Die ATC-Gruppe D08AG umfasst iod-haltige Mittel. Diese werden in der Medizin zur Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen eingesetzt. In Deutschland sind Schilddrüsenerkrankungen weit verbreitet, insbesondere bei Frauen.
Laut Statistiken des Robert Koch-Instituts sind etwa 15% der deutschen Bevölkerung von Schilddrüsenerkrankungen betroffen. Die häufigsten Erkrankungen sind dabei die Überfunktion (Hyperthyreose) und die Unterfunktion (Hypothyreose) der Schilddrüse.
Iod-haltige Mittel können bei beiden Erkrankungen eingesetzt werden. Bei einer Überfunktion wird durch die Gabe von Iod die Produktion von Schilddrüsenhormonen gehemmt, während bei einer Unterfunktion Iod als Baustein für die Hormonproduktion benötigt wird.
Neben der Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen werden iod-haltige Mittel auch zur Prophylaxe von Jodmangel eingesetzt. Jodmangel kann zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führen, wie beispielsweise Kropfbildung oder geistiger Beeinträchtigung.
In Deutschland wird seit den 1990er Jahren vermehrt Jodsalz verwendet, um einem Jodmangel entgegenzuwirken. Dennoch ist eine ausreichende Versorgung mit Jod nicht immer gewährleistet, insbesondere in Regionen mit geringem Jodgehalt im Boden.
Iod-haltige Mittel sollten jedoch nicht ohne ärztliche Aufsicht eingenommen werden. Eine Überdosierung kann zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen führen, wie beispielsweise Schilddrüsenüberfunktion oder sogar Schilddrüsenkrebs.
Insgesamt sind iod-haltige Mittel jedoch ein wichtiger Bestandteil der Medizin und können bei richtiger Anwendung zur Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen und zur Prophylaxe von Jodmangel beitragen.