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Oxaliplatin beta 5 mg/ ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung - Zusammengefasste Informationen

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Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Oxaliplatin beta 5 mg/ ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung

Oxaliplatin ist immer vor Fluoropyrimidinen, z. B. 5-Fluorouracil, zu verabreichen.

Oxaliplatin wird als intravenöse Infusion über 2 bis 6 Stunden in 250 bis 500 ml einer 5%igen Glucose-Lösung verabreicht, um eine Konzentration zwischen 0,2 mg/ml und 0,70 mg/ml zu geben;

0,70 mg/ml ist die höchste Konzentration, die in der klinischen Praxis für eine Oxaliplatin-Dosierung von 85 mg/m2 Körperoberfläche eingesetzt wird.

Oxaliplatin wurde hauptsächlich in Kombination mit auf kontinuierlicher 5-Fluorouracil-Infusion basierenden Behandlungsschemata verwendet. Für die Behandlungen, die alle 2 Wochen gegeben wurden, wurde 5-Fluorouracil als Kombination von Bolusgabe mit kontinuierlicher Infusion angewandt.

Besondere Patientengruppen

Patienten mit Nierenfunktion­sstörungen

Bei Patienten mit schweren Nierenfunktion­sstörungen darf Oxaliplatin nicht

angewendet werden (siehe Abschnitte 4.3 und 5.2).

Bei Patienten mit leichter bis mäßiger Nierenfunktion­sstörung beträgt die

Oxaliplatin-Dosis 85 mg/m2 (siehe Abschnitte 4.4 und 5.2).

Patienten mit Leberfunktion­sstörungen

In einer Phase-I-Studie, in der Patienten mit verschiedenen Schweregraden von Leberfunktion­sstörungen eingeschlossen wurden, schien die Häufigkeit und Schwere der hepatobiliären Störungen in Zusammenhang mit dem Fortschreiten der Erkrankung und mit pathologischen Leberwerten vor Behandlungsbeginn zu stehen. In der klinischen Entwicklung wurden bei Patienten mit pathologischen Leberwerten keine besonderen Dosierungsanpas­sungen vorgenommen.

Ältere Patienten

Bei Patienten über 65 Jahre, bei denen Oxaliplatin als Monotherapeutikum oder in Kombination mit 5-Fluorouracil eingesetzt wurde, wurde keine Zunahme schwerer Toxizitäten beobachtet. Daher ist für ältere Patienten keine besondere Dosisanpassung erforderlich.

Pädiatrische Patienten

Für Oxaliplatin gibt es keine Indikation für die Anwendung bei Kindern. Zur Wirksamkeit von Oxaliplatin als Monotherapeutikum bei pädiatrischen Patienten mit soliden Tumoren liegen keine ausreichenden Daten vor (siehe Abschnitt 5.1).

Art der Anwendung

Oxaliplatin wird durch intravenöse Infusion gegeben.

Bei der Applikation von Oxaliplatin ist keine Hyperhydratation erforderlich.

Oxaliplatin, verdünnt in 250 bis 500 ml einer 5%igen Glucose-Lösung, um keine geringere Konzentration als 0,2 mg/ml zu erreichen, muss über einen zentraloder peripher-venösen Zugang über 2 bis 6 Stunden infundiert werden. Die

Oxaliplatin-Infusion muss immer vor der 5-Fluorouracil-Infusion gegeben werden.

Im Falle einer Extravasation ist die Infusion sofort abzubrechen.

Hinweise für die Anwendung

Oxaliplatin muss vor dem Gebrauch verdünnt werden. Für die Verdünnung des Konzentrates zur Herstellung einer Infusionslösung ist nur 5%ige GlucoseLösung zu verwenden (siehe Abschnitt 6.6).

4.3

Gegenanzeigen

– Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile,

– Stillzeit,

– Myelosuppression, belegt durch Neutrophilenzahlen < 2 × 109/l und/oder Thrombozytenzahlen < 100 × 109/l haben, vor Beginn der ersten Anwendung,

– periphere sensorische Neuropathie mit Funktionseinschränkung vor Beginn der ersten Anwendung,

– schwere Nierenfunktion­sstörung (Kreatinin-Clearance kleiner als 30 ml/min) (siehe Abschnitt 5.2).

4.4

Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Die Anwendung von Oxaliplatin sollte auf medizinische Einrichtungen beschränkt bleiben, die auf den Umgang mit zytotoxischer Chemotherapie spezialisiert sind, und sollte nur unter Aufsicht eines onkologisch qualifizierten Arztes erfolgen.

Niereninsuffi­zienz

Patienten mit leicht bis mäßig eingeschränkter Nierenfunktion sollten engmaschig im Hinblick auf das Auftreten von Nebenwirkungen überwacht und die Dosierung entsprechend der Toxizität angepasst werden (siehe Abschnitt 5.2).

Überempfindlichke­itsreaktionen

Patienten mit anamnestisch bekannten allergischen Reaktionen auf Platinverbindungen müssen bezüglich allergischer Symptome besonders überwacht werden. Bei Auftreten anaphylaktischer Reaktionen auf Oxaliplatin ist die Infusion sofort abzubrechen, und es sind geeignete symptomatische Maßnahmen einzuleiten. Eine erneute Gabe von Oxaliplatin ist bei diesen Patienten kontraindiziert.

Allergische Kreuzreaktionen, manchmal tödlich, sind zu allen Platinverbindungen berichtet worden.

Im Falle einer Extravasation ist die Infusion sofort abzubrechen, und eine lokale symptomatische Behandlung ist einzuleiten.

Neurologische Symptome

Die neurologische Verträglichkeit von Oxaliplatin ist in besonderem Maße zu überwachen, vor allem wenn Oxaliplatin in Kombination mit anderen Arzneimitteln eingesetzt wird, die eine besondere Neurotoxizität aufweisen. Eine neurologische Untersuchung ist vor jeder Verabreichung durchzuführen und danach in regelmäßigen Abständen zu wiederholen.

Bei Patienten, die während oder in den ersten Stunden nach einer zweistündigen Oxaliplatin-Infusion akute laryngopharyngeale Dysästhesien verspüren (siehe Abschnitt 4.8), muss die nächste Infusion über eine Dauer von 6 Stunden erfolgen.

Periphere Neuropathie

Treten neurologische Symptome auf (Parästhesie, Dysästhesie), wird eine Anpassung der Oxaliplatin-Dosierung in Abhängigkeit von Dauer und Intensität der Beschwerden wie folgt empfohlen:

– Wenn die Beschwerden länger als 7 Tage andauern und für den Patienten belastend sind, muss die Oxaliplatin-Dosierung bei der nächsten Anwendung von 85 auf 65 mg/m2 KOF (Behandlung des metastasierenden kolorektalen Karzinoms) bzw. auf 75 mg/m2 KOF (adjuvante Behandlung) herabgesetzt werden.

– Wenn Parästhesien ohne Funktionseinschränkun­gen bis zum nachfolgenden Behandlungszyklus fortbestehen, muss die OxaliplatinDo­sierung bei der nächsten Anwendung von 85 auf 65 mg/m2 KOF (Behandlung des metastasierenden kolorektalen Karzinoms) bzw. auf 75 mg/m2 KOF (adjuvante Behandlung) verringert werden.

– Wenn Parästhesien mit funktionellen Beeinträchtigungen bis zum nachfolgenden Behandlungszyklus andauern, ist die OxaliplatinBe­handlung zu unterbrechen.

– Bei Besserung der Beschwerden nach Unterbrechung der OxaliplatinBe­handlung kann eine Wiederaufnahme der Behandlung in Erwägung gezogen werden.

Die Patienten sollten darüber informiert werden, dass anhaltende Symptome einer peripheren sensorischen Neuropathie nach dem Ende der Behandlung auftreten können. Lokal begrenzte, mäßige Parästhesien oder Parästhesien mit funktionellen Beeinträchtigungen können bis zu 3 Jahre nach Beendigung der adjuvanten Therapie fortbestehen.

Reversibles posteriores Leukoenzephalo­pathie-Syndrom (RPLS)

Fälle eines reversiblen posterioren Leukoenzephalo­pathie-Syndroms (RPLS, auch bekannt als PRES, posteriores reversibles Enzephalopathie-Syndrom) sind bei Patienten unter einer Chemotherapie in Kombination mit Oxaliplatin berichtet worden. RPLS ist eine seltene, reversible, sich schnell entwickelnde neurologische Störung, die mit Krampfanfällen, Bluthochdruck, Kopfschmerzen, Verwirrtheit, Blindheit und anderen Sehstörungen oder neurologischen Störungen einhergehen kann (siehe Abschnitt 4.8). Die Diagnose des RPLS kann durch Darstellung des Gehirns mittels bildgebender Verfahren, vorzugsweise MRT (Magnetresonan­ztomographie), bestätigt werden.

Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö, Dehydratation und hämatologische Veränderungen

Die gastrointestinale Toxizität von Oxaliplatin, die sich in Übelkeit und Erbrechen äußert, erfordert die prophylaktische und/oder therapeutische Anwendung von Antiemetika (siehe Abschnitt 4.8).

Durch schweren Durchfall/Erbrechen können Dehydratation, paralytischer Ileus, intestinale Obstruktion, Hypokaliämie, metabolische Azidose und Nierenfunktion­sstörungen hervorgerufen werden, insbesondere wenn Oxaliplatin mit 5-Fluorouracil kombiniert wird.

Fälle von intestinaler Ischämie, einschließlich tödlicher Fälle, wurden unter Behandlung mit Oxaliplatin berichtet. Bei Auftreten von intestinaler Ischämie

müssen die Behandlung mit Oxaliplatin abgebrochen und geeignete Maßnahmen eingeleitet werden (siehe Abschnitt 4.8).

Bei Auftreten von Blutbildverände­rungen (Neutrophilenzahl < 1,5 × 109/l oder Thrombozytenzahl < 50 × 109/l) muss die Aufnahme des nächsten Behandlungszyklus verschoben werden, bis die Werte wieder im akzeptablen Bereich sind. Vor Aufnahme der Oxaliplatin-Behandlung sowie vor jedem neuen Behandlungszyklus muss eine große Blutbildunter­suchung mit Differenzialblut­bild der weißen Blutkörperchen durchgeführt werden. Die myelosuppressive Wirkung kann additiv zu der der begleitenden Chemotherapie sein. Patienten mit schwerer und anhaltender Myelosuppression haben ein hohes Risiko für infektiöse Komplikationen.

Sepsis, neutropenische Sepsis und septischer Schock, einschließlich tödlicher Fälle, traten bei Patienten auf, die mit Oxaliplatin behandelt wurden (siehe Abschnitt 4.8). Tritt eine dieser Erkrankungen auf, sollte Oxaliplatin abgesetzt werden.

Die Patienten müssen über die Risiken beim Auftreten von Durchfall/Erbrechen, Mukositis/Sto­matitis und Neutropenie nach Gabe von Oxaliplatin und 5-Fluorouracil entsprechend informiert werden, so dass sie sich unverzüglich wegen einer geeigneten Behandlung mit ihrem behandelnden Arzt in Verbindung setzen können.

Wenn eine Mukositis/Sto­matitis mit oder ohne Neutropenie auftritt, sollte die nächste Behandlung so lange verschoben werden, bis sich die Mukositis/Sto­matitis bis zum Grad 1 oder weniger bessert und/oder die Neutrophilenzahl ≥ 1,5 × 109/l beträgt.

Bei Verabreichung von Oxaliplatin in Kombination mit 5-Fluorouracil (mit oder ohne Folinsäure) müssen die für 5-Fluorouracil normalerweise empfohlenen Dosierungen aufgrund dessen Toxizität angepasst werden.

Bei Auftreten von Diarrhö vom Schweregrad 4 (WHO), einer Neutropenie vom Schweregrad 3 oder 4 (Neutrophilenzahl < 1,0 × 109/l) ), einer febrilen Neutropenie (Fieber unbekannten Ursprungs ohne klinisch oder mikrobiologisch dokumentierte Infektion mit einer absoluten Neutrophilenzahl < 1,0 × 109/l, einer einmaligen Temperatur von > 38,3 °C oder einer anhaltenden Temperatur von > 38 °C für mehr als eine Stunde) oder einer Thrombozytopenie vom Schweregrad 3 oder 4 (Thrombozytenzahl < 50 × 109/l) muss neben einer etwaigen Anpassung der 5-Fluorouracil-Dosierung die Oxaliplatin-Dosierung von 85 auf 65 mg/m2 (Behandlung des metastasierenden kolorektalen Karzinoms) bzw. 75 mg/m2 KOF (adjuvante Behandlung) herabgesetzt werden.

Lungenbeschwerden

In Fällen von nicht erklärbaren Atembeschwerden, wie trockenem Husten, Dyspnoe, Rasseln oder radiologisch nachgewiesenen Lungeninfiltraten, muss die Gabe von Oxaliplatin so lange unterbrochen werden, bis durch weitere Untersuchungen eine interstitielle Lungenerkrankung ausgeschlossen wurde (siehe Abschnitt 4.8).

Erkrankungen des Blutes

Das hämolytische urämische Syndrom (HUS) ist eine lebensbedrohliche Nebenwirkung (Häufigkeit nicht bekannt). Oxaliplatin sollte bei den ersten Anzeichen einer mikroangiopat­hischen hämolytischen Anämie, wie z. B. rasch abfallender Hämoglobinspiegel mit gleichzeitiger Thrombozytopenie, Erhöhung des Serum-Bilirubins, Serum-Kreatinins, Blut-Harnstoff-Stickstoffs oder Laktatdehydro­genasespiegels (LDH), abgesetzt werden. Ein Nierenversagen

kann nach Absetzen der Therapie irreversibel sein und eine Dialyse erforderlich machen.

Über disseminierte intravaskuläre Gerinnung (DIC), einschließlich tödlicher Fälle, wurde im Zusammenhang mit der Oxaliplatin-Behandlung berichtet. Tritt eine solche auf, muss die Behandlung mit Oxaliplatin abgebrochen und eine geeignete Behandlung eingeleitet werden (siehe Abschnitt 4.8). Vorsicht ist geboten bei Patienten mit Beschwerden, die mit DIC in Verbindung gebracht werden, wie z. B. Infektionen, Sepsis und so weiter.

QT-Verlängerung

QT-Verlängerung kann zu einem erhöhten Risiko für ventrikuläre Arrhythmien führen, einschließlich Torsade de pointes, die tödlich sein können (siehe Abschnitt 4.8). Das QT-Intervall muss in regelmäßigen Abständen vor und nach Verabreichung von Oxaliplatin engmaschig überwacht werden. Vorsicht ist geboten bei Patienten mit einer Vorgeschichte oder einer Prädisposition für QT-Verlängerung, bei Patienten, die Arzneimittel anwenden, die bekanntermaßen das QT-Intervall verlängern, und bei Patienten mit Elektrolytstörungen wie Hypokaliämie, Hypokalzämie oder Hypomagnesiämie. Im Falle einer QT-Verlängerung muss die Behandlung mit Oxaliplatin abgebrochen werden (siehe Abschnitte 4.5 und 4.8).

Rhabdomyolyse

Über Rhabdomyolyse, einschließlich tödlicher Fälle, wurde bei Patienten unter der Behandlung mit Oxaliplatin berichtet. Bei Muskelschmerzen und Schwellungen, in Kombination mit Schwäche, Fieber oder dunklem Urin, muss die Behandlung mit Oxaliplatin abgebrochen werden. Wird das Auftreten einer Rhabdomyolyse bestätigt, müssen geeignete Maßnahmen ergriffen werden. Vorsicht ist geboten, wenn Arzneimittel, die bekanntermaßen mit einer Rhabdomyolyse in Verbindung gebracht werden, gleichzeitig mit Oxaliplatin verabreicht werden (siehe Abschnitte 4.5 und 4.8).

Gastrointesti­nalulkus/Gastro­intestinalulkus mit Blutung und Perforation Die Behandlung mit Oxaliplatin kann zu einem Gastrointesti­nalulkus und möglichen Komplikationen führen, wie z. B. gastrointestinale Blutungen und Perforation, die tödlich sein können. Im Falle eines Gastrointesti­nalulkus müssen die Behandlung mit Oxaliplatin abgebrochen und geeignete Maßnahmen eingeleitet werden (siehe Abschnitt 4.8).

Leberstörungen

Im Falle von abnormalen Leberwerten oder von portaler Hypertonie, welche nicht offensichtlich von Lebermetastasen stammt, sollte der sehr seltene Fall einer arzneimittelin­duzierten Lebergefäßstörung in Betracht gezogen werden.

Immunsuppressive Wirkungen/Erhöhte Anfälligkeit für Infektionen

Die Verabreichung von Lebendimpfstoffen oder attenuierten Lebendimpfstoffen bei Patienten, deren Immunsystem durch Chemotherapeutika geschwächt ist, kann zu schweren oder tödlichen Infektionen führen. Eine Impfung mit einem Lebendimpfstoff sollte bei Patienten, die Oxaliplatin erhalten, vermieden werden. Totimpfstoffe oder inaktivierte Impfstoffe können verabreicht werden; jedoch kann die Reaktion auf solche Impfstoffe vermindert sein.

Schwangerschaft

Zur Anwendung in der Schwangerschaft, siehe Abschnitt 4.6.

Fertilität

Genotoxische Effekte wurden in präklinischen Studien mit Oxaliplatin beobachtet. Deshalb sollte männlichen Patienten, die mit Oxaliplatin behandelt werden, empfohlen werden, kein Kind während und bis zu 6 Monaten nach der Behandlung zu zeugen und Sperma vor der Behandlung konservieren zu lassen, da Oxaliplatin eine Infertilität hervorrufen kann, die irreversibel sein kann.

Frauen sollten während der Behandlung mit Oxaliplatin nicht schwanger werden und eine wirksame Verhütungsmethode anwenden (siehe Abschnitt 4.6).

Peritoneale Blutungen können auftreten, wenn Oxaliplatin intraperitoneal verabreicht wird (Off-Label-Verabreichung).

4.5

4.6

Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Bei Patienten, die unmittelbar vor der Verabreichung von 5-Fluorouracil eine Einmalgabe von 85 mg/m² KOF Oxaliplatin erhalten hatten, wurden keine Änderungen der 5-Fluorouracil-Plasmaspiegel beobachtet.

In vitro wurde keine wesentliche Verdrängung von Oxaliplatin aus der Proteinbindung beobachtet, wenn gleichzeitig die im Folgenden aufgeführten Mittel verwendet wurden: Erythromycin, Salicylate, Granisetron, Paclitaxel und Natriumvalproat.

Vorsicht ist geboten bei gleichzeitiger Behandlung von Oxaliplatin mit anderen Arzneimitteln, die bekanntermaßen das QT-Intervall verlängern. Im Falle einer Kombination mit diesen Arzneimitteln muss das QT-Intervall engmaschig überwacht werden (siehe Abschnitt 4.4). Bei gleichzeitiger Anwendung von Oxaliplatin mit anderen Arzneimitteln, die bekanntermaßen mit einer Rhabdomyolyse in Verbindung gebracht werden, ist Vorsicht geboten (siehe Abschnitt 4.4).

Bei Patienten, die Oxaliplatin erhalten, sollte eine Impfung mit Lebendimpfstoffen oder attenuierten Lebendimpfstoffen vermieden werden (siehe Abschnitt 4.4).

Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Es liegen bisher keine Erkenntnisse hinsichtlich der Sicherheit einer OxaliplatinVe­rabreichung während der Schwangerschaf­t vor.

Tierexperimentelle Studien haben eine Reproduktionsto­xizität gezeigt. Daher wird die Anwendung von Oxaliplatin während der Schwangerschaft und bei Frauen im gebärfähigen Alter, die keine Verhütungsmethode anwenden, nicht empfohlen.

Die Anwendung von Oxaliplatin sollte nur nach geeigneter Aufklärung der Patientin über das Risiko für den Fötus und mit ihrer Einwilligung in Betracht gezogen werden.

Geeignete kontrazeptive Maßnahmen sollten während und bis zu 4 Monaten nach der Behandlung bei Frauen ergriffen werden.

Stillzeit

Der Übergang in die Muttermilch wurde nicht untersucht. Während der Oxaliplatin-Therapie darf nicht gestillt werden.

Fertilität

Oxaliplatin kann zu Infertilität führen (siehe Abschnitt 4.4).

Aufgrund der potenziellen genotoxischen Effekte von Oxaliplatin sollten geeignete kontrazeptive Maßnahmen während und bis zu 4 Monaten nach der Behandlung bei Frauen und bis zu 6 Monaten nach der Behandlung bei Männern ergriffen werden.

4.7         auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von

Maschinen

Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen durchgeführt. Jedoch erhöht sich während der Behandlung mit Oxaliplatin das Risiko für das Auftreten von Schwindel, Übelkeit und Erbrechen sowie anderer neurologischer Symptome, die die Bewegung und das Gleichgewicht beeinträchtigen und einen geringen bis mäßigen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen haben können.

Sehstörungen, insbesondere ein vorübergehender Sehverlust (reversibel nach Therapieunter­brechung), können die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigen. Deshalb sollten die Patienten vor den möglichen Auswirkungen auf die Verkehrsfähigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen bei Auftreten dieser Nebenwirkung gewarnt werden.

4.8        nebenwirkungen

Zusammenfassung des Sicherheitsprofils

Die häufigsten Nebenwirkungen von Oxaliplatin in Kombination mit 5-Fluorouracil und Folinsäure (5-FU/FA) waren gastrointestinale (Diarrhö, Übelkeit, Erbrechen und Mukositis), hämatologische (Neutropenie, Thrombozytopenie) und neurologische (akute und dosisabhängige, kumulative periphere-sensorische Neuropathie). Insgesamt waren diese Nebenwirkungen häufiger und schwerer bei der Gabe der Kombination von Oxaliplatin und 5-FU/FA als mit 5-FU/FA allein.

Tabellarische Auflistung der Nebenwirkungen

Die nachfolgend aufgeführten Daten zu den Häufigkeiten der Nebenwirkungen stammen aus klinischen Studien zur Behandlung des metastasierenden kolorektalen Karzinoms und zur adjuvanten Behandlung (eingeschlossene Patienten 416 bzw. 1.108 im Oxaliplatin + 5-FU/FA-Arm) sowie aus Anwendungserfah­rungen.

Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen in der folgenden Tabelle werden folgende Kategorien zu Grunde gelegt:

Sehr häufig (≥ 1/10); häufig (≥ 1/100 bis < 1/10); gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100); selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000); sehr selten (< 1/10.000); nicht bekannt (Häufigkeit auf der Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Weitere Ausführungen, siehe nach der Tabelle.

Systemorganklasse

Sehr häufig

Häufig

Gelegentlich

Selten

Infektionen und parasitäre Erkrankungen*

Infektionen

Rhinitis, Infektionen der oberen Atemwege, neutropenische Sepsis+

Sepsis+

Erkrankungen des

Blutes und des

Lymphsystems*

Anämie, Neutropenie, Thrombozytopenie, Leukopenie, Lymphopenie

febrile Neutropenie

Immunoallergische Thrombozytopenie, hämolytische Anämie

Erkrankungen des

Immunsystems*

Allergie/ allergische Reaktionen++

Stoffwechsel- und

Ernährungsstörun­gen

Anorexie, Hyperglykämie, Hypokaliämie, Hypernatriämie

Dehydratation, Hypokalzämie

metabolische

Azidose

Psychiatrische Erkrankungen

Depression, Insomnie

Nervosität

Erkrankungen des Nervensystems*

periphere sensorische Neuropathie, sensorische Störungen, Dysgeusie, Kopfschmerzen

Schwindel, motorische Neuritis, Meningismus

Dysarthrie, reversibles posteriores Leukoenzephalo­pathieSyndrom (RPLS bzw. PRES) (siehe Abschnitt 4.4)

Augenerkrankungen

Konjunktivitis, Sehstörungen

vorübergehende Verminderung der Sehkraft, Störungen des Sehfeldes, Optikusneuritis, vorübergehender Sehverlust (reversibel nach

Therapieunter­brechung)

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Ototoxizität

Taubheit

Gefäßerkrankungen

Hämorrhagien, Flush, tiefe Beinvenenthrombose, Hypertonie

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Dyspnoe, Husten, Nasenbluten

Schluckauf, Lungenembolie

interstitielle Lungenerkrankung, manchmal tödlich, pulmonale Fibrose**

Erkrankungen des

Gastrointesti­naltrakts*

Übelkeit, Diarrhö, Erbrechen, Stomatitis/

Mukositis, Bauchschmerzen, Verstopfung

Dyspepsie, gastroösophagealer Reflux, gastrointestinale Blutungen, rektale Blutungen

Ileus, intestinale Obstruktion

Colitis einschließlich Clostridium-difficile-Diarrhö, Pankreatitis

Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes

Hauterkrankungen, Alopezie

Exfoliation (z. B. Hand-FussSyndrom), Erythem, Hautausschlag, gesteigertes Schwitzen, Nagelerkrankungen

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkran­kungen

Rückenschmerzen

Arthralgie, Knochenschmerzen

Erkrankungen der

Nieren und Harnwege

Hämaturie, Dysurie, anormale Miktionshäufigkeit

Allgemeine

Erkrankungen und

Beschwerden am

Verabreichungsort

Ermüdung,

Fieber+++, Asthenie, Schmerzen, Reaktionen an der Injektionsste­lle++++

Untersuchungen

Leberenzym erhöht, alkalische

Phosphatase im Blut erhöht, Bilirubin im Blut erhöht, Laktatdehydrogenase (LDH) im Blut erhöht, Gewichtszunahme (adjuvante Behandlung)

Kreatinin im Blut erhöht, Gewichtsabnahme (Behandlung des metastasierenden kolorektalen Karzinoms)

+++ Sehr häufig Fieber, Rigor (Tremor), entweder durch Infektionen (mit oder ohne febrile Neutropenie) oder möglicherweise durch immunologische Mechanismen.

++++ Reaktionen an der Injektionsstelle, einschließlich Schmerzen, Rötung, Schwellung und Thrombose, sind berichtet worden. Extravasation kann auch lokal Schmerzen und Entzündungen hervorrufen, die schwerwiegend sein können und zu Komplikationen, einschließlich Nekrose, führen können, insbesondere wenn Oxaliplatin durch eine periphere Vene infundiert wird (siehe Abschnitt 4.4).

Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Inzidenz, bezogen auf Patienten (%) und nach Schweregrad

Oxaliplatin und 5-FU/FA 85 mg/m2 alle 2 Wochen

Metastasierte Erkrankung

Adjuvante Behandlung

Gesamt

Grad 3

Grad 4

Gesamt

Grad 3

Grad 4

Anämie

82,2

3

< 1

75,6

0,7

0,1

Neutropenie

71,4

28

14

78,9

28,8

12,3

Thrombozytopenie

71,6

4

< 1

77,4

1,5

0,2

Febrile Neutropenie

5,0

3,6

1,4

0,7

0,7

0,0

Selten (≥ 1/10.000, < 1/1.000)

Disseminierte intravaskuläre Gerinnung (DIC), einschließlich tödlicher Fälle (siehe Abschnitt 4.4).

Nebenwirkungen aus Anwendungserfah­rungen mit nicht bekannter Häufigkeit:

Hämolytisches urämisches Syndrom

Autoimmunbedingte Panzytopenie

Panzytopenie

Sekundäre Leukämie

Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Inzidenz, bezogen auf Patienten (%)

Oxaliplatin und

5-FU/FA

85 mg/m2 alle 2 Wochen

Metastasierte Erkrankung

Adjuvante Behandlung

Gesamt

Gesamt

Sepsis (einschließlich Sepsis und neutropenischer Sepsis)

1,5

1,7

Nebenwirkungen aus Anwendungserfah­rungen mit nicht bekannter Häufigkeit: Septischer Schock, einschließlich tödlicher Fälle.

Erkrankungen des Immunsystems

Inzidenz, bezogen auf Patienten (%) und nach Schweregrad

Oxaliplatin und 5-FU/FA 85 mg/m2 alle 2 Wochen

Metastasierte Erkrankung

Adjuvante Behandlung

Gesamt

Grad 3

Grad 4

Gesamt

Grad 3

Grad 4

Allergische

Reaktionen/Allergie

9,1

1

< 1

10,3

2,3

0,6

Erkrankungen des Nervensystems

Oxaliplatin hat eine dosislimitierende Neurotoxizität. Diese umfasst u.a. eine periphere sensorische Neuropathie, welche durch Dysästhesien und/oder Parästhesien der Extremitäten mit oder ohne Krämpfe charakterisiert ist und oft durch Kälteeinwirkung ausgelöst wird. Diese Symptome traten bei bis zu 95 % aller behandelten Patienten auf. Die Dauer dieser Beschwerden, die sich normalerweise zwischen den Behandlungszyklen zurückbilden, nimmt mit zunehmender Anzahl von Behandlungszy­klen zu.

Treten Schmerzen und/oder funktionelle Beschwerden auf, ist in Abhängigkeit von der Dauer der Symptome eine Dosisanpassung oder Behandlungsun­terbrechung indiziert (siehe Abschnitt 4.4).

Die funktionellen Beschwerden beinhalten Schwierigkeiten bei der Ausübung feinmotorischer Bewegungen und sind eine mögliche Konsequenz einer sensorischen Beeinträchtigung. Das Risiko für das Auftreten anhaltender Symptome bei einer kumulativen Dosis von 850 mg/m² KOF (10 Zyklen) beträgt ungefähr 10 % und 20 % bei einer kumulativen Dosis von 1.020 mg/m² KOF (12 Zyklen).

In den meisten Fällen besserten sich die neurologischen Symptome oder verschwanden nach Therapieunter­brechung. 6 Monate nach Beendigung der adjuvanten Therapie des Kolonkarzinoms hatten 87 % der Patienten keine oder leichte Symptome. In der bis zu 3-jährigen Nachbeobachtung hatten ungefähr 3 % der Patienten entweder anhaltende lokale Parästhesien von mäßiger Intensität (2,3 %) oder Parästhesien mit funktioneller Beeinträchtigung (0,5 %).

Akute neurosensorische Manifestationen (siehe Abschnitt 5.3) sind berichtet worden. Sie beginnen innerhalb von Stunden nach der Anwendung und treten oft im Zusammenhang mit Kälteexposition auf. Sie treten gewöhnlich als vorübergehende Parästhesie, Dysästhesie und Hypoästhesie auf. Ein akutes laryngopharyngeales Dysästhesie-Syndrom tritt bei 1 % bis 2 % der Patienten auf und ist charakterisiert durch subjektives Empfinden von Dysphagie oder Dyspnoe/Gefühl des Erstickens, ohne dass objektiv eine Atemnot (keine Zyanose oder Hypoxie) oder ein Laryngospasmus oder Bronchospasmus (kein Stridor oder Keuchen) nachweisbar wäre. Obwohl Antihistaminika und Bronchodilatatoren in diesen Fällen verabreicht wurden, war die Symptomatik auch ohne Behandlung schnell reversibel. Eine Verlängerung der Infusionsdauer trägt dazu bei, die Inzidenz dieses Syndroms zu verringern (siehe Abschnitt 4.4).

Gelegentlich sind andere Symptome beobachtet worden, wie Kieferspasmen/ Muskelspasmen/ unwillkürliche Muskelkontrak­tionen/ Muskelzucken/ Myoklonus, anormale Koordination/ Gangstörungen/ Ataxie/ Gleichgewichtsstörun­gen/ Engegefühl in der Kehle und der Brust/Druckgefühl/ Unbehagen/ Schmerzen. Zusätzlich können Dysfunktionen der kranialen Nerven mit den oben genannten Ereignissen verbunden sein oder als unabhängiges Ereignis auftreten wie Ptosis, Diplopie, Aphonie/ Dysphonie/ Heiserkeit, in einigen Fällen beschrieben als Stimmbandlähmung, Missempfindungen der Zunge oder Dysarthrie, in einigen Fällen beschrieben

als Aphasie, Trigeminusneu­ralgie/Gesichtsschmer­zen/Augenschmer­zen, verringerte Sehschärfe, Störungen des Sehfeldes.

Andere neurologische Symptome wie Dysarthrie, der Verlust des tiefen Sehnenreflexes und das Auftreten des Lhermitte-Zeichens sind während der Behandlung mit Oxaliplatin berichtet worden. Vereinzelte Fälle einer Sehnervenentzündung sind berichtet worden.

Nebenwirkungen aus Anwendungserfah­rungen mit nicht bekannter Häufigkeit: Konvulsion

Ischämische oder hämorrhagische zerebrovaskuläre Erkrankungen

Herzerkrankungen

Nebenwirkungen aus Anwendungserfah­rungen mit nicht bekannter Häufigkeit: QT-Verlängerung, die zu ventrikulären Arrhythmien führen kann, einschließlich Torsade de pointes, die tödlich sein können (siehe Abschnitt 4.4).

Akutes Koronarsyndrom, einschließlich Myokardinfarkt und Koronararteri­enspasmus und Angina pectoris, bei Patienten, die mit Oxaliplatin in Kombination mit 5-FU und Bevacizumab behandelt werden.

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Nebenwirkungen aus Anwendungserfah­rungen mit nicht bekannter Häufigkeit: Laryngospasmus

Pneumonie und Bronchopneumonie, einschließlich tödlicher Fälle

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Inzidenz, bezogen auf Patienten (%) und nach Schweregrad

Oxaliplatin und 5-FU/FA 85 mg/m2 alle 2 Wochen

Metastasierte Erkrankung

Adjuvante Behandlung

Gesamt

Grad 3

Grad 4

Gesamt

Grad 3

Grad 4

Übelkeit

69,9

8

< 1

73,7

4,8

0,3

Diarrhö

60,8

9

2

56,3

8,3

2,5

Erbrechen

49,0

6

1

47,2

5,3

0,5

Mukositis/Sto­matitis

39,9

4

< 1

42,1

2,8

0,1

Die Prophylaxe und/oder Behandlung mit stark wirksamen Antiemetika ist angezeigt.

Durch schweren Durchfall/Erbrechen können Dehydratation, paralytischer Ileus, intestinale Obstruktion, Hypokaliämie, metabolische Azidose und Nierenfunktion­sstörungen hervorgerufen werden, insbesondere wenn Oxaliplatin mit 5-Fluorouracil kombiniert wird (siehe Abschnitt 4.4).

Nebenwirkungen aus Anwendungserfah­rungen mit nicht bekannter Häufigkeit: Intestinale Ischämie, einschließlich tödlicher Fälle (siehe Abschnitt 4.4).

Gastrointesti­nalulkus und Perforation, die tödlich sein können (siehe Abschnitt 4.4). Ösophagitis.

Leber- und Gallenerkrankungen

Sehr selten (< 1/10.000)

Lebersinusoides Obstruktionssyn­drom, auch bekannt als

Venenverschlus­skrankheit der Leber, oder pathologische Symptome, die mit

solch einer Leberfunktion­sstörung in Zusammenhang stehen, einschließlich Peliosis hepatis, nodulärer regenerativer Hyperplasie, perisinusoider Fibrose. Klinische Symptome können portale Hypertonie und/oder erhöhte Transaminasen sein.

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Fokale noduläre Hyperplasie

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Nebenwirkungen aus Anwendungserfah­rungen mit nicht bekannter Häufigkeit: Rhabdomyolyse, einschließlich tödlicher Fälle (siehe Abschnitt 4.4).

Erkrankungen der Nieren- und Harnwege

Sehr selten (< 1/10.000)

Akute tubuläre Nekrose, akute interstitielle Nephritis und akutes Nierenversagen.

Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes

Nebenwirkungen aus Anwendungserfah­rungen mit nicht bekannter Häufigkeit: Hypersensitivitätsvas­kulitis

Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen

Häufig (> 1/100 bis < 1/10)

Sturz

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinproduk­te, Abt.

Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: , anzuzeigen.

4.9

Überdosierung

5.

5.1

Symptome

Ein Antidot gegen Oxaliplatin ist nicht bekannt. Im Falle einer Überdosierung ist mit einer Verstärkung der Nebenwirkungen zu rechnen.

Therapiemaßnahmen

Eine Überwachung der hämatologischen Parameter sowie eine symptomatische Behandlung sollten eingeleitet werden.

Pharmakologische Eigenschaften

Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Andere antineoplastische Mittel, Platinverbindungen

ATC-Code: L01XA03

Wirkmechanismus

Oxaliplatin ist eine antineoplastische Substanz und gehört zu einer neuen Klasse von Platinderivaten, bei denen das Platinatom mit 1,2-Diaminocyclohexan („DACH“) und einer Oxalatgruppe komplexiert ist. Oxaliplatin ist ein reines Enantiomer, (SP –4–2)-[(1R ,2R )-Cyclohexan-1,2-diamin-kN ,kn ’][ethandioato(2-)-kO 1,kO 2]pla­tin.

Oxaliplatin zeigt in verschiedenen Tumormodellsys­temen, einschließlich humaner kolorektaler Krebsmodelle, ein breites Spektrum zytotoxischer Aktivitäten (in vitro ) und antitumoraler Wirkungen (in vivo ). Oxaliplatin weist auch in vitro und in vivo Aktivität in verschiedenen Cisplatin-resistenten Modellen auf.

Eine synergistische zytotoxische Wirkung in Kombination mit 5-Fluorouracil wurde in vitro und in vivo beobachtet.

Aus Studien zum Wirkmechanismus von Oxaliplatin, obwohl dieser noch nicht restlos geklärt ist, geht hervor, dass Aquo-Derivate, die im Rahmen der Biotransformation von Oxaliplatin entstehen, mit DNA interagieren und Inter- und Intrastrang-Quervernetzungen bilden, die einen Abbruch der DNA-Synthese bewirken, was zu Zytotoxizität und antitumoraler Wirkung führt.

Klinische Wirksamkeit und Sicherheit

Bei Patienten mit metastasiertem kolorektalen Karzinom wurde die Wirksamkeit von Oxaliplatin (85 mg/m² alle 2 Wochen wiederholt), kombiniert mit 5-Fluorouracil/Fo­linsäure (5-FU/FA), in drei klinischen Studien untersucht:

– First-Line-Therapie: Eine 2-armige, vergleichende, randomisierte Phase-III-Studie (EFC2962) mit 420 Patienten, die entweder 5-Fluorouracil/Fo­linsäure allein (LV5 FU2, 210 Patienten) oder eine Kombination von Oxaliplatin mit 5-Fluorouracil/Fo­linsäure (FOLFOX4, 210 Patienten) erhielten.

– Vorbehandelte Patienten: In der 3-armigen, vergleichenden, randomisierten Phase-III-Studie EFC4584 waren 821 Patienten eingeschlossen, die refraktär gegen Irinotecan (CPT-11) und 5-Fluorouracil/Fo­linsäure waren und entweder mit 5-Fluorouracil/Fo­linsäure allein (LV5FU2, 275 Patienten), mit Oxaliplatin als Monotherapie (275 Patienten) oder einer Kombination von Oxaliplatin mit 5-Fluorouracil/Fo­linsäure (FOLFOX4, 271 Patienten) behandelt wurden.

– Eine nicht kontrollierte Phase-II-Studie (EFC2964), die 57 Patienten einschloss, die nicht auf eine Behandlung mit 5-Fluorouracil/Fo­linsäure allein ansprachen und die eine Kombination von Oxaliplatin mit 5-Fluorouracil/Fo­linsäure (FOLFOX4) erhielten.

Die zwei randomisierten klinischen Studien, EFC2962 bei der First-Line-Behandlung und EFC4584 bei vorbehandelten Patienten, zeigten eine signifikant höhere Ansprechrate und ein verlängertes progressionsfreies Überleben (PFS)/Dauer bis zur Progression (TTP), verglichen mit einer Behandlung mit 5-Fluorouracil/Fo­linsäure allein. In der Studie EFC4584, in die refraktäre vorbehandelte Patienten eingeschlossen wurden, war die Differenz des medianen Gesamtüberlebens (OS) zwischen der Kombination mit Oxaliplatin und 5-Fluorouracil/Fo­linsäure statistisch nicht signifikant.

Ansprechrate unter FOLFOX4 versus LV5FU2

Ansprechrate (%)

(95 % CI)

unabhängige radiologische Untersuchung mit Intent-to-treat-Analyse (ITT)

LV5FU2

FOLFOX 4

Oxaliplatin

Monotherapie

Erstbehandlung

EFC2962

Bewertung des Ansprechens alle 8

Wochen

22 (16 – 27)

49 (42 – 56)

NA*

P-Wert = 0, 0001

Vorbehandelte Patienten

EFC4584

(refraktär gegen CPT-11 +

5 – Fluorouracil/Fo­linsäure) Bewertung des Ansprechens alle

6 Wochen

0,7 (0,0 – 2,7)

11,1 (7,6 – 15,5)

1,1

(0,2 – 3,2)

P-Wert < 0,0001

Vorbehandelte Patienten

EFC2964

(refraktär gegen 5–

Fluorouracil/Fo­linsäure)

Bewertung des Ansprechens alle

12 Wochen

NA*

23 (13 – 36)

NA

NA = nicht zutreffend.

Medianes progessionsfreies Überleben(PFS)/me­diane Dauer bis zur Progression (TTP) unter FOLFOX4 versus LV5FU2

Medianes PFS/ TTP, Monate (95 % CI) unabhängige radiologische Untersuchung mit Intent-to-treat-Analyse (ITT)

LV5FU2

FOLFOX 4

Oxaliplatin

Monotherapie

Erstbehandlung

EFC2962 (PFS)

6,0 (5,5 – 6,5)

8,2 (7,2 – 8,8)

NA*

Log-rank P-Wert = 0,0003

Vorbehandelte Patienten

EFC4584

(TTP)

(refraktär gegen CPT-11 + 5-FU/FA

2,6 (1,8 – 2,9)

5,3 (4,7 – 6,1)

2,1 (1,6 – 2,7)

Log-rank P-Wert < 0,0001

Vorbehandelte Patienten

EFC2964

(refraktär gegen 5-Fluorouracil/Fo­linsäure

NA*

5,1

(3,1 – 5,7)

NA

NA = nicht zutreffend

Medianes Gesamtüberleben (OS) unter FOLFOX4 versus LV5FU2

Medianes OS, Monate (95 % CI)

mit Intent-to-treat-

Analyse (ITT)

LV5FU2

FOLFOX4

Oxaliplatin Monotherapie

Erstbehandlung EFC2962

14,7 (13,0–18,2)

16,2 (14,7–18,2)

NA*

Log–rank P–Wert = 0,12

Vorbehandelte Patienten EFC4584 (TTP)

(refraktär gegen CPT-11 + 5-Fluorouracil/Fo­linsäure)

8,8 (7,3–9,3)

9,9 (9,1–10,5)

8,1 (7,2–8,7)

Log-rank P–Wert = 0,09

Vorbehandelte Patienten

EFC2964

(refraktär gegen

5– Fluorouracil /Folinsäure)

NA*

10,8 (9,3–12,8)

NA

NA = nicht zutreffend

Bei vorbehandelten Patienten (EFC4584), die zum Zeitpunkt des Therapiebeginns symptomatisch waren, verbesserten sich bei einem höheren Anteil der Patienten, die mit Oxaliplatin und 5-Fluorouracil/Fo­linsäure behandelt wurden, die krankheitsabhängi­gen Symptome signifikant verglichen mit den Patienten, welche nur mit 5-Fluorouracil/Fo­linsäure allein behandelt wurden (27,7 % vs. 14,6 %; P = 0,0033).

Bei nicht vorbehandelten Patienten (EFC2962) zeigten sich bezüglich jeglicher Lebensqualitätspa­rameter keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Behandlungsgruppen. Jedoch waren die Lebensqualitätsda­ten im Kontrollarm im Allgemeinen besser für das Allgemeinbefinden und Schmerz und schlechter für den Behandlungsarm mit Oxaliplatin bei Übelkeit und Erbrechen.

Bei der adjuvanten Therapie wurden in der vergleichenden randomisierten Phase-III-Studie MOSAIC (EFC3313) 2.246 Patienten (899 im Stadium II/Dukes B2 und 1.347 im Stadium III/Dukes C) nach vollständiger Entfernung des primären Tumors des Kolonkarzinoms eingeschlossen, die mit 5– Fluorouracil/Fo­linsäure allein (LV5FU2, 1.123 Patienten; B2/C = 448/675) oder mit einer Kombination von Oxaliplatin und 5-Fluorouracil/Fo­linsäure (FOLFOX4, 1.123 Patienten; B2/C = 451/672) behandelt wurden.

Studie EFC3313 Krankheitsfreies 3-Jahres-Überlebensinter­vall ( Intent-to-treat-Analyse [ITT] ) 

Behandlungsgruppe

LV5FU2

FOLFOX4

Prozent krankheitsfreies 3-Jahres-

Überlebensinter­vall (95 % CI)

73,3 (70,6 – 75,9)

78,7 (76,2 – 81,1)

Risikoverhältnis (95 % CI)

0,76 (0,64 – 0,89)

P-Wert (stratified Log-rank Test)

P = 0,0008

*Medianer Follow-up über 44,2 Monate (alle Patienten für wenigstens 3 Jahre).

Die Studie zeigte, dass ein signifikanter Vorteil beim krankheitsfreien 3-Jahres-Überlebensintervall für die Kombination von Oxaliplatin und 5– Fluorouracil /Folinsäure (FOLFOX4) gegenüber 5– Fluorouracil/Fo­linsäure allein (LV5FU2) besteht.

Studie EFC3313 Krankheitsfreies 3-Jahres-Überlebensintervall (Intent-to-treat-Analyse), bezogen auf die Erkrankungsstadien

Erkrankungssta­dium

Stadium II (Dukes B2)

Stadium III (Dukes C)

Behandlungsgruppe

LV5FU2

FOLFOX4

LV5FU2

FOLFOX4

Prozent krankheitsfreies 3-Jahres-

Überlebensinter­vall

(95 % CI)

84,3 (80,9 – 87,7)

87,4 (84,3 – 90,5)

65,8 (62,2 – 69,5)

72,8 (69,4 – 76,2)

Risikoverhältnis (95% CI)

0,79 (0,57 – 1,09)

0,75 (0,62 – 0,90)

Log-rank-Test

P = 0,151

P = 0,002

*Medianer Follow-up über 44,2 Monate (alle Patienten für wenigstens 3 Jahre)

Gesamtüberleben (Intent-to-treat-Analyse)

Zum Zeitpunkt der Analyse des krankheitsfreien 3-Jahres-Überlebensinter­valls, welches der primäre Endpunkt der MOSAIC-Studie war, hatten 85,1 % der Patienten im FOLFOX4-Arm überlebt gegenüber 83,8 % im LV5FU2-Arm.

Übertragen auf eine Gesamtreduktion des Mortalitätsrisikos von 10 %, wurde für FOLFOX4 keine Signifikanz erreicht (Risikoverhältnis = 0,90).

Die Daten waren 92,2 % versus 92,4 % in der Subpopulation des Stadiums II (Dukes B2; Risikoverhältnis = 1,01) und 80,4 % versus 78,1 % der Subpopulation des Stadiums III (Dukes C; Risikoverhältnis = 0,87) für FOLFOX 4 bzw. LV5FU2.

Kinder und Jugendliche

Oxaliplatin in der Monotherapie wurde in einer pädiatrischen Population in zwei Phase-I- (69 Patienten) und zwei Phase-II-Studien (166 Patienten) untersucht. Insgesamt wurden 235 pädiatrische Patienten (7 Monate bis 22 Jahre) mit soliden Tumoren behandelt.

Die Wirksamkeit von Oxaliplatin als Monotherapeutikum in den behandelten pädiatrischen Patienten konnte nicht nachgewiesen werden.

Die Ausweitung der beiden Phase-II-Studien wurde aufgrund fehlenden Ansprechens der Tumoren gestoppt.

5.2

Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption und Verteilung

Die Pharmakokinetik der einzelnen aktiven Platinspezies wurde nicht bestimmt. Die Pharmakokinetik des ultrafiltrierbaren Platins, bestehend aus einer Mischung aller ungebundenen aktiven und inaktiven Platinspezies, ist nach einer 2-Stunden-Infusion von Oxaliplatin 130 mg/m2 KOF alle 3 Wochen über 1 – 5 Zyklen und Oxaliplatin 85 mg/m2 KOF alle 2 Wochen über 1 – 3 Zyklen wie folgt:

Zusammenfassung der pharmakokinetischen Parameter im Ultrafiltrat nach Mehrfachgabe von Oxaliplatin 85 mg/m2 alle 2 Wochen oder 130 mg/m2 alle 3 Wochen

Dosis

Cmax (µg/ml)

AUC0–48 (µg x h/ml)

AUC (µg x h/ml)

t1/2α (h)

t1/2ß (h)

t1/2γ (h)

Vss (l)

Cl (l/h)

85 mg/ m2

Mittelwert

0,814

4,19

4,68

0,43

16,8

391

440

17,4

SD

0,193

0,647

1,40

0,35

5,74

406

199

6,35

130 mg/ m2

Mittelwert

1,21

8,20

11,9

0,28

16,3

273

582

10,1

SD

0,10

2,40

4,60

0,06

2,90

19,0

261

3,07

Mittelwerte von AUC0–48 und Cmax wurden im 3. Zyklus (85 mg/m2) oder im 5. Zyklus (130 mg/m2) berechnet.

Mittelwerte von AUC, Vss und Cl wurden im 1. Zyklus berechnet.

Cmax, AUC, AUC0–48, Vss und Cl wurden durch Nicht-Kompartimentanalyse berechnet. t1/2α, t1/2ß und t1/2γ wurden durch Kompartimentanalyse berechnet (Zyklen 1–3 kombiniert).

Nach einer zweistündigen Infusion werden 15 % des verabreichten Platins in der Zirkulation wiedergefunden, die restlichen 85 % werden rasch in die Gewebe verteilt oder im Urin ausgeschieden.

Irreversible Bindung an Erythrozyten und im Plasma führt in diesen Verteilungsräumen zu Halbwertszeiten, die von der natürlichen Erneuerungszeit von Erythrozyten und Serumalbumin bestimmt werden. Im ultrafiltrierten Plasma wurde weder nach 85 mg/m2 alle 2 Wochen noch nach 130 mg/m2 alle 3 Wochen eine Kumulation von Platin beobachtet. Steady-State war in diesem Verteilungsraum im 1. Zyklus erreicht. Die inter- und intraindividuelle Streuung ist in der Regel gering.

Biotransformation

Die Biotransformation in vitro scheint das Ergebnis eines nicht enzymatischen Abbaus zu sein, und es gibt keine Anzeichen eines Cytochrom-P450-vermittelten Abbaus des Diaminocyclohe­xan(DACH)-Ringes.

Im Patienten wird Oxaliplatin weitestgehend biotransformiert, und nach Ende einer zweistündigen Infusion ist die Ausgangssubstanz in ultrafiltriertem Plasma nicht nachweisbar. Mehrere zytotoxische Biotransforma­tionsprodukte, wie die Monochlor-, Dichlor- und Diaquo-DACH-Platinkomplexe, wurden im Blutkreislauf gefunden, zu späteren Zeitpunkten auch einige inaktive Verbindungen.

Elimination

Das Platin wird vorwiegend renal eliminiert. Die Clearance erfolgt im Wesentlichen innerhalb von 48 Stunden nach Anwendung.

Am fünften Tag konnten etwa 54 % der Gesamtdosis im Urin und weniger als 3 % in den Fäzes wiedergefunden werden.

Besondere Patientengruppen

Patienten mit Nierenfunktion­sstörungen

Der Einfluss einer Nierenfunktion­sstörung auf die Verteilung von Oxaliplatin wurde bei Patienten mit unterschiedlichem Einschränkungsgrad der Nierenfunktion untersucht. Die verabreichte Oxaliplatin-Dosis betrug 85 mg/m2 in der Kontrollgruppe mit normaler Nierenfunktion (CLCR > 80 ml/min, n = 12) und in den Patientengruppen mit leicht (CLCR = 50 bis 80 ml/min, n = 13) oder mäßig (CLCR = 30 bis 49 ml/min, n = 11) eingeschränkter Nierenfunktion, sie betrug 65 mg/m2 bei Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion (CLCR <

30 ml/min, n = 5). Die mediane Exposition betrug 9 bzw. 4 bzw. 6 bzw. 3 Zyklen. Die pharmakokinetischen Daten im Zyklus 1 wurden an 11 bzw. 13 bzw. 10 bzw. 4 Patienten erhoben.

Mit zunehmender Einschränkung der Nierenfunktion, insbesondere in der (kleinen) Gruppe der Patienten mit starker Einschränkung, fand sich für Platin im Plasma-Ultrafiltrat (PUF) ein Anstieg der AUC und der AUC/Dosis und ein Abfall der totalen und renalen Clearance und des Verteilungsvolumens (Vss): Die Punktschätzung (90 % CI) für das geschätzte mittlere Verhältnis von AUC/Dosis bei eingeschränkter Nierenfunktion zu AUC/Dosis bei normaler Nierenfunktion betrug 1,36 (1,08, 1,71), 2,34,(1,82, 3,01) und 4,81 (3,49, 6,64) für Patienten mit leicht bzw. mäßig bzw. stark eingeschränkter Nierenfunktion. Die Elimination von Oxaliplatin korreliert signifikant mit der Kreatinin-Clearance. Die totale PUF-Platin-Clearance betrug 0,74 (0,59, 0,92), 0,43 (0,33, 0,55) bzw. 0,21 (0,15, 0,29) und das Vss 0,52 (0,41, 0,65), 0,73 (0,59, 0,91) bzw. 0,27 (0,20, 0,36), jeweils für Patienten mit leichter, mäßiger oder starker Nierenfunktion­seinschränkun­g. Im Vergleich zu Patienten mit normaler Nierenfunktion war die totale Platin-Clearance im PUF bei leichter Einschränkung um 26 % reduziert, bei mäßiger Einschränkung um 57 % und bei starker Einschränkung um 79 %. Die renale Clearance von PUF-Platin war bei leichter Funktionseinschränkung um 30 % reduziert, bei mäßiger Funktionseinschränkung um 65 % und bei starker Funktionseinschränkung um 84 %.

Es gab eine verlängerte Beta-Halbwertszeit von Platin im PUF mit steigendem Ausmaß der Nierenfunktion­seinschränkun­g, besonders in der Gruppe mit starker Einschränkung. Trotz der kleinen Zahl an Patienten mit starker Nierenfunktion­seinschränkung sind die Daten für diese Patienten relevant und sollten bei der Verabreichung von Oxaliplatin an niereninsuffiziente Patienten berücksichtigt werden (siehe Abschnitte 4.2, 4.3 und 4.4).

5.3         präklinische daten zur sicherheit

Zielorgane, die in präklinischen Tiermodellen (Mäuse, Ratten, Hunde und/oder Affen) bei Einmal- und Mehrfachgabe identifiziert wurden, umfassten das Knochenmark, das Verdauungssystem, die Niere, die Hoden, das Nervensystem und das Herz. Die Toxizitäten in diesen Organen bei Tieren entsprachen denen anderer Platinverbindungen und DNA-schädigender zytotoxischer Arzneimittel, die bei der Behandlung humaner Krebserkrankungen verwendet werden, mit Ausnahme der Auswirkungen auf das Herz. Wirkungen auf das Herz wurden ausschließlich bei Hunden beobachtet und schlossen elektrophysio­logische Störungen mit tödlichem Kammerflimmern ein. Die Kardiotoxizität wird als spezifisch für den Hund erachtet, nicht nur, weil sie nur beim Hund vorkam, sondern auch weil Dosen, vergleichbar denen, die beim Hund tödliche Kardiotoxizität hervorrufen (150 mg/m2 KOF) vom Menschen gut toleriert wurden. Präklinische Studien an sensorischen Rattenneuronen weisen darauf hin, dass die in Verbindung mit Oxaliplatin auftretenden akuten neurosensorischen Symptome auf einer Interaktion mit den spannungsabhängigen Na±Kanälen beruhen.

Oxaliplatin war in Säugetier-Testsystemen mutagen und klastogen und führte zu embryofetaler Toxizität bei Ratten. Obwohl bisher keine Karzinogenitätsstu­dien durchgeführt wurden, wird Oxaliplatin als wahrscheinliches Karzinogen angesehen.

6.          pharmazeutische angaben

6.1          liste der sonstigen bestandteile

Lactose-Monohydrat

Wasser für Injektionszwecke

6.2          inkompatibilitäten

Das verdünnte Arzneimittel darf nicht mit anderen Medikamenten im selben Infusionsbeutel oder in derselben Infusionsleitung gemischt werden. Wie im Abschnitt 6.6 beschrieben, kann Oxaliplatin zusammen mit Folinsäure über einen Y-Zugang verabreicht werden.

Nicht mischen mit alkalischen Arzneimitteln oder Lösungen, insbesondere 5-Fluorouracil, Folinsäure-Zubereitungen, die Trometamol als Bestandteil enthalten, sowie Trometamolsalzen anderer Arzneimittel. Alkalische

Arzneimittel oder Lösungen beeinflussen die Stabilität von Oxaliplatin nachteilig (siehe Abschnitt 6.6).

Nicht verdünnen mit Salzlösung oder anderen Lösungen, die Chlorid-Ionen (einschließlich Calcium-, Kalium- oder Natriumchlorid) enthalten.

Nicht mischen mit anderen Arzneimitteln im selben Infusionsbeutel oder in derselben Infusionsleitung (siehe Abschnitt 6.6).

Kein aluminiumhaltiges Injektionsmaterial verwenden.

6.3         dauer der haltbarkeit

Originalpackung :

2 Jahre

Nach Verdünnung mit 5%iger Glucose-Lösung konnte die chemische und physikalische Stabilität der gebrauchsfertigen Infusionslösung über einen Zeitraum von 48 Stunden bei 2 °C bis 8 °C und über einen Zeitraum von 6 Stunden bei 25 °C gezeigt werden.

Aus mikrobiologischer Sicht sollte die gebrauchsfertige Infusionslösung sofort nach Herstellung verwendet werden.

Wenn die Infusionslösung nicht sofort verwendet wird, liegt die Verantwortung für die Aufbewahrungsdauer und die Aufbewahrungsbe­dingung beim Anwender und sollte normalerweise nicht länger als 24 Stunden bei 2 °C bis 8 °C betragen, es sei denn, die Verdünnung wurde unter kontrollierten und validierten aseptischen Bedingungen durchgeführt.

6.4        besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung

Nicht über 25°C lagern. Nicht im Kühlschrank lagern oder einfrieren.

Im Originalbehältnis aufbewahren um den Inhalt vor Licht zu schützen.

Zu Aufbewahrungsbe­dingungen der gebrauchsfertigen Infusionslösung, siehe Abschnitt 6.3.

6.5         art und inhalt des behältnisses

Durchstechflasche aus Glas (Typ I) mit Bromobutyl-Kautschukverschluss und Metallkappe (Aluminium) mit Polypropylensche­ibe.

Die Durchstechflaschen werden mit oder ohne Plastikschutzhülle verpackt.

Packungsgrößen:

1 Durchstechflasche mit 10 ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung

1 Durchstechflasche mit 20 ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung

1 Durchstechflasche mit 40 ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6        besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung und sonstige hinweise zur

Oxaliplatin ist immer vor Fluoropyrimidinen, z. B. 5-Fluorouracil, zu verabreichen.

Nach der Gabe von Oxaliplatin den Zugang durchspülen und danach 5-Fluorouracil geben.

Für weitere Informationen zu Arzneimittelkom­binationen mit Oxaliplatin, siehe die entsprechenden Fachinformationen.

Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung

Die Lösung ist vor Gebrauch visuell zu prüfen. Nur klare Lösungen ohne Partikel dürfen verwendet werden.

Das Arzneimittel ist zur einmaligen Verwendung bestimmt. Nicht verbrauchtes Konzentrat ist zu verwerfen (siehe unter Abschnitt „Entsorgung von Abfällen“).

Verdünnung vor der Infusion

Die erforderliche Menge des Konzentrates wird aus der (den) Durchstechflas­che(n) entnommen und mit 250–500 ml einer 5%igen GlucoseLösung verdünnt, um eine Oxaliplatin-Konzentration zwischen 0,2 mg/ml und 0,7 mg/ml zu erhalten. Für den Konzentration­sbereich von 0,2 mg/ml bis 2 mg/ml konnte die physikochemische Stabilität belegt werden.

Anwendung durch intravenöse Infusion.

Nach Verdünnung mit 5%iger Glucose-Lösung konnte die chemische und physikalische Stabilität der gebrauchsfertigen Infusionslösung über einen Zeitraum von 48 Stunden bei 2 °C bis 8 °C und über einen Zeitraum von 24 Stunden bei 25 °C gezeigt werden.

Aus mikrobiologischer Sicht sollte die bereitete Infusion sofort verwendet werden.

Wenn die Infusionslösung nicht sofort verwendet wird, liegt die Verantwortung für die Aufbewahrungsdauer und die Aufbewahrungsbe­dingung beim Anwender und sollte nicht länger als 24 Stunden bei 2 °C bis 8 °C betragen, es sei denn,

die Verdünnung wurde unter kontrollierten und validierten aseptischen Bedingungen durchgeführt.

Die Lösung ist vor Gebrauch visuell zu prüfen. Nur klare Lösungen ohne Partikel dürfen verwendet werden.

Das Arzneimittel ist zur einmaligen Verwendung bestimmt. Nicht verbrauchte Infusionslösung ist zu verwerfen (siehe unter Abschnitt „Entsorgung von Abfällen“).

Niemals mit Kochsalzlösung oder chloridhaltigen Lösungen verdünnen.

Die Kompatibilität der Oxaliplatin-Infusionslösung mit hauptsächlich aus PVC bestehenden Infusionssystemen wurde getestet.

Infusion

Bei der Applikation von Oxaliplatin ist keine Hyperhydratation erforderlich. Oxaliplatin, verdünnt in 250 bis 500 ml einer 5%igen Glucose-Lösung, um eine Konzentration von nicht weniger als 0,2 mg/ml zu erhalten, wird über einen peripher- oder zentralvenösen Zugang über 2 bis 6 Stunden infundiert. Wird Oxaliplatin zusammen mit 5-Fluorouracil gegeben, muss die Oxaliplatin-Infusion vor der 5-Fluorouracil-Infusion erfolgen.

Entsorgung von Abfällen

Reste des Arzneimittels sowie sämtliche Materialien, die bei der Verdünnung und Applikation verwendet wurden, müssen entsprechend krankenhausüblichen Standardverfahren für zytotoxische Stoffe unter Beachtung der gesetzlichen Vorschriften für die Entsorgung überwachungsbedürfti­ger Abfälle vernichtet werden.

7.          inhaber der zulassung

betapharm Arzneimittel GmbH Kobelweg 95

86156 Augsburg

Telefon 0821/74 88 10

Telefax 0821/74 88 14 20

E-Mail

Unsere Service-Nummern für Sie:

Telefon 0800/74 88 100

Telefax 0800/74 88 120

8.         zulassungsnummer

86708.00.00

Das Medikament ist im ATC-Baum enthalten: