Azathioprin gehört zur ATC-Gruppe L04AX01 und wird in der Medizin als Immunsuppressivum eingesetzt. Es wird hauptsächlich bei Autoimmunerkrankungen wie rheumatoider Arthritis, Lupus erythematodes und Morbus Crohn verwendet.
In Deutschland ist Azathioprin ein häufig verschriebenes Medikament. Im Jahr 2019 wurden insgesamt 1,2 Millionen Packungen von Apotheken abgegeben. Das entspricht einem Umsatz von rund 33 Millionen Euro.
Azathioprin hemmt die Bildung von DNA in sich schnell teilenden Zellen wie Immunzellen. Dadurch wird das Immunsystem unterdrückt und die Entzündungsreaktionen im Körper reduziert. Die Wirkung setzt jedoch erst nach einigen Wochen ein und kann bis zu sechs Monate dauern.
Die Dosierung von Azathioprin ist individuell auf den Patienten abgestimmt und sollte unter ärztlicher Aufsicht erfolgen. In der Regel wird das Medikament als Tablette eingenommen, meistens einmal täglich.
Nebenwirkungen können auftreten, darunter Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Appetitlosigkeit. Auch eine erhöhte Infektanfälligkeit sowie eine Verminderung der Anzahl weißer Blutkörperchen sind möglich.
Patienten sollten während der Einnahme von Azathioprin regelmäßig ihre Blutwerte kontrollieren lassen, um mögliche Nebenwirkungen frühzeitig zu erkennen.
Azathioprin darf nicht während einer Schwangerschaft oder Stillzeit eingenommen werden, da es das ungeborene Kind schädigen kann. Auch bei einer akuten Infektion oder einer schweren Leber- oder Nierenerkrankung sollte das Medikament nicht verwendet werden.
Insgesamt ist Azathioprin ein wichtiger Bestandteil der Therapie bei Autoimmunerkrankungen. Es kann jedoch nur unter ärztlicher Aufsicht und regelmäßiger Kontrolle eingenommen werden, um mögliche Nebenwirkungen zu minimieren.