Für diese Toxizitäten konnte keine Sicherheitsmarge ermittelt werden.

Genotoxizität

Selinexor war in einem bakteriellen Reverse-Mutations-Test nicht mutagen. Selinexor war weder im zytogenetischen In-vitro-Test mit menschlichen Lymphozyten noch im In-vivo-Mikronukleus-Test bei Ratten klastogen.

Karzinogenität

Mit Selinexor wurden keine Karzinogenitätsstu­dien durchgeführt.

Reproduktions- und Entwicklungsto­xizität

Fruchtbarkeit­sstudien an Tieren sind mit Selinexor nicht durchgeführt worden. In Studien zur oralen Toxizität bei wiederholter Verabreichung wurde Selinexor bis zu 13 Wochen lang an Ratten und Affen verabreicht. Bei Ratten wurden außerdem reduzierte Spermien, Spermatiden und Keimzellen in Nebenhoden und Hoden sowie reduzierte Ovarialfollikel beobachtet und bei Affen kam es zu einer Einzelzellnekrose der Hoden. Diese Wirkungen wurden bei systemischen Expositionen beobachtet, die etwa das 0,11-, 0,28– bzw. 0,53-Fache der Exposition (AUClast) beim Menschen bei der empfohlenen Humandosis von 80 mg betrugen. Entwicklungseffekte wurden bei täglicher Exposition von trächtigen Ratten bei systemischen Expositionen beobachtet, die unterhalb der Exposition (AUClast) beim Menschen bei der empfohlenen Humandosis von 80 mg lagen.

Andere Toxizitäten

Ein Sensibilisierun­gstest beim Meerschweinchen zeigte, dass Selinexor bei 25 % eine leichte Kontaktüberem­pfindlichkeit vom Grad II nach 24 und 48 Stunden auslöste.

6. pharmazeutische angaben6.1 liste der sonstigen bestandteile

Tablettenkern

Mikrokristalline Cellulose (pH-101) (E460i)

Croscarmellose-Natrium (E468)

Povidon K30 (E1201)

Kolloidales Siliciumdioxid (E551)

Magnesiumstearat (E470b)

Mikrokristalline Cellulose (pH-102) (E460i)

Natriumlaurylsulfat (E514i)

Filmüberzug

Talkum (E553b)

Poly(vinylalkohol) (E1203)

Glycerylmonostearat (E471)

Polysorbat 80 (E433)

Titandioxid (E171)

Macrogol (E1521)

Indigocarmin-Aluminiumsalz (E132)

Brillantblau-FCF-Aluminiumsalz (E133)

6.2 inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3 dauer der haltbarkeit

4 Jahre.

6.4 besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedin­gungen erforderlich

6.5 art und inhalt des behältnisses

PVC/PCTFE/PVC-Aluminium-Blisterpackung mit 3, 4, 5 oder 8 Filmtabletten.

Ein Umkarton enthält vier kindergesicherte Innenkartons mit jeweils einer Blisterpackung. Die Umkartons enthalten insgesamt 12, 16, 20 oder 32 Filmtabletten. Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6 besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

7. inhaber der zulassung

Karyopharm Europe GmbH

Franziska-Bilek-Weg 9

D-80339 München

Deutschland

8. zulassungsnummer(n)

EU/1/21/1537/001

EU/1/21/1537/002

EU/1/21/1537/003

EU/1/21/1537/004

9. datum der erteilung der zulassung/verlängerung der

ZULASSUNG