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Pleuritis

Aktualisiert am: 22.02.2025

Übersicht

Rippenfellentzündung (PLOOR-ih-see) ist eine Erkrankung, bei der sich das Rippenfell – zwei große, dünne Gewebeschichten, die die Lunge von der Brustwand trennen – entzündet. Die Rippenfellentzündun­g, auch Pleuritis genannt, verursacht stechende Schmerzen in der Brust (pleuritische Schmerzen), die sich beim Atmen verschlimmern.

Eine Pleuraschicht umhüllt die Außenseite der Lunge. Die andere Pleuraschicht kleidet die innere Brustwand aus. Zwischen diesen beiden Schichten befindet sich ein kleiner Raum (Pleuraraum), der normalerweise mit einer sehr geringen Menge Flüssigkeit gefüllt ist. Diese Schichten wirken wie zwei glatte Seidenstücke, die aneinander vorbeigleiten und es der Lunge ermöglichen, sich beim Atmen auszudehnen und zusammenzuziehen.

Bei einer Rippenfellentzündung schwillt dieses Gewebe an und entzündet sich. Infolgedessen reiben die beiden Schichten der Rippenfellauskle­idung wie zwei Stücke Sandpapier aneinander. Dies verursacht Schmerzen beim Ein- und Ausatmen. Der Pleuraschmerz lässt nach oder hört auf, wenn Sie die Luft anhalten.

Die Behandlung der Rippenfellentzündung umfasst die Schmerzkontrolle und die Behandlung der Ursache.

Symptome

Zu den Anzeichen und Symptomen einer Rippenfellentzündung können gehören:

  • Schmerzen in der Brust, die sich beim Atmen, Husten oder Niesen verschlimmern
  • Kurzatmigkeit – oft durch den Versuch, die Ein- und Ausatmung zu begrenzen
  • Husten – nur in einigen Fällen
  • Fieber – nur in einigen Fällen

Die durch eine Rippenfellentzündung verursachten Schmerzen können sich bei Bewegungen des Oberkörpers verschlimmern und auf die Schultern oder den Rücken übergreifen.

Eine Pleuritis kann mit einem Pleuraerguss, einer Atelektase oder einem Empyem einhergehen:

  • Pleuraerguss. In einigen Fällen von Rippenfellentzündung sammelt sich Flüssigkeit in dem kleinen Raum zwischen den beiden Gewebeschichten an. Dies wird als Pleuraerguss bezeichnet. Wenn sich eine größere Menge Flüssigkeit angesammelt hat, lassen die Pleuraschmerzen nach oder verschwinden, weil die beiden Rippenfellschichten nicht mehr in Kontakt sind und nicht mehr aneinander reiben.
  • Atelektase. Eine große Menge an Flüssigkeit im Pleuraraum kann Druck erzeugen. Dadurch kann Ihre Lunge so stark komprimiert werden, dass sie teilweise oder vollständig kollabiert (Atelektase). Dies erschwert die Atmung und kann Husten auslösen.
  • Empyem. Die zusätzliche Flüssigkeit im Pleuraraum kann sich auch infizieren und zu einer Eiteransammlung führen. Dies wird als Empyem bezeichnet. Häufig tritt bei einem Empyem auch Fieber auf.

Wann Sie einen Arzt aufsuchen sollten

Wenden Sie sich an Ihren Arzt oder suchen Sie sofort den Notdienst auf, wenn Sie unerklärliche, starke Brustschmerzen beim Atmen haben. Möglicherweise haben Sie ein Problem mit der Lunge, dem Herzen oder dem Rippenfell oder eine zugrunde liegende Krankheit, für die Sie umgehend medizinische Hilfe benötigen.

Verursacht

Eine Vielzahl von Erkrankungen kann eine Rippenfellentzündung verursachen. Zu den Ursachen gehören:

  • Virusinfektion, wie z. B. die Grippe (Influenza)
  • Bakterielle Infektion, wie z. B. Lungenentzündung
  • Pilzinfektion
  • Autoimmunerkran­kung, wie rheumatoide Arthritis oder Lupus
  • Lungenkrebs in der Nähe der Pleuraoberfläche
  • Pulmonale Embolie
  • Tuberkulose (TB)
  • Rippenfraktur oder Trauma
  • Bestimmte Erbkrankheiten, wie z. B. die Sichelzellenkran­kheit
  • Bestimmte Medikamente und Freizeitdrogen

Diagnose

Ihr Arzt wird Sie wahrscheinlich zunächst nach Ihrer Krankengeschichte fragen und eine körperliche Untersuchung durchführen, bei der er auch Ihre Brust mit einem Stethoskop abhört.

Um festzustellen, ob Sie eine Rippenfellentzündung haben, und um die Ursache zu ermitteln, kann Ihr Arzt Ihnen empfehlen:

  • Bluttests. Ein Bluttest kann Aufschluss darüber geben, ob Sie eine Infektion haben. Andere Bluttests können eine Autoimmunerkrankung wie rheumatoide Arthritis oder Lupus aufdecken. Bei diesen Erkrankungen kann eine Rippenfellentzündung das erste Anzeichen sein.
  • Röntgenaufnahme des Brustkorbs. Eine Röntgenaufnahme des Brustkorbs kann zeigen, ob sich Ihre Lungen vollständig aufblähen oder ob sich Luft oder Flüssigkeit zwischen den Lungen und Rippen befindet.
  • Computertomograp­hie (CT). Ein CT-Scan kombiniert eine Reihe von Röntgenbildern, die aus verschiedenen Winkeln um Ihren Körper herum aufgenommen werden. Mithilfe von Computerprogrammen werden Querschnittsbilder erstellt, die wie Schnitte durch Ihren Brustkorb aussehen. Diese detaillierten Bilder können den Zustand des Rippenfells zeigen. Sie können auch zeigen, ob es andere Ursachen für die Schmerzen gibt, wie z. B. ein Blutgerinnsel in der Lunge.
  • Ultraschall. Bei dieser bildgebenden Methode werden Hochfrequenz-Schallwellen verwendet, um präzise Bilder von Strukturen in Ihrem Körper zu erzeugen. Mit einer Ultraschallun­tersuchung kann festgestellt werden, ob Sie einen Pleuraerguss haben.
  • Elektrokardiogramm (EKG oder EKG). Diese Herzüberwachun­gsuntersuchung kann empfohlen werden, um bestimmte Herzprobleme als Ursache für Ihre Brustschmerzen auszuschließen.

Diagnostische Verfahren

In einigen Fällen kann Ihr Arzt Flüssigkeit und Gewebe aus dem Pleuraraum zu Testzwecken entnehmen. Zu den Verfahren können gehören:

  • Thorazentese. Bei diesem Verfahren wird ein lokales Betäubungsmittel (Anästhetikum) zwischen Ihre Rippen in den Bereich gespritzt, in dem auf Ihren bildgebenden Untersuchungen Flüssigkeit gesehen wurde. Anschließend wird eine Nadel durch die Brustwand zwischen den Rippen eingeführt, um Flüssigkeit für eine Laboranalyse zu entnehmen. Das Entfernen der Flüssigkeit kann Ihnen auch helfen, besser zu atmen. Die Nadel wird in der Regel mit Hilfe von Ultraschall eingeführt.
  • Thorakoskopie. Wenn der Verdacht auf Tuberkulose oder Krebs besteht, kann eine Thorakoskopie – auch Pleuroskopie genannt – durchgeführt werden. Bei diesem Verfahren wird eine winzige Kamera (Thorakoskop) durch einen kleinen Schnitt in die Brustwand eingeführt. Dieses Verfahren ermöglicht einen direkten Blick in Ihren Brustkorb, um nach Problemen zu suchen oder eine Gewebeprobe (Biopsie) zu entnehmen.

Behandlung

Die Behandlung einer Rippenfellentzündung richtet sich in erster Linie nach der zugrunde liegenden Ursache. Wenn beispielsweise eine bakterielle Lungenentzündung die Ursache ist, kann ein Antibiotikum verschrieben werden, um die Infektion zu bekämpfen. Wenn die Ursache eine Virusinfektion ist, kann die Rippenfellentzündung von selbst abklingen.

Die mit einer Rippenfellentzündung verbundenen Schmerzen und Entzündungen werden in der Regel mit nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAIDs) wie Ibuprofen (Advil, Motrin IB, andere) behandelt. Gelegentlich kann Ihr Arzt auch Steroidmedikamente verschreiben.

Das Ergebnis der Behandlung einer Rippenfellentzündung hängt von der Schwere der zugrunde liegenden Ursache ab. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung der Erkrankung, die die Rippenfellentzündung verursacht hat, kann dazu beitragen, dass Sie sich besser fühlen. Je nach Ursache und Zustand können Sie sich vollständig erholen.

Lebensstil und Hausmittel

Diese Schritte können helfen, die Symptome einer Rippenfellentzündung zu lindern:

  • Nehmen Sie Medikamente ein. Nehmen Sie die von Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin empfohlenen Medikamente ein, um Schmerzen und Entzündungen zu lindern.
  • Gönnen Sie sich viel Ruhe. Finden Sie die Position, in der Sie sich am wenigsten stören, wenn Sie sich ausruhen. Auch wenn Sie sich besser fühlen, sollten Sie es nicht übertreiben.
  • Rauchen Sie nicht. Rauchen kann Ihre Lunge noch mehr reizen. Wenn Sie rauchen und nicht von sich aus aufhören können, bitten Sie Ihren Arzt um Hilfe.

Vorbereitung auf Ihren Termin

Wahrscheinlich werden Sie zunächst Ihren Hausarzt aufsuchen. Wenn Sie jedoch anrufen, um einen Termin zu vereinbaren, werden Sie möglicherweise aufgefordert, sofort einen Arzt aufzusuchen, wenn Sie starke, unerklärliche Brustschmerzen ha­ben.

Wenn möglich, sollten Sie ein Familienmitglied oder einen Freund mitbringen, damit Sie sich an Ihre Fragen und die Aussagen Ihres Arztes erinnern können.

Hier finden Sie einige Informationen, die Ihnen helfen sollen, sich auf Ihren Termin vorzubereiten und was Sie von Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin erwarten können.

Was Sie tun können

Bereiten Sie eine Liste vor, die Folgendes enthält:

  • Machen Sie Angaben zu Ihren Symptomen, z. B. wo die Schmerzen in der Brust beginnen und wie weit sie sich ausbreiten. Geben Sie auch andere Anzeichen und Symptome an, wie Fieber, Atembeschwerden oder Gewichtsverlust.
  • Die wichtigsten medizinischen Informationen, einschließlich der letzten Krankenhausau­fenthalte und etwaiger Erkrankungen, die Sie haben. Notieren Sie auch, ob Familienmitglieder – insbesondere Kinder – oder enge Freunde in letzter Zeit krank waren.
  • Medikamente, die Sie einnehmen, einschließlich verschreibungspflichti­ger und nicht verschreibungspflichti­ger Medikamente, Vitamine, Kräuter oder andere Nahrungsergänzun­gsmittel, sowie deren Dosierung.
  • Wichtige persönliche Informationen, einschließlich der letzten Reisen und größeren Veränderungen im Leben. Ihr Gesundheitsdi­enstleister könnte auch an Ihrem beruflichen Werdegang interessiert sein, einschließlich einer möglichen Asbestexposition.
  • Fragen, die Sie Ihrem Gesundheitsdi­enstleister stellen sollten.

Zu den Fragen, die gestellt werden können, gehören:

  • Was ist Ihrer Meinung nach die Ursache für meine Symptome?
  • Welche Art von diagnostischen Tests oder Verfahren benötige ich gegebenenfalls?
  • Welche Behandlung empfehlen Sie?
  • Wie schnell kann ich nach Beginn der Behandlung mit einer Besserung rechnen?
  • Gibt es Maßnahmen zur Selbstfürsorge, die ich ergreifen kann, um mein Unbehagen zu verbessern?
  • Empfehlen Sie mir, der Arbeit oder der Schule fernzubleiben? Für wie lange?
  • Hilft es, wenn ich mit dem Rauchen aufhöre?
  • Besteht für mich das Risiko, dass diese Erkrankung langfristige Komplikationen nach sich zieht?
  • Ich habe noch andere gesundheitliche Probleme. Wie kann ich sie am besten zusammen behandeln?

Zögern Sie nicht, während Ihres Termins weitere Fragen zu stellen.

Was Sie von Ihrem Gesundheitsdi­enstleister erwarten können

Seien Sie bereit, Fragen zu beantworten, die Ihnen Ihr Arzt stellen könnte, z. B:

  • Wie würden Sie Ihre Symptome beschreiben?
  • Was, wenn überhaupt, scheint Ihre Symptome zu verbessern oder zu verschlimmern?
  • Wurden bei Ihnen andere gesundheitliche Probleme diagnostiziert oder behandelt?
  • Sind Sie kürzlich verreist?
  • Waren Sie im Laufe der Jahre an Arbeiten, Projekten oder Hobbys beteiligt, bei denen Sie Asbest ausgesetzt gewesen sein könnten?
  • Rauchen Sie oder haben Sie geraucht? Wenn ja, wie viel und wie lange?
  • Haben Sie in letzter Zeit geschwollene und empfindliche Gelenke oder Hautausschläge bemerkt?

Ihr medizinischer Betreuer wird Ihnen je nach Ihren Antworten, Symptomen und Bedürfnissen zusätzliche Fragen stellen. Wenn Sie sich auf die Fragen vorbereiten und sie vorwegnehmen, können Sie Ihren Termin optimal nutzen.

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