Die ATC-Gruppe A08AA umfasst zentral wirkende Antiadiposita. Diese Medikamente werden zur Behandlung von Übergewicht eingesetzt und wirken direkt auf das Gehirn, um das Hungergefühl zu reduzieren.
In Deutschland sind Übergewicht und Adipositas ein großes Problem. Laut Statistiken des Robert Koch-Instituts waren im Jahr 2018 rund 23% der Erwachsenen in Deutschland adipös. Das bedeutet, dass ihr Body-Mass-Index (BMI) über 30 lag. Eine weitere Studie ergab, dass etwa die Hälfte der deutschen Bevölkerung übergewichtig ist.
Die zentral wirkenden Antiadiposita können eine hilfreiche Ergänzung zu einer gesunden Ernährung und ausreichend Bewegung sein. Sie sollten jedoch nicht als alleinige Lösung für das Problem des Übergewichts angesehen werden.
Es gibt verschiedene Arten von zentral wirkenden Antiadiposita in der A08AA-Gruppe. Ein Beispiel ist Sibutramin, das bis 2010 in Deutschland zugelassen war. Es wurde jedoch aufgrund von Sicherheitsbedenken vom Markt genommen.
Ein weiteres Beispiel ist Lorcaserin, das seit 2020 in Europa zugelassen ist. Es wirkt auf den Serotonin-Rezeptor im Gehirn und reduziert so das Hungergefühl. Es sollte jedoch nur unter ärztlicher Aufsicht eingenommen werden und kann Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen oder Übelkeit verursachen.
Es ist wichtig zu beachten, dass zentral wirkende Antiadiposita keine Wundermittel sind und nicht für jeden geeignet sind. Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen oder Medikamenten sollten sie nicht einnehmen. Auch sollten sie nicht von Personen eingenommen werden, die nur ein paar Kilogramm abnehmen möchten.
Insgesamt können zentral wirkende Antiadiposita eine hilfreiche Option für Menschen sein, die unter Übergewicht leiden. Es ist jedoch wichtig, dass sie nur unter ärztlicher Aufsicht eingenommen werden und als Teil eines umfassenden Behandlungsplans zur Gewichtsreduktion betrachtet werden.