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Purpura Henoch-Schönlein

Aktualisiert am: 22.02.2025

Übersicht

Die Henoch-Schonlein-Purpura (auch bekannt als IgA-Vaskulitis) ist eine Erkrankung, bei der sich die kleinen Blutgefäße in Haut, Gelenken, Darm und Nieren entzünden und bluten.

Das auffälligste Merkmal dieser Form der Vaskulitis ist ein violetter Ausschlag, typischerweise an den Unterschenkeln und am Gesäß. Die Henoch-Schonlein-Purpura kann auch Bauchschmerzen und schmerzende Gelenke verursachen. In seltenen Fällen kann es zu schweren Nierenschäden kommen.

Die Henoch-Schonlein-Purpura kann jeden treffen, tritt aber am häufigsten bei Kindern unter 10 Jahren auf. Der Zustand bessert sich normalerweise von selbst. Medizinische Hilfe ist in der Regel erforderlich, wenn die Erkrankung die Nieren betrifft.

Symptome

Zu den vier Hauptmerkmalen der Henoch-Schonlein-Purpura gehören:

  • Ausschlag (Purpura). An Gesäß, Beinen und Füßen bilden sich rötlich-violette Flecken, die wie blaue Flecken aussehen. Der Ausschlag kann auch an den Armen, im Gesicht und am Rumpf auftreten und kann an Druckstellen wie dem Sockenrand und der Taille schlimmer sein.
  • Geschwollene, schmerzende Gelenke (Arthritis). Menschen mit Henoch-Schonlein-Purpura haben oft Schmerzen und Schwellungen im Bereich der Gelenke – hauptsächlich in den Knien und Knöcheln. Die Gelenkschmerzen treten manchmal ein bis zwei Wochen vor dem klassischen Hautausschlag auf. Diese Symptome klingen ab, wenn die Krankheit abgeklungen ist, und hinterlassen keine bleibenden Schäden.
  • Symptome des Verdauungstrakts. Viele Kinder mit Henoch-Schonlein-Purpura entwickeln Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und blutigen Stuhlgang. Diese Symptome treten manchmal auf, bevor der Ausschlag erscheint.
  • Nierenbeteili­gung. Die Henoch-Schonlein-Purpura kann auch die Nieren betreffen. In den meisten Fällen zeigt sich dies als Eiweiß oder Blut im Urin, was Sie vielleicht gar nicht bemerken, wenn Sie keinen Urintest machen lassen. Normalerweise verschwindet dies, wenn die Krankheit vorüber ist, aber manche Menschen entwickeln eine anhaltende Nierenerkrankung.

Wann Sie einen Arzt aufsuchen sollten

Suchen Sie Ihren Arzt auf, wenn Sie Henoch-Schonlein Purpura haben und es zu ernsthaften Problemen mit Ihrem Verdauungstrak­t kommt.

Wenn Ihr Kind den mit dieser Erkrankung verbundenen Ausschlag entwickelt, sollten Sie so schnell wie möglich einen Arzt aufsuchen.

Verursacht

Bei der Henoch-Schonlein-Purpura entzünden sich einige der kleinen Blutgefäße des Körpers, was zu Blutungen in der Haut, im Bauchraum und in den Nieren führen kann. Es ist unklar, warum sich diese anfängliche Entzündung entwickelt. Möglicherweise ist sie das Ergebnis einer unangemessenen Reaktion des Immunsystems auf bestimmte Auslöser.

Bei fast der Hälfte der Menschen, die an Purpura Henoch-Schonlein leiden, tritt die Krankheit nach einer Infektion der oberen Atemwege, z. B. einer Erkältung, auf. Andere Auslöser sind Windpocken, Streptokokken, Masern, Hepatitis, bestimmte Medikamente, Lebensmittel, Insektenstiche und Kälte.

Risikofaktoren

Zu den Faktoren, die das Risiko einer Henoch-Schonlein-Purpura erhöhen, gehören:

  • Alter. Die Krankheit betrifft hauptsächlich Kinder unter 10 Jahren.
  • Geschlecht. Die Henoch-Schonlein-Purpura tritt bei Männern etwas häufiger auf als bei Frauen.
  • Rasse. Weiße und asiatische Kinder haben ein höheres Risiko, eine Henoch-Schonlein-Purpura zu entwickeln als schwarze Kinder.

Komplikationen

Bei den meisten Menschen bessern sich die Symptome innerhalb eines Monats und hinterlassen keine bleibenden Probleme. Aber Rückfälle sind ziemlich häufig.

Zu den Komplikationen der Henoch-Schonlein-Purpura gehören:

  • Nierenschäden. Die schwerwiegendste Komplikation der Henoch-Schonlein-Purpura ist eine Nierenschädigung. Dieses Risiko ist bei Erwachsenen größer als bei Kindern. Gelegentlich sind die Schäden so schwerwiegend, dass eine Dialyse oder eine Nierentransplan­tation erforderlich ist.
  • Darmverschluss. In seltenen Fällen kann die Henoch-Schonlein-Purpura eine Darminvagination verursachen, bei der sich ein Darmabschnitt wie ein Teleskop in sich selbst zusammenfaltet und so verhindert, dass sich Materie durch den Darm bewegt.

Diagnose

Ihr Arzt kann eine Henoch-Schonlein-Purpura diagnostizieren, wenn der klassische Hautausschlag, Gelenkschmerzen und Symptome des Verdauungstrakts vorhanden sind. Wenn eines dieser Anzeichen und Symptome fehlt, kann Ihr Arzt einen oder mehrere der folgenden Tests vorschlagen.

Laboruntersuchungen

Kein einzelner Labortest kann eine Henoch-Schonlein-Purpura bestätigen, aber bestimmte Tests können helfen, andere Krankheiten auszuschließen und die Diagnose Henoch-Schonlein wahrscheinlich zu machen. Dazu können gehören:

  • Blutuntersuchun­gen. Wenn Ihre Diagnose aufgrund Ihrer Anzeichen und Symptome nicht eindeutig ist, kann Ihr Blut untersucht werden.
  • Urinuntersuchun­gen. Ihr Urin kann auf Anzeichen von Blut, Eiweiß oder anderen Anomalien untersucht werden, um festzustellen, ob Ihre Nieren noch richtig funktionieren.

Biopsien

Menschen, die an Purpura Henoch-Schonlein leiden, haben oft Ablagerungen eines bestimmten Proteins, IgA (Immunglobulin A), auf dem betroffenen Organ. Ihr Arzt kann eine kleine Hautprobe entnehmen, um sie im Labor untersuchen zu lassen. Bei schwerer Nierenbeteiligung kann Ihr Arzt eine Nierenbiopsie vorschlagen, um die Behandlungsen­tscheidung zu unterstützen.

Bildgebende Tests

Ihr Arzt kann eine Ultraschallun­tersuchung empfehlen, um andere Ursachen für die Bauchschmerzen auszuschließen und mögliche Komplikationen, wie einen Darmverschluss, zu erkennen.

Behandlung

Die Henoch-Schonlein-Purpura verschwindet in der Regel innerhalb eines Monats von selbst und hat keine bleibenden Folgen. Ruhe, viel Flüssigkeit und rezeptfreie Schmerzmittel können bei den Symptomen helfen.

Medikamente

Kortikosteroide wie Prednison können helfen, die Dauer und Intensität von Gelenk- und Bauchschmerzen zu verkürzen. Da diese Medikamente schwerwiegende Nebenwirkungen haben können, sollten Sie die Risiken und Vorteile ihrer Anwendung mit Ihrem Arzt besprechen.

Chirurgie

Wenn ein Teil des Darms in sich zusammengefallen oder gerissen ist, kann eine Operation erforderlich sein.

Lebensstil und Hausmittel

Die häusliche Pflege konzentriert sich darauf, dass sich Menschen mit leichter Henoch-Schonlein-Purpura wohl fühlen, während die Krankheit ihren Lauf nimmt. Ruhe, viel Flüssigkeit und rezeptfreie Schmerzmittel können helfen.

Vorbereitung auf Ihren Termin

Wahrscheinlich werden Sie mit dieser Erkrankung zunächst Ihren Hausarzt oder den Kinderarzt Ihres Kindes aufsuchen. Wenn sich Nierenkomplika­tionen entwickeln, können Sie später an einen Nierenspezialisten (Nephrologen) überwiesen werden. Hier finden Sie einige Informationen, die Ihnen helfen können, sich auf Ihren Termin vorzubereiten.

Was Sie tun können

Schreiben Sie vor Ihrem Termin Antworten auf die folgenden Fragen auf:

  • Wann haben die Symptome begonnen?
  • Traten sie plötzlich oder allmählich auf?
  • War die Person mit dem Ausschlag (Sie oder Ihr Kind) krank, bevor der Ausschlag begann?
  • Welche Medikamente und Nahrungsergänzun­gsmittel nimmt die Person mit dem Ausschlag regelmäßig ein?

Zu den Fragen, die Sie Ihrem Arzt stellen sollten, gehören:

  • Was könnte die Ursache für diese Symptome sein?
  • Welche Tests sind erforderlich, um die Diagnose zu bestätigen?
  • Ist dieser Zustand vorübergehend oder chronisch?
  • Wie kann ich feststellen, ob eine Nierenschädigung vorliegt? Was ist, wenn er später auftaucht?
  • Wie wird die Henoch-Schonlein-Purpura behandelt?
  • Was sind die Nebenwirkungen der Behandlung?
  • Haben Sie Literatur zu dieser Krankheit? Können Sie eine Website empfehlen, auf der ich mehr erfahren kann?

Was Sie von Ihrem Arzt erwarten können

Ihr Arzt wird Ihnen wahrscheinlich eine Reihe von Fragen stellen, zum Beispiel:

  • Wie sah der Ausschlag aus, als er das erste Mal auftrat?
  • Ist der Ausschlag schmerzhaft? Juckt er?
  • Hat die Person mit dem Ausschlag andere Symptome, wie Magen- oder Gelenkschmerzen?

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