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VENBIG - Zusammengefasste Informationen

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - VENBIG

1    BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

VENBIG, 50 IE/ml Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Infusionslösung

2    QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Hepatitis-B-Immunglobulin vom Menschen.

VENBIG 500 IE

VENBIG 2.500 IE

Humanproteine

50 g/l

50 g/l

davon Immunglobuline vom Menschen mindestens

95 %

95 %

Antikörper gegen das HBs-Antigen (Anti-HBs) mindestens

500 IE/Durchstech-flasche

2.500 IE/Durchstech-flasche

Antikörper gegen das HBs-Antigen (Anti-HBs) nach Rekonstitution mit dem Lösungsmittel mindestens

50 IE/ml

50 IE/ml

Verteilung der IgG-Subklassen:

IgG1 26,0 – 40,0 mg/ml

IgG2 13,0 – 25,0 mg/ml

IgG3 1,20 – 2,50 mg/ml

IgG4 0,15 – 0,50 mg/ml

Maximaler IgA-Gehalt 0,05 mg/ml

Hergestellt aus dem Plasma menschlicher Spender.

Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung:

Das Produkt enthält bis zu 39 mg Natrium pro 10-ml-Durchstechflasche bzw. 175,5 mg

Natrium pro 45-ml-Durchstechflasche.

1 ml enthält bis zu 92 mg Saccharose (91,9 mg/ml).

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3    darreichungsform

Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Infusionslösung.

Das Arzneimittel ist ein weißes oder leicht gelbliches Pulver oder eine feste, krümelige Masse.

4    klinische angaben

4.1    anwendungsgebiete

Prävention einer Hepatitis-B-Reinfektion nach einer Lebertransplan­tation aufgrund eines

Hepatitis-B-bedingten Leberversagens. Die Prävention soll in Kombination mit einer

antiviralen Therapie erfolgen.

Immunprophylaxe der Hepatitis B:

– Im Falle einer versehentlichen Exposition von nicht-immunisierten Personen (einschließlich Personen, die über keinen vollständigen Impfschutz verfügen oder deren Impfstatus unbekannt ist).

– Bei Hämodialysepa­tienten solange, bis ein Impfschutz eingetreten ist.

– Bei Neugeborenen mit Müttern, die Trägerinnen des Hepatitis-B-Virus sind.

– Bei Personen, die nach der Impfung keine Immunantwort gezeigt haben (keine messbaren Hepatitis-B-Antikörper) und für die eine dauerhafte Prävention nötig ist, weil sie dem anhaltenden Risiko einer Hepatitis-B-Infektion ausgesetzt sind.

Es sollten auch andere offizielle Richtlinien zur angemessenen Anwendung von Hepatitis-B-Immunglobulin vom Menschen zur intravenösen Anwendung berücksichtigt werden.

4.2    dosierung und art der anwendung

4.2 dosierung und art der anwendung

Dosierung

Prävention einer Hepatitis-B-Reinfektion nach Lebertransplantation bei durch Hepatitis B ausgelöster Leberinsuffizienz

Erwachsene:

10.000 IE perioperativ am Tag der Transplantation;

postoperativ 2.000–10.000 IE/Tag für 7 Tage, und so viel wie nötig ist, um den Antikörperspiegel bei HBV-DNA-negativen Patienten über 100–150 IE/l und bei HBV-DNA-positiven Patienten über 500 IE/l zu halten.

Kinder und Jugendliche:

Die Dosierung muss der Körperoberfläche angepasst werden, Grundlage dafür sind 10.000 IE/1,73 m².

Immunprophylaxe der Hepatitis B:Immunprophylaxe der Hepatitis B: Hepatitis-B-Prävention im Falle einer versehentlichen Exposition von nicht immunisierten

Personen:

Je nach Grad der Exposition mindestens 500 IE, sobald wie möglich nach der

Exposition und vorzugsweise innerhalb von 24 – 72 Stunden.

Immunprophylaxe der Hepatitis B bei Hämodialysepa­tienten:

8–12 IE/kg bis maximal 500 IE alle 2 Monate bis zur Serokonversion nach erfolgter Impfung.

Hepatitis-B-Prävention bei Neugeborenen mit Müttern, die Trägerinnen des Hepatitis-B-

Virus sind (Anwendung bei der Geburt oder baldmöglichst nach der Geburt):

30–100 IE/kg. Bis zur Serokonversion nach erfolgter Impfung kann eine wiederholte Verabreichung erforderlich sein, welche in der klinischen Praxis bevorzugt intramuskulär appliziert wird. Die Verabreichung von Hepatitis-B-Immunglobulin kann bis zur Serokonversion nach erfolgter Impfung wiederholt werden.

In all diesen Fällen wird eine Impfung gegen das Hepatitis-B-Virus dringend empfohlen. Die erste Dosis des Impfstoffes und das Hepatitis-B-Immunglobulin vom Menschen können am selben Tag, müssen jedoch an verschiedenen Körperstellen injiziert werden.

Bei Personen, die nach der Impfung keine Immunantwort gezeigt haben (keine messbaren

Hepatitis-B-Antikörper) und für die eine dauerhafte Prävention nötig ist, kann die Verabreichung von 500 IE bei Erwachsenen und 8 IE/kg bei Kindern alle 2 Monate in Erwägung gezogen werden. Ein Antikörpertiter von mindestens 10 mIE/ml wird als schützend angesehen.

Es sollten auch die in anderen offiziellen Richtlinien empfohlene Dosierung und die Dosierungspläne für Hepatitis-B-Immunglobulin vom Menschen für die intravenöse Anwendung berücksichtigt werden.

Art der Anwendung

Zur intravenösen Anwendung.

VENBIG sollte mit einer Anfangsgeschwin­digkeit von 0,46 – 0,92 ml/kg/h (z. B. 10 – 20 Tropfen/Minute bei einem Patienten mit 65 kg) für 20 – 30 Minuten intravenös infundiert werden. Siehe Abschnitt 4.4. Im Falle einer unerwünschten Reaktion muss die Verabreichungsges­chwindigkeit gesenkt oder die Infusion abgebrochen werden. Wenn das Präparat gut vertragen wird, kann die Verabreichungsges­chwindigkeit für die restliche Infusionszeit schrittweise bis auf maximal 1,85 ml/kg/h (z. B. 40 Tropfen/Minute bei einem Patienten mit 65 kg) erhöht werden.

Hinweise zur Rekonstitution des Arzneimittels vor der Anwendung, siehe Abschnitt 6.6.

4.3    gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff (Immunglobuline vom Menschen) oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

Patienten mit einem selektiven IgA-Mangel, die IgA-Antikörper entwickelt haben, da die Verabreichung eines IgA-haltigen Präparats zu Anaphylaxie führen kann.

4.4    besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung

bei patienten mit einem risiko auf thromboembolische nebenwirkungen sollten ivig-präparate mit der geringstmöglichen dosierung und infusionsrate verabreicht werden.
Neutropenie/LeukopenieNeutropenie/Le­ukopenie

Nach einer Behandlung mit IVIg wurde über eine vorübergehende Senkung der Neutrophilenzahl und/oder Episoden von Neutropenie, die manchmal schwer sein können, berichtet. Dies tritt meist innerhalb von Stunden oder Tagen nach einer IVIg-Verabreichung ein und klingt innerhalb von 7 bis 14 Tagen spontan ab.

Transfusionsab­hängige akute Lungeninsuffizienz (TRALI)

Bei Patienten, die IVIg erhalten, gab es einige Berichte über akutes, nicht kardial bedingtes Lungenödem, TRALI. TRALI ist durch schwere Hypoxie, Dyspnoe, Tachypnoe, Zyanose, Fieber und Hypotonie gekennzeichnet. Symptome von TRALI entwickeln sich typischerweise während oder innerhalb 6 Stunden nach einer Transfusion, oft innerhalb 1 bis 2 Stunden. Daher

müssen Patienten, die IVIg erhalten, auf Nebenwirkungen auf die Lunge überwacht werden und die IVIg-Infusion muss sofort abgebrochen werden, sollten solche auftreten. TRALI ist ein potenziell lebensbedrohlicher Zustand, der eine sofortige Intensivbehandlung erfordert.

Kinder und Jugendliche

Es sind keine zusätzlichen spezifischen Maßnahmen oder spezifische Überwachung erforderlich.

4.5    wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen

Impfstoffe mit abgeschwächten Lebendviren

Die Verabreichung von Immunglobulinen kann die Entwicklung einer Immunantwort auf Impfstoffe mit abgeschwächten Lebendviren, wie z. B. dem Rötel-, Mumps-, Masern- oder Windpockenimpfstof­f, für einen Zeitraum von bis zu 3 Monaten beeinträchtigen.

Nach der Verabreichung des Präparats müssen mindestens 3 Monate vergangen sein, bevor eine Impfung mit Impfstoffen aus abgeschwächten Lebendviren durchgeführt wird.

Das Hepatitis-B-Immunglobulin vom Menschen darf erst drei bis vier Wochen nach der Impfung mit einem solchen Impfstoff aus abgeschwächten Lebendviren verabreicht werden. Sollte eine Verabreichung von Hepatitis-B-Immunglobulin vom Menschen innerhalb drei bis vier Wochen nach der Impfung notwendig sein, so muss man drei Monate nach der Verabreichung von Hepatitis-B-Immunglobulin vom Menschen eine Nachimpfung durchführen.

Kinder und Jugendliche

Es wurden keine Studien zur Erfassung von Wechselwirkungen bei Kindern und Jugendlichen durchgeführt.

4.6    fertilität, schwangerschaft, und stillzeit

Schwangerschaft

Die Sicherheit der Anwendung dieses Arzneimittels während der Schwangerschaft wurde nicht in kontrollierten klinischen Studien ermittelt und es darf schwangeren Frauen daher nur mit Vorsicht verabreicht werden. Es wurde nachgewiesen, dass IVIg-Präparate die Plazentaschranke überwinden, insbesondere im dritten Trimenon. Die klinische Erfahrung mit Immunglobulinen lässt jedoch erkennen, dass keine schädigenden Wirkungen auf den Verlauf der Schwangerschaft, den Fötus und das Neugeborene zu erwarten sind.

Stillzeit

Es liegen keine kontrollierten klinischen Studien zur Unbedenklichkeit der Anwendung bei stillenden Müttern vor und daher darf VENBIG stillenden Frauen nur mit Vorsicht verabreicht werden.

Immunglobuline gehen in die Muttermilch über und können dazu beitragen, das Neugeborene zu schützen. Negative Auswirkungen auf gestillte Neugeborene/Säu­glinge sind nicht zu erwarten.

Fertilität

Klinische Erfahrungen mit Immunglobulinen deuten darauf hin, dass keine schädlichen Einflüsse auf die Fertilität erwartet werden müssen.

4.7    auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und das bedienen von maschinen

VENBIG hat keinen oder einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Patienten, die während der Behandlung Nebenwirkungen feststellen, sollten warten, bis diese abgeklungen sind, bevor sie Fahrzeuge führen oder Maschinen bedienen.

4.8    nebenwirkungen

Zusammenfassung des Sicherheitsprofils

Produkte, welche Hepatitis-B-Immunglobulin vom Menschen enthalten und zur intravenösen Anwendung bestimmt sind, können unter anderem folgende klinisch signifikante Nebenwirkungen auslösen: Hypersensibilität, anaphylaktischer Schock und akutes Nierenversagen.

Andere mögliche Nebenwirkungen ausgelöst durch Produkte zur intravenösen Anwendung, welche Hepatitis-B-Immunglobulin vom Menschen enthalten, sind: Kopfschmerz, Tachykardie, Hypotonie, Übelkeit, Erbrechen, Hautreaktionen, Erythem, Juckreiz, Pruritus, Arthralgie, Fieber, Unwohlsein und Schüttelfrost.

Nebenwirkungen aufgrund von normalen Immunglobulinen vom Menschen, die intravenös verabreicht wurden (in absteigender Häufigkeit) umfassen (siehe auch Abschnitt 4.4):

Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Schwindel, Fieber, Erbrechen, allergische Reaktionen, Übelkeit, Arthralgie, niedriger Blutdruck und mittelstarke Schmerzen im Unterrücken reversible hämolytische Reaktionen; insbesondere bei Patienten mit den Blutgruppen A, B und AB und (selten) hämolytische Anämie, die eine Transfusion erfordert (selten) plötzlicher Blutdruckabfall und, in Einzelfällen, anaphylaktischer Schock, auch wenn der Patient bei einer früheren Verabreichung keine Überempfindlichkeit aufwies (selten) vorübergehende Hautreaktionen (darunter kutaner Lupus erythematodes -Häufigkeit nicht bekannt) (sehr selten) thromboembolische Reaktionen wie Myokardinfarkt, Schlaganfall, Lungenembolie, tiefe Venenthrombosen Fälle reversibler aseptischer Meningitis Fälle erhöhter Werte von Serumkreatinin und/oder Auftreten von akutem Nierenversagen Fälle von transfusionsab­hängiger akuter Lungeninsuffizienz (TRALI)

Tabellarische Zusammenfassung der unerwünschten Reaktionen:

Die folgende Tabelle bezieht sich auf die Systemorganklassen gemäß MedDRA-Datenbank (SOC und bevorzugter Begriff) und beinhaltet Nebenwirkungen, welche durch die Anwendung von Hepatitis-B-Immunglobulin vom Menschen zur intravenösen Anwendung auftreten.

Die Häufigkeiten wurden gemäß folgender Einteilung bestimmt: sehr häufig (≥ 1/10), häufig (≥1/100 bis <1/10), gelegentlich (≥1/1.000 bis <1/100); selten (≥1/10.000 bis <1/1.000); sehr selten (<1/10.000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Es sind keine robusten Daten aus klinischen Studien zur Häufigkeit von Nebenwirkungen vorhanden.

Die folgenden Daten entsprechen dem Sicherheitsprofil von Hepatitis-B-Immunglobulin vom Menschen zur intravenösen Anwendung und wurden durch Post-Marketing-Erfahrungen bestätigt: Da die Post-Marketing-Meldung von Nebenwirkungen auf freiwilliger Basis geschieht und von einer Population unbestimmter Größe getätigt wird, ist es nicht möglich, die Häufigkeit dieser Reaktionen zuverlässig einzuschätzen.

MedDRA

Standardsyste­morganklasse (SOC)

Nebenwirkungen

Häufigkeit

Erkrankungen des Immunsystems

Überempfindlichke­it, anaphylaktischer Schock

Nicht bekannt

Erkrankungen des Nervensystems

Kopfschmerz

Nicht bekannt

Herzerkrankungen

Tachykardie

Nicht bekannt

Gefäßerkrankungen

Hypotonie

Nicht bekannt

Erkrankungen des

Gastrointesti­naltrakts

Übelkeit, Erbrechen

Nicht bekannt

Erkrankungen der Haut und des

Unterhautzellge­webes

Hautreaktionen, Erythem, Pruritus

Nicht bekannt

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs-und Knochenerkrankungen

Arthralgie

Nicht bekannt

Erkrankungen der Nieren- und Harnwege

Akutes

Nierenversagen

Nicht bekannt

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Fieber, Unwohlsein, Schüttelfrost

Nicht bekannt

Während der Therapie zur Prävention einer Reinfektion eines Transplantats können sehr seltene Fälle von Unverträglichke­itsreaktionen mit einer Intervallverlänge­rung zwischen zwei Verabreichungen in Zusammenhang stehen.

Informationen zur Sicherheit in Bezug auf übertragbare Erreger siehe Abschnitt 4.4.

Kinder und Jugendliche

Obwohl keine spezifischen Angaben zu Kindern und Jugendlichen vorliegen, wird erwartet, dass sich Häufigkeit, Art und Schweregrad von unerwünschten Wirkungen bei Kindern und Jugendlichen nicht von denen bei erwachsenen Patienten unterscheiden.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das Paul-Ehrlich-Institut, Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel, Paul-Ehrlich-Straße 51–59, D-63225 Langen, Tel.: +49 6103 77 0, Fax: +49 6103 77 1234, Website: , anzuzeigen.

4.9    überdosierung

Die Auswirkungen einer Überdosierung sind nicht bekannt. Die Überdosis von IVIg kann zu

Flüssigkeitsüber­lastung und Hyperviskosität führen, insbesondere bei Risikopatienten, darunter ältere Patienten oder Patienten mit Herz- oder Nierenfunktion­sstörungen (siehe Abschnitt 4.4.).

5    pharmakologische eigenschaften

5.1    pharmakodynamische eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Immunsera und Immunglobuline

– Hepatitis-B-Immunglobulin, ATC-Code: J06BB04

Hepatitis-B-Immunglobulin vom Menschen enthält hauptsächlich Immunglobulin G (IgG) mit einem spezifisch hohen Gehalt an Antikörpern gegen das Hepatitis-B-Virus-Oberflächenan­tigen (HBs).

Kinder und Jugendliche

Es sind keine spezifischen Studien zur Wirksamkeit und Sicherheit in Kindern und Jugendlichen vorhanden.

5.2    Pharmakokinetische Eigenschaften

Hepatitis-B-Immunglobulin vom Menschen zur intravenösen Anwendung zeigt eine vollständige und sofortige Bioverfügbarkeit.

Das IgG wird rasch zwischen Plasma und extravaskulärer Flüssigkeit verteilt.

Hepatitis-B-Immunglobulin vom Menschen hat eine Halbwertszeit von etwa 3 – 4 Wochen. Diese Halbwertszeit kann von Patient zu Patient variieren.

IgG und IgG-Komplexe werden im retikuloendot­helialen System abgebaut.

5.3     präklinische daten zur sicherheit

Immunglobuline sind normale Bestandteile des menschlichen Körpers. Die Sicherheit von VENBIG hinsichtlich der Komponenten des Virusinaktivi­erungsverfahren­s, welches eine gut etablierte Methode ist, wurde durch eine bibliographische Analyse beurteilt. Daher wurden keine präklinischen Sicherheitstests zur Anwendung von VENBIG durchgeführt.

6    pharmazeutische angaben

6.1    liste der sonstigen bestandteile

Durchstechflasche mit Pulver:

Saccharose

Natriumchlorid

Durchstechflasche mit Lösungsmittel:

Natriumchlorid

Wasser für Injektionszwecke

6.2     inkompatibilitäten

Da keine Kompatibilitätsstu­dien vorliegen, darf dieses Arzneimittel, außer mit dem unter Abschnitt 6.6 aufgeführten Lösungsmittel, nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.

6.3

Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre.

VENBIG muss sofort nach der Rekonstitution verwendet werden.

6.4    besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung

Nicht über 25°C lagern.

Im Umkarton aufbewahren, um vor Licht zu schützen.

Nicht einfrieren.

6.5    art und inhalt des behältnisses

VENBIG mit 500-IE-Fläschchen

Durchstechflasche mit Pulver:

Farbloses Glasfläschchen (Typ I) mit durchstechbarem Elastomer-Stopfen, Aluminiumverschluss und einer Flip-off-Kappe aus Plastik, das Pulver mit 500 IE des Wirkstoffs enthält.

Durchstechflasche mit Lösungsmittel:

Neutrales Glasfläschchen (Typ I) mit durchstechbarem Elastomer-Stopfen,

Aluminiumverschluss und einer Flip-off-Kappe aus Plastik, das 10 ml Lösungsmittel enthält. Sterilset zur Rekonstitution und Verabreichung: eine 10-ml-Spritze mit Nadel zur Rekonstitution des Pulvers mit dem Lösungsmittel und eine weitere Nadel zum Austausch der ersten Nadel zur Verabreichung an den Patienten.

VENBIG mit 2.500-IE-Fläschchen

Durchstechflasche mit Pulver:

Farbloses Glasfläschchen (Typ I) mit durchstechbarem Elastomer-Stopfen, Aluminiumverschluss und einer Flip-off-Kappe aus Plastik, das Pulver mit 2.500 IE des Wirkstoffs enthält.

Durchstechflasche mit Lösungsmittel:

Neutrales Glasfläschchen (Typ I) mit durchstechbarem Elastomer-Stopfen,

Aluminiumverschluss und einer Flip-off-Kappe aus Plastik, das 45 ml Lösungsmittel enthält. Sterilset zur Rekonstitution und Verabreichung: Doppelnadel, steriles Infusionsset bestehend aus: Kunststoffschlauch mit einer transparenten Tropfkammer, Luftfilter, Flussregler, Perforationsnadel und Infusionsnadel.

6.6    besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung und sonstige hinweise zur handhabung

Vor der Anwendung muss VENBIG auf Raum- oder Körpertemperatur gebracht werden.

Die vollständige Rekonstitution muss innerhalb von 30 Minuten erreicht sein.

Rekonstitution der Lösung, Fläschchen mit 500 IE:

1. Das Lösungsmittel mit der Injektionsspritze aufziehen.

2. Mit der gleichen Spritze das Lösungsmittel in das Fläschchen mit dem Lyophilisat

injizieren.

3. Durchstechflas­che leicht schwenken, bis das Pulver vollständig aufgelöst ist.

4. Nicht zu stark schütteln; eine Schaumbildung sollte vermieden werden.

5. Die so erhaltene Lösung mit der Spritze aufziehen.

6. Die Nadel auswechseln und die Lösung dem Patienten infundieren.

Rekonstitution der Lösung, Fläschchen mit 2.500 IE:

1. Die Schutzkappen der Stopfen von den Pulver- und Lösungsmittel­fläschchen entfernen.

2. Die Oberfläche der Stopfen beider Fläschchen mit Alkohol reinigen.

3. Die kleinere Nadel der Doppelnadel in das Fläschchen mit dem Lösungsmittel einführen.

4. Die Schutzkappe von der anderen Seite der Doppelnadel abziehen; dabei darauf achten, dass die zweite Nadel nicht berührt wird.

5. Das Fläschchen Lösungsmittel mit der Doppelnadel umkippen und die zweite Nadel in das Fläschchen mit dem Pulver einführen; während der Perforation des Stopfens des Fläschchens mit dem Pulver muss die Nadelspitze im Fläschchen mit dem Lösungsmittel Kontakt mit der Flüssigkeit haben, die Nadelspitze darf nicht mit der Luft in Berührung kommen.

6. Durchstechflas­che bei Raumtemperatur leicht schwenken, bis das Pulver vollständig aufgelöst ist.

7. Nicht zu stark schütteln; eine Schaumbildung sollte vermieden werden.

8. Das Lösungsmittel-Fläschchen mit der Doppelnadel entfernen.

9. Infusionsset anlegen und intravenös infundieren.

Vor der Verabreichung muss das rekonstituierte Präparat visuell auf das Vorhandensein von Partikeln und Verfärbungen überprüft werden. Nach der Rekonstitution ist das Präparat eine klare oder leicht opaleszente, farblose oder blassgelbe Flüssigkeit.

Keine trüben Lösungen oder Lösungen mit Ablagerungen verwenden.

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

7    inhaber der zulassung

Kedrion S.p.A. – Loc. Ai Conti, 55051 Castelvecchio Pascoli, Barga (Lucca) Italien.

8    zulassungsnummer

PEI.H.04266.01.1

9    datum der erteilung der zulassung/ verlängerung der

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: Juni 2010

Das Medikament ist im ATC-Baum enthalten: