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Menstruationskrämpfe

Aktualisiert am: 22.02.2025

Übersicht

Menstruationskrämpfe (Dysmenorrhoe) sind pochende oder krampfartige Schmerzen im Unterleib. Viele Frauen haben kurz vor und während ihrer Periode Menstruationskrämpfe.

Für manche Frauen sind die Beschwerden nur lästig. Bei anderen können die Menstruationsbes­chwerden so stark sein, dass sie den Alltag für einige Tage im Monat beeinträchtigen.

Erkrankungen wie Endometriose oder Uterusmyome können Menstruationsbes­chwerden verursachen. Die Behandlung der Ursache ist der Schlüssel zur Linderung der Schmerzen. Menstruationskrämpfe, die nicht durch eine andere Erkrankung verursacht werden, lassen mit dem Alter in der Regel nach und bessern sich oft nach der Geburt eines Kindes.

Symptome

Zu den Symptomen von Menstruationskrämpfen gehören:

  • Pochende oder krampfartige Schmerzen im Unterbauch, die sehr stark sein können
  • Schmerzen, die 1 bis 3 Tage vor der Periode beginnen, 24 Stunden nach Einsetzen der Periode ihren Höhepunkt erreichen und innerhalb von 2 bis 3 Tagen abklingen
  • Dumpfer, anhaltender Schmerz
  • Schmerzen, die in den unteren Rücken und die Oberschenkel ausstrahlen

Einige Frauen haben auch:

  • Übelkeit
  • Lose Stühle
  • Kopfschmerzen
  • Schwindel

Wann Sie einen Arzt aufsuchen sollten

Wenden Sie sich an Ihren medizinischen Betreuer, wenn:

  • Menstruationsbes­chwerden stören jeden Monat Ihr Leben
  • Ihre Symptome verschlimmern sich allmählich
  • Sie haben erst nach dem 25. Lebensjahr mit starken Menstruationsbes­chwerden begonnen

Verursacht

Während der Menstruation zieht sich die Gebärmutter zusammen, um die Ausscheidung der Schleimhaut zu unterstützen. Hormonähnliche Substanzen (Prostaglandine), die an Schmerzen und Entzündungen beteiligt sind, lösen die Kontraktionen der Gebärmuttermuskeln aus. Ein höherer Prostaglandin­spiegel wird mit stärkeren Menstruationsbes­chwerden in Verbindung gebracht.

Menstruationskrämpfe können folgende Ursachen haben:

  • Endometriose. Gewebe, das sich ähnlich wie die Gebärmutterschle­imhaut verhält, wächst außerhalb der Gebärmutter, am häufigsten auf Eileitern, Eierstöcken oder dem Gewebe, das Ihr Becken auskleidet.
  • Myome der Gebärmutter. Diese nicht krebsartigen Wucherungen in der Gebärmutterwand können Schmerzen verursachen.
  • Adenomyose. Das Gewebe, das Ihre Gebärmutter auskleidet, beginnt, in die muskulösen Wände der Gebärmutter hineinzuwachsen.
  • Beckenentzündun­gskrankheit. Diese Infektion der weiblichen Fortpflanzungsor­gane wird in der Regel durch sexuell übertragbare Bakterien verursacht.
  • Gebärmutterhal­sverengung. Bei manchen Frauen ist die Öffnung des Gebärmutterhalses so klein, dass der Menstruationsfluss behindert wird, was zu einer schmerzhaften Druckerhöhung in der Gebärmutter führt.

Risikofaktoren

Sie könnten ein Risiko für Menstruationsbes­chwerden haben, wenn:

  • Sie sind jünger als 30 Jahre alt
  • Du bist früh in die Pubertät gekommen, mit 11 Jahren oder jünger
  • Sie haben starke Blutungen während der Periode (Menorrhagie)
  • Sie haben unregelmäßige Menstruationsblu­tungen (Metrorrhagie)
  • Sie haben eine familiäre Vorgeschichte mit Menstruationsbes­chwerden (Dysmenorrhoe)
  • Sie rauchen

Komplikationen

Menstruationsbes­chwerden verursachen keine anderen medizinischen Komplikationen, aber sie können Schule, Arbeit und soziale Aktivitäten beeinträchtigen.

Bestimmte Erkrankungen, die mit Menstruationskrämpfen einhergehen, können jedoch Komplikationen verursachen. So kann beispielsweise Endometriose zu Fruchtbarkeit­sproblemen führen. Eine Beckenentzündung kann zu einer Vernarbung der Eileiter führen und das Risiko erhöhen, dass sich eine befruchtete Eizelle außerhalb der Gebärmutter einnistet (Eileiterschwan­gerschaft).

Diagnose

Ihr Arzt wird Ihre Krankengeschichte erheben und eine körperliche Untersuchung durchführen, einschließlich einer Beckenuntersuchung. Bei der Beckenuntersuchung prüft Ihr Arzt, ob etwas Ungewöhnliches an den Fortpflanzungsor­ganen vorliegt und ob es Anzeichen für eine Infektion gibt.

Ihr Arzt kann Ihnen auch bestimmte Tests empfehlen, z. B:

  • Ultraschall. Bei dieser Untersuchung wird mithilfe von Schallwellen ein Bild Ihrer Gebärmutter, des Gebärmutterhalses, der Eileiter und der Eierstöcke erstellt.
  • Andere bildgebende Untersuchungen. Eine CT- oder MRT-Untersuchung liefert mehr Details als eine Ultraschallun­tersuchung und kann Ihrem Arzt bei der Diagnose von Grunderkrankungen helfen. Bei der CT werden Röntgenaufnahmen aus verschiedenen Winkeln kombiniert, um Querschnittsbilder von Knochen, Organen und anderen Weichteilen in Ihrem Körper zu erstellen.

    Die MRT verwendet Radiowellen und ein starkes Magnetfeld, um detaillierte Bilder der inneren Strukturen zu erzeugen. Beide Untersuchungen sind nicht invasiv und schmerzlos.

  • Laparoskopie. Die Laparoskopie ist zwar in der Regel nicht notwendig, um Menstruationsbes­chwerden zu diagnostizieren, kann aber helfen, eine zugrunde liegende Erkrankung wie Endometriose, Verwachsungen, Myome, Eierstockzysten und eine Eileiterschwan­gerschaft zu erkennen. Bei diesem ambulanten Eingriff betrachtet Ihr Arzt Ihre Bauchhöhle und Ihre Geschlechtsorgane, indem er winzige Schnitte in Ihren Bauch macht und einen Glasfaserschlauch mit einer kleinen Kameralinse einführt.

Behandlung

Um Ihre Menstruationsbes­chwerden zu lindern, kann Ihnen Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin empfehlen:

  • Schmerztabletten. Freiverkäufliche Schmerzmittel wie Ibuprofen (Advil, Motrin IB, andere) oder Naproxen-Natrium (Aleve) können bei regelmäßiger Einnahme ab dem Tag vor dem erwarteten Beginn der Periode helfen, die Schmerzen der Krämpfe zu kontrollieren. Es gibt auch verschreibungspflichti­ge nichtsteroidale Antirheumatika.

    Beginnen Sie mit der Einnahme des Schmerzmittels zu Beginn Ihrer Periode oder sobald Sie Symptome verspüren, und setzen Sie die Einnahme des Medikaments wie vorgeschrieben für zwei bis drei Tage fort, oder bis Ihre Symptome verschwunden sind.

  • Hormonelle Verhütungsmittel. Orale Antibabypillen enthalten Hormone, die den Eisprung verhindern und die Schwere der Menstruationsbes­chwerden verringern. Diese Hormone können auch in verschiedenen anderen Formen verabreicht werden: als Injektion, als Hautpflaster, als Implantat unter dem Arm, als flexibler Ring, der in die Scheide eingeführt wird, oder als Intrauterinpes­sar (IUP).
  • Operation. Wenn Ihre Menstruationsbes­chwerden durch eine Erkrankung wie Endometriose oder Myome verursacht werden, kann ein chirurgischer Eingriff zur Behebung des Problems Ihre Beschwerden lindern. Auch die chirurgische Entfernung der Gebärmutter kann eine Option sein, wenn andere Methoden Ihre Symptome nicht lindern und Sie keine Kinder haben wollen.

Lebensstil und Hausmittel

Neben ausreichend Schlaf und Ruhe können Sie auch andere Dinge ausprobieren:

  • Bewegen Sie sich regelmäßig. Körperliche Aktivität, einschließlich Sex, hilft einigen Frauen, ihre Menstruationsbes­chwerden zu lindern.
  • Verwenden Sie Wärme. Ein heißes Bad oder die Verwendung eines Heizkissens, einer Wärmflasche oder eines Wärmepflasters auf dem Unterleib können Menstruationsbes­chwerden lindern.
  • Versuchen Sie es mit Nahrungsergänzun­gsmitteln. Eine Reihe von Studien hat ergeben, dass Nahrungsergänzun­gsmittel mit Vitamin E, Omega-3-Fettsäuren, Vitamin B-1 (Thiamin), Vitamin B-6 und Magnesium Menstruationsbes­chwerden lindern können.
  • Reduzieren Sie Stress. Psychischer Stress kann das Risiko von Menstruationsbes­chwerden und deren Schweregrad erhöhen.

Alternative Medizin

Die meisten alternativen Therapien zur Behandlung von Menstruationsbes­chwerden sind noch nicht ausreichend erforscht, als dass Experten sie empfehlen könnten. Einige alternative Behandlungen könnten jedoch helfen, darunter:

  • Akupunktur. Bei der Akupunktur werden hauchdünne Nadeln an strategischen Punkten Ihres Körpers durch die Haut gestochen. Einige Studien haben ergeben, dass Akupunktur Menstruationsbes­chwerden lindern kann.
  • Transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS). Ein TENS-Gerät wird mit Hilfe von Klebepflastern, die mit Elektroden versehen sind, auf der Haut angebracht. Die Elektroden geben einen unterschiedlich starken elektrischen Strom ab, um die Nerven zu stimulieren.

    Die Wirkung von TENS könnte darin bestehen, dass die Schwelle für Schmerzsignale angehoben und die Freisetzung körpereigener Schmerzmittel (Endorphine) angeregt wird. In Studien war TENS bei der Linderung von Schmerzen durch Menstruationsbes­chwerden wirksamer als ein Placebo.

  • Pflanzliche Arzneimittel. Einige pflanzliche Produkte wie Pycnogenol, Fenchel oder Kombinationspräpa­rate können eine gewisse Linderung von Menstruationsbes­chwerden bewirken.
  • Akupressur. Wie bei der Akupunktur werden auch bei der Akupressur bestimmte Punkte des Körpers stimuliert, allerdings mit sanftem Druck auf die Haut und nicht mit Nadeln. Obwohl die Forschung zu Akupressur und Menstruationskrämpfen begrenzt ist, scheint Akupressur bei der Linderung von Menstruationskrämpfen wirksamer zu sein als ein Placebo.

Vorbereitung auf Ihren Termin

Wenn Sie unter lästigen Menstruationsbes­chwerden leiden, vereinbaren Sie einen Termin bei Ihrem Hausarzt oder einem Arzt, der auf das weibliche Fortpflanzungssys­tem spezialisiert ist (Gynäkologe). Hier finden Sie einige Informationen, die Ihnen helfen, sich auf Ihren Termin vorzubereiten.

Was Sie tun können

Verfolgen Sie Ihre Menstruation, wann sie einsetzt und wie stark Ihre Krämpfe sind. Machen Sie außerdem eine Liste mit:

  • Medizinische Probleme, die Sie hatten, und größere Belastungen in Ihrem Leben in letzter Zeit
  • Alle Medikamente, Vitamine oder andere Nahrungsergänzun­gsmittel,die Sieeinnehmen
  • Fragen an Ihren Arzt

Zu den grundlegenden Fragen bei Menstruationskrämpfen gehören:

  • Was ist die wahrscheinlichste Ursache für meine Symptome?
  • Werden sich meine Symptome im Laufe der Zeit wahrscheinlich verändern?
  • Muss ich irgendwelche Tests durchführen lassen?
  • Welche Behandlungen oder Hausmittel könnten helfen?
  • Gibt es Broschüren oder anderes gedrucktes Material, das ich erhalten kann? Welche Websites können Sie empfehlen?

Zögern Sie nicht, weitere Fragen zu stellen, wenn sie Ihnen in den Sinn kommen.

Was Sie von Ihrem Arzt erwarten können

Ihr Arzt wird Ihnen wahrscheinlich Fragen stellen, wie zum Beispiel:

  • Wie alt waren Sie, als Sie Ihre erste Menstruation hatten?
  • In welchem Abstand liegen Ihre Regelblutungen, und wie lange dauern sie normalerweise?
  • Wie stark ist Ihre Menstruationsblu­tung? Haben Sie jemals Blutungen zwischen den Perioden?
  • Wo tun Ihre Krämpfe weh?
  • Haben Sie zusammen mit Ihren Krämpfen andere Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Rückenschmerzen, Schwindel oder Kopfschmerzen?
  • Veranlassen Ihre Symptome Sie dazu, Ihre Aktivitäten einzuschränken, von der Arbeit oder der Schule fernzubleiben oder Sport zu vermeiden?
  • Wenn Sie sexuell aktiv sind, ist der Geschlechtsverkehr schmerzhaft?
  • Welche Behandlungen haben Sie bisher ausprobiert, wenn überhaupt? Hat irgendetwas geholfen?
  • Gibt es in Ihrer Familie Frauen, die ähnliche Symptome haben?

Was Sie in der Zwischenzeit tun können

Versuchen Sie bei Krämpfen, ein warmes Bad zu nehmen oder ein Heizkissen, eine Wärmflasche oder ein Wärmepflaster auf den Unterleib zu legen. Auch rezeptfreie Schmerzmittel, wie Ibuprofen, können helfen.

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