Die ATC-Gruppe L04AA06 bezeichnet die Mycophenolsäure, ein Medikament zur Unterdrückung des Immunsystems. In Deutschland wird sie vor allem bei Transplantationspatienten eingesetzt, um Abstoßungsreaktionen zu verhindern.
Die Mycophenolsäure hemmt die Bildung von T-Lymphozyten und B-Lymphozyten, welche für die Immunabwehr verantwortlich sind. Dadurch wird das Risiko einer Abstoßungsreaktion nach einer Organtransplantation reduziert. Auch bei Autoimmunerkrankungen wie Lupus erythematodes oder rheumatoider Arthritis kann die Mycophenolsäure eingesetzt werden.
In Deutschland ist die Anwendung der Mycophenolsäure in den letzten Jahren gestiegen. Im Jahr 2019 wurden insgesamt 1.237 Packungen des Medikaments verschrieben. Die meisten Verordnungen erfolgten dabei im Bereich der Nieren- und Lebertransplantation.
Die Dosierung der Mycophenolsäure richtet sich nach dem Körpergewicht des Patienten sowie dem Grad der Immunsuppression, welche individuell angepasst werden muss. Die Einnahme erfolgt in Form von Tabletten oder Kapseln und sollte immer zur gleichen Zeit eingenommen werden.
Nebenwirkungen können unter anderem Magenschmerzen, Übelkeit oder Durchfall sein. Auch eine erhöhte Infektanfälligkeit kann auftreten, da das Immunsystem geschwächt wird.
Insgesamt ist die Mycophenolsäure ein wichtiger Bestandteil der Therapie bei Transplantationspatienten und Autoimmunerkrankungen. Eine individuelle Dosierung sowie eine regelmäßige Überwachung durch den behandelnden Arzt sind jedoch unerlässlich, um mögliche Nebenwirkungen zu minimieren.