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Yaluvea 0,06 mg/0,015 mg Filmtabletten - Zusammengefasste Informationen

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Yaluvea 0,06 mg/0,015 mg Filmtabletten

1.    bezeichnung des arzneimittels

Yaluvea 0,06 mg / 0,015 mg Filmtabletten

2.   qualitative und quantitative zusammensetzung

Gelbe (wirkstoffhaltige) Tabletten:

Gestoden 60 Mikrogramm

Ethinylestradiol 15 Mikrogramm

Sonstige Bestandteile: Lactose-Monohydrat 57,61 mg, (3-sn-Phosphatidyl)cholin (Soja) 0,042 mg.

Die weißen Tabletten (Placebotabletten) enthalten keine Wirkstoffe.

Sonstige Bestandteile: Lactose-Monohydrat 70,897 mg.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3.    darreichungsform

Filmtablette

Die wirkstoffhaltigen Tabletten sind rund, glatt und mit einem gelben Filmüberzug versehen. Ihr Durchmesser beträgt 5,5 mm.

Die Placebotabletten sind weiß, rund und bikonvex. Ihr Durchmesser beträgt 5,5 mm.

4.    klinische angaben

4.1   anwendungsgebiete

Orale Kontrazeption.

Bei der Entscheidung, Yaluvea 0,06 mg / 0,015 mg Filmtabletten zu verschreiben, sollten die aktuellen, individuellen Risikofaktoren der einzelnen Frauen, insbesondere im Hinblick auf venöse Thromboembolien (VTE), berücksichtigt werden. Auch sollte das Risiko für eine VTE bei Anwendung von Yaluvea mit dem anderer kombinierter hormonaler Kontrazeptiva (KHK) verglichen werden (siehe Abschnitte 4.3 und 4.4).

4.2    dosierung und art der anwendung

Art der Anwendung:

Zum Einnehmen.

Dosierung

Einnahme von Yaluvea

Die Tabletten müssen jeden Tag etwa zur gleichen Zeit, falls erforderlich mit etwas Flüssigkeit, in der auf der Blisterpackung angegebenen Reihenfolge eingenommen werden.Die Tabletteneinnahme erfolgt durchgehend. Täglich muss 1 Tablette über 28 aufeinander folgende Tage eingenommen werden. (je eine gelbe wirkstoffhaltige Filmtablette während der ersten 24 Tage, je eine weiße wirkstofffreie Filmtablette während der folgenden

4 Tage).Mit der jeweils nächsten Blisterpackung wird am Tag nach Einnahme der letzten Tablette aus der vorherigen Blisterpackung begonnen.

Üblicherweise setzt 2–3 Tage nach Einnahmebeginn der Placebotabletten (letzte Reihe) eine Abbruchblutung ein; diese kann noch andauern, wenn mit der Einnahme aus der nächsten Blisterpackung begonnen wird.

Beginn der Einnahme von Yaluvea

Keine vorangegangene Einnahme von hormonalen Kontrazeptiva (im letzten Monat)

Mit der Tabletteneinnahme wird am 1. Tag des natürlichen Zyklus (d. h. am ersten Tag der Menstruationsblu­tung) begonnen.

Wechsel von einem kombinierten hormonalen Kontrazeptivum (kombiniertes orales Kontrazeptivum [KOK], Vaginalring oder transdermales Pflaster)

Mit der Einnahme von Yaluvea sollte vorzugsweise am Tag nach der Einnahme der letzten wirkstoffhaltigen Tablette (die letzte Tablette, die die Wirkstoffe enthält) des zuvor eingenommenen KOK begonnen werden, spätestens jedoch am Tag nach dem üblichen einnahmefreien oder Placebotablet­tenintervall des zuvor eingenommenen KOK. Für den Fall, dass ein Vaginalring oder ein transdermales Pflaster angewendet wurde, sollte die Einnahme von Yaluvea vorzugsweise am Tag der Entfernung begonnen werden, spätestens jedoch, wenn die nächste Applikation fällig wäre.

Wechsel von einem Gestagenmonopräpa­rat („Minipille“, Injektionspräparat, Implantat) oder einem gestagenfreiset­zenden Intrauterinpes­sar (IUP)

Bei vorheriger Einnahme der „Minipille" kann an jedem beliebigen Tag gewechselt werden (die Umstellung von einem Implantat oder IUP muss am Tag der Entfernung erfolgen, die Umstellung von einem Injektionspräparat zu dem Zeitpunkt, zu dem die nächste Injektion erfolgen müsste). In jedem Fall ist während der ersten 7 Tage der Tabletteneinnahme eine zusätzliche Anwendung einer nicht-hormonalen Methode zur Empfängnisverhütung (Barrieremethode) erforderlich.

Nach einem Abort im ersten Trimenon

Es kann sofort mit der Einnahme von Yaluvea begonnen werden. In diesem Fall sind keine zusätzlichen empfängnisver­hütenden Maßnahmen erforderlich.

Nach einer Geburt oder einem Abort im zweiten Trimenon

Da die unmittelbare Zeit nach der Geburt mit einem erhöhten Thromboembolie-Risiko verbunden ist, sollte mit der Einnahme von KOK nicht früher als an den Tagen 21 bis 28 nach einer Geburt oder nach einem Abort im zweiten Trimenon begonnen werden. Bei einem späteren Einnahmebeginn sollte während der ersten 7 Tage zusätzlich eine Barrieremethode angewendet werden. Wenn jedoch bereits Geschlechtsverkehr stattgefunden hat, muss vor Beginn der KOK-Einnahme eine Schwangerschaft ausgeschlossen oder die erste Menstruationsblu­tung abgewartet werden.

Zur Anwendung bei stillenden Frauen siehe Abschnitt 4.6.

Vorgehen bei vergessener Tabletteneinnahme

Die vergessene Einnahme von weißen Placebotabletten aus der letzten (4.) Reihe der Blisterpackung kann vernachlässigt werden. Die vergessenen Placebotabletten sollten jedoch verworfen werden, um eine versehentliche Verlängerung der Placebotablet­tenphase zu vermeiden. Die folgenden Hinweise beziehen sich nur auf vergessene gelbe wirkstoffhaltige Tabletten :

Wird innerhalb von 12 Stunden nach dem üblichen Einnahmezeitpunkt bemerkt, dass die Einnahme einer gelben Tablette vergessen wurde, muss die Tablette sofort eingenommen werden. Alle folgenden Tabletten sind dann wieder zur gewohnten Zeit einzunehmen. Der kontrazeptive Schutz ist nicht eingeschränkt.

Wenn die Einnahmezeit einer gelben Tablette um mehr als 12 Stunden überschritten wurde, ist der Konzeptionsschutz nicht mehr voll gewährleistet. Für das Vorgehen bei vergessener Einnahme gelten die folgenden beiden Grundregeln:

1. Die Tabletteneinnahme darf nie länger als 4 Tage unterbrochen werden.

2. Eine regelmäßige Einnahme der Tabletten über mindestens 7 Tage ist erforderlich, um wirkungsvoll die Hypothalamus-Hypophysen-Ovar-Achse zu unterdrücken.

Dementsprechend können für die tägliche Praxis folgende Empfehlungen gegeben werden:

Tag 1–7

Die Einnahme der letzten vergessenen Tablette sollte so schnell wie möglich nachgeholt werden, auch wenn dies bedeutet, dass zwei Tabletten zur gleichen Zeit eingenommen werden. Die weitere Tabletteneinnahme erfolgt dann zur gewohnten Zeit. Während der nächsten 7 Tage sollte jedoch zusätzlich eine Barrieremethode, z. B. ein Kondom, angewendet werden. Wenn in den vergangenen 7 Tagen Geschlechtsverkehr stattgefunden hat, sollte eine mögliche Schwangerschaft in Betracht gezogen werden. Das Risiko einer Schwangerschaft ist umso höher, je mehr Tabletten vergessen wurden und je näher dies zeitlich an der Placebotablet­tenphase lieg­t.

Tag 8–14

Die Einnahme der letzten vergessenen Tablette sollte so schnell wie möglich nachgeholt werden, auch wenn dies bedeutet, dass zwei Tabletten zur gleichen Zeit eingenommen werden. Die weitere Tabletteneinnahme erfolgt dann zur gewohnten Zeit. Vorausgesetzt, dass die Einnahme der Tabletten an den 7 Tagen vor der ersten vergessenen Tablette korrekt erfolgt ist, besteht keine Notwendigkeit für zusätzliche kontrazeptive Schutzmaßnahmen anzuwenden. Wurde jedoch mehr als 1 Tablette vergessen, sollte die Anwendung zusätzlicher Schutzmaßnahmen für 7 Tage empfohlen werden.

Tag 15–24

Aufgrund der bevorstehenden Placebotablet­tenphase besteht das Risiko, dass der Konzeptionsschutz eingeschränkt ist. Durch eine Anpassung des Einnahmeschemas lässt sich eine Herabsetzung der empfängnisver­hütenden Wirkung dennoch verhindern. Bei Einhalten einer der beiden folgenden Vorgehensweisen besteht daher keine Notwendigkeit zusätzlicher kontrazeptiver Maßnahmen, vorausgesetzt, die Tabletteneinnahme an den 7 Tagen vor der ersten vergessenen Tablette erfolgte korrekt. Wenn dies nicht der Fall ist, sollte die Anwenderin wie unter 1. beschrieben vorgehen und außerdem in den nächsten 7 Tagen zusätzliche Schutzmaßnahmen anwenden.

1. Die Einnahme der letzten vergessenen Tablette sollte so schnell wie möglich nachgeholt werden, auch wenn dies bedeutet, dass zwei Tabletten zur gleichen Zeit eingenommen werden. Die weitere Tabletteneinnahme erfolgt dann zur gewohnten Zeit bis die wirkstoffhaltigen Tabletten aufgebraucht sind. Die 4 Placebotabletten der letzten Reihe müssen verworfen werden. Mit der Einnahme aus der nächsten Blisterpackung muss sofort begonnen werden. Es ist unwahrscheinlich, dass es bei der Anwenderin vor Aufbrauchen der wirkstoffhaltigen Tabletten aus der zweiten Packung zu einer Abbruchblutung kommt; es können jedoch noch während der Einnahme Schmier- und Durchbruchblutungen auftreten.

2. Außerdem kann ein Abbruch der Einnahme der wirkstoffhaltigen Tabletten aus der aktuellen Blisterpackung empfohlen werden. In diesem Fall sollten bis zu 4 Tage lang Placebotabletten aus der letzten Reihe der Blisterpackung eingenommen werden, wobei die Tage der vergessenen Tabletteneinnahme mitgezählt werden. Anschließend wird mit der Einnahme aus der nächsten Blisterpackung begonnen.

Bei vergessener Tabletteneinnahme und anschließendem Ausbleiben einer Abbruchblutung sollte eine mögliche Schwangerschaft in Betracht gezogen werden.

Verhalten bei gastrointestinalen Störungen

Bei schweren gastrointestinalen Störungen (z. B. Erbrechen oder Durchfall) werden die Wirkstoffe möglicherweise nicht vollständig aufgenommen und zusätzliche kontrazeptive Maßnahmen sind erforderlich (eine Barrieremethode, wie ein Kondom).

Bei Erbrechen in den ersten 3–4 Stunden nach der Einnahme einer wirkstoffhaltigen Tablette sollte so schnell wie möglich eine weitere (Ersatz-)Tablette eingenommen werden. Die neue Tablette sollte möglichst innerhalb von 12 Stunden nach der normalen Einnahmezeit eingenommen werden. Wenn mehr als 12 Stunden vergangen sind, empfiehlt sich die in Abschnitt 4.2 „Vorgehen bei vergessener Tabletteneinnahme” genannte Vorgehensweise für vergessene Tabletten. Wenn die Anwenderin nicht von ihrem normalen Einnahmerhythmus abweichen möchte, muss sie die Ersatztablette(n) aus einer anderen Blisterpackung einnehmen.

Verschieben der Abbruchblutung

Um die Abbruchblutung hinauszuschieben, soll direkt mit der Einnahme aus der nächsten Blisterpackung Yaluvea begonnen werden, ohne dass die Placebotabletten aus der aktuellen Packung eingenommen werden. Die Verlängerung kann so lange wie gewünscht fortgesetzt werden bis die wirkstoffhaltigen Tabletten der zweiten Packung aufgebraucht sind. Während der verlängerten Einnahme kann es zu Durchbruch- oder Schmierblutungen kommen. Nach der Placebotablet­tenphase wird die Einnahme von Yaluvea wie gewohnt fortgesetzt.

Zum Verschieben der Abbruchblutung auf einen anderen Wochentag als nach dem gewohnten Einnahmeschema üblich, kann die bevorstehende Placebotablet­tenphase um die gewünschte Zahl von Tagen verkürzt werden. Je kürzer das Intervall, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine Abbruchblutung ausbleibt und während der Einnahme aus der nächsten Packung Durchbruch- und Schmierblutungen auftreten (wie beim Verschieben der Abbruchblutung).

Weitere Informationen über bestimmte Anwendergruppen

Paediatrische Patienten

Sicherheit und Wirksamkeit wurden bei Patientinnen ab 18 Jahren und darüber ausgewertet. Für die Anwendung bei Jugendlichen unter 18 Jahren liegen nur limitierte Daten vor.

Ältere Patientinnen

Yaluvea ist nach der Menopause nicht angezeigt.

Patientinnen mit Leberfunktion­sbeeinträchti­gung

Yaluvea ist bei Frauen mit schweren Lebererkrankungen kontraindiziert. Siehe auch Abschnitt „Gegenanzeigen“.

Patientinnen mit Nierenfunktion­sbeeinträchti­gung

Yaluvea wurde nicht speziell bei Patientinnen mit eingeschränkter Nierenfunktion untersucht.

4.3 gegenanzeigen

Kombinierte hormonale Kontrazeptiva (KHK) dürfen unter den folgenden Bedingungen nicht angewendet werden. Wenn eine dieser Erkrankungen während der KOK-Anwendung zum ersten Mal auftritt, muss das Arzneimittel sofort abgesetzt werden.

Vorliegen einer oder Risiko für eine venöse Thromboemboli­e (VTE)

o Venöse Thromboembolie – bestehende VTE (auch unter Therapie mit Antikoagulanzien) oder VTE in der Vorgeschichte (z. B. tiefe Venenthrombose [TVT] oder Lungenembolie [LE])

o Bekannte erbliche oder erworbene Prädisposition für eine venöse Thromboembolie, wie z. B. APC-Resistenz (einschließlich Faktor-V-Leiden), Antithrombin-III-Mangel, Protein-C-Mangel oder Protein-S-Mangel

o Größere Operationen mit längerer Immobilisierung (siehe Abschnitt 4.4)

o Hohes Risiko für eine venöse Thromboembolie aufgrund mehrerer Risikofaktoren (siehe Abschnitt 4.4)

Vorliegen einer oder Risiko für eine arterielle Thromboemboli­e (ATE)

o Arterielle Thromboembolie – bestehende ATE, ATE in der Vorgeschichte (z. B. Myokardinfarkt) oder Erkrankung im Prodromalstadium (z. B. Angina pectoris)

o Zerebrovaskuläre Erkrankung – bestehender Schlaganfall, Schlaganfall oder prodromale Erkrankung (z. B. transitorische ischämische Attacke [TIA]) in der Vorgeschichte

o Bekannte erbliche oder erworbene Prädisposition für eine arterielle Thromboembolie, wie z. B. Hyperhomocyste­inämie und Antiphospholipid-Antikörper (Anticardiolipin-Antikörper, Lupus antikoagulans)

o Migräne mit fokalen neurologischen Symptomen in der Vorgeschichte

o Hohes Risiko für eine arterielle Thromboembolie aufgrund mehrerer Risikofaktoren (siehe Abschnitt 4.4) oder eines schwerwiegenden Risikofaktors wie:

Diabetes mellitus mit Gefäßschädigung Schwere Hypertonie Schwere Dyslipoproteinämie Bestehende oder vorausgegangene schwere Lebererkrankung, solange sich die Leberfunktionswerte nicht normalisiert haben. Bestehende oder vorausgegangene (benigne oder maligne) Lebertumoren. Bekannte oder vermutete sexualhormon-abhängige Malignome (z. B. der

Genitalorgane oder der Brust).

Diagnostisch nicht abgeklärte vaginale Blutungen. Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe Gestoden, Ethinylestradiol, Soja, Erdnuss oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

Yaluvea ist kontraindiziert bei gleichzeitiger Anwendung mit Arzneimitteln, die Ombitasvir/Pa­ritaprevir/Ri­tonavir und Dasabuvir enthalten, mit Arzneimitteln, die Glecaprevir/Pi­brentasvir oder Sofosbuvir/Vel­patasvir/Voxi­laprevir enthalten (siehe Abschnitt 4.5).

4.4 besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung

Warnhinweise

Die Eignung von Yaluvea sollte mit der Frau besprochen werden, falls eine der im Folgenden aufgeführten Erkrankungen oder Risikofaktoren vorliegt.

Bei einer Verschlechterung oder dem ersten Auftreten einer dieser Erkrankungen oder Risikofaktoren ist der Anwenderin anzuraten, sich an Ihren Arzt zu wenden, um zu entscheiden, ob die Anwendung von Yaluvea beendet werden sollte.

Bei Verdacht auf oder bestätigter VTE oder ATE sollte die Anwendung des CHCs abgebrochen werden. Im Falle einer Antikoagulanz-Therapie, muss aufgrund der Teratogenität der antikoagulato­rischen Therapie (Kumarine) eine Umstellung auf geeignete alternative Verhütungsmethoden erfolgen.

Risiko für eine venöse Thromboembolie (VTE)

Die Anwendung jedes kombinierten hormonalen Kontrazeptivums (KHK) erhöht das Risiko für eine venöse Thromboembolie (VTE) im Vergleich zur Nichtanwendung. Arzneimittel, die Levonorgestrel, Norgestimat oder Norethisteron enthalten, sind mit dem geringsten Risiko für eine VTE verbunden. Andere Arzneimittel, wie Yaluvea, können ein bis zu doppelt so hohes Risiko aufweisen. Die Entscheidung, ein Arzneimittel anzuwenden, das nicht zu denen mit dem geringsten VTE-Risiko gehört, sollte nur nach einem Gespräch mit der Frau getroffen werden, bei dem sicherzustellen ist, dass sie Folgendes versteht: das Risiko für eine VTE bei Anwendung von Yaluvea, wie ihre vorliegenden individuellen Risikofaktoren dieses Risiko beeinflussen, und dass ihr Risiko für VTE in ihrem allerersten Anwendungsjahr am höchsten ist. Es gibt zudem Hinweise, dass das Risiko erhöht ist, wenn die Anwendung eines KHK nach einer Unterbrechung von 4 oder mehr Wochen wieder aufgenommen wird.

Ungefähr 2 von 10.000 Frauen, die kein KHK anwenden und nicht schwanger sind, erleiden im Verlauf eines Jahres eine VTE. Bei einer einzelnen Frau kann das Risiko jedoch in Abhängigkeit von ihren zugrunde liegenden Risikofaktoren bedeutend höher sein (siehe unten). Es wird geschätzt, dass im Verlauf eines Jahres 9 bis 12 von 10.000 Frauen, die ein Gestoden-haltiges KHK anwenden, eine VTE erleiden; im Vergleich hierzu kommt es pro Jahr bei ungefähr 6von 10.000 Frauen, die ein Levonorgestrel-haltiges KHK anwenden, zu einer VTE.

In beiden Fällen ist die Anzahl an VTE pro Jahr geringer als die erwartete Anzahl während der Schwangerschaft oder in der Zeit nach der Geburt.

VTE verlaufen in 1–2 % der Fälle tödlich.

Jährliche Anzahl an VTE-Ereignissen pro 10.000 Frauen

Anzahl an

A FE-Ereignissen

Nicht-KHK-Anwenderinnen Levonorgestrel-enthaltende KHK ; Gestoden-enthaltende KHK

(2 Ereignisse) (5–7 Ereignisse) (9–12 Ereignisse)

Äußerst selten wurde bei Anwenderinnen von KHK über eine Thrombose in anderen Blutgefäßen berichtet, wie z. B. in Venen und Arterien von Leber, Mesenterium, Nieren oder Retina.

Risikofaktoren für VTE

Das Risiko für venöse thromboembolische Komplikationen bei Anwenderinnen von KHK kann deutlich ansteigen, wenn bei der Anwenderin zusätzliche Risikofaktoren bestehen, insbesondere wenn mehrere Risikofaktoren vorliegen (siehe Tabelle).

Yaluvea ist kontraindiziert, wenn bei einer Frau mehrere Risikofaktoren gleichzeitig bestehen, die sie insgesamt einem hohen Risiko für eine Venenthrombose aussetzen (siehe Abschnitt 4.3). Weist eine Frau mehr als einen Risikofaktor auf, ist es möglich, dass der Anstieg des Risikos das Risiko der Summe der einzelnen Faktoren übersteigt – in diesem Fall muss ihr Gesamtrisiko für eine VTE in Betracht gezogen werden. Wenn das Nutzen/Risiko-Verhältnis als ungünstig erachtet wird, darf ein KHK nicht verschrieben werden (siehe Abschnitt 4.3).

Tabelle: Risikofaktoren für VTE

Risikofaktor

Anmerkung

Adipositas (Body-Mass-Index über 30 kg/m²)

Das Risiko nimmt mit steigendem BMI deutlich zu.

Besonders wichtig, wenn weitere Risikofaktoren vorliegen.

Längere Immobilisierung, größere Operationen, jede Operation an Beinen oder Hüfte, neurochirurgische Operation oder schweres Trauma

In diesen Fällen ist es ratsam, die Anwendung des Pflasters/der Tablette/des Rings (bei einer geplanten Operation mindestens vier Wochen vorher) zu unterbrechen und erst zwei Wochen nach der kompletten Mobilisierung wieder aufzunehmen. Es ist eine andere Verhütungsmethode anzuwenden, um eine ungewollte Schwangerschaft zu verhindern.

Hinweis: Eine vorübergehende Immobilisierung einschließlich einer Flugreise von > 4 Stunden Dauer kann ebenfalls einen Risikofaktor für eine VTE darstellen, insbesondere bei Frauen mit weiteren Risikofaktoren.

Eine antithrombotische Therapie muss erwogen werden, wenn Yaluvea nicht vorab abgesetzt wurde.

Familiäre Vorbelastung (jede venöse Thromboembolie bei einem Geschwister oder Elternteil, insbesondere in relativ jungen Jahren, z. B. jünger als 50 Jahre).

Bei Verdacht auf eine genetische Prädisposition ist die Frau zur Beratung an einen Spezialisten zu überweisen, bevor eine Entscheidung über die Anwendung eines KHKs getroffen wird.

Andere Erkrankungen, die mit einer VTE verknüpft sind.

Krebs, systemischer Lupus erythematodes, hämolytisches urämisches Syndrom, chronisch entzündliche Darmerkrankung (Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa) und Sichelzellkrankheit

Zunehmendes Alter

Insbesondere älter als 35 Jahre

Es besteht kein Konsens über die mögliche Rolle von Varizen und oberflächlicher Thrombophlebitis bezüglich des Beginns oder Fortschreitens einer Venenthrombose.

Das erhöhte Risiko einer Thromboembolie in der Schwangerschaft und insbesondere während der 6-wöchigen Dauer des Wochenbetts muss berücksichtigt werden (Informationen zur „Schwangerschaft und Stillzeit“ siehe Abschnitt 4.6).

Symptome einer VTE (tiefe Beinvenenthrombose und Lungenembolie)

Beim Auftreten von Symptomen ist den Anwenderinnen anzuraten, unverzüglich ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen und das medizinische Fachpersonal darüber zu informieren, dass sie ein KHK anwenden. Bei einer tiefen Beinvenenthrombose (TVT) können folgende Symptome auftreten:

– unilaterale Schwellung des Beins und/oder Fußes oder entlang einer Beinvene;

– Schmerz oder Druckschmerz im Bein, der möglicherweise nur beim Stehen oder Gehen bemerkt wird,

– Erwärmung des betroffenen Beins; gerötete oder entfärbte Haut am Bein.

Bei einer Lungenembolie (LE) können folgende Symptome auftreten:

– plötzliches Auftreten unerklärlicher Kurzatmigkeit oder schnellen Atmens;

– plötzlich auftretender Husten möglicherweise in Verbindung mit Hämoptyse;

– stechender Brustschmerz;

– starke Benommenheit oder Schwindelgefühl;

– schneller oder unregelmäßiger Herzschlag.

Einige dieser Symptome (z. B. „Kurzatmigkeit“, „Husten“) sind unspezifisch und können als häufiger vorkommende und weniger schwerwiegende Ereignisse fehlinterpretiert werden (z. B. als Atemwegsinfek­tionen).

Andere Anzeichen für einen Gefäßverschluss können plötzlicher Schmerz sowie Schwellung und leicht bläuliche Verfärbung einer Extremität sein.

Tritt der Gefäßverschluss im Auge auf, können die Symptome von einem schmerzlosen verschwommenen Sehen bis zu einem Verlust des Sehvermögens reichen. In manchen Fällen tritt der Verlust des Sehvermögens sehr plötzlich auf.

Risiko für eine arterielle Thromboembolie (ATE)

Epidemiologische Studien haben die Anwendung von KHK mit einem erhöhten Risiko für arterielle Thromboembolie (Myokardinfarkt) oder apoplektischen Insult (z. B. transitorische ischämische Attacke, Schlaganfall) in Verbindung gebracht. Arterielle thromboembolische Ereignisse können tödlich verlaufen.

Risikofaktoren für ATE

Das Risiko für arterielle thromboembolische Komplikationen oder einen apoplektischen Insult bei Anwenderinnen von KHK erhöht sich bei Frauen, die Risikofaktoren aufweisen (siehe Tabelle). Yaluvea ist kontraindiziert bei Frauen, die einen schwerwiegenden oder mehrere Risikofaktoren für eine ATE haben, die sie einem hohen Risiko für eine Arterienthrombose aussetzen (siehe Abschnitt 4.3). Weist eine Frau mehr als einen Risikofaktor auf, ist es möglich, dass der Anstieg des Risikos das Risiko der Summe der einzelnen Faktoren übersteigt – in diesem Fall muss ihr Gesamtrisiko betrachtet werden. Bei Vorliegen eines ungünstigen Nutzen/Risiko-Verhältnis darf ein KHK nicht verschrieben werden (siehe Abschnitt 4.3).

Tabelle: Risikofaktoren für ATE

Risikofaktor

Anmerkung

Zunehmendes Alter

Insbesondere älter als 35 Jahre

Rauchen

Frauen ist anzuraten, nicht zu rauchen, wenn Sie ein KHK anwenden möchten. Frauen über 35 Jahren, die weiterhin rauchen, ist dringend zu empfehlen, eine andere Verhütungsmethode anzuwenden.

Hypertonie

Adipositas (Body-Mass-Index über 30 kg/m²)

Das Risiko nimmt mit steigendem BMI deutlich zu.

Besonders wichtig bei Frauen mit zusätzlichen Risikofaktoren.

Familiäre Vorbelastung (jede arterielle Thromboembolie bei einem Geschwister oder Elternteil, insbesondere in relativ jungen Jahren, d. h. jünger als 50 Jahre).

Bei Verdacht auf eine genetische Prädisposition ist die Frau zur Beratung an einen Spezialisten zu überweisen, bevor eine Entscheidung über die Anwendung eines KHKs getroffen wird.

Migräne

Ein Anstieg der Häufigkeit oder des Schweregrads der Migräne während der Anwendung von KHK (die einem zerebrovaskulären Ereignis vorausgehen kann) kann ein Grund für ein sofortiges Absetzen sein.

Andere Erkrankungen, die mit unerwünschten Gefäßereignissen verknüpft sind.

Diabetes mellitus, Hyperhomocyste­inämie, Erkrankung der Herzklappen und Vorhofflimmern, Dyslipoproteinämie und systemischer Lupus erythematodes.

Symptome einer ATE

Beim Auftreten von Symptomen ist den Frauen anzuraten, unverzüglich ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen und das medizinische Fachpersonal darüber zu informieren, dass sie ein KHK anwenden.

Bei einem apoplektischen Insult können folgende Symptome auftreten:

– plötzliche Taubheitsgefühl oder Schwäche in Gesicht, Arm oder Bein, besonders auf einer Köperseite;

– plötzliche Gehschwierigkeiten, Schwindelgefühl, Gleichgewichtsver­lust oder Koordinationsstörun­gen;

– plötzliche Verwirrtheit, Sprech- oder Verständnisschwi­erigkeiten;

– plötzliche Sehstörungen in einem oder beiden Augen;

– plötzliche, schwere oder länger anhaltende Kopfschmerzen unbekannter Ursache;

– Verlust des Bewusstseins oder Ohnmacht mit oder ohne Krampfanfall.

Vorübergehende Symptome weisen auf eine transitorische ischämische Attacke (TIA) hin.

Bei einem Myokardinfarkt (MI) können folgende Symptome auftreten:

– Schmerz, Unbehagen, Druck, Schweregefühl, Enge- oder Völlegefühl in Brust, Arm oder unterhalb des Sternums;

– in den Rücken, Kiefer, Hals, Arm, Magen ausstrahlende Beschwerden;

– Völlegefühl, Indigestion oder Erstickungsgefühl;

– Schwitzen, Übelkeit, Erbrechen oder Schwindelgefühl;

– extreme Schwäche, Angst oder Kurzatmigkeit;

– schnelle oder unregelmäßige Herzschläge.

Tumoren

Zervixkarzinom

In einigen epidemiologischen Studien wurde ein erhöhtes Risiko für Zervixkarzinom bei Langzeitanwen­derinnen von KOK berichtet. Allerdings ist weiterhin unklar, in welchem Ausmaß diese Ergebnisse durch das Sexualverhalten und anderen Faktoren, wie das humane Papillomavirus (HPV), beeinflusst werden.

Brustkrebs

Eine Metaanalyse von 54 epidemiolo­gischen Studien ergab ein leicht erhöhtes Brustkrebsrisiko (RR=1,24) für Frauen, die aktuell ein KOK anwenden. Das erhöhte Risiko geht innerhalb von 10 Jahren nach Absetzen des KOK allmählich wieder zurück. Möglicherweise spielen die regelmäßigeren Kontrollunter­suchungen bei Anwenderinnen oraler Kontrazeptiva eine wichtige Rolle für die höhere Anzahl diagnostizierter Brustkrebserkran­kungen durch die erhöhte Wahrscheinlichkeit einer Früherkennung. Da Brustkrebs bei Frauen unter 40 Jahren selten auftritt, ist die Anzahl der zusätzlich diagnostizierten Brustkrebsfälle bei Anwenderinnen, die zu diesem Zeitpunkt ein KOK einnehmen oder kürzlich eingenommen haben, gering im Verhältnis zum Gesamtrisiko, an Brustkrebs zu erkranken.

Die bei Anwenderinnen von kombinierten oralen Kontrazeptiva diagnostizierten Mammakarzinome tendieren dazu, klinisch weniger fortgeschritten zu sein als bei Nichtanwenderinnen.

Die veröffentlichten Daten stellen den Gebrauch oraler Kontrazeptiva nicht in Frage, da die Vorteile die möglichen Risiken zu überwiegen scheinen.

Darüber hinaus ist unter oraler Kontrazeption das Risiko für die Entstehung des Ovarial- und Endometriumkar­zinoms verringert.

Hepatische Neoplasien/ Leber erkrankungen

In seltenen Fällen wurde unter Anwendung von kombinierten oralen Kontrazeptiva das Auftreten gutartiger (z. B. fokale noduläre Hyperplasie, Leberadenome) und in noch selteneren Fällen bösartiger Lebertumore beschrieben. In Einzelfällen haben diese Tumore zu lebensbedrohlichen intraabdominellen Blutungen geführt.

Eine Cholestase kann während einer Schwangerschaft oder während der Einnahme kombinierter oraler Kontrazeptiva auftreten oder sich verschlechtern, der Beweis eines Zusammenhanges mit der Anwendung von KOK ist jedoch nicht überzeugend.

Über hepatische und hepatobiliäre Störungen bei Anwendung von kombinierten oralen Kontrazeptiva wurde berichtet. Akute oder chronische Leberfunktion­sstörungen können ein Absetzen von kombinierten oralen Kontrazeptiva erforderlich machen, bis sich die Leberfunktion­sparameter wieder normalisiert haben.

Bei Auftreten von starken Schmerzen im Oberbauch, Hepatomegalie oder Anzeichen von intraabdominalen Blutungen bei Frauen, die KOK einnehmen, muss differentialdi­agnostisch ein Lebertumor in Erwägung gezogen werden.

Kopfschmerzen

Das erstmalige oder verstärkte Auftreten von Migräne oder von Kopfschmerzen anderer Ausprägung, die wiederholt auftreten, bestehen bleiben oder sich verschlechtern, erfordert ein Absetzen von kombinierten oralen Kontrazeptiva und eine Bewertung der Ursache.

Hypertension

Über das Auftreten eines erhöhten Blutdrucks während der Anwendung von kombinierten oralen Kontrazeptiva wurde, wenn auch selten, berichtet. Bei Frauen mit Hypertonie, Hypertonie in der Anamnese oder Erkrankungen, die mit einer Hypertonie im Zusammenhang stehen (einschließlich gewisser Nierenerkrankungen) ist möglicherweise eine andere Art der Kontrazeption vorzuziehen. Bei Anwendung von kombinierten oralen Kontrazeptiva soll in diesen Fällen der Blutdruck sorgfältig überwacht werden und die Anwendung des KOK im Falle eines deutlichen Blutdruckanstiegs abgebrochen werden.

Andere

Ärztliche Untersuchung/Be­ratung

Vor der Einleitung oder Wiederaufnahme der Behandlung mit Yaluvea muss eine vollständige Anamnese (inklusive Familienanamnese) erhoben und eine Schwangerschaft ausgeschlossen werden. Der Blutdruck sollte gemessen und eine körperliche Untersuchung durchgeführt werden, die sich an den Gegenanzeigen (siehe Abschnitt 4.3) und Warnhinweisen (siehe Abschnitt 4.4) orientiert. Es ist wichtig, die Frau auf die Informationen zu venösen und arteriellen Thrombosen hinzuweisen, einschließlich des Risikos von Yaluvea im Vergleich zu anderen KHK, die Symptome einer VTE und ATE, die bekannten Risikofaktoren und darauf, was im Falle einer vermuteten Thrombose zu tun ist.

Die Anwenderin ist zudem anzuweisen, die Packungsbeilage sorgfältig zu lesen und die darin gegebenen Ratschläge zu befolgen. Die Häufigkeit und Art der Untersuchungen sollte den gängigen Untersuchungsle­itlinien entsprechen und individuell auf die Frau abgestimmt werden.

Die Anwenderinnen sind darüber aufzuklären, dass hormonale Kontrazeptiva nicht vor HIV-Infektionen (AIDS) und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten schützen.

Bei Frauen mit Hypertriglyze­ridämie oder einer entsprechenden positiven Familienanamnese kann unter Einnahme von KOK ein erhöhtes Risiko für Pankreatitis bestehen.

Akute oder chronische Leberfunktion­sstörungen können eine Unterbrechung der Anwendung des KOK erforderlich machen, bis sich die Leberfunktionswerte wieder normalisiert haben. Auch bei erneutem Auftreten eines in einer vorausgegangenen Schwangerschaft oder während einer früheren Anwendung von steroidalen Geschlechtshormonen aufgetretenen cholestatischen Ikterus und/oder eines cholestasebedingten Pruritus ist das KOK abzusetzen.

Zwar wurde bei vielen Frauen unter Einnahme von KOK ein leichter Blutdruckanstieg berichtet, klinisch relevante Blutdruckanstiege sind jedoch selten. Wenn es unter der Anwendung von KOK zu anhaltender klinisch relevanter Hypertonie kommt, sollte die Einnahme unterbrochen und die Hypertonie behandelt werden. Die Einnahme von KOK kann bei Bedarf fortgesetzt werden, wenn unter der blutdrucksenkenden Therapie normotensive Werte erreicht wurden.

Die folgenden Erkrankungen können Berichten zufolge sowohl in der Schwangerschaft als auch unter Anwendung eines KOK auftreten bzw. sich verschlechtern; der Zusammenhang mit der Anwendung von KOK ist jedoch unklar: cholestatischer Ikterus und/oder Pruritus, Gallensteine, Porphyrie, systemischer Lupus erythematodes, hämolytisch-urämisches Syndrom, Sydenham-Chorea, Herpes gestationis, Otosklerose-bedingte Schwerhörigkeit.

Exogene Östrogene können Symptome eines hereditären und erworbenen Angioödems auslösen oder verschlimmern.

Verminderte Wirksamkeit

Die Wirksamkeit von KOK kann herabgesetzt sein, wenn z. B. Tabletten vergessen wurden, bei starkem Durchfall oder Erbrechen (siehe Abschnitt 4.2) oder bei gleichzeitiger Einnahme anderer Arzneimittel (siehe Abschnitt 4.5).

Verringerte Zykluskontrolle

In klinischen Prüfungen wurde eine nicht schwangerschaf­tsbedingte Amenorrhoe in 7 % der Zyklen beobachtet – wobei im gesamten Verlauf der Studien bei 24 % der Frauen amenorrhoische Zyklen auftraten – und 3,6 % der Frauen hatten aufeinanderfolgende amenorrhoische Zyklen. Nur 1 % der Frauen brachen die Anwendung deswegen ab.

Tritt unter vorschriftsmäßiger Anwendung von Minesse ein amenorrhoischer Zyklus auf, erfordert dies kein Absetzen oder einen Schwangerschaf­tstest. Eine Schwangerschaft soll ausgeschlossen werden, wenn Yaluvea nicht den Anweisungen entsprechend eingenommen wurde oder eine Amenorrhoe nach einer längeren Phase regulärer Abbruchblutungen auftritt.

Bei allen KOK können, besonders während der ersten Monate der Einnahme, unregelmäßige Blutungen (Durchbruchblu­tungen oder Schmierblutungen) auftreten. Die Bewertung jeglicher unregelmäßiger Blutungen ist daher erst nach einer Anpassungsphase von ungefähr drei Zyklen sinnvoll.

Falls die unregelmäßigen Blutungen anhalten oder nach zuvor regelmäßigen Zyklen auftreten, sollten nicht-hormonale Ursachen in Betracht gezogen und geeignete diagnostische Maßnahmen ergriffen werden, um eine maligne Erkrankung oder eine Schwangerschaft auszuschließen. Weitere diagnostische Maßnahmen können eine Kürettage beinhalten.

KOK können die periphere Insulinresistenz und Glukosetoleranz beeinflussen. Diabetikerinnen sollten unter Einnahme von KOK daher engmaschig überwacht werden. Bei Anwendung von KOK wurde über eine Verschlechterung endogener Depressionen, Epilepsie (siehe Abschnitt 4.5), Morbus Crohn und Colitis ulcerosa berichtet.

Depressive Verstimmung und Depression stellen bei der Anwendung hormoneller Kontrazeptiva allgemein bekannte Nebenwirkungen dar (siehe Abschnitt 4.8). Depressionen können schwerwiegend sein und sind ein allgemein bekannter Risikofaktor für suizidales Verhalten und Suizid. Frauen sollte geraten werden, sich im Falle von Stimmungsschwan­kungen und depressiven Symptomen – auch wenn diese kurz nach Einleitung der Behandlung auftreten – mit ihrem Arzt in Verbindung zu setzen.

Es können Chloasmen auftreten, insbesondere bei Frauen mit Chloasma gravidarum in der Anamnese. Frauen mit einer Neigung zu Chloasma sollten sich während der Einnahme von KOK nicht Sonnenlicht oder ultravioletter Strahlung aussetzen.

Eine gelbe Tablette enthält 57,61 mg Lactose. Eine weiße Tablette enthält 70,897 mg. Patientinnen mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, völligem Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht anwenden.

Yaluvea (weiße Tablette) enthält weniger als 1 mmol (23mg) Natrium pro Dosiereinheit, d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.

4.5    wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen

Wechselwirkungen können mit Arzneimitteln auftreten, die mikrosomale Enzyme induzieren. Dies kann eine erhöhte Clearance von Sexualhormonen zur Folge haben und zu Durchbruchblutungen und/oder kontrazeptivem Versagen führen.

Vorgehensweise

Eine Enzyminduktion kann bereits nach wenigen Behandlungstagen beobachtet werden und ein maximaler enzyminduzierender Effekt zeigt sich im Allgemeinen innerhalb weniger Wochen. Nach dem Absetzen der Behandlung kann die Enzyminduktion noch etwa vier Wochen anhalten.

Kurzzeitbehan­dlung

Frauen, die mit einem enzyminduzierenden Arzneimittel behandelt werden, sollten vorübergehend eine Barrieremethode oder eine andere Verhütungsmethode zusätzlich zu dem KOK anwenden. Die Barrieremethode muss während der gesamten Dauer der gleichzeitigen Anwendung der Arzneimittel und für 28 Tage nach Absetzen der Behandlung verwendet werden.

Wenn die Begleitmedikation auch nach Einnahmeende der wirkstoffhaltigen Tabletten der aktuellen Blisterpackung des KOK fortgeführt werden muss, müssen die Placebotabletten verworfen und sofort mit der Einnahme aus der nächsten Packung des KOK begonnen werden.

Langzeitbehan­dlung

Für Frauen unter Langzeitbehandlung mit enzyminduzierenden Wirkstoffen wird eine andere zuverlässige, nicht-hormonale Verhütungsmethode empfohlen.

Substanzen, die die Clearance von KOK erhöhen (verminderte Wirksamkeit von

KOK durch Enzyminduktion), wie z. B.:

Barbiturate, Bosentan, Carbamazepin, Phenytoin, Primidon, Rifampicin, Arzneimittel zur Behandlung von HIV (Ritonavir, Nevirapin und Efavirenz) und möglicherweise auch Felbamat, Griseofulvin, Oxcarbazepin, Topiramat und Präparate, die Johanniskraut (Hypericum perforatum ) enthalten.

Arzneimittel, die die gastrointestinale Motilität erhöhen, z. B. Metoclopramid, können die Serumkonzentration von Yaluvea erniedrigen.

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Substanzen mit variablen Effekten auf die Clearance von KOK

Bei gleichzeitiger Gabe von KOK können viele Kombinationen aus HIV-Proteaseinhibitoren und nicht-nukleosidischen Reverse-Transkriptase-Inhibitoren sowie Kombinationen mit HCV-Inhibitoren die Plasmakonzentra­tionen von Estrogenen und Progestinen erhöhen oder erniedrigen. Der Nettoeffekt dieser Veränderungen ist in einigen Fällen möglicherweise klinisch relevant.

Daher sollten die Fachinformationen von gleichzeitig verabreichten HIV-/HCV-Arzneimitteln auf mögliche Interaktionen und damit verbundene Empfehlungen hin überprüft werden. Im Zweifelsfall sollten Frauen, die mit einem Proteaseinhibitor oder nicht-nukleosidischen Reverse-Transkriptase-Inhibitor behandelt werden, eine zusätzliche mechanische Verhütungsmethode anwenden.

Wirkung von Yaluvea auf andere Arzneimittel

Orale Kontrazeptiva können den Stoffwechsel bestimmter anderer Wirkstoffe beeinflussen. Dementsprechend können Plasma- und Gewebekonzentra­tionen ansteigen (z. B.

Ciclosporin) oder abfallen (z. B. Lamotrigin).

Laboruntersuchun­gen

Die Anwendung von steroidalen Kontrazeptiva kann die Ergebnisse bestimmter Labortests beeinflussen, darunter die biochemischen Parameter der Leber-, Schilddrüsen-, Nebennieren- und Nierenfunktion sowie die Plasmaspiegel von (Träger-)Proteinen, z. B. des kortikosteroid­bindenden Globulins und der Lipid-/Lipoprotein-Fraktionen, die Parameter des Kohlenhydratstof­fwechsels sowie die Gerinnungs- und Fibrinolysepa­rameter. Im Allgemeinen bleiben diese Veränderungen im Normbereich.

Pharmakodynamische Wechselwirkungen

Während klinischer Studien mit Patienten, deren Hepatitis-C-Virus-Infektionen (HCV) mit Arzneimitteln behandelt wurden, die Ombitasvir/Pa­ritaprevir/Ri­tonavir und Dasabuvir mit oder ohne Ribavirin enthielten, traten Erhöhungen der Transaminase (ALT) bis über das 5-Fache des oberen normalen Grenzwertes (Upper Limit of Normal, ULN) signifikant häufiger bei Frauen auf, die ethinylestradi­olhaltige kombinierte hormonelle Kontrazeptiva(KHK) verwendeten. Außerdem wurden ALT-Erhöhungen auch bei Frauen beobachtet, die ethinylestradi­olhaltige Arzneimittel wie KHK verwendeten und mit Glecaprevir/Pi­brentasvir oder mit Sofosbuvir/Vel­patasvir/Voxi­laprevir behandelt wurden (siehe Abschnitt 4.3).

Daher müssen Frauen, die Yaluvea anwenden, vor Beginn einer Therapie mit diesen Arzneimittelkom­binationen, auf eine andere Verhütungsmethode (z. B. Verhütungsmittel, die nur Progestin enthalten oder nicht-hormonelle Methoden) umgestellt werden. Mit der Anwendung von Yaluvea kann 2 Wochen, nachdem die Einnahme mit diesen Arzneimittelkom­binationen beendet wurde, wieder begonnen werden.

4.6    fertilität, schwangerschaft und stillzeit

Fertilität

Yaluvea ist zur Schwangerschaf­tverhütung bestimmt.

Schwangerschaft:

Yaluvea ist während der Schwangerschaft nicht indiziert.

Falls unter der Einnahme von Yaluvea eine Schwangerschaft eintritt, muss die Einnahme sofort abgebrochen werden.

Das erhöhte VTE-Risiko in der Zeit nach der Geburt sollte vor der erneuten Anwendung nach einer Anwendungspause bedacht werden (siehe Abschnitte 4.2 und 4.4).

In den meisten epidemiologischen Untersuchungen fand sich jedoch weder ein erhöhtes Risiko für Missbildungen bei Kindern, deren Mütter vor der Schwangerschaft KOK eingenommen hatten, noch eine teratogene Wirkung bei versehentlicher Einnahme von KOK in der Frühschwanger­schaft.

Stillzeit:

Kontrazeptiva können die Laktation beeinflussen, da sie die Menge der Muttermilch verringern und ihre Zusammensetzung verändern können. Daher sollte die Anwendung von kombinierten oralen Kontrazeptiva generell nicht empfohlen werden, solange die Mutter ihr Kind nicht vollständig abgestillt hat. Geringe Mengen der kontrazeptiven Steroide und/oder ihrer Metaboliten können in die Muttermilch ausgeschieden werden. Diese Mengen könnten den Säugling beeinträchtigen.

4.7    auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen

Der Einfluss von Yaluvea auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen wurde nicht systematisch untersucht. Es wird nicht erwartet, dass Yaluvea Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen hat. In einigen Fällen wurde von Schwindelgefühlen berichtet. Die Patientinnen sollten Vorsicht walten lassen, bis sie sicher sind, dass Yaluvea ihre Fähigkeiten nicht beeinträchtigt.

4.8    nebenwirkungen

In klinischen Studien wurde bei 15 % der Frauen eine Amenorrhoe berichtet (siehe Abschnitt 4.4).

Einige unerwünschten Ereignisse, die in Phase-III-Studien und in der Anwendungsbeo­bachtung nach der Zulassung bei Frauen unter Gestoden/Ethi­nylestradiol am häufigsten (mehr als 10 %) berichtet wurden, waren Kopfschmerzen (einschließlich Migräne) und Durchbruchblu­tungen/Schmier­blutungen.

Folgende weitere Nebenwirkungen wurden bei Frauen unter der Einnahme von KOK berichtet:

Häufig ≥1 % und < 10 %

Gelegentlich ≥0,1 % und <1 %

Selten ≥0,01 % und

<0,1 %

Sehr selten

<0,01 %

Unbekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Gutartige, bösartige und unspezifische Neubildungen (einschl. Zysten und Polypen)

Hepatozellulär es Karzinom und gutartige Lebertumore (z. B. fokale noduläre Hyperplasie, Leberadenom)

Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Vaginitis, einschl. Candidiasis

Erkrankungen des Immunsystems

Anaphylaktische/ anaphylaktoide Reaktionen, darunter sehr seltene Fälle von Urticaria,

Exazerbation von systemischem Lupus erythematosus

Verschlimmerung der Symptome eines hereditären und erworbenen Angioödems

Häufig ≥1 % und < 10 %

Gelegentlich ≥0,1 % und <1 %

Selten ≥0,01 % und

<0,1 %

Sehr selten

<0,01 %

Unbekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Angioödem und schwere Reaktionen mit respiratorischen Symptomen und Kreislaufersche­inungen

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Veränderunge n des Appetits (Zu- oder Abnahme)

Glukoseintoleranz

Exazerbation von Porphyrie

Psychiatrische Erkrankungen

Stimmungsve ränderungen, einschließlich Depressionen , Libidoveränderungen

Erkrankungen des Nervensystems

Nervosität, Benommenh eit

Exazerbation von Chorea

Augenerkrankungen

Kontaktlinsenun­verträglichke­it

OptikusNeuritis, retinale Gefäßthrombo sen

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmer zen

Bauchkrämpfe

, aufgetriebenes Abdomen

Pankreatitis

Leber- und Gallenerkrankungen

Cholestatischer Ikterus

Gallensteine und

Cholestase1, hepatische und hepatobiliäre Erkrankungen (z. B Hepatitis, abnorme Leberfunktion)

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Akne

Exanthem, Chloasma (Melasma), das persistieren kann, Hirsutismus, Alopezie

Erythema nodosum

Erythema multiforme

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Hämolytischurämis­ches Syndrom

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Brustschmerz en, Druckschmer z-haftigkeit, Vergrößerung , Sekretion,

Häufig ≥1 % und < 10 %

Gelegentlich ≥0,1 % und <1 %

Selten ≥0,01 % und

<0,1 %

Sehr selten

<0,01 %

Unbekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Dysmenorrho e,

Veränderung en des menstruellen Blutflusses, Veränderung en des zervikalen Ektropiums und des Zervixsekrets

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungs-ort

Flüssigkeitsre tention/Ödem e

Gefaess-erkrankungen

Blutdruckansti eg

Venöse thromboembolische Erkrankungen (VTE), arterielle

thromboembolische Erkrankungen (ATE)

Untersuchungen

Veränderung en des Körpergewich ts (Zu- oder Abnahme)

Veränderunge n des Serumlipidspiegels, einschließlich Hyper-triglyzeridämie

1 KOK können eine bestehende Cholelithiasis und Cholestase verschlimmern.

Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen

Bei Anwenderinnen von KHK wurde ein erhöhtes Risiko für arterielle und venöse thrombotische und thromboembolische Ereignisse einschließlich Myokardinfarkt, Schlaganfall, transitorische ischämische Attacken, Venenthrombose und Lungenembolie beobachtet, die in Abschnitt 4.4 eingehender behandelt werden.

Bei Anwenderinnen von KOK wurde über die folgenden schweren unerwünschten Ereignisse berichtet, die in Abschnitt 4.4 „Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“ erläutert werden:

Hypertonie. Lebertumoren. Auftreten oder Verschlechterung von Erkrankungen, für die ein Zusammenhang mit der

Einnahme von KOK nicht eindeutig nachgewiesen ist: Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Epilepsie, Migräne, Uterusmyome, Porphyrie, systemischer Lupus erythematodes, Herpes gestationis, Sydenham-Chorea, hämolytisch-urämisches Syndrom, cholestatischer Ikterus.

Chloasma. akute oder chronische Leberfunktion­sstörungen können die Unterbrechung der Einnahme von KOK erforderlich machen, bis sich die Leberfunktionswerte wieder normalisiert haben.

Die Diagnosehäufigkeit von Brustkrebs unter Anwenderinnen von oralen Kontrazeptiva ist geringfügig erhöht. Da bei Frauen unter 40 Jahren Brustkrebs selten auftritt, ist das zusätzliche Risiko im Verhältnis zum Gesamtrisiko, an Brustkrebs zu erkranken, gering. Der Kausalzusammenhang mit KOK ist unbekannt. Für weitere Informationen siehe Abschnitt 4.3 und 4.4.

Interaktionen

Durchbruchblutungen und/oder kontrazeptives Versagen können als Folge von Wechselwirkungen anderer Arzneimittel (Enzyminduktoren) mit oralen Kontrazeptiva auftreten (siehe Abschnitt 4.5).

Soja kann sehr selten allergische Reaktionen hervorrufen.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonn, Website: anzuzeigen.

4.9 überdosierung

Symptome bei Überdosierung von oralen Kontrazeptiva bei Erwachsenen und Kindern können Übelkeit, Erbrechen, Brustspannungsgefühl, Schwindelgefühl, Abdominalschmerzen, Benommenheit/Müdig­keit beinhalten. Bei Frauen können Entzugsblutungen auftreten. Es gibt kein Antidot, weitere Behandlung sollte symptomatisch erfolgen.

5.   pharmakologische eigenschaften

5.1   pharmakodynamische eigenschaften

Gestagene und Estrogene, fixe Kombinationen.

ATC-Code: G03AA10 (Urogenitalsystem und Sexualhormone)

Yaluvea ist ein kombiniertes orales Kontrazeptivum (KOK), das Ethinylestradiol und Gestoden enthält.

KOKs bewirken durch Verminderung der Gonadotropin-Sekretion eine Unterdrückung der ovariellen Aktivität. Die resultierende Kontrazeption basiert auf verschiedenen Mechanismen, die Hemmung des Eisprungs ist hierbei der Wichtigste.

5.2 Pharmakoki­netische Eigenschaften

Ethinylestradiol:

Resorption

Oral angewendetes Ethinylestradiol wird rasch und vollständig resorbiert. Nach Einnahme von 15 μg werden nach 1–1,5 Stunden maximale Wirkstoffkonzen­trationen im Plasma von 30 ng/ml erreicht. Ethinylestradiol unterliegt einem ausgeprägten First-Pass-Effekt, der große interindividuelle Unterschiede aufweist. Die absolute Bioverfügbarkeit beträgt ungefähr 45 %.

Verteilung

Das scheinbare Verteilungsvolumen von Ethinylestradiol beträgt 15 l/kg und die Plasmaprotein­bindung liegt bei ca. 98 %. Ethinylestradiol induziert die Synthese von sexualhormonbin­denden Globulinen (SHBG) und kortikosteroid­bindenden Globulinen (CBG)

in der Leber. Während der Anwendung von 15 μg Ethinylestradiol steigt die Plasmakonzentration von SHBG von 86 nmol/ auf etwa 200 nmol/l an.

Biotransformation

Ethinylestradiol wird vollständig metabolisiert (die metabolische Plasmaclearance beträgt ca.

10 ml/min/kg). Die gebildeten Metaboliten werden über den Urin (40 %) und den Faeces (60 %) ausgeschieden.

In vitro ist Ethinylestradiol ein reversibler Inhibitor von CYP2C19, CYP1A1 und CYP1A2 sowie ein mechanismusba­sierter Inhibitor von CYP3A4/5, CYP2C8 und CYP2J2.

Elimination

Die Eliminationshal­bwertzeit von Ethinylestradiol liegt bei etwa 15 Stunden. Ethinylestradiol wird kaum in unveränderter Form ausgeschieden. Die Metaboliten von Ethinylestradiol werden im Verhältnis 4:6 über den Urin und die Galle ausgeschieden.

Steady-State-Bedingungen

Steady-State-Bedingungen werden in der zweiten Hälfte des Behandlungszyklus erreicht und die Serumkonzentra­tionen von Ethinylestradiol akkumulieren mit einem Faktor von etwa 1,4 bis 2,1.

Gestoden:

Resorption

Oral angewendetes Gestoden wird rasch und vollständig resorbiert. Die absolute Bioverfügbarkeit beträgt ungefähr 100 %. Nach einmaliger Einnahme von 60 μg Gestoden werden nach ca. 60 Minuten maximale Wirkstoffkonzen­trationen im Plasma von etwa 2 ng/ml erreicht. Die Plasmakonzentra­tionen hängen stark von der SHBG-Konzentration ab.

Verteilung

Das scheinbare Verteilungsvolumen von Gestoden nach einer Einzeldosis von 60 μg beträgt 1,4 l/kg. Gestoden bindet zu 30 % an Plasma-Albumin und zu 50–70 % an SHBG.

Biotransformation

Gestoden unterliegt einem umfangreichen Metabolismus über die Reaktionswege des Steroidmetabo­lismus. Die metabolische Plasmaclearance nach einer Einzeldosis von 60 μg beträgt etwa 0,8 ml/min/kg. Die gebildeten inaktiven Metaboliten werden über den Urin (60 %) und den Stuhl (40 %) ausgeschieden.

Elimination

Die scheinbare Eliminationshal­bwertzeit von Gestoden liegt bei etwa 13 Stunden. Die Halbwertzeit verlängert sich bei gleichzeitiger Anwendung zusammen mit Ethinylestradiol auf 20 Stunden.

Steady-State-Bedingungen

Bei Mehrfachgabe zusammen mit Ethinylestradiol steigt die Plasmakonzentration ungefähr um den Faktor 2–4.

5.3    präklinische daten zur sicherheit

Studien zur Toxikologie der Einzelkomponenten sowie deren Kombination wurden durchgeführt. Studien zur akuten Toxizität an Tieren brachten keinen Hinweis auf eine mögliche toxische Wirkung bei einer versehentlichen Überdosierung.

Studien zur systemischen Verträglichkeit unter wiederholter Verabreichung ergaben keine Hinweise auf unerwartete Risiken für die Anwendung beim Menschen.

Langzeitstudien zur Kanzerogenität unter wiederholter Verabreichung ergaben keinen Hinweis auf ein kanzerogenes Potential. Es ist jedoch zu bedenken, dass Sexualsteroide die Transformation bestimmter Gewebe in hormonabhängige Tumore fördern können.

Studien zur Teratogenität zeigten keinen Hinweis auf ein besonderes Risiko, vorausgesetzt die Estrogen- Gestagen-Kombinationen werden richtig angewendet. Es ist jedoch erforderlich, eine irrtümlich zu Beginn einer Schwangerschaft fortgesetzte Behandlung sofort abzubrechen.

Mutagenitätsstudien zeigten kein mutagenes Potential für Ethinylestradiol oder Gestoden.

6.   pharmazeutische angaben

6.1    liste der sonstigen bestandteile

Wirkstoffhaltige Tabletten (gelbe Tabletten):

Tablettenkern:

Lactose-Monohydrat

Mikrokristalline Cellulose (E460)

Polacrilin-Kalium

Magnesiumstearat (E572)

Filmüberzug:

Polyvinyl-Alkohol

Titandioxid (E171)

(3-sn-Phosphatidyl)cholin (Soja) (E322)

Talkum

Eisenoxid, gelb (E172)

Xanthangummi (E415)

Placebotabletten (weiße Tabletten):

Lactose-Monohydrat

Povidon K25 (E1201)

Natriumstärke­glycolat (Typ A)

kolloidales Silicium, wasserfrei (E551)

Aluminiumoxid, wasserfrei

Magnesiumstearat (E572)

6.2    inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3    dauer der haltbarkeit

2 Jahre.

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind bezüglich der Temperatur keine besonderen

Lagerungsbedin­gungen erforderlich. Blisterpackung im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

6.5 art und inhalt des behältnisses

Transparente bis leicht undurchsichtige PVC/PVDC-Aluminium-Blisterpackung.

Packungsgrößen:

1 × 24 gelbe Tabletten plus 4 weiße Tabletten

3 × 24 gelbe Tabletten plus 4 weiße Tabletten

6 × 24 gelbe Tabletten plus 4 weiße Tabletten

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6 besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung und sonstige hinweise zur handhabung

Keine besonderen Anforderungen.

7.    inhaber der zulassung

Hormosan Pharma GmbH

Hanauer Landstraße 139–143

60314 Frankfurt am Main

Tel.: 0 69/47 87 30

Fax: 0 69/4 78 73 16

E-Mail:

8.    zulassungsnummer

80000.00.00

9.    datum der erteilung der zulassung/verlängerung der zulassung

Datum der Erteilung der Zulassung: 29. Juni 2012

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 13. Januar 2017